Friederich
ww-robinie
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Im Grunde weiß man schon recht lange, wie eine, in jeder Beziehung nahezu ideale Bewirtschaftung aussehen könnte. Der große Hemmschuh hierfür ist hinlänglich bekannt.
Das beweist ja wieder einmal mehr das die hohe Politik auf dem Waldboden nichts zu suchen hat. Von keiner Seite. Der Waldbesitzer hatDas ist, denke ich, ein Missverständnis. Die Menschen fällen nicht zu jeder Zeit das Beste. Tatsächlich ist die sogenannte Bestandesbehandlung eines Waldbestandes von seiner Begründung bis zur Ernte der Bäume eine ziemlich komplexe Angelegenheit, die zudem noch von Baumart zu Baumart, abhängig von unterschiedlichen Strukturen und Standortfragen sehr differenziert zu betrachten ist. Es hat sich daher nicht umsonst ein Berufsbild mit entsprechender Ausbildung entwickelt.
Es wurde schon geschrieben, dass sich hierzulande die Waldflächenbilanz tatsächlich ständig positiv entwickelt. Das haben wir einer im Vergleich zu anderen Ländern ziemlich rigiden Waldgesetzgebung zu verdanken, deren Leitlinie eine nachhaltige Waldbewirtschaftung ist. Wir machen ja sogar Werbung damit, dass der Nachhaltigkeitsgedanke eine deutsche Erfindung ist, Lexikon der Nachhaltigkeit | Definitionen | Hans Carl von Carlowitz, 1713
Ich nehme mal Deinen Gedanken viel zu geringer Holzpreise auf und entwickle den mal weiter: Holz soll Deiner Vorstellung nach mit höheren Preisen belegt werden. Das würde bedeuten, dass sich viele Menschen, auch hier in Deutschland, viele Dinge, die aus Holz gefertigt werden, nicht mehr leisten können. Tatsächlich werden aber viele Dinge des täglichen Gebrauchs benötigt und dann natürlich, ob des teuren Rohstoffes Holz, aus alternativen Materialen hegestellt, damit es sich die Menschen leisten können, bspw. aus Aluminium, Stahl, Beton und vor allem aus Kunststoff. Was das bedeuten würde, wäre wohl naheliegend. Unser Energiebedarf und damit der CO2-Ausstoß ginge rasant nach oben. Weiterhin wachsen diese Stoffe nicht nach.
Das Heizen mit Holz erfreut sich einer zunehmenden Beliebtheit. Warum? Weil es preisgünstig ist. Was würde geschehen, wenn der Brennholzpreis nach oben ginge? Nun, Holz wäre dann zum Heizen konkurrenzlos teuer. Die Menschen würden stattdessen auf die nicht nachhaltige Nutzung von Gas und Heizöl umschwenken. Folgen naheliegend. Nachhaltigkeit? Fehlanzeige.
Wenn wir den Begriff "Kahlschlag" hören, dann schrillen bei uns die Alarmsirenen. Solche alarmauslösenden Kahlschläge gibt es in Deutschland nicht. Kahlschläge sind bei uns auf relativ kleine Flächen begrenzt, je nach Bundesland verschieden, aber sehr übersichtlich und behördlich straff reglementiert. Dazu einfach mal in das jeweilige Landeswaldgesetz schauen. Dann weiß man auch, um was es hier geht. Und warum soll die Plenterung nichts für die Bewirtschaftung des Staatswaldes sein? Plenterung geht nicht überall, muss entwickelt werden und ist nicht jedermanns Sache. Die Herkunft des Begriffs ist Dir klar?
