Werkstattsauger - welche Filterklasse

C1803

ww-pappel
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Hallo Zusammen,

ich beabsichtige einen neuen Werkstattsauger zu kaufen. Dieser soll meine Säge, Schleifer und Fräse (teils über Zyklon) absaugen und auch für die normale Werkstattreinigung übernehmen. Da die Sauger über verschiedene Filterklassen verfügen (L/M) bin ich am überlegen, welche Filterklasse am sinnvollsten wäre.
Ich tendiere zur Zeit zur Filterklasse M, da der Staub ja auch nicht ganz so gesundheitsförderlich ist. Mein Gedanke dabei ist, dass je weniger Staubpartikel in den Raum abgegeben werden eine weitere Luftfilterung eher unnötig ist/wird.
Was setzt Ihr ein? Wie ist die Empfehlung von den Profis?? Reicht die Filterklasse L für den ambitionierten Hobbybereich? Wie sind die Erfahrungswerte bei der Absaugleistung - Im Vergleich der Filterklassen...?

Es geht mir nicht um bestimmte Marken und Modelle - gerne könnt Ihr auch eine Empfehlung dazu abgeben. Der Preis des Saugers spielt eine untergeordnete Rolle -zur Not wird noch ein bißchen gespart bis es paßt.

Vielen Dank schon mal i

Carsten
 

Wikipediot

ww-robinie
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M ist meines Wissens nach L mit automatischem Ausklopfen und/oder Warnung.
Da weiß ein anderes Forenmitglied bestimmt mehr.
Bessere Absaugleistung kannst du bei der Säge aber evtl. über eine Absauganlage + Patrone bekommen.
 

LaettaLight

ww-eiche
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Hi,
die Forensuche wird die Lesestoff für Tage präsentieren und Empfehlungen von Parkside (Lidl) bis Starmix und Festool.
Bei den meisten Herstellern (z.B. Starmix + Festool) unterscheiden sich M und L Sauger nicht durch ihre Filter, sondern durch die zusätzlich vorgeschriebenen Merkmale (Volumenstromüberwachung mit akustischer und optischer Warnung, Entsorgungsbeutel, Abdeckkappe). Für den Hobby Bereich reicht imho auf jeden Fall ein L Sauger.
Sauger mit automatischer Filterreinigung können auch ohne Beutel verwendet werden, wobei die Reinigung bei Holzstäuben / Spänen unterschiedlich gut funktioniert. Ich schätze meinen Starmix iPulse sehr, habe aber nach 1,5 Jahren wieder auf Beutel umgestellt, da die Späne der Kreissäge sich nicht so gut abrütteln lassen.
Grüße
Tobias
 

elchimore

ww-robinie
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M ist meines Wissens nach L mit automatischem Ausklopfen und/oder Warnung.
Da weiß ein anderes Forenmitglied bestimmt mehr.
Bessere Absaugleistung kannst du bei der Säge aber evtl. über eine Absauganlage + Patrone bekommen.
Es ist die Volumenstromüberwachung die den Unterschied macht. Bei der Säge hängt es davon ab, was es für eine Säge ist. Es macht keinen Sinn an eine Säge, die für den Anschluss eines Werkstattsaugers konzipiert wurde eine richtige Absauganlage anzuschließen. In Gegenzug lassen sich Sägen, die für die Benutzung mit einer Absauganlage konzipiert wurden schlecht mit einem Werkstattsauger absaugen. Sieht man meist am Durchmesser des Stutzens --> 100mm Absauganlage --> 36/50mm Staubsauger.
Grüssle Micha
 

