Hilfe, Leimholz verzieht sich

Bastelgerne

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich habe einen Schrank aus Buche-Leimholz, Oberfläche noch unbehandelt, und in einen warmen Raum gestellt. Die Türen 470 x 750 mm, 18 mm stark bekommen
jetzt eine Wölbung. Kann ich das wieder "hinbiegen" ????
 

500/1

ww-esche
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Hallo,
in welche Richtung geht diese Wölbung?
Innenseite oder Aussenseite rund?
Wenns Aussen rund ist könnte ein öffnen der Türe helfen.
Wer het den Schrank gefertigt?
Selbst gebaut?
Eine Gratleiste könnte auch helfen.
 

derdad

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Hi!
Wie groß ist die Wölbung? Bei Massivholz muss man mit gewissen "Formveränderungen" sowieso immer rechnen. Egal ob jetzt Leimholz, 3-Schicht oder anderes. Auch bei den Plattenmaterialien gibt es immer wieder leichten Verzug.
Dieses Arbeiten des Holzes in den Griff zu bekommen, daran wird seit beinahe Jahrtausenden im Holzhandwerk getüftelt und gearbeitet, und das ist nun mal eines der Probleme im Tischlerhandwerk. Nicht nur ein paar Kisten irgendwie zusammenzubauen, sondern mit richtiger Holzauswahl und Technik, das Arbeiten des Holzes einzuschränken und auszugleichen.
Es heißt nicht umsonst: "Was ist der Unterschied zwischen einem Beamten und Holz? - Holz arbeitet- und das immer!"

gerhard
 

Bastelgerne

ww-pappel
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Hallo,
in welche Richtung geht diese Wölbung?
Innenseite oder Aussenseite rund?
Wenns Aussen rund ist könnte ein öffnen der Türe helfen.
Wer het den Schrank gefertigt?
Selbst gebaut?
Eine Gratleiste könnte auch helfen.
Hallo, die Wölbung geht zur Außenseite. Schrank ist selbstgebaut. Was ist eine Gratleiste ? Öffnen der Türen verringerte den Effekt leider nur bei einer der beiden Türen...
 

Bastelgerne

ww-pappel
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Hi!
Wie groß ist die Wölbung? Bei Massivholz muss man mit gewissen "Formveränderungen" sowieso immer rechnen. Egal ob jetzt Leimholz, 3-Schicht oder anderes. Auch bei den Plattenmaterialien gibt es immer wieder leichten Verzug.
Dieses Arbeiten des Holzes in den Griff zu bekommen, daran wird seit beinahe Jahrtausenden im Holzhandwerk getüftelt und gearbeitet, und das ist nun mal eines der Probleme im Tischlerhandwerk. Nicht nur ein paar Kisten irgendwie zusammenzubauen, sondern mit richtiger Holzauswahl und Technik, das Arbeiten des Holzes einzuschränken und auszugleichen.
Es heißt nicht umsonst: "Was ist der Unterschied zwischen einem Beamten und Holz? - Holz arbeitet- und das immer!"

gerhard
Hallo,
die Wölbung beträgt 6 - 7 mm nach außen bei einer nicht mal 50 cm breiten Schranktür. Ist das noch normal ???
 

vormi

ww-ulme
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Hallo

Versuch mal die holen seiten der Türen leicht anzufeuchten (mit einer sprühflasche). Und dann legst du die Türen mit den feuchten seiten nach unten auf eine Fläche (z.B Tisch). Wenn du glück hast funktioniert das so :emoji_wink: .
Wenn die wieder gerade sind mußt du das arbeiten des holzes absperren . dazu gibt es mehrere Möglichkeiten , Fachgerecht wäre eine Gratleiste . Das ist eine Leiste an die ein zweiseitiger grat Gefräst wird ( Schwalbenschwanzform im Querschnitt)
Diese Leiste wird dann mit dem Grat (schwalbenschwanz) in die entsprechende Quer zur Tür eingefräste Gratnut eingeschoben. Ist schwer zu erklären aber einfach mal googeln da gibts bestimmt Bilder. Wenn du das nötige Werkzeug Oberfräse + Gratfräser ) dazu hast Kannst du das selbst machen (aber vorher einmal ausprobieren), wenn nicht hilft dir da der Schreiner deines Vertrauens weiter.Eine Alternatieve dazu wären aufgeschraubte leisten oder eben Metall winkel. Dabei sind allerdings die schrauben eine erhebliche Schwachstelle, da diese enorme Kräfte (durch das Verziehen) aushalten müssen. Es könnte dabei also passieren , das die Türen wieder rund werden und einfach die Schrauben mit der Leiste wegdrücken. Mann könnte auch in die Kopfseiten der Türen Nuten Fräsen , und Leisten dort einleimen oder eben eine Feder an die Kopfseiten Fräsen und einen Genuteten Querriegel darüber schieben und verleimen.
Ist halt alles ohne das entsprächende Werkzeug schwer herzustellen.

