Flächenbündige Auflage und großen Radius mit Oberfräse

stando

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Hallo zusammen,

mit einer Oberfräse habe ich nicht wirklich Erfahrung. Ich konnte aber vor ca. einem Jahr erfolgreich ein flächenbündiges Kochfeld einbauen. Dabei hatte ich mir ein vier-eckiges Rahmen gebaut. Indem man den Durchmesser des Fräsers doppelt so groß wie der Radius gewählt hat, konnte man auch die Ecken damit direkt erschlagen. Bei Bosch r=10, daher Fräser = 20.


Radius Ausschnitt 29,5
Radius Auflage 34,5 (-0,5)

Wie könnte man denn mit einer Oberfräse sauber diese Radien hinkriegen? Weil die Spüle ja hoch ist, wüsste ich jetzt auf Anhieb nicht, wie man sinnvoll eine Schablone herstellt, um die Auflage sauber mit einem Radius von 34,5 (-0,5) herzustellen.

Folgende Teile habe ich:
Bosch Oberfräse GOF 1250 CE
Bosch Kopierring 17mm (Außendurchmesser)
Bosch Kopierring 27mm (Außendurchmesser)
ENT 11650 Bündigfräser HW, Schaft (S) 8 mm, Durchmesser (D) 12 mm, NL 19 mm, SL 38 mm, GL 62 mm
ENT 09006 Nutfräser-Set 6-Teilig (D 6; 8; 10; 12; 16; 20)
ENT 09012 12-tlg. Fräser Set


Ich habe nun keine Probe durchgeführt. Aber in der Theorie, wenn ich:
  • Ein großes Holzbrett (10-12mm dick) nehme
  • Die Spüle auf dem Kopf (irgendwie) auf das Holzbrett befestige
  • Mit der Oberfräse und 12mm Nutfräser die Außenkante abfahre
  • Hätte ich ein Auflage-Schablone.
Wenn ich ein Werkstück mit dieser Schablone und dem 12mm Nutfräser abfahre, hätte ich in der Theorie eine Nut die genau 12mm nach außen versetzt (größer) ist, richtig?

D.h, ich müsste um 12mm nach innen rutschen, bzw. den Ausschnitt / die Auflage verkleinern. (Noch besser, nur 11mm nach innen rutschen, damit überall ein Puffer von ca. 0,5mm entsteht).
 

stando

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Niemand Erfahrung in diesem Bereich, bzw. eine grobe Vorgehensweise?
 

stefan.

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Ich würde die Schablone aufzeichnen, mit der Stichsäge grob aussägen und dann an den Riss schleifen. Reicht von der Genauigkeit vollkommen aus.
 

dsdommi

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Ich würde das zwar auch nicht mit der OF machen , aber du hattest ja danach gefragt.
Wenn du die Spüle umdrehst und auf ein Brett legst um die Schablone zu erstellen , dann musst du mehr als 12mm abziehen.
Denn du hast ja das Außenmaß der Spüle.
Du musst also zusätzlich noch das Maß abziehen dass der Auflage der Spüle entspricht.
Und für die Schablone langt 8mm Dicke völlig.
Aber denk dran., du musst den Ausschnitt in der Arbeitsplatte daran hindern zu kippeln oder rauszufallen. Sonst verschiebt sich deine Schablone. Einfach von unten zwei Latten dranschrauben die du natürlich nicht komplett Durchfräsen darfst.
Du sprichst von Radius. Wenn die Spüle rund ist geht das natürlich auch viel einfacher ohne Schablone. Dann gibt nochmal Bescheid.
 

Hoosier

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Eine Schablone aus MDF / Sperrholz anfertigen anhand der Originalgeometrie eine parallel-versetzte Kontur zeichnen, und dann mit einer Kopierhülse abfahren.
 

Helibob

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Niemand Erfahrung
Liest sich etwas schwer.
Arbeitsplatte daran hindern zu kippeln oder rauszufallen. Sonst verschiebt sich deine Schablone
:emoji_thinking: Besser ist es doch, wenn die Schablone die Größe des Auschnittes begrenzt - also ein großer Rahmen drumherum - drifte ich ab, versauhe ich mir nur das Abfallstück.