C1803

ww-pappel
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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Ich kann mir nicht ganz vorstellen, dass die Volumenstromüberwachung nur den großen Unterschied macht. Es muss eigentlich auch einen Unterschied im Filter geben, da die Filterwirkung eine Höhere (L=1mg/m3 / M=0,1 mg/m3 )sein muss. Oder täusche ich mich da. Die Definition der Filterklassen, so wie man diese auf den verschiedenen Seiten nachlesen kann besagt, daß (Auszug aus einer Internetseite - Link nachstehend)
  • Staubklasse L: Der Abscheidegrad liegt bei über 99 Prozent. Die Industriesauger dieser Klasse dürfen für leicht gesundheitsgefährdende Stäube mit AGW-Grenzwerten von 1 mg/m³ verwendet werden. Das gilt zum Beispiel für Hausstaub, Gips, Kalk, Sand, Glimmer und andere nicht bedenkliche Materialien. Bei der Entsorgung dieser Stäube müssen keine besonderen Maßnahmen getroffen werden.
  • Staubklasse M: Hier beträgt der Abscheidegrad mindestens 99,9 Prozent. Zu dieser Staubklasse gehören Industriesauger, die für mittel gefährliche Stäube mit AGW-Grenzwerten von 0,1 mg/m³ zugelassen sind. Die Industriesauger filtern Lackpartikel, Metallstäube und Holzstäube. Wenn Du intensive Arbeiten mit Holz durchführst, ist ein Industriesauger, der einen Filter der Staubklasse M besitzt, auf jeden Fall zu empfehlen. Achte zudem auf eine staubarme Entsorgung des Filters. ....(Industriesauger Staubklasse | "L" "M" "H" Was bedeutet das? | Tipps (staubsauger-berater.de)
eigentlich für den "Holzbereich" die Staubklasse M die richtige Wahl wäre.

Soweit hatte ich mich schon in das Thema eingelesen und auch das Forum durchsucht. Mir war auch bewußt, dass zumeist Sauger der Klasse "L" eingesetzt werden. Daher auch meine Frage an das Forum und die Profis.

Die Geräte, welche mit dem Sauger abgesaugt werden sollen sind alle für die Absaugung mit einem Sauger vorgesehen.
 

Defcor

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Zumindest bezüglich Metabo kann ich Dir sagen daß der ASR 35 L ACP (welchen ich habe) bis auf die Volumenstrom-Überwachung identisch mit dem ASR 35 M ACP ist. In deren Datenblättern wird die Filterklasse beim L als M angegeben.
 

Kony

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Hallo C1803,
der Hauptfilter ist bei vielen Saugern bei L oder M-Saugern gleich. Die meisten Sauger in der M-Klasse haben haben auch einen antistatischen Schlauch, was in der L-Klasse eher nicht vorkommt.
Zu den Staubklassen kann ich dir mal ein "bisschen" Lesestoff (ist vom Hersteller Starmix) verlinken:
https://www.starmix.de/de/produkte/nass-trockensauger/handwerk/staubfreies-arbeiten
https://www.starmix.de/gefahrstoff-staub/index.php
https://www.starmix.de/sites/defaul...eidungshilfe_handwerk_2019_de_interaktiv2.pdf
 

Kony

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Hier noch was dazu:


Gesundheitsgefährliche Stäube werden je nach Arbeitsplatzgrenzwert in verschiedene Staubklassen L, M und H eingeteilt.

Die zum Aufsaugen zugelassenen Sicherheitssauger werden auf die Staubklassen geprüft und müssen die strengen Anforderungen der internationalen Norm IEC/EN 60335-2-69, Anhang AA erfüllen:

Staubklasse L (Low hazardous dust):

- Einfache und unbedenkliche Stäube wie Hausstaub und z.B. Materialien wie Erde oder Kalk.

- Die Stäube haben AGWs von >1 mg/m3.

- Bei L-Saugern wird das Filtermaterial geprüft. Der max. Durchlassgrad beträgt 1 %.

- Es ist keine Warneinrichtung notwendig.

- Es gibt keine speziellen Entsorgungsvorschriften.

Staubklasse M (Medium hazardous dust):

- Alle Holzstäube sowie Stäube von Spachtel, Füller und Lack, Gips, Zement, Beton, Fliesenkleber und Farben wie Latex- und Ölfarben oder quarzhaltige Materialien wie beispielsweise Sand und Kiesel.

- Hier liegen AGWs von ≥ 0,1 mg/m3 vor.

