Kreissägenmotor hat zu hohen Anlaufstrom

Vaultdoor

ww-robinie
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Guten Abend in die Runde!

Ich habe mir einen neuen Motor für meine Kreissäge angeschafft, welcher 5,5kW Leistung hat. Leider habe ich in meiner Naivität nicht daran gedacht, dass der Anlaufstrom die Sicherungen kommen lassen könnte. Das habe ich heute nun festgestellt und nun suche ich nach Möglichkeiten, wie ich den Motor sanft anlaufen lassen kann. Ein Stern-Dreieck-Schalter scheidet soweit ich weiß aus, da auf dem Typenschild 230V/400V steht und der Motor ist bereits im Stern geschaltet. Für einen Stern-Dreieck-Schalter muss meines Wissens nach 400V/690V auf dem Typenschild stehen. Da lasse ich mich auch gern eines Besseren belehren.
Ich weiß, dass es Sanftanlaufrelais gibt, die aber recht teuer sind und daher wollte ich wissen, ob es auch günstige Lösungen gibt. Ein FU scheidet natürlich bei der Leistungsklasse aus :emoji_slight_smile:

Ich weiß, dass das hier kein Elektrikerforum ist, aber manchmal sind ja doch gute Kenner dabei und ich bin auch in keinem entsprechenden Forum angemeldet.

Danke für jeden Hinweis und viele Grüße

Maik
 

PrimaNoctis

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Hallo Maik,

hast du einen Automaten mit B-Charakteristik? Mein erster Gedanke wäre, den gegen einen mit C-Charakteristik zu tauschen. Der hat deutlich mehr Puffer beim Anlauf, knapp das doppelte wenn ich mich richtig erinnere. Die Daten findet man im Internet.

Bin aber gespannt auf die anderen Antworten, da gibt's sicher wieder einiges zu lernen. :emoji_slight_smile:

Gruß
Stefan
 

magmog

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Guuden,

meines Wissens muss ab 4 kW mit begrenztem Ablaufstrom eingeschaltet werden.
Wie sieht es im Klemmenkasten des Motors aus? Foto?
Verbinden die Brücken drei Anschlüsse miteinander oder je ein Paar?
 

Ossei

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Hallo,

hier sollte, wie von den Kollegen angegeben, der Elektriker deines Vertrauens die Anlaufstelle sein. Der Automat muss ja auch zur Leitung und in den Elektroverteiler passen.

Viele Grüße,
Matthias
 

magmog

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Guuden,

bist Du Dir sicher, dass der Motor auf Stern geklemmt ist?
dann sollten 16A Sicherungen halten.
Dann wäre in klassischer Stern-Dreieckschalter die Lösung,
obwohl ich auf alle Fälle ein Klibo-Gerät einsetzen würde.

Stelle mal ein Foto vom offenen Klemmenkasten ein
oder verlinke Bilder aus dem Netz.
 

Sel

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Andere Sicherungen (aber wirklich einen Elektriker fragen) sind eine Lösung, jedoch muß vor den Sicherungen auch alles stimmen. Nicht das dann eine der Haussicherungen kommt.

Ein Sanftanlauf ist auch mit kurzzeitig vorgeschalteten Widerständen oder Drosseln möglich. Meines Wissens ist diese Schaltung jedoch nur bis 2kW zugelassen (bitte mich korrigieren wenn das falsch ist). Ein elektronischer Sanftanlauf geht zu machen, aber wie du schon geschrieben hast, der kostet paar Euronen. Aber mehr Möglichkeiten gibts nicht, außer das du die Säge eben nicht anschalten kannst :emoji_wink:

LG Sel
 

rafikus

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Dann wäre in klassischer Stern-Dreieckschalter die Lösung,
da auf dem Typenschild 230V/400V steht
Einen Stern-Dreieckschalter kann man bei einem solchen Motor, an einem deutschen Drehstromnetz zwar anbauen, aber eine Lösung ist es nicht, da der Motor damit zerstört wird.

Lest ihr euch eigentlich das Thema richtig durch, oder wird immer nur auf den letzten, oder vorletzten, Beitrag reagiert?
 

