Tischplatte selbst bauen aus Hartholz?

Dr_Djot

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Moin Woodworker!
Ich bin sehr neu hier, also verzeiht mir bitte die ein oder andere evtl. Schon gestellte oder “blöde” Frage.

Ich habe mir zum Projekt gemacht, eine Tischplatte zu bauen, wie die auf dem angehängten Bild. Bestehend aus vielen spitzwinkeligen Holzteilen, die in der Mitte wie ein Stern zusammen führen. Mein Plan war soweit, aus Hartholzresten die einzelnen Elemente zu sägen, diese dann erst in Paaren zu verleimen und dann die Paare immer weiter aneinander zu leiden, bis am Ende ein voller (ovaler) Kreis entsteht, aus dem ich dann die rechteckige Tischplatte sägen kann. Um eine glatte Oberfläche zu erreichen, würde ich die Oberfläche durch den Hobel jagen und anschließend schleifen und ölen. Nun habe ich verschieden fragen an die Profis:
-wie verleime ich spitz zulaufende Holzbohlen, dass sie nicht aneinander entlang rutschen? Die großen Teile würde ich mir Spanngurten anpressen, evtl mit kleinen Nägeln anreissen oder dübeln?
-geplant ist eine Größe von 220/240x100 cm. Denkt Ihr, dass der Tisch bei einer Stärke von etwa 5cm so die nötige Stabilität erhalten sollte?
-kann ich bedenkenlos verschiedene Hartholztypen miteinander verleimen, oder sollte ich bei einer Sorte bleiben?
-zu guter letzt, denkt Ihr, dass ich das nötige Material als Abfall von Schreinereien günstig erstehen kann, oder sollte ich lieber fertiges Holz kaufen, was ich dann entsprechend zusäge?

Ich habe wahrscheinlich eine gut ausgerüstete Share-Werkstatt zur Verfügung, so dass ich hoffentlich anständige Werkzeuge nutzen darf.
Habt Ihr weitere Tipps oder Empfehlungen für dieses
Projekt?
Vielen Dank und bester Gruß aus Hamburg,
Dino

Link zum Bild des Projekts (bzw. Inspiration) hier
 

werists

ww-robinie
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Mein Plan war soweit, aus Hartholzresten die einzelnen Elemente zu sägen, diese dann erst in Paaren zu verleimen

Soweit ich weiß, kommt zwischen sägen und verleimen das Hobeln (Verfügen). Das erscheint mir sehr anspruchsvoll bei den schrägen Teilen. Interessante Aufgabe!
 

michaelhild

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Ich denke nicht, dass das klappt und für einen Tisch stabil genug wird.
Das sind ja im Grunde alles Hirnholzverleimungen.

Die Platte im verlinkten Bild, ist sicherlich aus Furnier auf einem stabilen Trägermaterial.
 

Besserwisser

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Halten wird die Verleimung, da hab ich keine Bedenken. Wenn du Langholz mit sehr schräger Faser, wie am Stammansatz häufig, verleimst gibt das ja auch keine Probleme.
Verschiedene Holzarten ist auch grundsätzlich kein Problem, ich kannte jemanden, der sein Meiasterstück aus 100 verschiedenen Riegeln gebaut hatte.
Das "zirkuläre" Schwinden dürfte das Problem an der Sache sein. Wo sollen die Quell- und Schwundmaße hin???
imho damit gestorben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hromi

ww-kiefer
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Das sind ja im Grunde alles Hirnholzverleimungen.

wieso sollten das Hirnholzverleimungen sein? Der Faserverläufe gehen vom Mittelpunkt sternförmig nach außen, sind also an sämtlichen Leimstellen annähernd parallel....

Aber: Umlaufend ist überall Stirnholz....

Auch wenn das mit Vollholz eine wirklich interessante Aufgabe wäre... um diese Optik zu erhalten, würde ich auch mit Furnieren auf Plattenmaterial arbeiten...
 

dascello

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Lieber DJ,

das Teil gefällt mir sehr gut und kann fantastisch aussehen.
Als Erstlingswerk aber mehr als anspruchsvoll, das muss dir klar sein.
Eine Vorrichtung an der TKS zum exakten geraden, winkligen Schneiden der Kuchenstücke ist unerlässlich. Wenn das gut läuft, sind die Kanten auch gut genug, direkt verleimt zu werden.
Wie einer schon schrieb: Risse sind vorprogrammiert, aber meiner Schätzung nach nicht so dramatisch wie in vielen hier projektierten Tischplatten des Designs "Fred Feuerstein" vor dir. Eine Flexible Verbindung zum Untergestell wird wichtig sei (Nutklötze, Langlöcher oder so.
Am Ende nicht durch den Dicktenhobel (so ein breites Teil wirst Du ohnehin nicht finden), sondern durch eine Breitbandschleifmaschine. Mein freundlicher Schreiner in der Stadt macht das für nen Zwanni.