Original-Maß in z. B. QCAD zeichnen mit Eckenradius und mit Tastenkombo "of" den Versatz Kopierhülse und Fräser zeichnen. - gibt einen dann vielleicht mehr Sicherheit, als "nur" rechnen.

Gruß Matze
 

stando

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Anbei mal eine Zeichnung von Blanco

blanco_ausschnitt.png

Ich würde die Schablone aufzeichnen, mit der Stichsäge grob aussägen und dann an den Riss schleifen.
Danke. Mit dem schleifen ist eine gute Idee


Wenn du die Spüle umdrehst und auf ein Brett legst um die Schablone zu erstellen , dann musst du mehr als 12mm abziehen.

Von der Schablone würde ich dann nicht die Innenfläche, sondern die Außenfläche (also den Rahmen nehmen) nehmen. So wie @Helibob sagt, würde ich höchstens in den Verschnitt abdriften.

Wie kann man aber sauber 12mm an den Ecken abziehen/addieren? die gerade Ausschnitte sind kein Problem. Aber ein Radius um 12mm verschieben? In der Zeichnung von Blanco haben die geraden Schnitt eine Toleranz von +/-1 bzw. teilweise 2. Beim Radius sind es -0,5, im Innenbereich sogar gar keine Toleranz, obwohl der innere Ausschnitt eigentlich mehr Toleranz erlauben müsste.



Eine Schablone aus MDF / Sperrholz anfertigen anhand der Originalgeometrie eine parallel-versetzte Kontur zeichnen, und dann mit einer Kopierhülse abfahren.
Genau. Die Originalgeometrie würde ich wie @stefan. geschrieben hat, die Spüle umgedreht auf das Brett legen, anzeichnen, grob schneiden und bis zum Riss schleifen. Müsste aber die Radien auch irgendwie sauber versetzen.

Wenn das klappt, müsste ich nur mit einer Kopierhülse die Schablone abfahren.


Es geht nicht um den Ausschnitt an sich, sondern um einen "Falz" für eine flächenbündige Montage. Der muss natürlich dem Radius der Spüle entsprechen.

Genau. Sorry, falls ich mich da etwas undeutlich ausgedrückt hatte.
 

SteffenH

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Was ist das eigentlich für eine Arbeitsplatte, in die die Spüle flächenbündig (laut Zeichnung sogar etwas tiefer) eingesetzt werden soll? Normale Küchenarbeitsplatte? Und dann wird das in ein Silikonbett gelegt, oder wie? Ist das gut?
 

stando

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Radius reduzieren: Mittelpunkt des ursprünglichen Bogens anzeichnen Und dann mit einem Zirkel den verminderten Radius auftragen.
Manchmal vergisst man die simpelste Werkzeuge. Werde ich mal heute oder morgen probieren.

Normale Küchenarbeitsplatte? Und dann wird das in ein Silikonbett gelegt, oder wie? Ist das gut?
Ja. Eigentlich eignet sich meine Arbeitsplatte nicht. Aber: Ich habe in unserem Mehrgenerationshaus letztes Jahr 3 Küchen von Ikea selber geplant und eingebaut. Wir hatten die "Standard" Ikea-Laminat-Arbeitsplatten günstig bekommen. Ebenso spielen wir mit den Gedanken, später auf Granit (o.Ä. umzusteigen)

Daher hatte ich letztes Jahr unser flächenbündiges Kochfeld auch flächenbündig in die Ikea-Arbeitsplatte eingebaut (Insel). Funktioniert bisher (Wasser, warme/heiße Topfe) ganz gut. Bei der Küchenzeile hingegen hatten wir bisher seit einem Jahr nur ein Provisorium auf MDF-Platte und einer alten Edelstahl-Spüle, weil Blanco-Spüle noch nicht da war.

Würde daher die Ikea-Arbeitsplatte mit der Blanco-Spüle verbauen, damit es optisch besser aussieht und das so lange drinnen lassen, bis wir "irgendwann" mal auf Granit/Stein oder was anders umsteigen.


kueche.png
(Die Fronten sind noch nicht final ausgerichtet, Sockelleiste usw. fehlt noch).
 

