Holzmodulhaus, sieht nach einem Jahr schrecklich aus, wie weiter...

carsten

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Hallo

selten so'n Schwachsinn gelesen wie auf der Seite des ... Farbenhandels.

"Da man niemals feuchtes Holz streicht"

Ok ist ne Frage was ist feucht. Die Frage braucht man aber nicht beantworten.
Man streicht nämlich genausowenig ( sorry) furztrockenes Holz korrekt wäre darrtrocken weil das ist nur im Labor zu erreichen ( entspricht 0 % Holzfeuchte)
Holz gleicht sich immer seiner Umgebungsfeuchte an. Unter natürlichen Bedingungen erreicht man in D zwischen 12 und 15 % Holzfeuchte in Nähe von Gewässern auch mal etwas mehr.
So gesehen streicht man eben nie ganz trockenes Holz sondern IMMER feuchtes Holz.
Und genau da liegt der Fehler in der "Begründung der verlinkten "Quelle".

Holz hat nämlich das Bestreben sich der Umgebungsfeuchte anzugleichen. Und zwar in beide Richtungen. Die dadurch enstehenden Dimensionsänderung bezeichnet man als Quellen und Schwinden, Umgangssprachlich auch als das Arbeiten des Holzes.

Wenn du also Holz im Außenbereich hast das bei 15 % eingebaut wurde und es herrscht über einen längeren Zeitraum eine deutlich niedrigere Luftfeuchte wird das Holz Feuchtigkeit abgeben. Was passiert wenn etwas raus will aber nicht darf ....... Ok da brauch ich nicht näher darauf eingehen.. es finden sich Wege; da geht es eingesperrten Menschen genauso wie der eingesperrten Feuchtigkeit im Holz.

Da es aber eben auch keine absolut dichte Oberflächenschicht gibt wird mit der Zeit auch immer Feuchtigeit eindringen.
Bei diffusionsoffenen Anstrichen kann diese Feuchtigkeit ungehindert über die ganze Fläche ein und austreten. Bei Diffusionsdichten Anstrichen muss diese Dichtheit regelmäig kontrolliert und nachgebessert werden. Bei Holz-Fenstern wird neben dem Anstrich ein sehr großer Aufwand betrieben gefärdete Stellen "abzudichten" , aber auch schon bei der Konstruktion und der Holzauswahl. . Zudem sind Fenster nie so der Witterung ausgesetzt wie eine Fassadenverkleidung.
 
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Holz-Christian

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Servus, das mit der Diffusionsdichten Oberfläche auf Holz ist ja schöne Theorie.
Wird die Oberfläche jedoch beschädigt ( mechanische Einflüsse, Hagelschlag ectr.
kann Wasser durch Haarrisse ins Holz eindringen.
Auch wenn es vorher ominös „verdichtet“ wurde.

So, nehmen wir nun eine Regenperiode an.
Das Holz saugt Wasser durch die Haarrisse auf, nun kommt die Sonne, das Holz heizt sich auf, das eingesaugte Wasser verdunstet.
Nun kann der Wasserdampf durch die Diffusionsdichte Farbschicht nicht entweichen, Dampfdruck, weitere Risse und abplatzer in der Farbschicht.

Sorry , bei der von dir gewünschten dauerhaften Optik funktioniert Holz nicht, da hättest Du eine Wellblechhütte bauen müssen.

Der Holzzustand auf den Fotos ist im übrigen normal und nicht mangelhaft.

Der einzige der bei einem Rechtsstreit gewinnt ist der Rechtsanwalt.

Gruß Christian
 

Dietrich

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Hallo,

die Bilder sind weg, komme auch zur Überzeugung das hier im Forum nur Munition gesammelt wurde um einem, armen Teufel der das so und nicht anders machen musste, nun einen Prozeß an zu hängen.
Das Größte ist aber der Zeitdruck vorm Winter noch eine Terrasse da dran hängen zu müssen, einfach einen Meter Abstand zum Bau halten damit man jederzeit streichen kann:emoji_slight_smile:

Gruß Dietrich
 

carsten

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Hallo

also ehrlich: Bilder weg und plötzlich wechselnde "Wohnorte" zumindest ein user der auf meiner persönlichen Liste "Dich werde ich beobachten" gelandet ist.
An die übrigen User. Bitte Auffälligkeiten melden. Trolle haben wir in den letzten Jahren ja eigentlich immer recht schnell entlarvt.
 

WinfriedM

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Warum das Wasser erst hinein lassen?

Die Frage ist falsch herum gestellt. Das Ziel ist doch, einen Anstrich zu haben, der das Holz atmen lässt, also Wasser rein, Wasser raus. Warum? Weil ein diffusionsdichter Anstrich bei Holz nahezu unmöglich ist, bei einer Fassade sowieso. Streicht man da diffusiondicht, zieht über Fehlstellen - die auf jeden Fall kommen werden - Wasser rein. Holz zieht wie ein Schwamm. Das Wasser kommt dann aber nur noch schlecht aus dem Holz raus, weil eben nicht diffusionsoffen. Es kann nicht großflächig abtrocknen.