Grüße sendet


Michael
 

Dr. Djot

ww-pappel
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Moin, vielen Dank erstmal für die vielen hilfreichen Antworten! Das hört sich so an, als würde ich um eine Trägerplatte nicht drumrum kommen ... wie dick, denkt Ihr, sollte diese sein, um die Schwingungen auszugleichen und Stabil genug zu sein? Am besten wahrscheinlich von der Farbe und Art her ähnliches massiv Holz wie die verwendeten “Strahlen”? Die Furnier teile würde ich dann schon 1-2 cm dick machen können oder? Diese würde ich dann direkt auf die Platte Leimen, bekomme ich so einen lückenlosen und glatten Effekt? Risse und Lücken könnte ich sonst auch verfüllen, oder würde das zu billig aussehen? Tausend Dank nochmal für die Hilfe! Bester Gruß, Dino
 

Besserwisser

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Eine Trägerplatte ist aus Spanplatte, MDF, Sperrholz, Tischlerplatte etc.
Dein FURNIER darf maximal Furnierstärke haben, also <2,5mm, ich würde bei üblichen 0,8mm bleiben.
je mnehr ich drüber nachdenke desto sicherer bin ich, dass das Teil in Massiv schon bei der Fertigung reisst.
 

benben

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Wenn sie quillt hast du das Loch in der Mitte, trocknet sie hast du aussen die Risse.....
Und wenn dann noch der Schirm in dem Loch steckt....:emoji_thinking:

Gruss
Ben
 

joh.t.

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Die Mitte wird das Problem. Die Spitzen sauber aneinanderbekommen ist nicht wirklich einfach. Mit breiteren Lamellen wäre es einfacher, oder eine sternförmige Rahmenfüllungskonstruktion. Ich behaupte das endet nicht mit einem zufriedenstellenden Ergebnis für den TE.

Viel Erfolg, und wieso immer so schwierig.
 

Holz-Fritze

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Eine Trägerplatte ist aus Spanplatte, MDF, Sperrholz, Tischlerplatte etc.
Dein FURNIER darf maximal Furnierstärke haben, also <2,5mm, ich würde bei üblichen 0,8mm bleiben.
je mnehr ich drüber nachdenke desto sicherer bin ich, dass das Teil in Massiv schon bei der Fertigung reisst.

Das hat den entscheidenden Vorteil, dass er das Furnier mit dem Cutter schneiden kann.
 

Dr. Djot

ww-pappel
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Moin, vielen Dank für die vielen Antworten! Dass es nicht das unkomplizierteste Unterfangen ist, ist mir klar und ich versuche hier für mich persönlich die Machbarkeit auszuloten. Dass es machbar ist, solch einen Tisch auch ohne Furniere herzustellen, beweist ja im Prinzip die Vorlage. Ich habe noch einmal eine weitere Ansicht der Vorlage angehängt, auf der die Holzstärke, sowie eine scheinbare Unterkonstruktion zu erkennen ist.
Sollte ich also genügend Holz zur Verfügung haben, es präzise gesägt und verleimt bekommen, gestützt durch eine Unterkonstruktion, anschließend plan gehobelt und geschliffen, sollte das doch eigentlich machbar sein (meine handwerklichen Fähigkeiten erst einmal außen vor gelassen)?

Bester Gruß! Dino
 

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magmog

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Guuden,

es ist durchaus möglich, die Platte anzufertigen, dass man sich Zeit nimmt vorausgesetzt.
Dann noch trockenes Holz, eine Formatsäge und es kann los gehen.
 

IngoS

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Hallo,

wie das auch immer auf der Unterkonstruktion (Zarge?) befestigt ist, erkennt man nicht (Querholz - Langholz?).
Aber abgesehen von den technischen Problemen überzeugt mich die gezeigte Platte nicht und sieht einfach nur gestückelt aus, weil die einzelnen Lamellen eben nicht alle bis zur Mitte durchlaufen, sondern es scheinen mehrere Lamellen zusammengeleimt worden zu sein, die dann erst keilförmig zugesägt wurden. das führt zu dem unschönen Bild. Wirklich beeindruckend wäre es, wenn die einzelnen, immer gleich breiten Lamellen, bei geradem Faserverlauf, beidseitig schräg gesägt wären und alle bis zur Mitte durchlaufen würden.

