Neues Fenster - Fugen gehen auf

Andreas W.

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Hallo

jepp hier auch gerade erlebt. Altrohbau, der Besitzer hat nach familiären Schicksalen nicht weitergebaut und nur in 2 Räumen "gewohnt".
Ein Freund hat die vermeintlich Ruine nach dessen Tod für nen Appel und nen Ei ersteigert. Allein der volle Heizöltank reduziert den Kaufpreis bei den zwischenzeitlichen Preisen um fast 1/4.
Und vom Estrichfuzzi kam die Info / Ansage: Putz innen ohne Fensterlaibungen fertig machen, dann Estrich, und wenn der trocken ist die neuen Fenster und die dann nur noch beiputzen.
Bis jetzt eine sehr entspannte Baustelle.

Hallo Carsten und hallo Heneer,

das habe ich so vorher noch nicht erlebt. Gerade Estrichleger kenne ich als sehr peinlich darauf bedacht, daß zumindest kurz nach dem Verlegen (die ersten Tage) alles dicht bleibt, damit sich in den Ecken nix schüsselt wg. Zugluft.
Innenputz ohne Fenster habe ich auch noch nie erlebt.
Es gibt wirklich nichts, das es nicht gibt...

Gruß, Andreas
 

Heener

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Hallo Carsten und hallo Heneer,

das habe ich so vorher noch nicht erlebt. Gerade Estrichleger kenne ich als sehr peinlich darauf bedacht, daß zumindest kurz nach dem Verlegen (die ersten Tage) alles dicht bleibt, damit sich in den Ecken nix schüsselt wg. Zugluft.
Innenputz ohne Fenster habe ich auch noch nie erlebt.
Es gibt wirklich nichts, das es nicht gibt...

Gruß, Andreas
Ja, dass da Folienfenster drin waren, hatte ich vergessen zu erwähnen.
 

ChristophW

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abhängig von der Lage des Gebäudes hast Du wirklich um die 40 Grad Raumtemperatur während gewisser Phasen des Aufheizens des Zementestrichs
Mich wundert halt das im Eingangsposting steht:
Sie haben jetzt den Estrich trocken
Bei uns war es so das der Estrich erst 30 Tage liegen musste und dann aufgeheizt wurde, das es da wirklich 40°C Raumtemperatur hatte kann ich mich nicht erinnern, das sind ja schon sehr unangenehme Temperaturen, und die Feuchtigkeit kam "gefühlt" vorher raus in der Ruhephase.
 

Mitglied 24010 keks

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Holzausgleichsfeuchte bei 40 Grad und 80%rH ist ca. 15 -16%.
Das sollte einem Fenster doch nicht so viel ausmachen oder?

Gruß Daniel
 

Heener

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Mich wundert halt das im Eingangsposting steht:

Bei uns war es so das der Estrich erst 30 Tage liegen musste und dann aufgeheizt wurde, das es da wirklich 40°C Raumtemperatur hatte kann ich mich nicht erinnern, das sind ja schon sehr unangenehme Temperaturen, und die Feuchtigkeit kam "gefühlt" vorher raus in der Ruhephase.
Nach meiner Erfahrung begann die Estrichaufheizung 7-10 Tage nach Einbau. Da läuft ein Programm mit ansteigender Temperatur
 

Andreas W.

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Hallo ChristophW,

gut, die um die 40° C, die ich erwähnt habe, sind etwas hoch angesetzt, außer die Sonne scheint auf das Thermometer...
Müßte tatsächlich mal auf ein Thermometer schauen.
Definitiv wird es erst erstmal sehr warm und sehr feucht, wenn der Estrich aufgeheizt wird, und bleibt dann sehr warm.

Ich kenne zumindest einen Bauträger, der überhaupt keine Holzfenster mehr verbaut. Nicht explizit wegen des Estrichs oder wegen der Preise. Aber wegen wiederholt größerer Schwierigkeiten bei Holzfenstern.
Ganz klar hat das Holzfenster seine Position am Bau abgeschlagen verloren. Schade eigentlich.