Lico

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Ich unterstelle mal, dass das jemand gemerkt hätte, wenn Wikipedia falsch läge:

Die Stern-Dreieck-Anlaufschaltung kann nur bei Motoren angewendet werden, die in Dreieckschaltung an der Netzspannung betrieben werden können. Die Motorwicklungen müssen der verketteten Spannung zwischen zwei Außenleitern standhalten können, die in Europa 400 V beträgt. Die entsprechende Bezeichnung auf dem Typenschild von Motoren, die sich an diesem Netz für die Stern-Dreieck-Anlaufschaltung eignen, lautet „230/400 V“, „Δ400/Y230 V“.

Insofern sollte der TO das nochmal nachgucken. Die Vermutung mit "400V/690V" scheint jedenfalls falsch zu sein.

Lico, der auch kein Elektriker ist
 

magmog

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Einen Stern-Dreieckschalter kann man bei einem solchen Motor, an einem deutschen Drehstromnetz zwar anbauen, aber eine Lösung ist es nicht, da der Motor damit zerstört wird.

Lest ihr euch eigentlich das Thema richtig durch, oder wird immer nur auf den letzten, oder vorletzten, Beitrag reagiert?


Guuden,

was meinst Du?
Der Themist schreibt von 230/400V, also typisch für Stern-Dreieck.
Es braucht ein Bild vom Klemmenkasten, offen.
 

rafikus

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Da hätte bei Wikipedia jemand gepennt. Ein 230/400V Motor darf an einem 3~ 400V Netz nur in Stern betrieben werden.
Ich schreibe "hätte", da ich unter dem Link nicht das Zitat finde.
Könntest du den Link zu deinem Zitat einfügen?

Die Vermutung mit "400V/690V" ist genau richtig.
 
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rafikus

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Der Themist schreibt von 230/400V, also typisch für Stern-Dreieck.
Ja, wenn du noch schreibst, wo in Deutschland ein dreiphasiges 230V Netz zu finden ist, dann wird man dort einen solchen Motor mit Stern/Dreieck Schalter betreiben können.
Und wenn wir schon dabei sind, "230/400V" wäre typisch für "Dreieck/Stern", nicht andersrum.
 

Lico

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Da hätte bei Wikipedia jemand gepennt. Ein 230/400V Motor darf an einem 3~ 400V Netz nur in Stern betrieben werden.
Ich schreibe "hätte", da ich unter dem Link nicht das Zitat finde.
Könntest du den Link zu deinem Zitat einfügen?

Die Vermutung mit "400V/690V" ist genau richtig.
Gerne: Steht hier https://de.wikipedia.org/wiki/Stern-Dreieck-Anlaufschaltung unter "Anwendungsbedingungen". Ist der fünfte Spiegelstrich.
Da steht aber ' „230/400 V“, „Δ400/Y230 V“ ' . Deshalb hab ich gesagt, dass er TO nochmal nachgucken sollte, weil er nur den ersten Teil angegeben hat.
 

rafikus

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Asymotor mit 5,5 kW und 3000 U/min ist mit 230/400V beschriftet
und wird über einen manuellen Stern-Dreieckschalter betrieben
Ich vermute, mit "Asymotor" meinst du einen Asynchronmotor.
Alles, was ich über diese Motoren weiß, spricht dagegen ihn im Dreieck an 400V anzuschließen. Könntest du vielleicht ein Bild des Motortypenschildes hier hochladen? Ich bin wirklich sehr daran interessiert zu sehen, wie es bei dir verschaltet ist.
 

Roterbischof

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Hallo,
kauft man sich einen stärkeren Motor, als er im Original in der Maschine verbaut war, kann das zu Überlastungen führen, in der Maschine, nun will ich den Teufel nicht an die Wand malen und alle umbauten verteufeln.
Natürlich sollte jetzt ein Schalter verbaut sein, der zum Motor passt die Kabel alle dick genug sein und C Sicherungsautomaten verbaut sein (Die Sicherungsautomaten sollten von der gleichen Firma sein, wie die, die bereits verbaut sind, sonst passen die oft nicht in den Kasten). Kennt man sich damit nicht aus, sollte man zwingend einen Elektriker holen. Sollte man spüren, dass die Maschine weich wird ( z.B. Gestell) unter der Last die Motor und Werkstück aufbauen, so ist der Motor eindeutig zu stark. Ob der Keil- oder Zahnrihmen das ganze verkraftet ? ? ?
 

