400V Anschluss in der Werkstatt - kann man das so machen?

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Sel

ww-esche
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4qmm ist bei einem 32A Gummikabel völlig ausreichend sonst würden alle Hersteller wohl gegen die Norm verstoßen :emoji_wink:
Nun, bei 4mm² kann pro Litze (wobei es sich um H07RN-F 5G4,0 handelt) bei vielleicht 5m Kabel, 5 Adern pro Kabel(verbund) das Ganze in freier Luft ungefähr mit 30A belastet werden. Dabei erhitzt sich das Kabel auf über 70°C und das wäre dann eine echte Grenzbelastung. Für 32A muß definitiv 6mm² Leitungsquerschnitt verwendet werden.

Für dein 4mm² Kabel gilt maximal 21kW übertragene Leistung. Das wären pro Litze um die 17A Strom. Die Begrenzung kommt durch Steck- und Schraubverbindungen, Kabellänge und internen Aufbau des jeweiligen Kabels/Adapters. Gehst du über diesen Strom, was ja theoretisch bei 4mm² möglich wäre, dann wird das Kabel zu heiß. Und vielleicht hast du auch unsymmetrische Belastung der Phasen, sowie einen gehörigen Anteil von Blindleistung mit zu übertragen. Würde ich einfach nicht riskieren, nicht bei läppischen 5m Kabel!

LG Sel

Edit: Habe mal die Preise beim Kabel durchgesehen. Der Unterschied bei 5m Kabellänge für 4mm² und 6mm² liegt noch unter 10 Euronen. Also was solls...
 
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Time_to_wonder

ww-robinie
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Uiuiui!

Für ein Kabel gibt es nie eine Begrenzung in kW, es gilt ausschließlich der Strom. Und 21 kW müssen erstmal kVA werden, bevor ein Strom draus wird. Bei cos phi 0,9 sind 21 kW beispielsweise 23,3 kVA. Und das sind ca. 33 Ampere.
 

collo

ww-kiefer
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Die Fa. Faber Kabel bescheinigt dem Typ H07RN-F 5G4 SW in freier Luft, also nicht auf Trassen gebündelt oder im Erdreich verbuddelt, eine maximale Strombelastbarkeit von 29 Ampere.
Und das bescheinigen wohl alle Hersteller.
Angeboten werden aber auch konfektionierte Verlängerungen CEE-32A H07-RNF 5G2,5 mit 25 Meter Länge.
Das führt dann komplett zu Verwirrungen, wenn man das Kleingedruckte nicht liest -> abzusichern mit max. 22A !

Ein 5G4 hat laut DIN VDE 0298 Teil 4 Tabelle 13 (von 2013-06) eine Belastbarkeit von 30 A.
Das gilt für Umgebungstemperaturen von 30 °C. Bei uns in Deutschland herrscht eine übliche Umgebungstemperatur von 25 °C. Dafür gibt es einen Umrechnungsfaktor laut DIN VDE 0298 Teil 4 Tabelle 17 von 1,08. Somit ergibt sich eine zulässige Strombelastbarkeit von 32,4 A.
Ein Querschnitt von 4 mm² würde theoretisch reichen.
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Ich denke auch. Ist zwar grenzwertig, aber man fährt die Leitung ja nicht permanent bei Nennlast. Wenn in der UV Schraubsicherungen sind, kann man die Einsätze gegen solche mit 25 A tauschen; dann ist alles gut.
 

collo

ww-kiefer
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Was mir auffiel - im Sicherungskasten des TE sind drei einzelne LS-Schalter für die 32A-Dose und kein 3-poliger.
Gibt es einen Grund dafür ?
 

Time_to_wonder

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Was mir auffiel - im Sicherungskasten des TE sind drei einzelne LS-Schalter für die 32A-Dose und kein 3-poliger.
Gibt es einen Grund dafür ?
Stimmt, unter diesen Umständen ziehe ich die Idee mit dem Tauschen der Sicherungen zurück.

Drei Einzelautomaten für Drehstromabgänge sind zwar blöd aber nicht verboten.
 

