Holztor Fragen

anpoky

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Moin,

Bin mehr oder weniger Anfänger und habe eine kleine Werkstatt mit wenig Elektrowerkzeug (Habe nur Akkuboher, Handkreissäge und Oberfräse).
Hobel, Säge und Stechbeitel usw sind aber schon dabei.

Es ist zwar nicht mein erstes Projekt (habe schon ein Bett gebastelt), habe aber noch offene Frage zu meine nächsten Projekt: Holztor.

Das Tor besteht aus 2 Teilen. Tor und Tür. Das Tor kann nochmal in zwei Teile umgeklappt werden, da das Tor nach hinten geöffnet werden muss, wenn das Auto aber drin steht, dann könnte es sonst nicht geschlossen werden. Daher nochmal umklappen und das Tor kann dann schließen. Daher sind die zwei Teile des Torflügels mit Scharnieren verbunden.
Die Tür schlägt gegen das Tor.

Inspiration (Nur Konstruktion, nicht Farbe)


Skizze von vorne:
Außenskizze.jpg

Material: Lärche

Rahmen (ca 45mm Stärke und 150mm Breite) sind mit verkeilten Schlitz und Zapfen und mit PU Leim (Damit die Verbindung versiegelt wird) verbunden.

Der Querstrebe (20 mm Stärke) ist mit dem horizontalen Mittelstrebe überlappt und wird mit Versatz and den Ober- und Unterrahmen befestigt.

Füllung sind doppleseitige Profilhölzer (ca 20 mm Stärke) und wird nicht mit dem Rahmen verleimt, damit es arbeiten kann. Sonne wird direkt auf das Tor prallen.

Holzschutz (das Tor muss nicht ewig halten):
- Imprägnierung gegen Fäulnis, Käfer etc
- Pigmentiertes Öl (ungern, dass die Lärche vergraut)


Schnittzeichnung von der Seite:
Querschnitt.jpg


Die Pfosten sind 70mm Vierkant-Pfosten aus Stahl.

Fragen (Siehe Skizze rote Fragezeichen):
- Ist mein Plan so ok?
- Wie vermeide ich, dass in die untere Nut, wo die Füllung drinliegt, sich Wasser sammelt? PU Leimen? mit Silikon füllen? Oder anders?
- Ist es OK, dass die Querstrebe nur ca auf 1/3 des Rahmens anliegt? Und das nicht mittig sondern außen.
- Hat jemand einen Tipp, wie ich die drei Bögen am Oberrahmen hinbekomme?

Danke und Gruß
Andreas
 
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anpoky

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Mist habe gerade gemerkt, dass die Frage in dem Forum "Anfänger fragt Profi" gehen sollte und nicht hier. Kann das jemand dahin verschieben?
@Mitarbeiter
 
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carsten

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Hallo

verschoben:

die Konstruktion unten ist in der Tat nicht optimal. Und vergiss Silikon bei der ganzen Konstruktion.
Man vermeidet Stellen an denen sich Feuchtigkeit sammeln kann, also auch Nuten die nach oben zeigen.
Als Schwachpunkt sehe ich aber auch die Pfosten. Einfache Holzpfosten mit H Anker halten keinen 2 m Torflügel.
 

Paulisch

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ok, super, danke für deine Einschätzung. Meinst du 70mm Vierkant-Pfosten aus Stahl mit H Anker (80cm tief) halten den 2m Torflügel?