- Prüfung der Sauger als Gesamtgerät und der max. Durchlassgrad beträgt weniger als 0,1 %.

- Max. Ausblasgeschwindigkeit 1 m/s 50 mm über dem Boden

- Es ist eine eingebaute Warneinrichtung* vorgeschrieben.

- Verschlusskappe für Transport

- Die Entsorgung muss staubarm erfolgen, d.h. mit Filter- oder PE-Entleerbeutel.

Staubklasse H (High hazardous dust):

- Stäube mit krebs- und krankheitserregenden Partikeln sowie Stäube mit Schimmelsporen, Quarz, Asbest, Mineralfasern, Bitumen und künstliche Mineralfasern wie Glaswolle.

- Hier liegen AGWs von < 0,1 mg/m3 vor.

- Prüfung der Sauger als Gesamtgerät und der max. Durchlassgrad beträgt weniger als 0,005 %.

- Max. Ausblasgeschwindigkeit 1 m/s 50 mm über dem Boden

- Es ist eine eingebaute Warneinrichtung* vorgeschrieben.

- Verschlusskappe für Transport

- Die Entsorgung muss staubfrei erfolgen, d.h. bei Starmix mit PE-Entleerbeutel.

Staubklasse H-Asbest:

- Diese Klasse entspricht der Staubklasse H, jedoch müssen in Deutschland die Sauger eine Zusatzprüfung gemäß TRGS 519, die zur Aufnahme und Abscheidung von Asbest berechtigen, aufweisen.

- Max. Ausblasgeschwindigkeit 1 m/s im Abstand von 1 m um das Gerät

- Die Entsorgung des Staube muss staubfrei erfolgen, wobei hier grundsätzlich die Anforderungen der TRGS zum Tragen kommen (max. Anzahl Fasern pro m3, Weiß-/Schwarzbereich, etc.)

*) Über einen Vorwahlschalter stellt der Anwender den Schlauchdurchmesser, den er verwendet, ein. Die Volumenstrom-Überwachung stellt sicher, dass bei Unterschreiten der minimalen Luftgeschwindigkeit von 20 m/s

im Schlauch, ein akustisches Warnsignal auslöst. Der Anwender muss dann kontrollieren, ob Behälter oder Filterbeutel voll ist, oder ob der Luftstrom in Schlauch oder Bodendüse verringert ist. Wenn die Ursache gefunden und behoben wurde, verschwindet das Warnsignal.
 

Wikipediot

ww-robinie
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Es ist die Volumenstromüberwachung die den Unterschied macht. Bei der Säge hängt es davon ab, was es für eine Säge ist. Es macht keinen Sinn an eine Säge, die für den Anschluss eines Werkstattsaugers konzipiert wurde eine richtige Absauganlage anzuschließen. In Gegenzug lassen sich Sägen, die für die Benutzung mit einer Absauganlage konzipiert wurden schlecht mit einem Werkstattsauger absaugen. Sieht man meist am Durchmesser des Stutzens --> 100mm Absauganlage --> 36/50mm Staubsauger.
Grüssle Micha

Das stimmt alles, allerdings bin ich bei Tischkreissägen da eher vorsichtig. Plastikbomber wie ich einen habe (GTS 10XC) haben zwar ... es müsste ein 50mm Anschluss sein, aber das ist so scheiße konzipiert für einen Unterdrucksauger (der Absaugraum ist nicht abgedichtet, große Lücken), dass hier trotz deiner Anschlussregel eine Absauganlage bessere Ergebnisse erzielen würde.
 

elchimore

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Das stimmt alles, allerdings bin ich bei Tischkreissägen da eher vorsichtig. Plastikbomber wie ich einen habe (GTS 10XC) haben zwar ... es müsste ein 50mm Anschluss sein, aber das ist so scheiße konzipiert für einen Unterdrucksauger (der Absaugraum ist nicht abgedichtet, große Lücken), dass hier trotz deiner Anschlussregel eine Absauganlage bessere Ergebnisse erzielen würde.
Ich habe "Sägen" gemeint und nicht sowas :emoji_wink: Aber hast du das getestet mit der Absaugung oder ist es nur eine Vermutung?
@Kony: Mal über den Tellerand schauen, bei Festool haben auch die L Sauger nen Antistatikschlauch......
Grüssle Micha
 