Dat Ei

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Moin, moin,

also ich Probleme mit dem Anlaufstrom eines Metabo Dickenhobels hatte, hat mir der Elektriker einen Sicherungsautomaten mit K-Charakteristik eingebaut.


Dat Ei
 

gepi

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Ich vermute, mit "Asymotor" meinst du einen Asynchronmotor.
Alles, was ich über diese Motoren weiß, spricht dagegen ihn im Dreieck an 400V anzuschließen. Könntest du vielleicht ein Bild des Motortypenschildes hier hochladen? Ich bin wirklich sehr daran interessiert zu sehen, wie es bei dir verschaltet ist.
Hallo,

ist bei mir schon ganz lange her (Studium Elektrotechnik), aber bei einer Dreieckschaltung liegt an jedem Ende einer Spule eine Phase, d.h. an der Spule liegen 400 Volt an, in der Sternschaltung liegt an einem Ende jeder Spule eine Phase an, das andere Ende jeder Spule liegt am Nullleiter an, d.h. an jeder Spule liegen 220 Volt an. Folglich ist es richtig, das ein Motor 230/400V in Stern und Dreieck betrieben werden kann.
 

collo

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Folglich ist es richtig, das ein Motor 230/400V in Stern und Dreieck betrieben werden kann.
Wurde eigentlich alles schon richtig erklärt (von rafikus). Die Spannungsangaben 230/400 beziehen sich in der Reihenfolge auf die für Dreieck/Stern maximal möglichen Spannungen, die die Wicklungen aushalten.
Maximal 230 V in Dreieckschaltung und maximal 400 V in Sternschaltung. Das "normale" Drehstromnetz hat eine Spannung von 400 V, somit ist nur ein Betreiben des Motors in Sternschaltung möglich. In Dreieckschaltung wären die Wicklungen mit 400V überlastet.

Der von magmog verlinkte Motor paßt, ist in 400/690 V ausgeführt.

Edit:
Das Bild mit dem Typenschild vom verlinkten Motor paßt nicht zum Datenblatt. Auf dem Bild ist ein 0,55kW Motor mit 230/400 V abgebildet - wahrscheinlich nur symbolisch der Motor dargestellt.
 
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gepi

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Ja, wenn du noch schreibst, wo in Deutschland ein dreiphasiges 230V Netz zu finden ist, dann wird man dort einen solchen Motor mit Stern/Dreieck Schalter betreiben können.
Und wenn wir schon dabei sind, "230/400V" wäre typisch für "Dreieck/Stern", nicht andersrum.
Hallo,
bei jedem dreiphasigen Netz mit 400 Volt hat jede Phase eine Spannung von 230 Volt zum Nullleiter!

Und zur Verdeutlichung des Zwecks einer Stern/Dreieckschaltung:
Es geht darum den Anlaufstrom zu begrenzen. Hierzu wird die Motor zunächst in Sternschaltung gestartet, wobei dann jede Spule mit 230 Volt betrieben wird was laut Ohmschen Gesetz einen verminderten Anlaufstrom zur Folge hat. Wenn der Motor seine Nenndrehzahl (mit verminderter Leistung) erreicht hat wird in Dreieck umgeschaltet und der Motor läuft mit voller Leistung!
 
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collo

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Stimmt schon.
Nur hat rafikus die Leiterspannug gemeint und so ist das bei der Angabe "dreiphasiges 230V Netz" auch zu verstehen.
Es wird zwischen den Außenleitern gemessen (normal 400 V).
Somit ist rafikus' Einwand korrekt.

Edit:
Hallo gepi,
da du deinen Beitrag erweitert hast, habe ich auch noch einen Nachtrag.
Dein Motor wird nach dem Umschalten auf Dreieck mit jeweils einer Windung an 400 V gelegt und dafür ist der Motor bei 230/400 Dreieck/Stern nicht ausgelegt.
 
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