Zwei Hauptprobleme gibt es bei der Führung:
Erstens hängt die gesamte Schleifwalze samt Motor an
einem Graugußgewinde.
Zweitens: Es sieht ein bißchen wie Führung aus, ist aber keine richtige.
Die Metallplatte wo die Schleifeinheit/Motor dranhängt baumelt eher in einem Gestänge rum.
Die ursprünglichen Stahlstangen bieten für die bewegliche Gußplatte null Seitenführung.
Bei mir war das zudem so, daß die Stangen oben und unten an dem Rahmen angeschraubt sind aber ohne die mittlere Schraube
hat das gar keinen Kontakt zur Platte.
Das bedeutet, daß man mit der mittleren Schraube lediglich eine Art Federvorspannung erzeugen kann und die "Führung" findet
wenn, dann nur im Bereich der mittleren Schraube statt.
Alle Versuche den Schlitten etwas genauer "einstellen" zu wollen enden damit daß er früher oder später klemmt wenn man an der mittleren Schraube fester dreht.
Stellt man den Schleifdurchlass höher kippt zudem der Schlitten auf die eine Seite, stellt man ihn niedriger kippt er auf die andere Seite.
Das belastet das Grauguß Gewinde unnötig und so habe ich eine zweite Mutter angebracht.
Auf den Bildern oben sieht man an der Platte 4 Löcher, das war die Position die ich die Mutter zuerst angebracht hatte.
Leider habe ich dann erst gemerkt, daß die Gewindestange aus der Zusatzmutter komplett austaucht wenn ich auf minimale Schleifdicke
stelle.
Deswegen sitzt die 2. Mutter nun weiter oben.
Das Gewinde hat übrigens die Dimension 16x1,5.
In die Graugußplatte habe ich 5mm Löcher durchgebohrt und dann ein M6 Gewinde geschnitten.
Wenn man die Löcher für die Mutterbefestigung etwas größer als den Nenndurchmesser der Befestigungsschraube macht
(bei M6 normalerweise 6,5mm) dann kann man die zweite Mutter entweder neutral verschrauben oder sogar mittels Zug oder Druck
in axialer Richtung eine leichte Vorspannung aufbauen.
Die Höhenverstellung läuft dann zwar etwas straff allerdings fast ohne Umkehrspiel (wen es interessiert der google mal was das genau ist).
Die Kräfte auf die Mutter sind jetzt deutlich besser verteilt.
Das Problem mit der fehlenden Seitenführung habe ich so gelöst, daß ich den Spalt von ca. 5mm ( je Seite!!!) mit L-Profilen aus Stahl
überbrückt habe.
Meine Profile haben die Ausgangsstärke von 3mm.
Aufgrund der Tatsache daß ich das Spaltmaß nicht exakt ermitteln konnte habe ich mich für 3mm Dicke entschieden.
Bei der ersten Anprobe habe ich dann gemerkt, daß ich ca. 1-1,2mm (also 0,5-0,6mm pro Seite) zu dick bin.
Viele Stunden feilen und schleifen folgten nun.
Immer wieder prüfen ob das ganze einigermaßen im rechten Winkel bleibt war Pflicht.
Weil man irgendwann das Gefühl hat daß man trotz Blasen an den Fingern gar kein Material mehr abträgt habe ich dann noch
zu folgender Notlösung gegriffen: Die 3 Löcher pro Führungsleiste habe ich dann mit einer Rundfeile quasi als Langloch gefeilt, damit
das ganze Konstrukt ein bisschen Spiel zum Einstellen erhält.
Wer sich diesen Umbau antun möchte dem rate ich dringend zum Ausbau vom Motor und der Schleifspindel.
Mit der Trägerplatte alleine hantiert es sich relativ einfach, die kann man auch mal so dranhalten bzw. mit einer Schraubzwinge festzwingen.
So habe ich nämlich den Versatz von der "Führungsleiste" ermittelt.
Zwingt man die Trägerplatte an die Rahmenführung liegt die ziemlich gut und gleichmäßig an.
Legt man jetzt die Führungsleiste so an daß die Schrauben passen würden dann habe ich mit einer Fühlerlehre einen Luftspalt
von ca. 0,5-0,6mm zur hinteren Fläche der Platte ermittelt.
Fragt mich nicht mehr wie ich drauf gekommen bin aber es war bei mir so, daß die Auflage bei der Schraube unten gefluchtet hat
und an der Schraube oben war sie zu hoch um das o.g. Maß.
Die neue L-Leiste habe ich demnach im Bereich der oberen Auflage um den ermittelten Wert reduziert.
Hier war auch echtes Glück mit dabei, daß hat ausnahmsweise ohne Nachjustieren auf Anhieb gepasst


.
Nun läuft das wie es soll und mit einem Hauch gutem Gleitlagerfett im wahren Wortsinn wie geschmiert.
Mir macht die Maschine nun echt Spaß......obwohl, wenn ich an die Befestigung fürs Schleifband denke....

Da muss ich auch noch irgendwann ran, so geht das auf Dauer nämlich nicht.