Da wird vieles besser. Da bin ich bei Dir. Aber es ist wenig zielführend, hierzulande große Waldkomplexe unter Totalschutz zu stellen, so, wie es sich manch´ ein Grüner vorstellt. Die Gesellschaft benötigt Holz. Viel Holz. Wenn wir unsere Wälder unter Schutz stellen, wo kommt dann das Holz her? Rate mal. Hier mal ein Text, der zum Nachdenken anregt. Ich kenne den Autor persönlich. Auch wenn er sich schon mehr als sein halbes Leben als Holzeinkäufer verdingt, kann man ihm den objektiven Blick auf derlei Dinge nicht absprechen: 14_nationalpark_spessart__globale_betrachtung_von_rolf_wunsch.pdf (wir-im-spessart.de)
Ich habe oben schon geschrieben, dass die Bestandesbehandlung über den Zeitraum von 150 Jahren eine sehr komplexe Angelegenheit ist. Tatsächlich fallen in diesen Jahren alle möglichen Sortimente an, auch hinsichtlich der Stärkeklassen. Und natürlich reagieren Waldbesitzer auf Modeerscheinungen in der Holzverwertung. Aber zu glauben, dass man über alle Maßen dicke Eichen schlägt, weil der Preis gut ist, hat mit der Realität nichts zu tun. Das hat wiederum etwas mit Bestandesbehandlung und Nachhaltigkeit zu tun. Aber natürlich kann man das den Waldbesitzern nicht verbieten, solange sie sich auf dem Boden geltenden Waldrechts bewegen. Davon kannst Du getrost ausgehen.
Heute wird die Anlage riesiger Fichten-und Kiefernmonokulturen nach dem Kriege gerne als Fehler angesehen. Damals war es Gebot der Stunde. Es war politische Entscheidung und damit Wählerwille. Das sollte man nicht vergessen.
Demnach hattest Du einen Nutzungssatz von 8 fm /ha/a. Wenn sich das in Deinen Augen so bewährt hat, ist das gut. Denn der Waldbesitzer steckt sich seine individuellen Ziele, die er erreichen möchte. Scheint bei Dir so zu sein. Es gibt genügend Leute, die wissen nicht mal, dass sie Wald besitzen.
Speicherwälder(wälder der Natur überlassen ohne eingriffe/wirtschaftsnutzung der menschen ) vermehrt anlegen laut NABU bis zu 30 % des gesammten Waldes-
Denn jeder Festmeter der bei uns ökologisch und nachhaltig produziert und genutzt werden kann, aber aufgrund von Nutzungsbeschränkungen nicht genutzt wird, führt irgendwann zwangsläufig dazu, dass dieses Holz, in einem der letzten Primärwälder, meist illegal, eingeschlagen wird. Würden z.B. die 50.000 fm im Spessart aufgrund des Nationalparks nicht mehr eingeschlagen, und durch Holzmengen aus dem Borealen Nadelwald ersetzt, so würde dort jährlich eine Fläche von ca. 500 ha kahlgeschlagen. Wir sprechen hier von einer Vernichtung der dortigen Urwälder.
Man kann bestimmte Baumarten auch unter "Schirm" heranziehen. Dazu gehört zB die Buche und Tanne (dunkelgrün,Tiefwurzler)Moin Moin! Viele interessante Gedanken hier.
Ein paar Eingebungen meinerseits:
-ÖPNV: Vollkommen nutzlos. Hier fährt der Bus 5 mal am Tag. Habe gefragt ob ich meinen 2.5t Anhänger anhängen kann und er mich in den Wald fährt. Wollte er nicht. ÖPNV ist was für die Hippies in der Stadt.
-Holzeinschlag und dauerhaft Bindung von CO2 durch eben das Holz. Noch nie so gesehen, aber naklar vollkommen richtig.
-Junge Bäume brauchen alte als Schutz vor dem Wetter? Nö. Ein Wald braucht starke, tiefwurzelnde Randbäume und Buschwerk drumherum. Das ist der Wetterschutz. Dazu brauchen junge Bäume Licht. Das nehmen die alten Bäume weg.
-Dem Borkenkäfer, Seidenspinner und sonstigem Kriechzeug ist es egal ob der Baum 20 oder 100 Jahre alt ist.
-Monokulturen sind keine Wälder...die Quittung kriegt man heute. Die Trendwende ist aber glaube ich erkennbar.
