Schwenkfräsen alt und neue Bauart?

Kerstenk

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Da ich nicht 20000 € auf den Tisch legen will, bleibt nur gebrauchte aus den 80 bis 90ziger.
dann mach es pragmatisch und fräse von der Hinterseite, dann schwenkt sie nach hinten. Bedarf ein paar neue Löcher für den Anschlag. Viele Machinen werden von der Seite aus bedient, da ist sogar alles wie gewohnt einstellbar.
 

Lorenzo

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Als nicht-Profi wage ich nur ein Zitat:
Ich würde wenn möglich immer eine Schwenkspindelmaschine bevorzugen, damit sind diverse Sachen möglich was sonst nicht geht. Das Fasefräsen ist zwar immer ein gutes Beispiel, in der Praxis aber nicht so brauchbar, eher geht es mal um eine schräge Nut oder ein Schräggestelltes Profilmesser. Denn viele Tischfräsen sind nach VORNE neigbar, was zum Fasen nicht viel nützt. Die Firma Felder wirbt immer wieder mit ihrer nach hintenneigbaren Spindel, die ist zwar toll wenn man sich den Fasefräser sparen will, hat aber sonsts einige Nachteile. Die meisten ganz teuren Fräsen sind mittlerweile nach hinten und nach vorne 45° neigbar, die Heimwerkermaschinen aber eher meist ca 10° in eine Richtung, und 30° bis 45° in die andere Richtung, in der Regel halt nach vorne.

Das nach vorne neigen hat auch Vorteile. Man kann z.B mit einem normalen 40mm Messer mit grossen Radius eine grosse Hohlkehle fräsen in mehreren Gängen wenn man die Spindel neigt, und dazu muss in diesem Fall nach vorne sein, dann wird von oben herab gefräst, das mindert den Gegendruck und vorallem braucht das Werkstück die Auflage auf dem Tisch. Bei nach hinten neigbaren Spindeln fräst man beim profilieren von unten die Auflagefläche weg und das ganze kann eine kippelige Sache sein. Grad bei jleinen Werkstücken muss man von oben herab profilieren, und da muss die Spindel halt nach vorne neigbar sein.

Auch beim Schräge Zapfen fräsen muss die Spindel nach vorne neigbar sein, sonst ist das ab einem gewissen Winkel und Zapfenlänge gar nicht möglich weil der Zapfen gegen unten "im Tisch" wäre.

Die nach hinten neigbare Frässpindel hat selbstverständlich auch ihre Vorteile, aber anders als in der Werbung bei Felder erzählt hat sie auch Nachteile. Wenn das nach hinten neigen so unschlagbar besser wäre, dann wäre Felder bestimmt nicht die Firma gewesen die das als erste machen. Konstruktionstechnisch ist ob gegen hinten oder nach vorne ja nicht so viel anders. Professienelle Fräsen sind entweder beidseitig oder nur gegen vorne neigbar, meist sind nach hinten auch ca 10° möglich, das ermöglicht den Einsatz eines 5° Prismafalzkopfes (bei unsere Kölle F45 sinds z.B +45°/-7°)

Der angesprochene Fälzer ist so etwas, wo zwingend die Schwenkspindel benötigt wird. Es gibt solche Fräser welche eine 5° geneigteSpindel benötige, dann wird ein rechtwinkliger Falz gefräst. Durch das neigen kommt die Schneide quasi von unten (oder oben herab), schneidet an einem Punkt und verlässt das Werkstück dann wieder. Die Schneiden reiben nicht an den bereits gefrästen Falzseiten, keine Flankenreibung, keine Ausrisse, und stark ziehender Schnitt zeichnen diese Fräser aus. Ist aber eher etwas für den Profibereicht. Aber die Überlegung dahinter ist interessant. Die Flankenreibung wird auch beim profilieren schon minimiert, wenn die Spindel nur 1-2° schräg steht. Das ergibt sauberere Fräsflächen.


