wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
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Hallo Profis

Ich habe als 'Metaller' "die Winkel an der Werkzeugschneide" lernen müssen. In der Holzbearbeitung gibt's das auch - an Hobeln, Stemmeisen, Bohrern uvm.

Nun habe ich einen Kreisschneider in der Hand und möchte in 18mm BU-MPX einen Kreis schneiden. Wenn ich mir die Messer des Werkzeugs anschaue, dann kann ich weder einen Schnittwinkel, noch einen Freiwinkel erkennen und fürchte, das Ding wird meinen Kreis vielleicht 'brennen' aber niemals ordentlich schneiden.

Sehe ich da was falsch, oder habe ich da nur ein Billigteil erwischt, was nur für Gipskarton und Pappe geeignet ist?

Liebe Grüße
Wolfgang
 

Betaboy

ww-birnbaum
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Ich bin zwar kein Profi aber ich stand vor ähnlichen Problemen.

Ein Bild würde helfen.


Hast du einen Kreisschneider oder eine Lochsäge? Bei den Lochsägen gib es jede Preisklasse die je nach Verwendungszweck auch ok sind. Wenn es ordentlich werden muss verwende ich den Kreisschneider mit Klingen wie ihn ein bekannter Werkzeugonlineshop anbietet. Ich weiß nicht ob man den hier verlinken darf.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Der Freiwinkel eines Kreisschneiders ist recht klein und der Keilwinkel nahe bei 90° damit er sich nicht ins Holz oder andere Materalien zieht, was nicht besonders gut wäre. Das heißt es schabt mehr als er schneidet.
 

Nachtübernahme

ww-kastanie
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Den Kreisschneider hab ich auch und nutze ihn im Bohrständer sehr gerne! Werkstück festklemmen ist ein muss!
Hart- und Weichholz, MPX, Sperrholz, alles kein Problem (mit dem richtigen Vorschub). Brennen tut da nix, die Sauerei ist allerdings enorm...

Die Schneidränder sind erstaunlich gut, selbst bei Pappel-Sperrholz nur minimale Ausrisse!
 

wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
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Messer.jpg winkelschneidekeil.jpg
Der Freiwinkel eines Kreisschneiders ist recht klein und der Keilwinkel nahe bei 90° damit er sich nicht ins Holz oder andere Materalien zieht, was nicht besonders gut wäre. Das heißt es schabt mehr als er schneidet.

Ich freue mich, dass mal einer den Hintergrund meiner Frage erkannt hat.
. . . . genau das meinte ich, er kratzt mehr als er schneidet, oder schabt, wie Du sagst.
Und wenn ich die Drehzahl der Bohrmaschine weit genug runternehme, rutscht der Keilriemen unter Last.

Für diejenigen unter Euch, die sich mit den Winkeln noch nicht beschäftigt haben, siehe die beiden angehängten Bilder:
 

Holz-Fritze

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Anhang anzeigen 59028 Anhang anzeigen 59029

Ich freue mich, dass mal einer den Hintergrund meiner Frage erkannt hat.
. . . . genau das meinte ich, er kratzt mehr als er schneidet, oder schabt, wie Du sagst.
Und wenn ich die Drehzahl der Bohrmaschine weit genug runternehme, rutscht der Keilriemen unter Last.

Für diejenigen unter Euch, die sich mit den Winkeln noch nicht beschäftigt haben, siehe die beiden angehängten Bilder:

Trotz allem kann man mit einem Kreisschneider gute Ergebnisse erziehlen. Man muss eben sachte ins Material eintauchen und wirklich die Drehzahl nicht zu klein wählen.
 

raziausdud

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Hallo Wolfgang,

ich hab mir weitere Kreissschneider auf der verlinkten Seite angeschaut, dabei ein Abbildung über das richtige Einspannen der Messer gefunden. https://www.feinewerkzeuge.de/lochschneider-schnellverstellung-hss.html

Hast Du das berücksichtigt? ICH hätte ohne diese Info die Messer falsch eingespannt, immer beide Spitzen nach außen bzw. innen, abhängig davon, ob man ein sauberes Loch haben will oder eine saubere Scheibe.

Mit diesen Infos meine ich, dass so der Schnitt auch sauber werden müsste. Die Zähne liegen dann ja im Prinzip wie bei eine westlichen Querschnittssäge abwechselnd und sind auch entsprechend geformt. Die Spitze schneidet die Fasern an, der Rest des Messers räumt dann beim Tiefergehen den Schnitt frei und glättet quasi hobelnd die Flanken.