Alles reine Spekulation meinerseits, aber vielleicht geht ulli2003´s Anmerkung mit einer "richtigen" Oberflächenbehandlung in die richtige Richtung.

Gruß, Andreas
 

carsten

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Hallo
Holzausgleichsfeuchte bei 40 Grad und 80%rH ist ca. 15 -16%.
Das sollte einem Fenster doch nicht so viel ausmachen oder?

einem Fenster mit geprüfter Beschichtung "ja" vermutlich. Hier ist wohl eine Öllasur verwendet worden. Ich weiß, dass die Hersteller wegen Oberfläche sich mehr ins Zeug legen und Versuche machen als wegen der Konstruktion. Keine Ahnung in wie weit die Öllasur auch "getestet" ist.
Was mich "stört" bzw eher verwundert ist der sehr gleichmäßige Spalt und das bei so wie es aussieht mehreren Fenstern. Ich bin da bei Ulli #56 und #58
Evtl auch richtig Stress für das Holz zur Unterstützung Bautrockner reingestellt = sehr zügige Entfeuchtung der Luft dazu eine diffusionsoffenere Öloberfläche, dann evtl wieder mehr Luftfeuchte als die Fußbodenheizung zusätzlich den Estrich getrocknet hat. usw usw....
Sicher keine einzelne Ursache sondern eine Verkettung mehrerer "unglücklicher" Umstände. Bin wirklich gespannt ob und was der / die Gutachter ermitteln.
 

Paulisch

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Wir bauen auch für einen örtlichen Bauunternehmer und daher kenne ich das auch. Erst wenn Fenster und Türen drin sind, gehen alle anderen Gewerke rein. Meistens nach 4-6 Wochen wird der Estrich durchgeheizt, die Heizung fährt stufenweise bis 42 Grad. Meistens während wir den Trockenbau machen. Unerträglich! Ich würde nie auf die Idee kommen Holzbauteile bei diesen Bedingungen einzubauen
 

PrimaNoctis

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Hallo zusammen.

Danke für die rege Beteiligung. Wie ihr wisst kann ich nur wiedergeben, was mein Kunde erzählt. Da er selber aber sehr detailliert denkt und selber aus dem Handwerk kommt, würde ich davon ausgehen, dass schon alles ziemlich korrekt lief.

Ich antworte nur kurz, da ich erst nächste Woche wieder in Einsatz bin.
Hier noch der erste Zwischenbericht, nachdem der Gutachter vor Ort war.

Hallo Stefan, also der Gutachter war gerade da. Die Fenster entsprechen erst mal nicht der Qualität die sie haben sollten, die stellen die sich auseinander gedrückt haben am Flügel sind vom Hersteller nicht fachgerecht verarbeitet. An der Stelle müsste so geleimt sein dass das nicht passieren darf. Die entsprechenden Stellen, die zum Urteil über zu hohe Luftfeuchtigkeit beziehungsweise Dampfdruck herangezogen werden sind unscheinbar. Des weiteren sind die Fenster in allen Stockwerken gleich betroffen, auch das schließt eine fehlerhafte Heizung oder Luftfeuchtigkeit im Gebäude aus, erfahrungsgemäß müsste dann der Schaden im OG höher sein als im EG und um ein vielfaches höher als im Keller. Er hat noch weitere Mängel festgestellt oder besser gesagt Verarbeitung an beziehungsweise Werkseitige Fehl Planungen die mir als Laie gar nicht aufgefallen sind.
(…)
Des weiteren hat sich herausgestellt dass unsere Fensterbänke (Granit) aufgrund der Rahmen Entwässerung nach unten nicht fachgerecht verbaut sind. Hierzu ist aber die Montageanleitung des Fensterherstellers mangelhaft.
(…) Wir müssen aber auch mit dem Steinmetz sprechen denn im Zuge der Außenputz arbeiten müssen alle Fensterbänke noch mal demontiert werden, da der Anschluss nicht dicht ausgeführt wurde. Der Wind wird die Feuchtigkeit in Hohlstellen drücken So dass Wasser in den Steinen abläuft, das Ergebnis wäre dann nach mehreren Jahren Schimmelbildung Innen jeweils links und rechts unter den Fenstern.
 