-Die Erzeugung von Biomasse in den Wäldern um von fossilen Brennstoffen wegzukommen ist doch zu begrüßen. Jede Reaktion hat aber eine Gegenreaktion. Man erinnert sich, als angefangen wurde auf Landwirtschaftlichen FLächen Energiewälder hochzuziehen. Hat man das nicht gekippt, weil man Verwerfungen der Nahrungsmittelpreise am Weldmarkt zu Lasten der armen Länder befürchtete?
Man kann bestimmte Baumarten auch unter "Schirm" heranziehen. Dazu gehört zB die Buche und Tanne (dunkelgrün,Tiefwurzler)
Sind waldbaulich wertvoll. Kiefer und Fichte hingegen mögen keinen bis wenig Schatten.
Also Brandrodung der hiesigen Überdüngung und Pestizideinsatz gegenüberzustellen ist als würde man den Teufel mit dem Pelzebub austreiben.Ein Borkenkaefer Biotop ist doch was tolles, so wie im Harz....aber da sterben ploetzlich so viele gesunde Baeume ab...durch Kaefer...und die bleiben dann am Boden liegen
Da beisst sich die Katze in den Schwanz. Mit Ideologie kommt man halt in einer realen Welt nicht wirklich weit, und sachliche Diskussion wird dann oft schwer.
Die Famile meiner Frau hat Landwirtschaft in Suedamerika...natuerlich werden da Flaechen eine Zeit nicht bewirtschaftet, und dann abgebrannt.
Hier haut man eben Glyphosat und Stickstoff in den Boden...oder Schweineguelle. Aber im Fingerzeigen sind und waren wir schon immer gut.
Also Brandrodung der hiesigen Überdüngung und Pestizideinsatz gegenüberzustellen ist als würde man den Teufel mit dem Pelzebub austreiben.
Es hat auch keiner gesagt daß deine Verwandten auswandern sollen und den Indianern das Land wegnehmen müssen.
Ja, kann man. Aber sie "brauchen" es nicht. Sie ueberleben halt auch im Schatten. Buchen sind schon toll Und wenn eine abstirbt, steht die neue parat. Und brennen tun sie auch gut. Aber ich mag Eschen lieber, das Holz stockt nicht so schnell...wenn es um Brennholz geht.
ich bin eher für radikale politische und wissenschaftliche massnahmen, auf jeden einzelnen Menschen mit seinen Bedürfnissen kann die Natur keine Rücksicht mehr nehmen.
Bin weder menschenfeindlich ,weder noch beabsichtige ich Euch vorzuschreiben, wie ihr euer leben lebt.
Leider sind von den 40 jährigen Eschen die an und für sich vom Boden her gut geeignet hätten nur mehr ein Bruchteil noch nicht betroffen.Ja, kann man. Aber sie "brauchen" es nicht. Sie ueberleben halt auch im Schatten. Buchen sind schon toll Und wenn eine abstirbt, steht die neue parat. Und brennen tun sie auch gut. Aber ich mag Eschen lieber, das Holz stockt nicht so schnell...wenn es um Brennholz geht.
Hoffentlich findet man bald etwas gegen das Eschentriebsterben...in Austria meine ich gibt es groessere Forschungsprojekte, und man kann Samen von Baeumen mit Augenscheinlicher Resistenz hinschicken.
Ich hab abgebrannt gelesen und das bezeichne ich als Brandrodung im Gegensatz zur Brachlandbewirtschaftung.Haha, meine Frau kommt aus Brasilien, ihre Familie hat indigene Wurzeln.
Und es handelt sich um keine Brandrodung, es werden bereits landwirtschaftlich genutzte Flaechen fuer 1 oder 2 Jahre der Natur ueberlassen, das dann 3-5 m hohe Buschholz wird dann wieder abgebrannt. So machen es die kleinen Bauern da seit Generationen.
Was meinst du, wie unsere Weideflaechen mal entstanden sind.
Peinlicher Beitrag von dir, oder?