Gruss David
 

wasmachen

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Ach das ist ganz einfach... erstens haben wir vorher schon über Felder gesprochen und zweitens freue ich mich über diese ganzen tollen Sachen die aus Österreich kommen. Die Maschinen, Fräser ohne Schnittkraft - wahrscheinlich sogar im Gleich- und Gegenlauf -, gute Obstbrände, tolles Holz und viele intelligente Menschen.

Beim den 2 letzten Dingen hast leider Recht....
Bei den anderen Stuss sei dir gesagt, dass es wesentlich größere Produzenten in vielen Bereichen gibt.
Andererseits, und da sind wir wieder beim letzten Punkt, viele Sachen sogar hier bei uns im Ort produziert werden, die weltweit genutzt werden und ohne wenn und aber in ihren Bereichen die Marktführer und sogar Marktbeherrscher sind...
Sorry für die harte Wahrheit!
 

DZaech

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Als nicht-Profi wage ich nur ein Zitat:

Und ich als Ersteller dieses Zitats vor 6 Jahren möchte mich hinsichtlich der Notwendigkeir einer Schwenkfräse noch etwas korrigieren :emoji_wink:
Damals hatte ich eine Kölle F45 zur Verfügung, und habe die Schwenkfunktion auch recht oft und gerne genutzt. Jetzt in meinem eigenen Betrieb habe ich keine Schwenkung mehr, trotzdem konnte ich bisher alles damit erledigen. Das einzige was einmal notwendig war, ist ein Unterlagekeil um eine Nut mit 10° Schräge in ein Brett zu fräsen. Hat aber reibungslos geklappt.

Schwenkung wäre ab und zu praktisch, aber wenn dann zwingend Vorne, oder besser Beidseitig! Und sicher nicht Feldermässig nur nach hinten. Zum Abplatten oder für viele Profile ist (wenn überhaupt) nur eine Schwenkung nach vorne nützlich. Nach hinten ist eher was für Solche, die mit einem Falzkopf fasen wollen.
 

Mitglied 24010 keks

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Zum Abplatten oder für viele Profile ist (wenn überhaupt) nur eine Schwenkung nach vorne nützlich.
Hmmm... Wenn ich jetzt keinen Abplattfräser habe, kann ich z.B. mit einer Schlitzscheibe oder einem (Sägeblatt) sauber abplatten wenn ich nach hinten schwenke oder liege ich da falsch? Ich hab nicht viel Erfahrung an der Tischfräse... Wäre mir auch nicht so wichtig gewesen das schwenken - aber jetzt ist es halt dran und geht nach hinten... :emoji_slight_smile: Für andere Profile fehlt mir noch die Vorstellungskraft wo man das wirklich braucht.
Hab jetzt letztens einen doppelten Keil herstellen müssen, da war das schwenken schon praktisch...

Gruß Daniel
 

Holzrad09

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Jetzt in meinem eigenen Betrieb habe ich keine Schwenkung mehr, trotzdem konnte ich bisher alles damit erledigen.
Ich habe daheim auch keine Schwenkfräse ...., doch ...., bei der alten kann man den Tisch nach vorn und hinten schwenken. :emoji_slight_smile:
DSC_0582.JPG DSC_0581.JPG
Hab das aber noch nie gemacht, einen 200 Kg Tisch allein geschwenkt und festgezogen. Habe es aber auch noch nicht gebraucht.
Entweder schräges Brett untergelegt oder schräge Nuten auf der Säge eingeschnitten. Schräge Flächen ebenfalls geschnitten und dann KSM.
LG
 

Holzrad09

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Hmmm... Wenn ich jetzt keinen Abplattfräser habe, kann ich z.B. mit einer Schlitzscheibe oder einem (Sägeblatt) sauber abplatten wenn ich nach hinten schwenke oder liege ich da falsch?
Kannst Du theoretisch machen, nur wird dann die Kante nicht rechtwinklig. https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcT1Q_jgjBRBl43NV22M2UpMrRQpoRU9Gb4GuQ&usqp=CAU
und mit einem Sägeblatt hat man wieder viel Schleifaufwand.

Du könntest Dir für 20 Eu das Profilmesserset Nr. 100 für das 40er Messerköppel zulegen, da hast Du zwei Profile. Ich mach das auch schon Jahrzehnte damit.
LG
 

wasmachen

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Andreas W.