Ja das würde gehen, sieht aber lächerlich aus. Ich würde die bei den Dimensionen eher 120 oder 140 im Quadrat machen.
Wenn du unten Zapfen möchtest, dann durchzapfen oder drainagen vorsehen.
Mit freundlichen Grüßen
 

sailingalex

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Ich bin gerade dabei Fensterläden zu bauen.
Da hat ja das untere Ende der Füllung dasselbe Wasserproblem wie die Füllung bei deinem Tor.
Ich nute die Füllungen nur oben und an beiden Seiten ein, auf dem unteren Rahmen sitzt bei mir die Füllung auf einem "Dach" damit sich dort kein Wasser sammeln kann. Das sieht bei meinen Fensterläden dann so aus:
1666622876933.png

Vielleicht kannst du das am Tor ähnlich umsetzen, ist halt etwas mehr Fräsaufwand.
 

anpoky

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Ja das würde gehen, sieht aber lächerlich aus. Ich würde die bei den Dimensionen eher 120 oder 140 im Quadrat machen.

Jep, sieht lächerlich aus. Würde denn eine Vierkant-Holzpfosten mit 140mm und H-Anker den 2m Torflügel halten?
(Ansosten würde ich den Stahlpfosten auch mit 140mm dimensionieren)

Wenn du unten Zapfen möchtest, dann durchzapfen oder drainagen vorsehen.

Jep, Es sind überall verkeilte Zapfen geplannt und die müssen durchgezapft werden. :emoji_slight_smile:

Vielleicht kannst du das am Tor ähnlich umsetzen, ist halt etwas mehr Fräsaufwand.

Super Idee! Mehr Fräsaufwand ist kein Problem. Ich werde mir mit dem ganzen Projekt Zeit lassen. :emoji_slight_smile:
 

Paulisch

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140 in Holz würde auch gehen. H-Pfostenträger sind aber eher für Stiele wo die Last oben drauf liegt, nicht für seitlichen Abtrag. Das wird nichts, ich wüsste ohne Verbund auch nicht ob man das überhaupt irgendwie zu halten bekommt. Den Pfosten direkt zu betonieren würde super halten, ist leider nicht sehr langlebig. Das Tor wiegt geschätzt sicher bei 150kg, und die Last steht ja nicht nur still, durch Bewegung und Wind geht da noch, nicht grade unwesentlich Dynamik rein. Bei dem Gewicht wird dein Punktfundament 800x800x800 und damit muss dein Pfosten starr verbunden sein. Eine Überlegung wäre große Schwertträger Schweißen zu lassen, oder aber auf Nummer sicher gehen und Stahlpfosten nehmen
 

Markus627

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Jep, sieht lächerlich aus. Würde denn eine Vierkant-Holzpfosten mit 140mm und H-Anker den 2m Torflügel halten?
(Ansosten würde ich den Stahlpfosten auch mit 140mm dimensionieren)

12cm Quadratrohr (3mm) reichen aus meiner Sicht aus. Habe letztens etwas ähnliches gebaut bzw. mir größtenteils vom Profi bauen lassen und das sind 280cm lange 12cm Pfosten. Die 80cm sind mit 5 Säcken Beton eingebuddelt. Jeder Pfosten hält 2m hohe und 1,50m breite Stahltore, die komplette mit Lärche beplankt sind.

Sieht bei Dir auf jeden Fall anspruchsvoll aus.
Grüße und viel Erfolg
 

Mitglied 24010 keks

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Alter Verwalter! Krasses Projekt was du da vor hast! :emoji_thumbsup: Ich hätte großen Respekt vor dem Projekt obwohl ich eine nahezu komplette Schreinerei zur Verfügung hab. (Hab aber auch ein etwas traumatisches Erlebnis in Verbindung mit Toren... :emoji_grin:)
Also aus Erfahrung bitte niemals den Querriegel in Höhe des geplanten Schlosses einplanen! :emoji_wink:

Wenn du deine Rahmen wirklich 150 breit machst und verzapfst, brauchst du (meiner Meinung nach) die Streben nicht. Die sehen auch echt nicht schön aus und bereiten dir arge konstruktive Probleme beim konstruktiven Holzschutz.
Sollte das Tor doch später mal etwas hängen fände ich ein dünnes gespanntes Edelstahlseil wesentlich dezenter. Wenn du auf die Optik mit den Füllungen verzichten könntest, wäre meine Wahl für so ein Tor eine beidseitige (dünne) Diagonalschalung auf dem Rahmen. Das würde dir eine sehr hohe Steifigkeit bringen und die Komplexität des Vorhabens wesentlich verringern und gleichzeitig den konstruktiven Holzschutz stark verbessern.


