Führung für Lochsäge an Rigips-Fertigdecke

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Gelöschtes Mitglied 109767

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Ich habe gestern einen "Notruf" bekommen:
ein Bekannter wollte in seinem neuen Haus Einbaustrahler in die fertig gestrichenen Rigips-Decken montieren. Insgesamt incl. 2 x Ferienwohnung mehr als 40 Stück.

Problem:
die Trockenbauer haben die Öffnungen mit73mm gebohrt - die Lampen brauchen aber 93 mm. Er war kurz vor dem Herzinfarkt - Morgen kommen die ersten Gäste...
Ein Versuch, die Öffnungen mit einem 93mm Lochsäge zu vergrößern ist- wie zu erwarten - mangels mittiger Führung gescheitert.

Nächster Versuch mit einem Brett mit 93mm Bohrung als Führungsschablone -> besser, aber Decke verkratzt und verschmutzt weil man das Brett nicht ruhig an der Deke halten kann und der Staub nicht weg kann.

Dann haben wir eine "quick and dirty" Vakuumschablone zur Verwendung mit einem Staubsauger gebastelt. Ergebnis: genial.:emoji_slight_smile::emoji_slight_smile::emoji_slight_smile:

Schon bei 20Pa Unterdruck vom Staubsauger saugt sich die Schablone mit einer Kraft von ca. 100kg an die Decke an.
Da verrutscht nichts, die 6mm Moosgummischnüre dichten gut ab, schützen die Decke vor Kratzern und man kann ganz entspannt bohren. Die Schablone klebt so fest an der Decke so dass man auch keinen Helfer braucht. Und wenn man den Staubsauger ausschaltet, dann fällt das Ding einfach runter.
20220731_125140.jpg 20220731_125243.jpg

Vielleicht hilft es ja mal jemandem wenn er ein ähnliches Problem hat.

Viele Grüße
Alois
 

tiepel

ww-robinie
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Hi,
der Vorteil ist, dass der Staub abgesaugt wird.
Edit: Wobei, ne. Da sind ja zwei Dichtringe verbaut. Da wird vermutlich nicht abgesaugt.
Gruß Reimund
 
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Gelöschtes Mitglied 109767

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schon gelöst, aber hätte es nicht auch eine Holzscheibe mit 73mm Durchmesser und zentrischer Bohrung getan?


Im Normalfall geht das - das war einer der Versuche.
Aber die alten "73mm" Bohrungen hatten Abweichungen im Durchmesser von bis zu + 10mm. Ich weiß nicht was die Trockenbauer da vorher geraucht haben...
Und bei so einen großen Spiel (und folglich ovalen, 93 +10mm Sägespuren an der fertig gestrichenen Decke) wird es mit der Überdeckung der modernen Einbaustrahler mit schmalem Rand schon sehr knapp.

... und die Vakuum-Platte verhökern wir dem Elektriker - der war davon sehr angetan...


der Vorteil ist, dass der Staub abgesaugt wird.
Ja genau - diese Modifikation haben wir dann auch noch gemacht: den inneren Moosgummi um das 93mm Loch haben wir an ein paar Stellen unterbrochen, gerade soviel, dass das Vakuum nicht zusammenbricht, aber der Staub abgesaugt wird.

Funktioniert einwandfrei - sollten wir uns vielleicht patentieren lassen. Obwohl - weil hier gezeigt schon zu spät. Und außerdem gibt es sowas bestimmt schon...

Viele Grüße
Alois
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Ich glaube, ein geübter Trockenbauer hätte das mit der Hand nachgearbeitet, dafür haben die Jungs so Handstichsägen mit ner Art Feilenheft als Griff. Übliche Downlights haben ja durch den Abdeckring etwas Toleranz. Ist natürlich ne staubende Sauerei...
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Wenn ich so etwas gebraucht hätte, und auch noch schnell, die Schablone wäre nicht so schön.
Ich glaube bei Alos ist alles immer schön und durchdacht. Oder er zeigt uns nur das schöne und durchdachte (das könnte natürlich auch sein
Danke für die Blumen, aber es ist wie @Herbert_S vermutet hat:
Die Schablone ist so sauber gemacht, da vermute ich das du eine CNC Fräse zur Verfügung hattest
die CNC hatte 5 Minuten Arbeit und die Zeichnung dafür war in 2 Minuten gemacht. Und die CNC kann nur "schön" oder "gar nicht"
Ich gebe das Lob also gerne an die CNC weiter. :emoji_slight_smile:

Wenn ich es von Hand "schnell" gemacht hätte, dann würde es deutlich anders aussehen - und hätte auch wesentlich länger gedauert...
Aber versprochen: wenn ich wieder mal richtig Mist mache - und das kommt öfter mal vor wenn ich was ausprobiere - dann stelle ich ein Foto hier ein bevor ich das Teil zum thermischen Tod verurteile.

Nobody is perfect - Haupstsache es macht Spaß und funktioniert und man lernt daraus...
Die Optik kommt dann bei manchen Dingen erst an zweiter Stelle.