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Hallo Maho68,

zu Deiner ursprünglichen Frage - mir ist es in der Erinnerung nur ein einziges mal passiert, daß ich die Spindel schwenken mußte.
Das war beim Nachfräsen von profilierten Leisten, die zu vorhandenen passen. Passendes Messer war aber nicht vorhanden (trotz sehr guter Ausstattung). Da ist das nicht anders gegangen.
Könnte mir vorstellen, daß man als ausgewiesener Massivholzverarbeiter im Möbelbereich (der ich in keinem Betrieb gewesen bin), diese Funktion öfter braucht bzw. gebraucht hat.
Bis in die 1980/90er waren ja auch Kantenprofilierungen noch um einiges üppiger als heutzutage, da mußte man wahrscheinlich auch öfter schwenken dafür.

Schließlich hat es nicht schon immer die einstellbaren Schwenkmesserköpfe mit Wechselschneiden gegeben. Kann mich noch an Falzfräser mit aufgelöteten Hartmetallschneiden im Fräserregal erinnern, inkl. Vorschneider - was für ein Aufwand zum Nachschärfen...
Mit so etwas konnte man dann - mangels Schwenkmesserkopf - an einer Schwenspindelfräse Schrägen fräsen.
Habe das aber nie gemacht, meine Lehre war Mitte der 1990er Jahre, da waren Schenkmesserköpfe schon lang üblich..

Wie Du schreibst, klappt Leistenfräsen mit Spindel nach vorne und Vorschub nicht. Da kann man sich aber - zumindest ein Stück weit - mit der Andruckfeder helfen, die es in jedem Betrieb an der Fräse gibt.
Für viele laufende Meter ist das natürlich nichts.

Gruß, Andreas


.
 

Lorenzo

ww-robinie
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@DZaech : Sorry, wollte dir nicht deine eigenen Worte in den Mund legen :emoji_wink:
Mir gings darum konkrete Anwendungsfälle für die Schwenkung nach vorne zu zeigen, was du deutlich besser kannst als ich. Ich fand den Beitag auf jeden Fall sehr schlüssig, und denke eben auch dass es für die Schwenkung nach hinten bei den Fräsköpfen selbst viele Möglichkeiten gibt sie unnötig zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:

teluke

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Was für ein Aufriss wieder.

Wenn ich eine Starrfräse hätte, dann hätte ich auch alles machen können was ich gemacht habe.
Deswegen würde ich sicher keine neue Maschine kaufen, so wichtig ist die Funktion nicht.

Einige Dinge gehen halt mit der Schwenkspindel einfacher.

Daher ist haben besser als brauchen.
Und wenn man neu kauft dann hat man die Gelegenheit darüber nachzudenken.
 

esel1976

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Hallo zusammen,
hört sich komisch an, aber so geht´s auch wenn die Fräse im Raum steht: setzt den Anschlag einfach 180 Grad gedreht drauf, dann schwenkt sie nach hinten. Ist bei meiner Knapp Kreissäge/Fräse möglich und hab ich auch schon mal genutzt. Sind auch extra Bohrungen dafür vorgesehen. Kommt halt drauf an wie oft du das brauchst.
Grüße
Stefan
 

Holzrad09

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Sei nicht traurig , jeder hat mal klein ( vielleicht mit Bernardo ? ) angefangen :emoji_wink:
Bin da nicht traurig. :emoji_wink:
Als Ich vor 3 Jahren bei Bernardo com. meine Kombi geholt habe, habe Ich dem Händler 3 K in die Hand gedrückt und gesagt
Jetzt kannst Du für den Rest der Woche zusperren :emoji_slight_smile:
Da schaute er mich an und meinte - nee Du, Ich brauche 300000 die Woche.
Da ist er wohl ganz groß eingestiegen.
LG
 

predatorklein

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Hallo

Bin da nicht traurig. :emoji_wink:

Das war auch als Witz gemeint , glaube nicht , dass wir uns beschweren dürfen :emoji_slight_smile:

Da schaute er mich an und meinte - nee Du, Ich brauche 300000 die Woche.
Da ist er wohl ganz groß eingestiegen.