Rainer
 
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IngoS

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Hallo,

ja, ich kenne mich mit den Winkeln an Werkzeugschneiden aus.
Du bist da einem Irrtum aufgesessen. Die beiden Schneiden wirken zusammen und arbeiten wie eine Japansäge für Querschnitt. Rechts und links des Sägeschlitzes werden die Holzfasern durchtrennt. Durch den schrägen Anschliff mit ziehendem Schnitt.
Wie bei einer Metallhandsäge (damit kennst du dich ja aus), haben wir hier einen negativen Spanwinkel, damit sich der Kreisschneider nicht ins Holz reinzieht, festfrisst und Werkzeug oder Werkstück zerstört.
Diese bekannten Lochsägen haben seitlich ja keine Schneide und erzeugen deshalb, weil die Fasern seitlich nicht abgeschnitten sondern abgerissen werden, eine schlechte Oberfläche.
Manchmal spielt die Theorie einem halt einen Streich, wie bei der Hummel, die ja eigentlich gar nicht fliegen kann.

Gruß

Ingo
 

Holz-Fritze

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Ich nutze einen Kreisausschneider von Westfalia für knappe 10Euro. Die Schneiden schneiden bei mir nur außen und das klappt wunderbar.
Den Sinn hinter wechselseitigen Schneiden erschließt sich mir nicht.
 

Holz-Fritze

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Manchmal spielt die Theorie einem halt einen Streich, wie bei der Hummel, die ja eigentlich gar nicht fliegen kann.

Dieses Märchen ist auch nicht auszurotten. In Wahrheit hat das so nie jemand gesagt. Sondern nur dass es mit der damaligen Aerodynamik nicht zu erklären sei.
 

raziausdud

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Den Sinn hinter wechselseitigen Schneiden erschließt sich mir nicht.

ich hab mich ja erst durch dieses Thema hier näher mit den Kreisschneidern beschäftigt. Ich hab oben schon geschrieben, dass ich vorher die Messer immer so eingespannt hätte, beide Spitzen zur gewünscht guten Seite, dass ich das gewünschte Resultat - außen oder innen guter Schnitt - erhalten hätte. Dadurch dass die Messer wechselseitig stehen, bekommt man immer auf beiden Seiten, außen und innen einen sauberen Schnitt. Ein Messerwechsel ist nicht nötig, es muss lediglich die Kreisgröße eingestellt werden.

Demnach müsste es aber eine getrennte Skala für einzustellende Innen- bzw. Außenmaße geben bzw. man müsste beachten, das der Innenschnitt um einen bestimmten Betrag kleiner ist als der Außenschnitt - wie bei jeder Säge/Fräse gibt es ja die Schnittbreite.

Rainer
 

Holz-Fritze

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ich hab mich ja erst durch dieses Thema hier näher mit den Kreisschneidern beschäftigt. Ich hab oben schon geschrieben, dass ich vorher die Messer immer so eingespannt hätte, beide Spitzen zur gewünscht guten Seite, dass ich das gewünschte Resultat - außen oder innen guter Schnitt - erhalten hätte. Dadurch dass die Messer wechselseitig stehen, bekommt man immer auf beiden Seiten, außen und innen einen sauberen Schnitt. Ein Messerwechsel ist nicht nötig, es muss lediglich die Kreisgröße eingestellt werden.

Demnach müsste es aber eine getrennte Skala für einzustellende Innen- bzw. Außenmaße geben bzw. man müsste beachten, das der Innenschnitt um einen bestimmten Betrag kleiner ist als der Außenschnitt - wie bei jeder Säge/Fräse gibt es ja die Schnittbreite.

Rainer

Äh ich schneide damit Löcher, also muss außen die saubere Kante sein.
Was willst du innen mit einer sauberen Kante? Willst Du Frisbies herstellen?
 

schrauber-at-work

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Tach,

Was willst du innen mit einer sauberen Kante? Willst Du Frisbies herstellen?

Nee Fresbee's nicht. Aber hin und wieder benötigt man auch mal ein rundes Teil. Nicht jeder hat Fräszirkel für die OF oder eine Vorrichtung für Tischfräse/ Frästisch etc. da kann das schon sinnvoll sein. Zudem schneidet der Kreissschneider an sich besserd, probiere es einfach mal.

Ingo hat es genau auf den Punkt gebracht

Die beiden Schneiden wirken zusammen und arbeiten wie eine Japansäge für Querschnitt. Rechts und links des Sägeschlitzes werden die Holzfasern durchtrennt. Durch den schrägen Anschliff mit ziehendem Schnitt.