Die würmer und Käfer wollen auch leben deiner Meinung nach muss der mensch alles verwerten ?? denk mal nach .1m dicke Buchen und warten auf die Wuermer
Die würmer und Käfer wollen auch leben deiner Meinung nach muss der mensch alles verwerten ?? denk mal nach .
Stimmt schon daß ich noch nie in Brasilien war, aber sind Satelitenfotos nicht aussagekräftig genug? Dazu gibt es die MöglichkeitIch habe das Gegenteil davon geschrieben. Denk mal nach! Bevor du in deinem moralischem Hoehenflug nur noch das liest, was du sehen willst.
Hier nochmal der Zusammenhang, so wie ich es schrieb:
"Paradox ist: Es werden zum Teil Bergeweise Schnittholz entnommen, mit Krone etc. komplett....aber die schoenen Stamme von den in Winterstuermen umgekippten Baeumen darf man nicht verwerten. (nachhaltig). Da liegen dann schnurgerade, 1m dicke Buchen und warten auf die Wuermer "
@kberg10
Du hast starke Assoziationen mit irgendwelchen Eindruecken und Bildern.
Das sieht aus, als hattest du nicht viele Moeglichkeiten dir in der Welt vor Ort ein Bild zu verschaffen.
Wenn ich nur den "Spiegel" lese, denke ich abends auch in Brasilien wurde halb Amazonien abgebrannt im letzten Jahr. Da muss man aufpassen, dass man sich nicht von irgendwelchen Rattenfaengern unbewusst vor den Karren spannen laesst, von Claas Relotius und Konsorten.
Achso, im Suezkanal liegt gerade ein 400m Containerschiff quer, voll mit Konsumguetern aus dem Kohleverstromten China. In dem Sinne
Bzw man sollte oder muss es sogar. Schirm bringt etliche Vorteile; je nach Baumart unterschiedlich wichtig.Man kann bestimmte Baumarten auch unter "Schirm" heranziehen.
So eine Buche würden wir (Meine Familie) NIEMALS verroten lassen, bei uns wird schon geschaut daß man das Brennholz auch rausnimmt.Naja, geht eher darum alles nicht so schwarz-weiss zu sehen und mindestens mal einen anderen Gedanken zuzulassen.
Die Moeglichkeit sich unvoreingenommen zu Themen zu informieren geht leider zunehmends verloren. Und damit mein ich keine Verschwörungstheorien, sondern die Tatsache das fast alles von irgendeiner Lobby unterstützt ist.
Alles ist so aufgeheizt heutzutage...immer werden böse Absichten unterstellt, das Schlimmste angenommen. Wo sollen wir da noch hinkommen?
Die Diskussion ist doch ein gutes Beispiel heute: Ich trauere einer schönen Buche nach die im Wald aufgrund von Vorschriften verrotten muss, und werde bezichtige ich will gedankenlos die Natur ausbeuten. Man hat verwandte im Ausland, da muss man ein Kolonialherr sein (Schön wäre es).
Leben und leben lassen...
In dem Sinne, euch allen einen schönen Abend noch!
EDIT:
Man hat es ja sogar beim Thema Forstwirtschaft schwer (ein Thema dass mich sehr interessiert). Mensch und Natur müssen in unserem kleinen Land nebeneinander existieren können, für sich geht halt nicht, dafür haben wir zu wenig Fläche.
Ja, das ist das "Gesetz" hier, wenn ein Wald das Siegel "nachhaltige" Forstwirtschaft haben will. Wenn so eine Buche / Esche / Eiche ueber einen Wanderweg faellt, wird sie abgelaengt und zur Seite gerueckt, und muss dann da verrotten.So eine Buche würden wir (Meine Familie) NIEMALS verroten lassen, bei uns wird schon geschaut daß man das Brennholz auch rausnimmt.
Gelingt nicht immer, dann ists halt für den Boden.
Da hätte ich meine Zweifel, ich denke mal, dass das rumänische Holz deutlich billiger ist. Das ist das, was den hiesigen Waldbestand schont. Alles eine Frage des Geldes.den Einschlag an anderer Stelle reduzieren koennen (e.g. Rumaenien).