Stoßkante an Küchenarbeitsplatte aufgequollen.

Jowe

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90 Euro war ex MwSt für den lfd. Meter plus Bearbeitungskosten.
Letzten Endes auch egal ob wir das jetzt als teuer oder nicht empfinden.
Du musst Dich entscheiden. Entweder Du kannst damit leben aber sei gewiss das wird schlimmer werden mit der Zeit. Oder Du kontaktierst den Schreiner und hörst was er sagt und versuchst es erstmal über die Gewährleistung. Da sind wir hier aber aus dem Rennen und ein Juristenforum wäre sicher die bessere Wahl um herauszufinden wie Du rechtlich dastehen würdest.

Evtl. zahlst Du den EK einer neuen Platte und er baut sie ein. Das wäre vielleicht ein Kompromiß. Dann aber gemäß Brubu auf eine entsprechend ausgeführte Platte bestehen und D4 Verleimung.

Oder Du gehst auf's Ganze wenn er so garnicht mit sich reden läßt und suchst den "Silikonbeweis" indem Du die Platte demontierst. Ein Reparaturversuch wie ich es hingeschrieben habe ist sicher ein Versuch wert, sollte dabei mit dem Schreiner keine Lösung gefunden werden und Du den rechtlichen Weg nicht gehen möchtest. (Ich habe das so an einer Arbeitsplatte noch nicht gemacht, aber an einer hochwassergeschädigten Zimmertür das Furnier wieder angeklebt). Zu verlieren hast Du dann imPrinzip nichts wenn eh die andere Lösung eine neue Platte wäre.

Tendenziell sehe ich aber das Problem ursächlich in der Montage. Es sieht für mich nicht so aus, als wäre in unmittelbarer Nähe ein Spülbecken das darauf schließen lassen würde das die Fuge unter dauerhafter Bewässerung Schaden genommen hätte. Unter normaler Nutzung darf so etwas nicht nach 3 Jahren passieren. Das zu beweisen wäre dann wirklich eine Frage fürs Juraforum.

Eines fällt mir gerade aber noch ein. Ausser stehendes Wasser oder nasser Lappen käme evtl.ein Kräutertopf in Frage? Das wäre auch eine Erklärung.
 
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brubu

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Die Arbeitsplatte hat der Meter 90 € gekostet, da kann man aber doch nicht von billigen Mist reden, oder?
Egal, fragt bitte einfach die Händler und Hersteller nach der Spanplattenqualität und Feuchtigkeitsbeständigkeit und berichtet darüber.
Ich bin gespannt was von Baumärkten, den Schweden und den Schreinern angeboten wird. Hätte ich es damals nicht abgeklärt würde ich kaum glauben, dass in Küchenarbeitsplatten normale, nicht feuchtebeständig verleimte Spanplatten sind.
Gruss brubu
 

Bastelheiko

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Tendenziell sehe ich aber das Problem ursächlich in der Montage. Es sieht für mich nicht so aus, als wäre in unmittelbarer Nähe ein Spülbecken das darauf schließen lassen würde das die Fuge unter dauerhafter Bewässerung Schaden genommen hätte. Unter normaler Nutzung darf so etwas nicht nach 3 Jahren passieren. Das zu beweisen wäre dann wirklich eine Frage fürs Juraforum
Sowas habe ich bei 20 Jahre alten gesehen. Dicht an der Spüle.

Würde hier die Frage nach dem Stand der Technik bezüglich der Montage Sinn ergeben?
Gibt es vielleicht hier im Forum einen Tischler oder einen professionellen Küchenbauer der genau weiß, wie man so etwas versiegelt damit ein Gutachter anerkennend durch die Zähne pfeift?

Weiterhin glaube ich nicht, dass nach lediglich 3 Jahren eine Gewährleistung bei solchen Werksverträgen grundsätzlich ausgeschlossen ist, wie hier einige Nichtjuristen steif und fest behaupten.
Genauso wenig vorstellen kann ich mir, dass ein Handwerker auf so eine Reklamation positiv reagiert wenn die Auftragsbücher voll sind.
Der macht sich selber erst einmal schlau. Erst recht dann, wenn es ein einmaliger Auftrag ist.
In der Regel gibt ein Kunde eherauf als auf´s Ganze zu gehen.
 
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Vor drei Jahren habe ich von einer Schreinerei eine Küchenarbeitsplatte über Eck anfertigen lassen, heute musste ich feststellen, dass diese an der Stoßkante etwas (ca. 1mm auf einer Länge von ca. 100mm) aufgequollen ist.

also wenn du nach 3 Jahren zu mir kommen würdest würde ich mir denken: Die Platte quillt nicht 3 Jahre später "plötzlich" nur auf 10 cm auf - wenn Silikon drin war verflüchtigt sich das nicht nach 2 Jahren und wenn nicht hättest du vorher schon Probleme AUßER irgendwas hat plötzlich massiv auf sie eingewirkt, Sei es der Kräutertopf oder was weiß ich... wenn Silikon drin war ist das für mich 0 Garantiefall...
 