So wie Du die Schneiden stehen hast "reibt" das wesentlich mehr da Sie sich nicht gegenseitig freischaffen. Maßgebend für die Einstellung ist immer die "führende" Schneide (Bei Löchern die äußere, bei Scheiben die innere). Die 2. dann entsprechend so dass die Schneidenbreit freigemacht wird.

Gruß Stephan
 

raziausdud

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Hallo Ralf,

Ich will damit gar nix, hab so ein Teil nicht mal. Ich hab lediglich versucht, deine Frage zu beantworten. Vielleicht ist es ja nicht gelungen. Aber Danke, dass Du darauf so freundlich reagierst.

Auf die Frage "willst Du Frisbies herstellen?" lautet daher meine ebenso freundliche Antwort: Naja, das Ding heißt ja nun mal Kreisschneider - und nicht Lochschneider .... Und weil Du nur Löcher schneidest, heißt das ja nicht, dass andere damit (auch) Scheiben schneiden ... (oder muss es heißen: ...dass andere damit nicht (auch) Scheiben schneiden?).

Rainer
 

Holz-Fritze

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So wie Du die Schneiden stehen hast "reibt" das wesentlich mehr da Sie sich nicht gegenseitig freischaffen. Maßgebend für die Einstellung ist immer die "führende" Schneide (Bei Löchern die äußere, bei Scheiben die innere). Die 2. dann entsprechend so dass die Schneidenbreit freigemacht wird.

Gruß Stephan

Ja eben deswegen ja beide Schneiden außen oder eben innen, aber nicht wechselseitig. Das macht meiner Meinung nach keinen Sinn.
 

Holz-Fritze

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Hallo Ralf,

Ich will damit gar nix, hab so ein Teil nicht mal. Ich hab lediglich versucht, deine Frage zu beantworten. Vielleicht ist es ja nicht gelungen. Aber Danke, dass Du darauf so freundlich reagierst.

Auf die Frage "willst Du Frisbies herstellen?" lautet daher meine ebenso freundliche Antwort: Naja, das Ding heißt ja nun mal Kreisschneider - und nicht Lochschneider .... Und weil Du nur Löcher schneidest, heißt das ja nicht, dass andere damit (auch) Scheiben schneiden ...

Rainer

Das ganze war scherzhaft gemeint, aber ist wohl nicht so angekommen. Entschuldigung. Ich hätte vielleicht ein Smiley dazu stellen sollen. :emoji_grin:
Aber wenn ich Scheiben schneiden will steck ich die Schneiden um. Da man das recht selten machen wird, ergibt sich der Sinn für wechselseitige Schneiden immer noch nicht. Zumal ja immer nur eine die eigentlich Arbeit macht und die andere eine unnütze.
 
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schrauber-at-work

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Da man das recht selten machen wird, ergibt sich der Sinn für wechselseitige Schneiden immer noch nicht.

Skizziere es Dir mal auf für 180° Drehung dann wirst Du sehen dass die spitze dann einmal innen und einmal außen schneidet.
Hier ganz gut ersichtlich https://www.qy1.de/img/b312210d.jpg

Wie gesagt probiere es mal, geht schneller und sauberer da sich die Spitzen gegenseitig freischneiden, vergleichbar mit der Schränkung eines Sägezahnes oder auch den Wechselzähnen am Kreissägeblatt!
Freischnitt ist das Stichwort, da rotieren muss man halt ein bisschen umdenken.

Gruß Stephan
 

Holz-Fritze

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Skizziere es Dir mal auf für 180° Drehung dann wirst Du sehen dass die spitze dann einmal innen und einmal außen schneidet.
Hier ganz gut ersichtlich https://www.qy1.de/img/b312210d.jpg

Wie gesagt probiere es mal, geht schneller und sauberer da sich die Spitzen gegenseitig freischneiden, vergleichbar mit der Schränkung eines Sägezahnes oder auch den Wechselzähnen am Kreissägeblatt!
Freischnitt ist das Stichwort, da rotieren muss man halt ein bisschen umdenken.

Gruß Stephan

Bei meinem sind die Schneiden fest. Die kann ich nicht umdrehen, deswegen kann ich das nicht ausprobieren. Aber ja jetzt habe ich es kapiert. :emoji_confounded:
 

Holz-Fritze

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Wieso nicht? Kannst doch einfach die Klinge inkl. Halter drehen. Bei denen Drehzahlen ist die Unwucht vernachlässigbar. An meinem Chinesen sind die Schneiden geschraubt.
 
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