Hat jemand einen Tipp, wie ich die drei Bögen am Oberrahmen hinbekomme?
Mehrere 150mm Hölzer verleimen und dann Ausschneiden.
Oben auf das Tor muss dann aber auf alle Fälle irgendeine Abdeckung. Am besten Metall, es ginge aber auch ein dünnes Opferbrett aus Lärche.

Zu den Pfosten wurde ja schon einiges gesagt. Vergiss Holz dafür. Du brauchst zwingend eine Einspannung - die ist mit Holz nur schwer realisierbar.

Gruß Daniel
 

Andreas W.

ww-robinie
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Hallo anpoky,

sehr interessantes Projekt!

Daniel hat schon geschrieben, bei Rahmen niemals das Schloß auf Höhe der Querriegel vorsehen, auch nicht teilweise.
Sonst stemmst Du mit dem Schloßkasten den Zapfen (= der Halt Deines Rahmens) wieder weg.

Sei Dir im klaren darüber, daß sich Dein Holz bei direkter Bewitterung und Flächen, wo das Wasser stehen bleiben kann, verändern wird.

Ohne Dich entmutigen zu wollen, ich persönlich finde die Konstruktion mit gestemmten Rahmen hier nicht gut, zumindest maximal herausfordernd.
Weil die Konstruktion zum einen sehr schwer vom Gewicht wird (Füllungen), zum anderen ja noch direkt bewittert wird. Was die Konstruktion an sich erschwert (keine waagrechten Flächen, keine Wassersäcke usw...).
Das Problem hast Du ja schon angesprochen.

Wie hast Du Deine verkeilten Verbindungen geplant? Schlitz und Zapfen und dann zwei Keile einschlagen?
Habe auch im Kopf, daß Du bei wie auch immer profilierten Rahmenstücken ein Konterprofil in Deiner Verbindung brauchst (Nut-Nutzapfen ->kleinerer "Hauptzapfen").
Sonst hast Du hinterher ein "Loch", wo keines sein soll.

Auf die Diagonalen würde ich nicht verzichten.
Auch wenn Du Dir sehr sicher mit dem Zapfen bist, werden sich die Rahmen senken, also genügend Luft zwischen den Rahmen einplanen. Auch mit Diagonalen.
Was ist genügend? Eher so Richtung 20 mm.

Du wirst bei Deinem dreiteiligen Tor unter den Standflügeln einen Auflauf benötigen, am besten auch unter dem Öffnungsflügel.
Sonst hängen Deine Rahmen ja ständig frei.

Klar, kein schöner Tipp - am sichersten wärst Du mit Deinem Projekt mit angefertigten Metallrahmen und Brettern drauf.

Komplett aus Holz würde ich hier eine Bretterkonstruktion mit aufgeschraubtem "Z" geeigneter finden.

Gruß, Andreas
 

anpoky

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Danke Paulisch und Markus, für den Pfosten habe ich jetzt eine Vorstellung. Vielen Dank!

Also aus Erfahrung bitte niemals den Querriegel in Höhe des geplanten Schlosses einplanen! :emoji_wink:
Super Tipp, danke!

Wenn du deine Rahmen wirklich 150 breit machst und verzapfst, brauchst du (meiner Meinung nach) die Streben nicht. Die sehen auch echt nicht schön aus und bereiten dir arge konstruktive Probleme beim konstruktiven Holzschutz.

Sollte das Tor doch später mal etwas hängen fände ich ein dünnes gespanntes Edelstahlseil wesentlich dezenter. Wenn du auf die Optik mit den Füllungen verzichten könntest, wäre meine Wahl für so ein Tor eine beidseitige (dünne) Diagonalschalung auf dem Rahmen. Das würde dir eine sehr hohe Steifigkeit bringen und die Komplexität des Vorhabens wesentlich verringern und gleichzeitig den konstruktiven Holzschutz stark verbessern.
ok, muss ich mir überlegen.