Gruß

Ingo
 

Holz-Fritze

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Ich finde es immer interessant, da antworten Profis und sagen das wird nicht funktionieren und der Laie meint trotzdem es geht.

Aber nur zu es gibt einige Dinge die trotz allem irgendwie auch gegen die Lehrmeinung ab und an funktionieren. (Stichwort geschraubte Gratleiste, ohne Langlöcher). Nur eben nicht immer.
 

Dr. Djot

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Hallo,

wie das auch immer auf der Unterkonstruktion (Zarge?) befestigt ist, erkennt man nicht (Querholz - Langholz?).
Aber abgesehen von den technischen Problemen überzeugt mich die gezeigte Platte nicht und sieht einfach nur gestückelt aus, weil die einzelnen Lamellen eben nicht alle bis zur Mitte durchlaufen, sondern es scheinen mehrere Lamellen zusammengeleimt worden zu sein, die dann erst keilförmig zugesägt wurden. das führt zu dem unschönen Bild. Wirklich beeindruckend wäre es, wenn die einzelnen, immer gleich breiten Lamellen, bei geradem Faserverlauf, beidseitig schräg gesägt wären und alle bis zur Mitte durchlaufen würden.

Gruß

Ingo

D'accord. Die Platte wirkt sicherlich geradliniger, schöner und wertiger, so wie Du es beschreibst. Die angehängten Bilder haben mir vielmehr als erste Inspiration gedient...

@Holz-Fritze: Keineswegs hat mir hier jeder davon abgeraten und gesagt, dass es nicht funktionieren wird. Da solltest Du die vielen Antworten noch einmal lesen. Wozu gibt es sonst solche Foren, in denen man Gedankengänge äußert, Lösungen sammelt und Probleme bespricht, um am Ende mit der Hilfe vieler (im Optimalfall) das Projekt so zu realisieren, wie man sich das Ergebnis vorstellt?
 

Holz-Fritze

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D'accord. Die Platte wirkt sicherlich geradliniger, schöner und wertiger, so wie Du es beschreibst. Die angehängten Bilder haben mir vielmehr als erste Inspiration gedient...

@Holz-Fritze: Keineswegs hat mir hier jeder davon abgeraten und gesagt, dass es nicht funktionieren wird. Da solltest Du die vielen Antworten noch einmal lesen. Wozu gibt es sonst solche Foren, in denen man Gedankengänge äußert, Lösungen sammelt und Probleme bespricht, um am Ende mit der Hilfe vieler (im Optimalfall) das Projekt so zu realisieren, wie man sich das Ergebnis vorstellt?

Also alle Profis die hier geantwortet haben waren sich einig, dass die Wahrscheinlichkeit für Risse extrem hoch ist.
Wie wäre es wenn Du die Beiträge noch einmal liest. PS. Nicht jeder der hier antwortet ist ein Profi in Sachen Holz. (ich auch nicht)
 

raziausdud

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Eine Regel, die mich als Durchschnitts-Amateur gut vor allzu großem Stress und Enttäuschungen bewahrt:

Gerne die Profis (und auch die alten Hasen unter den Amateuren !) fragen und hören/lesen was sie sagen/schreiben. Aber nicht erwarten, dass man dass wie ein Profi hinbekommt.

Rainer
 

Dr. Djot

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Klar, am Ende des Tages wird das Projekt mit meinem Amateur-Können sicherlich weniger gelingen, als einem Profi das gelingen würde. Mir ging es aber, und geht es nach wie vor darum, auszuloten, wie wahrscheinlich ich da etwas zufriedenstellendes hinbekomme. Am Ende des Tages geht es mir auch nicht nur um das Endprodukt, sondern vor allem um den Weg dort hin. Und es waren einige Antworten dabei, die das Unterfangen als durchaus möglich betrachtet haben. Im Moment tendiere ich dazu, es zu versuchen. Ob es gelingt oder nicht, das weiß ich (noch) nicht.
Ich werde aber von meinen Fortschritten und/oder Fehlschlägen weiter berichten...
 

ChrisOL

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Moin,

Ich sehe die größten Herausforderungen im sehr genauen sägen und fügen. Selbst wenn das gelöst ist, wie verleimt man das ordentlich? Nur ein Spanngurt drumherum wird wohl nicht reichen. Vorausgesetzt es ist Massivholz und kein Furnier.

@Dr. Djot versuche doch mit dem zur Verfügung stehenden Werkzeug ein Modell 1:8 oder ähnlich zu bauen. Dann verbrauchst du nicht so viel Material und erkennst die Schwierigkeiten.
 
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