Nebenher: Es gibt nicht nur diffusionsdicht und diffusionoffen. Das sind nur die Extreme, dazwischen gibt es alle Abstufungen.

Wenn es dann nicht kurzfristig wieder warm und trocken wird, bleibt die Feuchtigkeit im Holz. Es entsteht Staunässe, wodurch Schimmel begünstigt wird.

Was ist die Alternative? Ein dichter Anstrich, der garantiert nach 12 Monate erste Fehlstellen hat, wo Wasser einzieht und dann viel mehr und länger Staunässe produziert wird.

Eine optimale Lösung gibt es nicht, alles sind Kompromisse, die ihre Vor- und Nachteile haben. Bei Fassaden ist die diffusionsoffene lasierende Behandlung aber definitiv ein etablierter und guter Weg. Bei diffusionsdichten Lasuren (Dickschicht) auf Fassaden, die ständig bewittert werden, gibts oft massivere - wirklich holzzerstörende - Probleme. Das hast du bei Dünnschicht nicht, ist dort eher ein optischer Mangel.

Am dankbarsten ist aber ein deckender Anstrich. In Deutschland hat das aber leider wenig Tradition, da will es fast jeder "holzfarben" lasierend haben.

Es ist übrigens ein weit verbreitetes Phänomen, dass Laien vor allem durch Werbebilder völlig falsche Vorstellungen entwickeln, wie der Werkstoff Holz im Außenbereich nach ein paar Jahren aussehen wird. Da gibt es jede Menge enttäuschter Verbraucher, gerade auch bei Terrassen. Hatten wir hier schon zigfach. Der Klassiker ist auch "helle lasierende Holztöne" an einer Fassade, der über viele Jahre erhalten bleiben soll. Das geht technisch nicht.
 

uli2003

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Durch einen diffusionsoffenen Anstrich läuft an einem Tag ja kein ganzer Eimer Wasser durch, daher ist das mit der Staunässe völliger Unsinn.
An der Fassade scheint in meinen Augen eine vernünftige Grundierung zu fehlen, denn für das Alter sind die Verwitterungen (oder auch Pilze?) zu stark.
Eine gute fungizid wirkende Grundierung mit einer guten Mittelschichtlasur hält schon recht lange.
 

WinfriedM

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@Hebras1975 Kannst du bitte ein paar Detailbilder wieder hier direkt ins Forum hochladen? Das hilft auch später anderen, die Diskussion hier noch nachvollziehen zu können. Über externe Bilderhoster haben wir das Problem, dass die nicht langfristig erhalten bleiben. Das du Bilder des ganzen Objekts nicht hier haben willst, kann ich nachvollziehen.
 

Holz-Fritze

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Durch einen diffusionsoffenen Anstrich läuft an einem Tag ja kein ganzer Eimer Wasser durch, daher ist das mit der Staunässe völliger Unsinn.
An der Fassade scheint in meinen Augen eine vernünftige Grundierung zu fehlen, denn für das Alter sind die Verwitterungen (oder auch Pilze?) zu stark.
Eine gute fungizid wirkende Grundierung mit einer guten Mittelschichtlasur hält schon recht lange.

Nun ja aber irgendwie passt das nicht, da will man ein Holz-Haus auf der grünen Wiese und dann Fungizide auf der Fassade, welche nachweislich abregnen und in den umliegenden Boden gelangen.

Dann lieber konstruktiver Holzschutz und auf son Zeuch verzichten.
 

uli2003

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Nun ja aber irgendwie passt das nicht, da will man ein Holz-Haus auf der grünen Wiese und dann Fungizide auf der Fassade, welche nachweislich abregnen und in den umliegenden Boden gelangen.
Wenn die mit Mittelschicht oder Dickschichtlasuren beschichtet werden, regnet da gar nichts ab.
Solche Konstruktionen verlangen das nun einmal, und es ist auch möglich.
Ohne guten Haftvermittler und Pilzschutz hast du so keine Chance.
Es mag nunmal nicht jeder senkrecht und grau.
 

Hebras1975

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Hallo,

anbei die Bilder hochgeladen über das Foreneigene-tool.

Medium 5684 anzeigenMedium 5683 anzeigenMedium 5682 anzeigenMedium 5681 anzeigenMedium 5680 anzeigenMedium 5679 anzeigenMedium 5678 anzeigenMedium 5677 anzeigenMedium 5676 anzeigen

Leider gibt's es ja leider nicht so eine klare Meinung die sich wiederholt. Ich bin daher immer noch nicht sicher wie ich verfahren sollen. Daher war ich heute wieder neue Quellen angezapft.