carsten

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Hallo

autsch. das klingt ja nach Supergau sowohl für den Kunden als auch den Fensterhandwerker und stinkt danach, dass die rechtliche Auseinandersetzung ein vielfaches länger dauern wird als der eigentliche Neubau und Austausch der Fenster.
 

dieweltistrund

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Hallo Stefan,
danke für den Zwischenstand, das ging ja doch flott mit dem Gutachter.
Hoffentlich zeigt sich bei allen Ausführenden/Beteiligten Einsicht und Erkenntnis und ich hoffe jetzt geht es konstruktiv an die weitere Schadensbegrenzung und Schadensbehebung. Auf meine Magengrube ist wohl Verlass und die Fenster kommen wieder raus.
Gruss
Jörg


Hallo Stefan,
ganz ehrlich gesagt, finde ich es nicht ganz so einfach zulösen wie es Roterbischof mit 1. und 2. darlegt.
Um weiter zudenken/zuraten müsste man mehr zur Sache wissen, aber das wird hier zu aufwendig.
Daher mein Rat, einen ersten Gutachter zur Sicherungspflicht daraufschauen lassen und mit diesen Erkenntnissen die weiteren Schritte abwägen, ggfl. mit einem RA besprechen.

Aus meiner Magengrube heraus schätze/glaube ich werden die Fenster ausgetauscht...

Gruss
Jörg
 

seschmi

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Estrich aufheizen ist ja relativ normal. Aber ich weiss es ganz sicher nicht.

Ja, ist bei Fußbodenheizung sogar vorgeschrieben. Von den Herstellern, zB Knauf, gibt es dazu detaillierte Protokolle und auch eine DIN-Norm dazu.

Dabei ist zu unterscheiden zwischen „Funktionsheizen“, das wird zuerst gemacht, und „Belegreifheizen“, das kommt danach mit niedriger Temperatur und länger, um den Estrich zu trocknen. Trocknen würde der Estrich natürlich auch ohne Heizen, nur langsamer.

Wenn man in die Vorgaben der Estrichhersteller schaut, läuft das Funktionsheizen meist bei 50-55 Grad Vorlauftemperatur für sieben Tage non-stop, mit einer Aufheiz- und Abkühlphase.

Wenn es draußen 35 Grad hat wie kürzlich öfter, und die Heizung mit 55 Grad Vorlauf bollert, ist 43 Grad eigentlich eine logische Temperatur. Sehr trocken wird es dabei aber nicht, Estrich und Putz geben ja hunderte Liter Wasser ab. Speziell die absolute Feuchte ist dabei hoch.

Auf das Funktionsheizen werden aber Heizungsbauer und Estrichleger nicht verzichten, sonst verstoßen sie ja gegen die Vorgaben des Herstellers.

Ulli hat natürlich recht: Hier stoßen halt die technischen Anforderungen verschiedener Gewerke und Bauherrenwunsch aufeinander. Eigentlich sind Fenster ja maßhaltige Bauteile und sollten diffusionsdicht beschichtet werden. Aber der Bauherr will oft geölt. Gleichzeitig sollen Heizungsbauer und Estrichleger auch ihre jeweiligen Normen einhalten. Irgendwo passt es dann aber insgesamt nicht zusammen.
 

predatorklein

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Hallo
Hier noch der erste Zwischenbericht, nachdem der Gutachter vor Ort war.

Warte mal den Bericht des Gutachters der Gegenseite ab .
Der dürfte wahrscheinlich anders ausfallen .
" Wes Brot ich ess , des Lied ich sing " :emoji_wink:

Bin überzeugt , dass die Sache vor Gericht geht .
Und dort wird dann entschieden , was zu tun ist .
Und das entscheidet das Gericht meistens mit Hilfe eines Gutachters , der vom Gericht bestellt wird .

Bestellt man selbst einen Gutachter , bringt es eine Menge , wenn man sich vorher bei der HWK informiert .

Die kennen nämlich die Gutachter , die vom Gericht gerne beauftragt werden .
Bringt einiges , wenn man sich gleich so jemanden ins Boot holt :emoji_slight_smile:

Gruß
 
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