Dahoschkilla

ww-kastanie
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Moin. Ich bin selbst selbstständig und baue bei Kunden durchweg auch mal Arbeitsplatten ein. 3 Jahre sind meines Erachtens nach noch in der Gewährleistungspflicht, die 5 Jahre betragen. Völlig unabhängig davon, wenn du die Platte bei mir bestellst, und ich sie bei dir eingebaut hätte, und du nach 3 Jahren bei mir mit einem Schaden dieser Art reklamierst, würde ich mindestens vorbeikommen und eine Lösung mit dir finden. Reklamationen sind die besten Kundenbindungen. So handhaben "wir" (die handvoll Tischlerbetriebe, mit denen ich zusammen arbeite) das alle. Ich würde dir also tatsächlich empfehlen, melde dich unbedingt bei dem Tischler, der dir die Platte eingebaut hat, schildere den Schaden, und dann kann ich mir gut vorstellen, dass er eine Lösung mit dir findet
 

Time_to_wonder

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also wenn du nach 3 Jahren zu mir kommen würdest würde ich mir denken: Die Platte quillt nicht 3 Jahre später "plötzlich" nur auf 10 cm auf - wenn Silikon drin war verflüchtigt sich das nicht nach 2 Jahren und wenn nicht hättest du vorher schon Probleme AUßER irgendwas hat plötzlich massiv auf sie eingewirkt, Sei es der Kräutertopf oder was weiß ich... wenn Silikon drin war ist das für mich 0 Garantiefall...
Kannst Du bitte mal bekanntgeben, unter welcher Bezeichnung Dein Profibetrieb firmiert? Nicht dass ich aus Versehen mal was bei Dir in Auftrag gebe. Dein Verständnis vom Werkvertragsrecht ist mehr als irritierend.

Schneid Dir bitte von Deinem Nach-Schreiber (#35) mal ein zwei Scheiben ab.
 
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Bastelheiko

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Interessant zu sehen, wie sich immer mehr der Meinung anschließen, dass es ganz und gar nicht in Stein gemeißelt ist das in diesem Fall jegliche Gewährleistung ausgeschlossen ist.
Naja, der Richter fragt sowieso immer, was im Vertrag stand.

Nun bleibt für mich die Frage, ob es nun in so einem Fall dem Verarbeiter überlassen wird wie und vor allem mit was die Schnittkanten versiegelt werden müssen oder solten.
Hier steht einiges darüber. Ob dies nun bei einem in diesen Fällen sachkundigen Gutachter Kopfschütteln oder -nicken auslöst weiß ich nicht.
Selbst unter den Schreinerprofis hier scheint es niemand genau zu wissen ob es dafür ein Regelwerk gibt.

Interessant fand ich dieses Video auf YT. Auch das hier D4 empfohlen (ab min 5;30) wurde und warum ist für mich gut nachvollziehbar.

Ob nasse Schwämme oder defekte Kaffeemaschine. Ist so eine Fuge nicht fachgerecht abgedichtet, hat der Verarbeiter nach 3 Jahren schlechte Karten.
 

odul

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Also fragt mich nicht warum. Aber unsere APL ist 4mal diagonal gestoßen plus Herd- und Spülenausschnitt. Das habe ich trocken montiert. Das war vor 20Jahren und hält bis heute. Hoffentlich verläßt mich das Glück nicht, nachdem ich das hier veröffentlicht habe.
 

brubu

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Alles gut und recht, aber keiner spricht das Problem der billigen, normalen, nicht feuchtebeständig verleimten Spanplatten an.
Aus meiner Sicht sind alle diese Arbeitsplatten Pfusch eines nicht fachgerecht eingesetzten Materials. Da kann in Videos noch so schön marketingmässig herumgesprochen werden.
Wir machen ab und zu Arbeitsplatten selber, da kommen nur feuchtebeständig verleimte Platten in Frage auch wenn die nicht 100% ig wasserfest sind. Theoretisch sollte bei Stössen unter dem HPL eine Massivholzkante sein, haben aber auch wir noch nie gemacht.

Unten drauf gehört ein HPL Gegenzug dann ist das Problem des Dampfes über dem Geschirrspüler auch gelöst. Billige Arbeitsplatten haben auch da nur ein Gegenzugpapier und quellen unten auf. Bei guten Geschirrspülern wäre ein Schutzblech zu haben aber wer dieser "Fachleute"
montiert es?
Gruss brubu
 

TobiBS

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Billige Arbeitsplatten haben auch da nur ein Gegenzugpapier und quellen unten auf. Bei guten Geschirrspülern wäre ein Schutzblech zu haben aber wer dieser "Fachleute" montiert es?
Ich habe es bislang immer montiert, mich aber auch gefragt, warum man das braucht, deshalb finde ich deine Erklärung sehr interessant!
 

Neige

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ob es nun in so einem Fall dem Verarbeiter überlassen wird wie und vor allem mit was die Schnittkanten versiegelt werden müssen oder solten.
Hierzu gibt es -zumindest hab ich noch keine gefunden- eindeutige Aussagen, lediglich Empfehlungen der Plattenhersteller.