Dann hat er alles richtig gemacht .
Wär ich noch jünger , würd ich gewerblich Gebrauchtmaschinen kaufen / verkaufen .
Und im Hobbybereich schreinern :emoji_wink:

Ich seh , zu was es der Maschinenhändler , mit dem wir befreundet sind , gebracht hat .
Und das ist auch nur ein Kleinbetrieb , Chef , Ehefrau , 1 Metaller .
Der ist deutlich weiter gekommen als wir mit unserer 3 Mann Schreinerei .

Aber egal , schreinern und ab und an eine Maschine kaufen macht trotzdem Spaß :emoji_thumbsup:

Gruß
 

esel1976

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Moin zusammen,
hier ein paar Fotos mit dem 180 Grad gedrehten Anschlag.
Grüße
Stefan
 

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esel1976

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Hallo,
die Tischplatten hab ich dafür rausgenommen, die liegen ja nur "lose" auf den Schienen, die Schienen aber dran gelassen. Ansonsten die 2 oder 3 Schrauben der Schiene rausdrehen und einfach abnehmen. Die korrekte Höhe ist ja über Passstifte fixiert, sodass das anbauen auch wieder sehr einfach geht (an- und abbauen ca. 3 Minuten insgesamt). Ist vielleicht nix für jeden Tag, aber wie zu Anfang gesagt: es kommt drauf an wie oft man das braucht.
Das sollte auch bei vielen anderen Tischfräsen möglich sein, notfalls müssten noch Löcher gebohrt und Gewinde geschnitten werden, ist ja aber kein Hexenwerk.
Grüße
Stefan
 

Maho68

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Moin



Bißchen schon :emoji_wink:

Du kommst mir vor wie der Mann , der einen Sportwagen haben will .
Und es muss unbedingt ein Porsche GT 3 RS sein .

Dass man mit einem Nissan ZX 370 auch verdammt viel Spaß haben kann , interessiert ihn nicht .
Da hat er lieber gar kein Auto :emoji_frowning2:

Wär ich du würd ich mal in meiner Nähe kucken , ob ich nicht bei einem kleineren Schreiner in dessen Werkstatt mitmachen könnte .
Auch wenn da vielleicht nur eine SCM Formatkreisäge steht :emoji_grin:
Hauptsache man kann halbwegs gescheit schreinern .

Und schau dir mal an , was FrankRK so alles mit seinen Maschinen zaubert :emoji_thumbsup:

Gruß
hatte mich bei Dorfschreiner umgeguckt. die haben sicher besseres zu tun, als mir die "Türen zu öffnen" wohne am rande einer grossstadt-da haben Tischlereien in der regel volle Auftragsbücher . Ausserdem möcht ich denen nicht auf die pelle drücken .
Ich glaube, du verkennts dich in meiner Person . meine Ausgangslage ist sicher derzeit mehr als bescheiden -kanns nicht sprunghaft ändern ,da fehlt das glück ! Halbwegs schreinern können setzt gewisse Rahmenbedingungen voraus, die legt Jeder anders aus .
Der vergleich mit deinen Automarken hinkt !
Frank RK hat offensichtlich bessere Rahmenbedingungen seit längerer Zeit-sei ihm gegönnt ! gewiss auch ein talentierter Holzwerkler/handwerker !

"Da hat er lieber gar kein Auto :emoji_frowning2: " wo ist dein Problem ? brauchst Du Andere , um dich glücklich zu fühlen oder gar erhobener ?
Ich finde sein verhalten konsequent : vorausgesetzt, er hat die kleinen Schritte schon durchlebt. Jeder hat seine eigenen Ansprüche an sich selbst .
Wärst Du selbstständiger Maschinenhändler geworden , wären sicherlich bessere,neuere Maschinen durch deine Hände gegangen .Noch ist es nicht zu spät, ne Halle haste ja bereits ..grins..allerdings werden die Schreinereien immer weniger -bevölkerungstechnisch -also die goldenen Zeiten neigen sich dem Ende zu.
 
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