Viele Grüße
Alois
 

Herbert_S

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Naja, die CNC macht nur das was man ihr sagt, also auch genug Blödsinn wenn der Bediener/Programmierer eine Niete ist :emoji_slight_smile:
Ich spreche aus Erfahrung, war 30 Jahre im Maschinenbau :emoji_slight_smile:
 

IngoS

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Hallo,

für 40 Bohrungen eine tolle Sache und mit greifbarer CNC auch recht schnell gefräst.

Bei zwei, drei Bohrungen habe ich das schon beim Nachbarn recht schnell und einfach mit nem Multimaster bewerkstelligt.

Gruß Ingo
 

Heener

ww-robinie
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Ich glaube, ein geübter Trockenbauer hätte das mit der Hand nachgearbeitet, dafür haben die Jungs so Handstichsägen mit ner Art Feilenheft als Griff. Übliche Downlights haben ja durch den Abdeckring etwas Toleranz. Ist natürlich ne staubende Sauerei...
Einem geübten Trockenbauer wäre weder das Raster noch die Löcher misslungen.
Nun musste man hoffen, dass kein Deckenprofil zu nahe an den zu erweiternden Bohrungen saß, um dann zu stören.....
Ein Trockenbauer a.D.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Einem geübten Trockenbauer wäre weder das Raster noch die Löcher misslungen.
Nun musste man hoffen, dass kein Deckenprofil zu nahe an den zu erweiternden Bohrungen saß, um dann zu stören.....
Ja - wie sagt man so schön: es gibt "Solche" und "Solche"...
Und wir hatten Glück - keine Profile / Latten in Bereichen an denen wir geschnitten haben.

Dafür muss man halt erstmal eine haben, und vor allem auch bedienen können.
Bei mir scheiterts an beidem
Bei einfachen Dingen die man i.d.R. für Holzarbeiten braucht ist das sog. Programmieren und Bedienen heutzutage wirklich kein Problem mehr.
Sachen wie die o.g. Schablone, Schrankteile, Schubladen, Fingerzinken etc. werden im sog. 2,5D Verfahren gefräst und das ist ganz einfach.
Die CNC fährt die Konturen ab und verstellt erst dann wenn die Kontur gefräst ist die Z-Achse auf die nächste Tiefe.
Die Zeichnung kann man mit Freeware-Zeichenprogrammen oder Grafikprogrammen (z.B.: Corel) sehr schnell erstellen, ohne dass man teure CAD-Programme oder CAD-Workstations braucht.

Erst wenn man "richtige" 3D Teile mit Freiformflächen (meist doppelt gekrümmte Flächen - z.B.: einen Apfel oder einen ergonomischen Griff, oder einen Kotflügel etc.) konstruieren will wird es komplex und auch von der Hardware sehr anspruchsvoll und teuer.

Vor drei Monaten habe ich einem über 60-jährigen Schreiner geholfen in die 2,5D Thematik einzusteigen. Das Zeichnen mit CorelDraw hatte er nach 3 Tagen drauf - man muss ja erstmal nur wissen wie man Kreise, Ellipsen, Rechtecke und Vielecke zeichnet. Damit kommt man schon mal sehr weit.
Dann wird das per Knopfdruck in das Steuerungsprogramm der CNC übertragen (war in diesem Fall CNCGraf).

Nun nur noch den Fräser-Durchmesser und die gewünschte Frästiefe im Steuerprogramm der CNC eingeben und los geht's. Nach drei Wochenenden Üben und Fluchen und dann entspanntem Lächeln hatte er seine Maschine im Griff um 90% der anfallenden Arbeiten erledigen zu können.

Alles kein Problem wenn man es lernen will - ich spreche aber ausdrücklich nicht von 3-achsig geschwungenen Handläufen oder 3D-Reliefs- die sind eine andere Liga. Aber auch dafür gibt es Spezialprogramme - da programmiert auch keiner mehr.
95% des Alltags beim Holzwerken ist einfachstes 2,5D fräsen (Korpen, Schubladen, Fingerzinken, Schablonen, Beschläge, Lochreihen...).

Und um das alles auszuprobieren und zu lernen - incl. virtuellem Fräsen - braucht man keine Software und keine CNC etc. kaufen. Das gibt es alles als Freeware- und Testversionen - nur eine richtige CNC kann man damit nicht ansteuern - aber eine Virtuelle Fräse (fräsen am Bildschirm) schon und das Ergebnis am Bildschirm sehen

Das ganze ist heutzutage wirklich kein großes Ding mehr - richtiges "Programmieren" (G-Code) ist für 2,5D Fräsen und Hobbyanwender absolut nicht erforderlich. Das geht alles grafisch und per Mausklick. Nix mehr mit Programmiersprache und so. Ist wirklich einfach - einfach mal ausprobieren!!!
Aber Achtung: wenn man mal auf den Geschmack kommt...

Viele Grüße
Alois
 
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