Neues Fenster - Fugen gehen auf

PrimaNoctis

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Hallo zusammen.

Ein Kunde hat mich angehauen, ob ich da mal drauf schauen kann. Es geht um seine neuen Fenster, außen Alu, innen LÄ. Sie haben jetzt den Estrich trocken und sie haben den Neubau auf 43 Grad aufgeheizt. Dabei taten sich Fugen auf und Blenden lösten sich. Die Fenster sind 13 Monate alt.
Die Rahmenerhöhungen innen haben 2 x 100mm (Höhe Rollladenkasten) und sind eigentlich auf die Breite von 163cm verleimt, die haben sich auf die volle Länge gelöst

Fensterhersteller ist bekannt, ggf. dann per PN.

Beim Handwerker laufen noch andere Reklamationen wegen defekter Scheiben mit erschwerter Kommunikation. Auch wenn das natürlich der Ansprechpartner ist.

Er sagte mir auch, dabei sei Leim aus den Fugen gequollen, der vorher nicht da war. Das ist schon verwunderlich. Ich bin jetzt kein Fensterexperte und würde mich über eure Gedanken und Erfahrungen freuen.

Bilder darf ich zeigen.
 

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Roterbischof

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Hallo,
@PrimaNoctis
Bei sowas muss man sich einfach fragen, was würde ein Gutachter sagen.
1. Estrich Trocknung ist Standard am Bau, das müssen die Fenster abkönnen.
2. Einem Kunden der soviel Geld wie heute für ein Haus bezahlt kann man so Fenster bei Einzug nicht zumuten.
Ergebniss der Fensterbauer hat das Recht und die Pflicht nach zubessern. Er wird hier auch seinen Lieferanten in Regress nehmen können. OK ist blöd für ihn gelaufen, weil er das wahrscheinlich nicht verbockt hat. Aber so wird es eben ausgehen.mfg
 

Holzrad09

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Ich denke das Holz war etwas zu feucht und ist nun nachgetrocknet, kannst ja mal schauen, ob der Querfries zum aufrechten noch bündig ist, schaut aber auf den Bildern nicht so aus.
Dann hat sich da wohl noch der V Fugensiegel etwas gedehnt. :emoji_thinking:
Die markierte Stelle ist sicher an der Ecke aufgerissen und etwas Feuchtigkeit hat die Lasur unterwandert.
LG
 
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dieweltistrund

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Hallo Stefan,
ganz ehrlich gesagt, finde ich es nicht ganz so einfach zulösen wie es Roterbischof mit 1. und 2. darlegt.
Um weiter zudenken/zuraten müsste man mehr zur Sache wissen, aber das wird hier zu aufwendig.
Daher mein Rat, einen ersten Gutachter zur Sicherungspflicht daraufschauen lassen und mit diesen Erkenntnissen die weiteren Schritte abwägen, ggfl. mit einem RA besprechen.

Aus meiner Magengrube heraus schätze/glaube ich werden die Fenster ausgetauscht...

Gruss
Jörg
 

PrimaNoctis

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Danke erstmal euch allen.

@dieweltistrund Hallo Jörg.
Wäre da tatsächlich der erste Weg zum Gutachter? Mein Kunde wollte morgen einen für Fenster anrufen.

Das mit dem zu feuchten Holz war auch gleich meine Befürchtung und dachte auch, dass da der Hersteller am Zug ist. Die Schadenssumme ist natürlich nicht ohne. Daher ist eure Einschätzung da schon sehr wertvoll.

@Holzrad09 diese Fugen sind zum Teil auch nicht mehr bündig, wurde mir auf Nachfrage mitgeteilt. Mehr Bilder morgen bei Tageslicht.
 

Holzrad09

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@Holzrad09 diese Fugen sind zum Teil auch nicht mehr bündig, wurde mir auf Nachfrage mitgeteilt.
Ja, naja ....
M.E. sind die Fensterkanteln auch viel zu feucht, Manch einer gibt 13 +/- 2 % an. Dann werden daraus die Fenster gebaut und bei den jetzigen Temperaturen muss man sich nicht wundern, das es dann so ausschaut, wie es auf den Bildern ausschaut.
Da trocknet doch niemand die angelieferten Kanteln nach.
LG
 

dieweltistrund

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Guten Abend Stefan,
es ist leider ein dynamischer Prozess auf den Dein Kunde kaum einen technischen Einfluss hat. Von daher geht es zur Schadensabwendung für Ihn erstmal um die Beweislast. Mit etwas Aufwand und goodwill würde ich vor dem Gutachter es über den Rat von den Fensterexperten-Jungs in Rosenheim versuchen und den Fensterhersteller einbinden - denke der ist den Rosenheimern bestimmt gut bekannt?!

https://www.ift-rosenheim.de/

Aber ich würde nicht zulange zuwarten...