Helibob

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Ich tue mich immer noch schwer, dein Anliegen zu verstehen, bzw. habe Bedenken, dass aneinander vorbeigeschrieben wird.
Wie kann man aber sauber 12mm an den Ecken abziehen/addieren? die gerade Ausschnitte sind kein Problem. Aber ein Radius um 12mm verschieben? In der Zeichnung von Blanco haben die geraden Schnitt eine Toleranz von +/-1 bzw. teilweise 2. Beim Radius sind es -0,5, im Innenbereich sogar gar keine Toleranz, obwohl der innere Ausschnitt eigentlich mehr Toleranz erlauben müsste.
nicht die Innenfläche, sondern die Außenfläche
Müsste aber die Radien auch irgendwie sauber versetzen.

Wenn das klappt, müsste ich nur mit einer Kopierhülse die Schablone abfahren.
Wo kommen jetzt da die 12mm her?
Der Radius-Mittelpunkt bleibt und, der Radius verkleinert oder vergrößert sich um den Versatz.
Bewege ich mich mit Kopierhülse innerhalb einer Schablone, muss diese größer als der fertige Ausschnitt sein - hier steht immer mal wieder was von abziehen. :emoji_thinking:

R34,5mm - R29,5mm = 5mm Auflagefläche - nicht gerade viel für eine ¿Bröselplatte?

Du hast 2 Ausschnitte - einmal komplett durch (das Loch) und einmal vertieft (+5mm × 2).

Bosch Kopierring 17mm (Außendurchmesser)
Bosch Kopierring 27mm (Außendurchmesser)
D17mm zu D27mm = 10mm
oder
R8,5mm zu R13,5mm = 5mm

Ergo, käme schon mal in Betracht, mit dem jeweils selben Fräser schonmal beide Fräsungen mit einer einzigen Schablone durchziehen zu können. Die bessere Absaugmöglichkeit (größere Kopierhülse) wäre dann auch bei der durchgehenden Fräsung gegeben.

Für mehr ist mir das am Handy zu anstrengend und zu unsicher - wie geschrieben, mache ich da auch lieber noch eine zeichnerische Gegenkontrolle.

Noch eine Anmerkung - weil ich den Verdacht habe, dass du diesen Punkt durcheinander bringst:
Wenn der Innen-Radius größer deiner verwendeten Kopierhülse ist, dann ist der Fräseradius nicht mehr (so) von Bedeutung. Es zählt dann nur noch der Versatz.

@All, bitte korrigieren, wenn ich irgendwo einen rechnerischen Hund neibekomma hab.

Gruß Matze
 
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magmog

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Guuden,

der Ausschnitt der Schablone muss ringsum um die Differenz der Radien
des Fräsers und des Anlaufringes außen,
größer sein, als die Maße von Blanco vorgegeben.
 

magmog

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........ außerdem die OF auf ein seitlich weiter überstehendes stabilisiertes Brett montieren.
Die eine Hand drückt dieses Brett am langen Ende fest auf, die andere Hand führt die OF.
 

stando

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Ich tue mich immer noch schwer, dein Anliegen zu verstehen, bzw. habe Bedenken, dass aneinander vorbeigeschrieben wird.
Ich bringe höchstwahrscheinlich die Begrifflichkeiten durcheinander. Dabei entsteht dann sicherlich Verwirrung, da wir von unterschiedlicher Basis ausgehen. Anbei mal ein Bild mit Farben:

schablone.png

Mit grün meinte ich Innenfläche (eigentlich Ausschnitt) und Blau = Außenfläche. Das blaue würde ich als Schablone nutzen (Sprich, dass man mit der OF nur in den "Verschnitt" ausrutschen kann)

Wo kommen jetzt da die 12mm her?
Scheint ein Fehler zu sein. Wenn ich mit dem 17'er Kopierhülse und 12'er Fräser arbeite, müsste ich die Schablone um 2,5mm versetzen.
  • 17 - 12 = 5 >> 5 / 2 = 2,5mm
Mit der gleichen Schablone und dem 27'er Kopierhülse könnte ich dann den Ausschnitt vornehmen.
  • 27-12 = 15 >> 15 / 2 = 7,5mm
Sprich:
  • 17er Kopierhülse + 12'er Fräser (9mm Tief) den Falz erstellen
  • 27er Kopierhülse + 12'er Fräser den Ausschnitt machen

........ außerdem die OF auf ein seitlich weiter überstehendes stabilisiertes Brett montieren.
Das kann ich mir noch nicht so ganz vorstellen.
 

magmog

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Helibob

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die OF auf ein seitlich weiter überstehendes stabilisiertes Brett montieren.
Grundsätzlich eine gute Option, hier hingegegen könnte seine verfügbare Frästiefe dagegen sprechen.