Komihaxu

ww-robinie
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Was mir auffiel - im Sicherungskasten des TE sind drei einzelne LS-Schalter für die 32A-Dose und kein 3-poliger.
Sollte man auch mal tauschen lassen, wenn man im dümmsten Fall keine durchgebrannten Motorwicklungen will.
Robheld kann sich ja vom Elektriker einen 3-poligen C25-Sicherungsautomaten mitbringen und einbauen lassen, dann passt das auch mit dem 4mm² Kabel.
Den kann er gleich neben die bestehenden setzen und ein festes Kabel an eine neue 32er Dose in die Werkstatt ziehen, dann kann er seinen Verteiler da dran anschließen.
 

schrauber-at-work

ww-robinie
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Was mir auffiel - im Sicherungskasten des TE sind drei einzelne LS-Schalter für die 32A-Dose und kein 3-poliger.
Gibt es einen Grund dafür ?
Nöö, eher "bastelei" eines Ahnungslosen.....

Oder:
Der Elektriker hatte gerade nix anderes im Kasten und wollte nicht zum Auto laufen.
Was dann ja Faulheit + Ahnungslosigkeit bezeugen würde (In ordentlichen "Systemen" kann man einen Stift/Clip.. setzen um die 3 Automaten mechanisch zu verbinden, löst einer aus "fliegen" die beiden anderen auch.)
Mal wieder ein E-Thema.

Die wahrscheinlichichkeit dass in einer Hobbywerkstatt die 32 A CEKON zum "glühen" gebracht wird ist eher unwahrscheinlich. Nichts desto trotz würde ich dazu raten es ordentlich zu machen (machen zu lassen in dem Fall).

Gruß SAW
 

Time_to_wonder

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In ordentlichen "Systemen" kann man einen Stift/Clip.. setzen um die 3 Automaten mechanisch zu verbinden, löst einer aus "fliegen" die beiden anderen auch.

Das dürfte bei dem gezeigten "Merlong-Scherong"-System sogar gehen, vorrausgesetzt, das Zeug ist noch verfügbar. Geschätzt stammt der UV-Inhalt aus den frühen 90ern.
 

pixelflicker

ww-robinie
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Also ich würde das ehrlich gesagt so machen:
Ich würde zum Elektriker gehen, mir sagen lassen, was ich alles brauch, bzw. es über ihn beziehen, die Bohrungen in die Wand machen, die Kabel durchziehen und dann den Elektriker zum anschließen kommen lassen. Dann würde ich auch gleich direkt in den Kasten gehen und eine neue Sicherung dort einbauen lassen. Die vorhandene Dose würde ich gar nicht nutzen, die schadet ja nicht. Wenn die Kabel schon liegen und er nur noch die Dose und die Sicherung setzen muss, dann ist das für den arbeit von vielleicht einer Stunde. Das dürfte nicht die Welt kosten und wäre die beste Lösung. Dann hast auch eine Festinstallation. Und in die Dose die der gesetzt hat, kannst dann den Baustrom-Verteiler einstecken.

Ich für meinen Fall würde sogar die Dose anklemmen. Hab ich schon öfter gemacht und mein Elektriker hat das dann geprüft und durchgemessen und abgenommen. Vom Sicherungskasten lass ich die Finger, das lass ich dann den machen.
 
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Robheld

ww-buche
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Möchte euch kurz berichten wie es ausgegangen ist.

Ich habe den oben genannten Baustromverteiler gekauft.
Ein Kabel mit 6 mm Querschnitt verlegt (im Kabelkanal).
Dann kam ein Kumpel vorbei, der sich sehr gut auskennt und auch ein entsprechendes Messgerät hat und hat mir das Kabel fest am Sicherungskasten angeschlossen und fest am Baustromverteiler angeschlossen (die beim Baustromverteiler mitgelieferte Zuführung also entfernt).
Inklusive durchmessen hat es ca. eine Stunde gedauert. Ich selbst hätte es nicht gekonnt bzw. wäre mir viel zu unsicher gewesen.

Aus versicherungstechnischen Gründen ist es wichtig zu wissen, dass die Installation nicht von einem Fachmann gemacht werden muss. Die Installation muss fachmännisch gemacht werden (das ist ein Unterschied :emoji_wink:
Die Bremsen am Auto kann ich ja auch selbst wechseln, und da ist die Gefahr andere zu verletzen mind. genauso groß.

Danke für Eure Unterstützung.
 

Time_to_wonder

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Aus versicherungstechnischen Gründen ist es wichtig zu wissen, dass die Installation nicht von einem Fachmann gemacht werden muss.

Das ist leider falsch. Gemäß Netzanschlussverordnung und Energiewirtschaftsgesetz darf die Errichtung, Erweiterung, Änderung und Instandhaltung der elektrischen Anlage nur durch ein in ein Installateursverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Installationsunternehmen durchgeführt werden.