Hier findest du noch n par Tipps zur Gratleiste : http://www.schreiner-seiten.de/verbindungen/index.htm


Gruß Vormi
 

Bastelgerne

ww-pappel
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Vielen Dank,
der "Feuchtigkeitstipp" hat geklappt. Oberfräse und Fräseinsätze sind vorhanden, aber wie groß sollte denn so eine Gratleiste sein ???

Gruß André
 

vormi

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Hallo

Hobel maß würd ich sagen so 20x30mm.
Der Grad sollte bei 18er platten 8mm dick sein, so das die sichtbare Leiste
noch 22 mm übersteht. Du kannst die leisten aber auch so wählen das das optisch gut aussieht, es sollten halt nur keine streichhölzer sein:emoji_grin: .

Gruß Vormi
 

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Kann mir einer bite sagen wie das noch mal war.. kern an kern oder nicht.. damit sich die massivholz platte nicht verzieht..!!

Danke euch.. lg volker
 

derdad

Moderator
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Hallo!
Kern/Kern- Splint/Splint stimmt nur sehr bedingt. Wichtiger ist rechte Seite/linke Seite stürzen.
Ich hab da schon früher einmal ein paar Bilder darüber ins Forum gestellt.

Hier nochmal
 

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Naturöler

ww-robinie
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hallo leute,

muß leider "Fred-Schändung" begehen und die alte Kiste nochmal ausbuddeln:emoji_slight_smile:

folgendes Problem:
bei einer Schrankwand (ca. 1 Jahr alt) in massiv-Kernbuche-stabverleimt und geölt hat sich eine Türe (60cm breit) trotz mit Schwalbenschwanznut eingefrästen Gratleisten über den Winter deutlich verzogen, d.h. die "hohle" Seite zeigt zum Raum.
Seit dem Frühjahr hat sich das zwar wieder zurückgebildet, aber auf der Schloßseite steht immer noch eine Ecke 5mm ab. Muß man das hinnnehmen? Passiert das mit der Krümmung nächsten Winter wieder?
 

fritz-rs

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Noch nie sind massive Platten, die unterschiedlichen Luftverhältnissen (Schrank innen/außen) ausgesetzt sind, gerade geblieben.
Nicht umsonst wurden für Schränke mal Rahmenbausysteme erfunden, in denen Füllungen eingesetzt wurden, die schlank waren und damit nicht die Kraft hatten, gegen die Rahmen anzukommen.
Und, weil viele lieber Flächen hatten, gab es dann die Spanplatten, denen ihre Holznatur genommen wurde und die sich dann, eben nur noch wie Spanplatten und nur noch ein kleinwenig wie Holz verhalten konnten.
Leimholzplatten sind Massivholzplatten, die sich je nach Stabbreite mehr oder weniger als Massivholz oder in Richtung Spanplatte (Stäbchen-Tischlerplatte) verhalten.
Die Auswahl ist neben dieser vereinfachten Beschreibung sehr viel größer.

Geruß Fritz
 

Naturöler

ww-robinie
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hallo fritz,

danke für die auskunft. Daß massivholz nicht formstabil ist war mir ja vorher klar.
Aber daß die tür auf der schloßseite fast 1cm aufgeht fand ich doch etwas des guten zuviel. was meinst du dazu?
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Da summieren sich dann die Verleimfehler.
Wenn ich Bretter so wieder zusammenleime, wie ich sie aufgeschnitten habe, rekonstruiere ich die Verhältnisse wieder, wie sie am Originalbrett gewesen sind.

Gruß Fritz
 
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