Meine (theoretische) Frässtrategie wäre folgende:
(Grundsätzlich fräst man im Gegenlauf, bei einer Nut hat man beides (also auch Gleichlauf).)
Die äußere Teilnut ist die elementare, diese würde ich zuerst fräsen, Aussenseite der Nut entspricht die Haben-/Gutseite, demnach hier auf Gleichlauf für eine optmiertere Schnittkante)
Gegen kippeln kann ich was beilegen/was anpappen an die OF-Sohle in der Materialstärke meiner Schablone (oder bei entsprechender OF einen Abstützwinkel/Abkippschutz anbringen).
Aufpassen muss man, dass diese Hilfs-Unterlage nicht lose ist und vom Fräser erfasst und herumgeschleudert werden kann.
Die 2. Fräsung wäre der Auschnitt, da würde ich nicht viel aufhebens machen - kratzt max. am Ego, wenn man mal etwas abkippen sollte - andere/die Mehrheit dürfte so einen Ausschnitt mit der Stichsäge auschneiden. Oben würden mir "immer" die nur 5mm Spül-Auflageflächenbreite bleiben.
Es wäre auch zu überlegen, mit der Stichsäge schon mal vorzuarbeiten und nur noch auf Maß und im Winkel dann zu fräsen.

@stando: Dein letze Post sieht schonmal gut aus, so dass ich nicht mehr das Gefühl, aneinander vorbei zu schreiben.
Gruß Matze
 

raziausdud

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Gegen Kippeln kann man auch den modifizierten Parallelanschlag PA nehmen, dann hat man keinen Frästiefenverlust. Ich hab mir „sowas gebastelt“, höhenverstellbar (die PA-Verlängerung links oben müsst Ihr Euch „wegdenken“, so montiert liegt das bei mir halt gerade im Schrank …).

Rainer

IMG_6246.jpeg
 

stando

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Danke @raziausdud und @magmog

Wäre dann sowas in der Art
stabilisierendes_brett.png

Grundsätzlich eine gute Option, hier hingegegen könnte seine verfügbare Frästiefe dagegen sprechen
Genau, das müsste ich prüfen, vor allem, wenn ich mit Kopierhülse arbeite. Aber da hat @raziausdud noch eine weitere Variante

Die äußere Teilnut ist die elementare, diese würde ich zuerst fräsen, Aussenseite der Nut entspricht die Haben-/Gutseite, demnach hier auf Gleichlauf für eine optmiertere Schnittkante)
Oh, das ist ein guter Tipp, da man bei der Fräsung des Falzes (falls erster Schritt) in einem Fräsgang sowohl auf einer Seite Gegenlauf und auf der anderen Gleichlauf hat.

Ich hatte das immer so mitgenommen, dass man stets im "Gegenlauf" (aufgrund Sicherheit und besseren Kontrollierbarkeit) fräsen soll. Dafür ist die Schnittkante beim Gleichlauf besser.
 

stando

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Status: Ich hatte zwei Holzbretter da (OSB + MDF). Habe mir heute eine Schablone mit der OSB gebastelt und an der MDF eine Testfräsung durchgeführt.

Wollte mal ohne "stabilisierendes Brett" das ganze ausprobieren. Das Ding kippelt doch ganz gut. Beim nächsten Versuch bastle ich mir definitiv dieses Brett. Wobei ich auch mit den Gedanken gespielt habe, ob ich eine größere Schablone für die Grundplatte der OF erstelle (statt für die Kopierhülse). Dann wäre dieses stabilisierendes Brett nicht notwendig. Habe im Netz aber keine Maße der Grundplatte gefunden, um wieviel Millimeter die Schablone versetzt werden müsste. (Daher bleibe ich vorerst bei der Kopierhülse-Variante)
 
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