Kann mir kaum vorstellen dass die auf einer Tischfräße gefräßt werden? Da gibt es doch bestimmt eigene Maschinen die für sowas gebaut sind oder doch nicht?
Bis Massivolz zugeschnitten, gehobelt, abgelängt Nut gefräßt, gezinkt, Schubkasten verleimt, geschliffen, boden Furniert, eingebaut und dann noch lakiert oder geölt ist, braucht es sicher ca1,5 Std. / Schubkasten.Hallo,
ich hab so eine Maschine eine Festo ZF https://www.hoechsmann.com/article/54804/festo_zf
Obwohl das verzinken damit sehr schnell geht, pro Schub ca. 5 min, hab ich es noch nicht geschafft die Schübe wirtschaftlich zu fertigen.
Mit allem drum und dran brauche ich immer noch im Schnitt ca 1,5h pro Schub, dürfte aber höchstens 1/2h brauchen.
VG
Georg
Moin,
wenn gefräßt werden muss dauert es natürlich länger
als wenn gefräst wird.
Alleine die Ausrisse nachzuarbeiten dauert Ewigkeiten!
Bei der Tischfräse ist aber die werkstückbreite sehr begrenzt ! Bild : so hab ich damals gemacht 12 schubkästen Esche ( Inhaltgrösse Din A 4 blatt )Ich mache alle Schubladen (ca. 250 in den letzten fünf Jahren) natürlich selbst, die Zeit spielt da ja eine untergeordnete Rolle.
Verspielen tue ich mich dabei aber auch nicht.
Mehr als eine gute Stunde/Schublade brauche ich nicht.
Die Zinken mache ich auf der Tischfräse, im prinzip genau so wie in dem Video, aber mit nur einem Nutfräser.
Es ist aber ein leichtes, und geht auch schnell, diesen Vorgang entsprechend oft zu widerholen.
Das einspannen des Holzes dauert auch. Wichtig ist es dasss man da immer eine größere Menge gleichzeitig einspannt.
Eine Schublade hat acht gezinkte Brettenden.
Wenn ich nun 12 Bretter zusammen einspanne habe ich pro Einspannung 1,5 Schubladen gemacht.
Ich habe schon mehrfach überlegt eine entsprechende Anzahl von Nutfräsern zusammen einzuspannen um dann mit nur einem Vorschub, statt jetzt mit (meistens) sechs Vorschüben auszukommen.
Würde mich aber ca. 1000€ kosten und nicht wirklich viel Zeit einsparen.
Tatsächlich sollte man eher fräsen statt fräßen...
Aber im Ernst - mich hat da auch schon immer interessiert, wie es möglich sein kann einen "normal" großen Schubkasten (z.B. ~500x500x100):
- aus massivem Holz,
- auf Maß,
- mit Oberflächenbehndlung;
- vorgerichtet nach Schubführung der Wahl (Bohrungen),
- inkl. aller Logistik drumherum,
für um die 30,- EUR herzubekommen. Gut, jetzt werden sie etwas teuerer sein, aber auch bei 100% mehr ist mir das ein Rätsel, weil man ja keine großen Serien auf Vorrat herstellen kann.
Das war und ist mir auch bei entsprechender Maschinenausstattung ein absolutes Rätsel gewesen.
Die Fingerzinkung zusätzlich sehe ich bei dem vorgenannten jetzt als gar nicht den herausragend großen Aufwand an. Dübel (egal ob rund oder flach), dürften bei entsprechender Maschinenaustattung den gleichen Aufwand machen.
Wie es bei den eingangs erwähnten Firmen ausschaut, weiß ich nicht.
Eine kurze Suche im Netz hat diverse Hersteller von Zinkenmaschinen gebracht.
Stefan hat einen schon aufgeführt. Die Fa. Omec aus Italien bietet entsprechende Zinkenmaschinen an, folgnde läßt Holzbreiten bis 900 mm zu.
https://www.omec-srl.com/en/product/f10/
https://www.omec-srl.com/wp-content/uploads/2019/05/F10-07.pdf
Die Firma hat auch noch andere im Angebot, auch kleine stationäre, die nach dem Prinzip einer Zinkenschablone für Oberfräsen arbeiten.
Ebenfalls bietet die Firma Maschinen zum Leimauftrag, Verleimen, Boden nageln und Nuten (auch für das Innenleben eines Schubkastens) an.
Aber nochmal - es ist ja doch viel individuell bei den Fertigschubkästen, Fertigung auf Vorrat geht vielleicht für große Möbelfabriken. Als normale Schreinerei bestellt man aber immer unterschiedliche Maße - und das zu so einem Preis?! Unglaublich...
Gruß, Andreas
Hallo
Geräte für die Leimangabe nach Mass gibt oder sollte es bei Lamello geben, dürften aber nicht ganz günstig sein und nur für grosse Stückzahlen rentabel.
Gruss brubu
Platte mit 900 Breite vorfertigen, 99,9% ist das Tiefenmaß des Schubkasten fix. Geht ja nach Auszug.
Dann fehlt 'nur' Nut und n paar Breitenschnitte.....
Für mich bleibt es immer noch ein Rätsel, wie die Hersteller trotz der Maschinen einen Schubkasten zu einem solchen Preis anbieten können (Logistik, Zuordnung der verschiedenen Bestellungen über die vielen Arbeitsschritte).
Hallo brubru,
die genannte Firma aus Italien bietet auch Maschinen zur Leimangabe und zum Verleimen an.
Das geht schon schnell, offensichtlich auch sauber.
https://www.omec-srl.com/en/product/ica-600/
https://www.omec-srl.com/en/product/scm-1200/
Für mich bleibt es immer noch ein Rätsel, wie die Hersteller trotz der Maschinen einen Schubkasten zu einem solchen Preis anbieten können (Logistik, Zuordnung der verschiedenen Bestellungen über die vielen Arbeitsschritte).
Hallo wasmachen,
kann nicht vorstellen, daß das so läuft.
Bei den fertigen Schubkästen, die ich bisher verarbeitet habe haben die Zinkeneinteilungen immer genau gepaßt, woraus ich schließe, daß die Breiten nicht aus einem größeren Teil herausgeschnitten worden sind. Das ginge zwar schon, ist aber wieder erheblicher Aufwand.
Zweitens sind ganz sicher nicht 99,9% der Längen gleich. Nicht annähernd. Wie kommst Du darauf? Wieviele verschiedene Längen gibt es an Schubschienen?
Ein Hersteller von irgendwelchen Systemmöbeln mit tatsächlich wenig verschiedenen Längen bekommt ganz sicher einen anderen Preis, als eine kleine Schreinerei mit 50 oder 100 bestellten Schubkästen im Jahr. Dafür aber in allen möglichen Längen - eben die, die der Auftrag oder der Beschlagkatalog hergibt. Von so einer Schreinerei schreibe ich aber mit den 30,-/Schub.
Mir ist das ein Rätsel. Aber eigentlich auch egal.
Gruß, Andreas
Und das Buchenholz importieren sie aus der Schweiz?Wir kaufen unsere Schubladen beim Schachermayer. Angeblich bekommt deren Hersteller (sitzt in Österreich) die Hölzer in fertigen Breiten gemäß seinen Rasterhöhen fertig gehobelt aus Italien.
Ist doch ein schönes Beispiel für die Globalisierung....