Gruss
Jörg

Danke erstmal euch allen.

@dieweltistrund Hallo Jörg.
Wäre da tatsächlich der erste Weg zum Gutachter? Mein Kunde wollte morgen einen für Fenster anrufen.

Das mit dem zu feuchten Holz war auch gleich meine Befürchtung und dachte auch, dass da der Hersteller am Zug ist. Die Schadenssumme ist natürlich nicht ohne. Daher ist eure Einschätzung da schon sehr wertvoll.

@Holzrad09 diese Fugen sind zum Teil auch nicht mehr bündig, wurde mir auf Nachfrage mitgeteilt. Mehr Bilder morgen bei Tageslicht.
 

Roterbischof

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Hallo,
@dieweltistrund
Also, ich habe nicht so ganz verstanden, was an meiner Aussage falsch sein soll, im Endeffekt habe ich das gleiche gesagt, wie ihr. Bevor man einen Gutachter einschaltet, sollte man wenigstens vorher mit dem guten Mann reden, ob er das nicht einsieht und von sich aus z. B. Einen Fenstertausch einleitet. Wenn der nicht mit macht, kann man immer noch den Gutachter rufen. Mfg
 
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dieweltistrund

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Guten Abend Roterbischof,
sorry, es ging mir garnicht um falsch oder richtig bei Deiner Einschätzung, sondern ob/wie für den Geschädigten die Sache klarer, beherrschbarer und abschätzbarer macht. Ich kenne den Kunden vom Stefan nicht, aber ich weiss, das der Stefan sich um seine Kunden kümmert, auch wenn er nicht die Fenster geliefert/gebaut hat.

Wir als Profis, betrachten solche Fälle oft mit der fachlichen Brille, aber wenn es um die "Gewährleistungsfrage" geht spielen weitere "Umstände" eine Rolle und diese beurteilen am Ende der Tage dann Laien (Richter) und die verlassen sich dann lieber auf Beweise/Gutachter/Zeugen usw.

Aber so wie ich Dich verstehe, rechnest Du auch mit einem Austausch der eingebauten Fenster?! oder siehst Du einen Spielraum?

Denke mal Du kommst auch aus dem Fensterbau, oder?

Gruss
Jörg
 

Roterbischof

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Guten Abend @dieweltistrund
Naja ich habe in einer bau-und-möbelschreinerei gelernt, dann Meister und dann Studium Hochbau dann 10 Jahre Bauleiter.
Was den Schaden am Fenster betrifft, weiß ich nicht, wie man das ohne tauschen lösen sollte, aber da der Fensterbauer ja auch ein Kollege von uns ist, würde ich dem Kunden raten erst einmal mit ihm zu reden, wird der gleich doof und lehnt alles ab, bleibt ja nichts anderes übrig als der Gutachter. Wenn ich den Fensterbauer beraten würde, würde ich ihm abraten den Versuch zu unternehmen hier nach zu arbeiten (der Kunde kuckt ja jetzt drei Mal hin). Aber vielleicht geht das auch heut zu Tage (weiß ich nicht / glaube ich aber nicht). Bestimmt ist das Fenster zu gekauft, also wird der ein neues (nur Holzteile) bekommen vom Hersteller und darf dann auf seine Kosten das alte ausbauen und alles rüber tauschen und wieder einbauen plus die Blamage. Da tut mir der Mann jetzt schon leid. MFG
 

fahe

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aber da der Fensterbauer ja auch ein Kollege von uns ist
...ich mische mich ja ungern in die Dskussion der Profis ein, aber ich habe Stefans Eingangspost so verstanden, dass er eben nicht derjenige ist, der die Fenster geliefert und eingebaut hat, sondern lediglich von seinem Kunden darum gebeten wurde, sich das aus fachlicher Sicht einmal anzusehen...:emoji_wink:

By the way: Dass Lieferanten aufwendig mehrschichtig lamellierter Fensterkanteln am Ende Ware mit bis zu 15 Prozent Holzfeuchte liefern, hätte ich jetzt nicht gedacht. Im Gegenteil, wenn's wirklich mal darauf ankam, habe ich bisher eher meinem eigenen Nachtrocknen mißtraut und blind ein paar Fensterkanteln gekauft.
 

SteffenH

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Sie haben jetzt den Estrich trocken und sie haben den Neubau auf 43 Grad aufgeheizt. Dabei taten sich Fugen auf und Blenden lösten sich. Die Fenster sind 13 Monate alt.