Ich fand ja von WinfriedM die Einschätzung am sinnvollsten. Also Osmo Landhausfarbe drauf, weil kompabibel mit Osmo Öllasur. Ich hatte auch einen Maler und Anstreicher gefragt und er meinte Schimmelentferner und Anti-Schimmelfarbe.

Ein definitiver Fachmann war ja auch schon mal vor Ort, der hat mit "Domestots" gereinigt und das ging auch wirklich gut. Daher tendiere ich diese Meinungen zu kombinieren.

Also mit Domestos reinigen. Mit Schimmelentferner einsprühen und dann mit Osmo Landhausfarbe streichen.

Wer mir gerne helfen möchte freue ich mich über eine Meinung.

Beste Grüße aus Augsburg :emoji_slight_smile:

Hebras
 

uli2003

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Sehr unwahrscheinlich, dass da keine Biozide ausgewaschen werden. Das Problem ist bei allen biozidhaltigen Anstrichstoffen bekannt. Das es passiert, ist gewiss, die Frage ist eher wie hoch die Biozidbelastung is
Wenn sie nicht mit schichtbildenden, nicht fungizid eingestellten Lasuren überarbeitet sind, ist das gewiss so.
Mit Beschichtung so gut wie gar nicht.
Ohne geht’s in so einem Fall nicht dauerhaft mit sichtbarer Holzstruktur.
 

Hondo6566

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Das Grundproblem m.E. ist die Orientierung der Bretter und der fehlende Dachüberstand. Wurde ja auch schon erwähnt. Jede Brettunterkante stellt eine Tropfkante für das darunterliegende Brett dar. Hauptsache deswegen sehen die Bretter so aus aus wie sie aussehen.
Über kurz oder lang würde ich die Fassade abnehmen und Senkrecht orientiert neu aufbauen. Angefangen bei der Wetterseite des Hauses.
Gruß Andreas
 

ClintNorthwood

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"Der einzige der bei einem Rechtsstreit gewinnt ist der Rechtsanwalt."


Das ist so wahrscheinlich nicht ganz richtig.
Finanziell gewinnen beide Rechtsanwälte. Und wenn die sich vielleicht noch kennen lässt sich jeder Fall schön in die Länge ziehen.
 

Dat Ei

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Moin, moin,

ist das so wichtig, wo er wohnt? Ob nun Bielefeld, Ausgburg, Meldorf oder Bremen - es ändert doch nichts am Sachverhalt.


Dat Ei
 
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Hebras1975

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Das Grundproblem m.E. ist die Orientierung der Bretter und der fehlende Dachüberstand. Wurde ja auch schon erwähnt. Jede Brettunterkante stellt eine Tropfkante für das darunterliegende Brett dar. Hauptsache deswegen sehen die Bretter so aus aus wie sie aussehen.
Über kurz oder lang würde ich die Fassade abnehmen und Senkrecht orientiert neu aufbauen. Angefangen bei der Wetterseite des Hauses.
Gruß Andreas

Danke für diesen Beitrag, werde diese Info auch dem Bauträger zukommen lassen.
 

Friederich

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Wurde schon erwähnt, dass die Bretter unbedingt einen rhombischen Querschnitt haben müssten?
Dann läuft das Wasser oben besser ab, und unten tropft es besser ab; und tropft dahin ab, wo es weniger Schaden anrichtet.
. Macht ganz wesentlich etwas aus.
Sowas ist viel wichtiger als der Anstrich.
 

Holz-Fritze

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Wurde schon erwähnt, dass die Bretter unbedingt einen rhombischen Querschnitt haben müssten?
Dann läuft das Wasser oben besser ab, und unten tropft es besser ab; und tropft dahin ab, wo es weniger Schaden anrichtet.
. Macht ganz wesentlich etwas aus.
Sowas ist viel wichtiger als der Anstrich.
Warum macht man es nicht so wie es seit Jahrhunderten gemacht wird, z.B. wenn es unbedingt waagerecht sein soll mit einer Stülpschalung.

Heutzutage muss man unbedingt Sachen bauen, welche Probleme bereiten, anstatt auf Altbewertes zurückzugreifen.
 

Ossei

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@Holz-Fritze: Weil sich viele Architekten leider als Künstler sehen. 'Profane' Probleme interessieren meist nicht, die Meinung eines guten Handwerkers ebenso wenig.
Das ist für den Kunden dann der "wirkliche" Preis - sie müssen damit leben...
Sorry für OT, aber mich als Techniker nervt der 'Architektendünkel' echt gewaltig.
 

uli2003

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Doppelrhombusprofile (wie beim TE) hab ich schon oft ohne Probleme verbaut.
Die Oberflächenbehandlung scheint in diesem Fall einfach ungünstig.
 
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