Die allgegenwärtigen Auto-Vergleiche passen hier nicht.
 

Robheld

ww-buche
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Danke für die Info. Das stimmt.
Eigentlich darf man nicht einmal eine Lampe selbst anbringen.

Wenn es um die Versicherung im Schadensfall geht, muss aber die Versicherung beweisen, dass es an einer nicht fachmännischen Installation lag. So habe ich es verstanden. Kann mich aber auch irren. Möchte nicht streiten :emoji_wink:

Wollte euch nur kurz berichten wie es bei mir abgelaufen ist weil man bei vielen Threads nicht weiß wie es letztendlich ausgegangen ist.
 

Batucada

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Das ist leider falsch. Gemäß Netzanschlussverordnung und Energiewirtschaftsgesetz darf die Errichtung, Erweiterung, Änderung und Instandhaltung der elektrischen Anlage nur durch ein in ein Installateursverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Installationsunternehmen durchgeführt werden.

Also, ich hab' mir mal die Mühe gemacht und mit dem Begriff Installateursverzeichnis eine Volltextsuche beim EnWG durchgeführt. Ergebnis: 0 Treffer! Kannst Du uns als den interessierten Lesern einen Beleg der Textstelle im Energiewirtschaftsgesetz liefern?

Batucada
 

Time_to_wonder

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Also, ich hab' mir mal die Mühe gemacht und mit dem Begriff Installateursverzeichnis eine Volltextsuche beim EnWG durchgeführt. Ergebnis: 0 Treffer! Kannst Du uns als den interessierten Lesern einen Beleg der Textstelle im Energiewirtschaftsgesetz liefern?

Batucada
Schau mal in § 13 NAV. Der nimmt Bezug auf § 49 EnWG. Nicht umsonst habe ich die NAV zuerst genannt.

Ich würde mich aber auch persönlich freuen, wenn endlich mal jemand den Nachweis erbringt, das Laien völlig legal an elektrischen Anlagen arbeiten dürfen. Also nur zu!
 

Batucada

ww-robinie
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Ab jetzt in der Karibik auf Hispaniola
Schau mal in § 13 NAV. Der nimmt Bezug auf § 49 EnWG. Nicht umsonst habe ich die NAV zuerst genannt.

§ 49 EnWG: Anforderungen an Energieanlagen - ich frag' mich nur, was hat eine heimische Verteilung, die sich hinter der Messeinrichtung befindet, mit einer Energieanlage gemäß dem Geltungsbereich des EnWGs zu tun?

Schaue ich in den §13 NAV so lese ich wie folgt. Zuerst die Überschrift:
Verordnung über Allgemeine Bedingungen für den Netzanschluss und dessen Nutzung für die Elektrizitätsversorgung in Niederspannung...
und weiter heißt es dort im Absatz (2), Satz 5:
Mit Ausnahme des Abschnitts zwischen Hausanschlusssicherung und Messeinrichtung einschließlich der Messeinrichtung gilt Satz 4 nicht für Instandhaltungsarbeiten.
Aha, hier ist etwas im leider schwer verständlichen Text formuliert, was sich eigentlich auf einen klar definierten Leitungsabschnitt bezieht! So erschließt sich dann auch die Bedeutung des Satzes 4:
Die Arbeiten dürfen außer durch den Netzbetreiber nur durch ein in ein Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Installationsunternehmen durchgeführt werden;...
was vollkommen in Ordnung ist, denn ich erinnere mich, das sind eigentliche keine neuerlichen Gesetze, solche Gesetze galten schon immer und betrafen die Anlagenteile, die vor dem Zähler (Messeinrichtung) zu installieren waren.

Ich hätte mich auch gewundert, wenn das EnWG sich wirklich mit meiner heimischen Verteilung befasst. Und dennoch, es gibt sicher irgendwo etwas geschrieben, was auch diesen Bereich regelt, aber §13 NAV auf die heimische Steckdose anzuwenden, führt nach meiner Ansicht dann doch etwas zu weit, da bin ich mir sicher.

Batucada
 

Lico

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"Mit Ausnahme des Abschnitts zwischen Hausanschlusssicherung und Messeinrichtung einschließlich der Messeinrichtung gilt Satz 4 nicht für Instandhaltungsarbeiten."
Man darf also wohl als nicht in das Verzeichnis eingetragener Laie mit Sachverstand eine defekte Steckdose tauschen. Einen neuen Stromkreis verlegen und anschließen aber nicht. So verstehe ich das jedenfalls.

Lico
 
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