Könnte man so verstehen, dass die Fenster ein Jahr lang in einer feuchten Bau-Höhle saßen bevor sie dann darrgetrocknet wurden. Ob dass dann alles schadlos bleiben muss, weiß ich nicht.
 

weissbuche

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Wenn ich das richtig gelesen habe, wurde der Estrich gemacht, hohe Luftfeuchtikeit und die Fenster waren zu, dann wurde der Bau auf 43 Grad aufgeheizt und wahrscheinlich quergelüftet. Das heißt mehrere Tage +90 % Luftfeuchte und dann innerhalb kurzer Zeit runter auf - 50 %. Ein Kollege ist als Gutachter tätig und ist bei der Schilderung dieses Verlaufs doch nachdenklich geworden, den das sind schon extreme Belastungen für ein Fenster. Der schlecht entfernte Leim ist noch mal eine andere Nummer. Wenn die Fenster ein CE-Kennzeichen haben, muß die Eingangsholzfeuchte dokumentiert sein, daß würde sich der Gutachter auf jeden Fa
 

Paulisch

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Demmin
ll zeigen lassen und nachprüfen. Die Estrichtrocknung sollte auf jeden Fall auch dokumentiert werden.
Gruß Eckard
Das war auch mein Gedanke. Es ist und bleibt Holz, und das hört nicht auf zu arbeiten nur weil es jetzt n Bauteil ist. Ich denke der Hersteller hat sich nichts vorzuwerfen. In wie weit er jetzt nachbessert bleibt abzuwarten.
Die Leimreste sind natürlich unglücklich, ich kann mir aber vorstellen das der Leim erst durch die Feuchtigkeit weiß wurde, ansonsten trocknet der doch transparent aus!?
Aber ich denke bei dieser Extremsituation ist das Schadensbild normal, oder wurden Saunafenster bestellt?
 

PrimaNoctis

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Hallo zusammen.

Vollkommen richtig, ich habe mit den Fenstern nichts zu tun, möchte aber selbstverständlich helfen. Ich glaube aber nicht, dass @Roterbischof mich als den Fensterbauer meinte. :emoji_wink: @fahe Und selbstverständlich darfst du hier mitschreiben, Falk. Soweit käm's noch...

Die Fenster sind selbstverständlich zugekauft, nicht selbst gemacht.

Mein Kunde liest hier auch mit und hat mir noch einige weitere Infos geschickt.
  • Fenster sind gebürstet u. geölt. Ob Öllasur oder was genau kann ich nicht sagen.
  • "Estrich war bereits getrocknet, lag schon 3 Monate. Es wurde lediglich das Funktionsheizen ausgeführt, sodass er sich entspannen kann"
  • Der Gutachter meinte aufgrund der Bilder und eines Telephonats mit dem Kunden, dass wohl ein Mangel vorliege und die Feuchtigkeit ggf. anhand der Beschläge und Korrosion geprüft wird. Er geht von einem Problem mit dem Leim / Verleimung aus.
  • Auf den einen Bild sind noch die schönen Bauschaumklekse zu sehen...
 

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Andreas W.

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Hallo PrimaNoctis,

hm, schaut nicht gut aus, das Ganze.
Kollegen haben schon einiges dazu geschrieben. Keine schöne Situation für alle Beteiligten...

Leim in den Verbindungen, so wie er auf den Bildern gezeigt wird, ist sehr ungewöhnlich. Ist das tatsächlich Leim, oder hat sich da schon jemand am Nacharbeiten versucht?

Streng genommen ist das Verleimen von Stockverbreiterungen fachlich falsch, ebenso das in der Breite Verleimen von mehrteiligen unteren Rahmenteilen von Türen oder Fenstertüren. Quellen und Schwinden vermehrfacht sich, anstatt daß die Teile nur für sich arbeiten.

Gruß, Andreas
 

Holzrad09

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ist da nicht etwas mit Lärche und manchen Leimen, dass sie sich nicht so gerne miteinander verbinden mögen?
Komische Frage von 'nem Tischlermeister. :emoji_confused:
Das schaut mir nicht gerade nach PU Leim aus ! Wenn es Leim ist, was da zu sehen ist, dann ist es Weißleim. Auf den ersten Bildern hätte Ich auf abgerissenem V Fugensiegel getippt, inzwischen bin Ich auch eher bei Weißleim, welcher Fäden gezogen hat.
 

magmog

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Guuden,

ich bewundere Dich!
Anhand ein paar Bildern erkennen zu können um welchen Leim es sich handelt
lässt mich staunen!
Evtl. einfach ein neuer Leim verwendet der bisher bei andern Hölzern 1A gefunzt hat,
und dann bei Lärche das gleiche erwartet?
 
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