Meine Erfahrung hat gezeigt, das man eigentlich mit einer Dichtmasse auf MS-Polymer Basis sehr gut bedient ist. An der Stelle seine mal Technicoll 9700 erwähnt.

Als fachgerecht versiegelt bedeutet für mich, dass Feuchtigkeit am Eindringen in die Fuge verhindert werden soll, wobei m.E. immer darauf hingewiesen werden sollte, Feuchtigkeit zeitnah abzuwischen.

Ich bin der Überzeugung, dass wenn die Fuge ordentlich versiegelt wurde, meist die Ursache eines Quellschaden beim Anwender zu finden ist, denn komplett ausschließen geht nicht.
 

brubu

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Bei den Fugenversiegelungen müssten wir aber nach den Richtlinien für die Verarbeitung und Anwendung von Dichtstoffen planen und arbeiten.
Da ist klar, dass eine Fuge für Silikon eine gewisse Breite haben muss um ca. 20% Dehnung aufzunehmen. Wenn wir 0 mm Fugen haben und sich nur minimal eine Bewegung ergibt reisst der beste Silikon. Denn 20 % Dehnung von 0 mm Fuge ist immer noch 0 und eine solche Fuge kann längerfristig nicht dicht bleiben.
Die Bewegung kommt von der kapillar eindringenden Feuchtigkeit und dem Arbeiten der nicht feuchtebeständig verleimten Spanplatte.
Aus meiner Sicht sind diese Arbeitsplatten vollkommen untauglich oder nur für Küchen die nicht gebraucht werden.
Gruss brubu
 

reo

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Aus meiner Sicht sind diese Arbeitsplatten vollkommen untauglich oder nur für Küchen die nicht gebraucht werden.
Gruss brubu

Na gut die Beschichtung ist ja auch Wasserfest. Also muss darunter nicht zwingend eine Wasserfeste Spanplatte sein.

Was ich mich mehr frage ist? Werden solche Arbeitsplatten in Deutschland noch eingebaut? Also wir machen viele Küchen. Aber die letzten 20 Jahre wollte noch nie jemand eine solche Platte. Das ist doch echt Uralt das man solche Arbeitsplatten verbaut.
Da wird doch heute Stein, Kunststein, HPL in 12mm, usw. verbaut. Aber doch keine Postforming Arbeitsplatten. Wie löst man das den bei einer Kochinsel?

Für mich sind diese Arbeitsplatten völlig veraltet.


Gruss Reo
 

fahe

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A.) müssen die Stoßkanten nicht wasserdicht zusammengefügt werden und auch sein?
...eigentlich macht doch die Eingangsfrage deutlich, was die - leider falsche - Erwartungshaltung des Threaderstellers ist. Und mit einem schlichten "Nein" und der sicher für den Fragesteller leider unerfreulichen Mitteilung, dass es keine sinnvolle Reparatur gibt, hätte das Thema auch erschöpfend beantwortet sein können. :emoji_wink:

@Heinz Günter
"Wasserdicht" ist keine Fuge von Arbeitsplatten, egal in welcher Ausführung. Und auch wenn @Neige die höchstselbst verbaut hätte, mögen die kein stehendes Wasser.

Wenn Du den seinerzeit beauftragten Schreiner freundlich fragst, wie man das selbstverschuldete Problem in Ordnung bringt, steigt dessen Bereitschaft sicher, Dir entgegenzukommen. Und zwar sicher proportional mit der Vermeidung von Fragen a la "...müssen die Stoßkanten nicht wasserdicht zusammengefügt werden und auch sein?" und der leicht drohenden Frage, ob das nicht ein Reklamationsgrund sei. :emoji_wink:

"Wasserdicht" sind meine Whiskygläser. Gestern erst getestet, weil mich auch irritierte, warum die trotzdem nach kurzer Zeit leer sind. :emoji_sunglasses:
 
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chris_maa

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Die Arbeitsplatte hat der Meter 90 € gekostet, da kann man aber doch nicht von billigen Mist reden, oder?
Naja, leider schon ein bisschen. Die HPL- beschichtete AP mit Postformingkante ist so ziemlich die günstigste Art der Ausführung.

Da sollte zwar, eine ordnungsgemäße Nutzung vorausgesetzt, im Stoß nicht aufquellen. Andererseits darf man von einer sehr kostengünstigen Variante aber auch keine Wunder erwarten.

Naturstein, Mineralwerkstoff, Dekton, Compactplatte etc. vertragen da viel mehr, kosten aber auch ein vielfaches.
 

fahe

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Den Satz versteh ich nicht.
Ähm, der Satz sagt, dass der Stoß zweier Span-Küchenarbeitsplatten nie "wasserdicht" ist. Selbst dann nicht, wenn seine Heiligkeit Franziskus höchstselbst die Arbeit erledigt hätte.

Du, Sigi, stehst in dem Satz synonym für den alten Mann im Vatikan. Ich hoffe, jetzt war's verständlich. :emoji_wink:
 
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