Mehrere 150mm Hölzer verleimen und dann Ausschneiden.

Oben auf das Tor muss dann aber auf alle Fälle irgendeine Abdeckung. Am besten Metall, es ginge aber auch ein dünnes Opferbrett aus Lärche.

Alles klar, werde ich mit aufnehmen. Danke!

Daniel hat schon geschrieben, bei Rahmen niemals das Schloß auf Höhe der Querriegel vorsehen, auch nicht teilweise.

Sonst stemmst Du mit dem Schloßkasten den Zapfen (= der Halt Deines Rahmens) wieder weg.
Jo, super Tipp. Habe den Querriegel gleich runtergesetzt.

Sei Dir im klaren darüber, daß sich Dein Holz bei direkter Bewitterung und Flächen, wo das Wasser stehen bleiben kann, verändern wird.

Ohne Dich entmutigen zu wollen, ich persönlich finde die Konstruktion mit gestemmten Rahmen hier nicht gut, zumindest maximal herausfordernd.

Weil die Konstruktion zum einen sehr schwer vom Gewicht wird (Füllungen), zum anderen ja noch direkt bewittert wird. Was die Konstruktion an sich erschwert (keine waagrechten Flächen, keine Wassersäcke usw...).

Das Problem hast Du ja schon angesprochen.
Jo, 15 Grad abwinklen und Metall/Opferbrett oben drauf.

Herausforderung ist mir klar. Habe aber Zeit und bin nicht im Stress oder so.

In diesen Videos sah das jetzt nicht soooo super schwer aus:

https://www.youtube.com/watch?v=IIwSN_onID0&t=1249s
https://www.youtube.com/watch?v=qlK5fIe9WlU&t=324s

Wie hast Du Deine verkeilten Verbindungen geplant? Schlitz und Zapfen und dann zwei Keile einschlagen?
Jep und dann noch mit PU-Leim, um den ganzen Schlitz zu versiegeln, so gut es geht.

Habe auch im Kopf, daß Du bei wie auch immer profilierten Rahmenstücken ein Konterprofil in Deiner Verbindung brauchst (Nut-Nutzapfen ->kleinerer "Hauptzapfen").

Sonst hast Du hinterher ein "Loch", wo keines sein soll.
wow, super Hinweis, Danke. Im Moment plante ich kein Profil (nur Kanten abfasen) im Rahmen, aber werde ich mit bedenken.

Auf die Diagonalen würde ich nicht verzichten.

Auch wenn Du Dir sehr sicher mit dem Zapfen bist, werden sich die Rahmen senken, also genügend Luft zwischen den Rahmen einplanen. Auch mit Diagonalen.

Was ist genügend? Eher so Richtung 20 mm.
:emoji_thumbsup:

Du wirst bei Deinem dreiteiligen Tor unter den Standflügeln einen Auflauf benötigen, am besten auch unter dem Öffnungsflügel.

Sonst hängen Deine Rahmen ja ständig frei.
Jep ist vorgesehen.

Klar, kein schöner Tipp - am sichersten wärst Du mit Deinem Projekt mit angefertigten Metallrahmen und Brettern drauf.

Geht leider nicht durch den WAF. :emoji_confused:

Danke soweit an alle, super Hinweise und Tipps!
 

Mitglied 24010 keks

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ok, muss ich mir überlegen.
Wenn dich die Rahmenkonstruktion in der Optik nicht stört, geht die Schalung natürlich auch nur einseitig.
Vielleicht suchst mal am Tresen nach dem Thread "Ich bin so ein Depp". Da gibts dann auch ein Foto vom Ergebnis eines Garagentores.

Gruß Daniel
 
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