C1803

ww-pappel
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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich habe mich eben mit einigen L-Saugern beschäftigt und nach den Filterelementen gesehen. Es ist wohl so, dass die Filterelemente meist "M"-Filter sind. Das war mir nicht bewußt. Ich denke, dass ein "L"Sauger völlig ausreichend ist. Jetzt vergleiche ich noch ein bißchen die technischen Daten - insbesondere Unterdruck und Luftmenge - dann kann ich so langsam meine Entscheidung fällen.
Eure Anregungen und Beiträge waren alle hilfreich - Habt Dank dafür.
Carsten
P.S.
Sollte noch jemand einen Tipp/Hinweis/Empfehlung haben - so bin ich gerne für alles Dankbar.
 

Harrer

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Wenn du einen kaufst dann evtl ein Set wo schon Adapter und Absaugschlauch für Maschinen dabei ist neben dem normalen Schlauch mit Bodendüse

Dammal
 

Defcor

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Ich habe ja, wie gesagt, den Metabo ASR 35 L ACP. Die M-Version käme ab Werk mit einem Anti-Statik-Schlauch. Ich habe mich aber bewußt gegen die M-Version entschieden, da ich keine Volumenstrom-Überwachung wollte (gepiepe), und nicht einschätzen konnte, ob ich das mittels des Wahlschalters für den Schlauchdurchmesser umgehen könnte.
Desweiteren kann man beim L die Saugkraft herunterregeln. Das wollte ich so haben, da ich auch noch einen Mirka-Handschleifklotz habe. Da ist das kontraproduktiv, wenn der wie festgenagelt am Werkstück hängt. Nachgekauft habe ich einen Antistatik-Schlauch, da es doch ab und an beim Fräsen an den Fingern gekribbelt hat.
Bisher habe ich den Sauger mit dem mitgelieferten Entsorgungsbeutel aus Kunststoff betrieben. Ich denke aber dennoch immer wieder mal über den Bau eines Zyklonabscheiders nach. Hauptsächlich, weil ich auch über einen Dickenhobel nachdenke.
Die Abrüttelung funktioniert erstaunlich gut. Einige hier berichten, daß die Nano-beschichteten Filterkassetten nochmals besser abgerüttelt werden. Sollten meine irgendwann zu sehr verdreckt sein, werde ich auf die upgraden.

Die Metabo-Sauger werden von Starmix gefertigt. Die Wahl auf Metabo fiel aufgrund des geringeren Preises.

Ach so; der mitgelieferte Schlauch paßt ohne Adapter einwandfrei an folgende Maschinen:

Metabo TS 254
Bosch GKT 55 GCE
Mirka Deros 5650 CV
Dewalt D26204K
 

WinfriedM

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Nahezu alle Staubsaugerbeutel sind heute Vliesfilter mit ganz feinem Meltblown-Vlies als Mittellagen. Und diese sind von der Filterwirkung um Welten besser, als das, was mal als Klasse L definiert wurde.

In aller Regel ist die Filterwirkung von L und M-Saugern gleich oder es sind sogar die gleichen Filter, wenn es das Gerät als M und L Ausführung gibt.

Bei den ganz billigen Geräten kann das anders sein, vor allem was die Qualität der Gesamkonstruktion angeht. Der beste Filter nützt nichts, wenn 10% der Luft am Filter vorbei ziehen.

Bei Holz ist es aber auch wenig kritisch, weil Holzstaub nicht superfein ist.
 

marcus_n

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L-Klasse ist klar. Antistatische Schläuche auch. Aber ich würde darauf achten, dass sowohl die kleineren 27mm Schläuche z.B. für Schleifgeräte, als auch die größeren 36mm Schläuche für Tischkreissäge, Handkreissäge o.Ä. angeschlossen werden können.
 
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