Relaxliege selber bauen

Free

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
1.231
Ort
Sinzig
Hallo zusammen,

ich bin gefragt worden, ob ich für das Gelände meine Einrichtung (Jugendhilfe) evtl. einige Relaxliegen aus Holz bauen möchte. Es soll sich um so etwas hier handeln:


Genaue Bauform ist noch nicht klar, aber in die Richtung wirds gehen.

Ich gehe erstmal davon aus, dass 2 entsprechend ergonomisch geformte Wangen (Massivholzplatte?) gebraucht werden, 2-3 Verstrebungen im Bereich der Wangen und dann eben oben entsprechende Latten als Liegefläche.

Könnt ihr mir ein paar Erfahrungswerte geben, welches Holz sich aus eurer Sicht am ehesten eignet? Lärche, Douglasie oder evtl. sogar Eiche?

Welche Stärke sollten die Wangen haben? Idealerweise aus einer Bohle gearbeitet oder ruhig verleimt?

Die Teile werden weitgehend ganjährig draußen stehen und sollen genug Gewicht haben, damit man sie nicht so ohne weiteres herumtragen und Unfug damit anstellen kann :emoji_slight_smile:

Würde mich über Ideen sehr freuen!

Gruß,

Flo
 

benben

ww-robinie
Registriert
8. Februar 2013
Beiträge
15.320
Ort
Woanders
Hallo,

Deine 3 Holzsorten nach Dauerhaftigkeit sortiert: Eiche, Lärche Douglasie. Beim sortieren nach Preis kommt dieselbe Reihenfolge:emoji_wink:.
Ich würde Eiche oder Lärche nehmen. Wenn du verleimst sollte der Leim Witterungsbeständig, sprich wasserfest sein, also D4.
Zum verleimen von Lärche im Aussenbereich läuft gerade ein Thread im Profibereich, Problematik mit PU war mir auch nicht bekannt.

Ich würde erstmal einen Prototyp machen, Wangen aus Spanplatte um die Form festzulegen. Dann Leisten im gewünschten Querschnit aufschrauben. Danach hat man schonmal ein Gefühl für das Gewicht und weiss auch wie Breit die Wangen seien müssten.
Ich kann mir vorstellen das man nur eine Breite Bohle mit der Schweifung hat und anschließend ein Gestell baut auf dem das ganze steht. So breite Flächen sind im Aussenbereich nie einfach. Mit einer Art Gestell ließe sich das evtl. vermeiden.

Gruss
Ben
 

Free

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
1.231
Ort
Sinzig
Hallo,

danke für die Infos. Dann wird es vermutich Eiche werden. ISt das erste mal, dass ich Holz für den Außenbereich kaufe, bzw. für Möbel für draußen, das muss dann nicht kammergetrocknet sein, oder?

Gruß,

Flo
 

peter bussmeyer

ww-buche
Registriert
2. November 2016
Beiträge
278
Ort
Kassel
Hallo Flo,
völlig richtig, kammergetrocknet ist unnötig (eher kontraproduktiv). Die ganze Konstruktion wird draußen ziemlich viel arbeiten - also kein Längs- auf Querholz und Edelstahlschrauben verwenden - ist aber wohl eh klar.
Wenn´s dauerhaft sein soll ist viel Materialstärke von Vorteil - besonders an den Wangen, die auf dem Boden stehen. Ich würde so an 40mm denken. Das ganze Teil wiegt dann aber eine Kleinigkeit - schon die Wangen wollen einzeln von zwei Menschen transportiert werden.

Gruß
peter
 

Free

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
1.231
Ort
Sinzig
Hallo Peter,

danke! Ich überlege noch, ob ich unter die Wangen zwei Querhölzer mache, um die eigentlichen Wangen vom Boden weg zu halten, lieber die Querhölzer alle paar Jahre austauschen, statt die wegmodernden Wangen :emoji_slight_smile:

An die 40 mm hatte ich auch gedacht, würde gern schauen, dass es nicht stärker wird, sonst bekomme ich Probleme die Teile über dem Frästisch mit Schablone zu fertigen. 40mm dürften grad noch so bei einem Kopierfräser gehen. Würde dann vorher mit Bandsäge bis auf 1-2 mm genau grob vorarbeiten.

Oder hab ich nen Denkfehler?

Gruß,

Flo
 

peter bussmeyer

ww-buche
Registriert
2. November 2016
Beiträge
278
Ort
Kassel
Hi Flo,
an "Kufen" hatte ich auch schon gedacht. Das macht zusätzlich Sinn, wenn die Liegen vielleicht auf weichem Untergrund stehen. Dann könnten die Wangen vielleicht auch ein bisschen schwächer werden. Was Du wie bearbeiten kannst, weißt Du besser. Die Kufen brauchen aber ganz schön viel Material.
Wie willst Du die Queraussteifung machen? Zwei stehende Bohlen zwischen den Wangen?

Gruß
peter
 

Free

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
1.231
Ort
Sinzig
Hallo Peter,

ja habe an zwei stehende Wangen gedacht, auch wenn ich nicht gewußt habe, wie mans nennt :emoji_slight_smile: Aber jetzt wo du diese Bezeichnung verwendest, weiß ich, dass wir das gleiche meinen :emoji_slight_smile:

Hab grad mal nach Fräsern geschaut, bei 12mm Schaftdurchmesser kann ich theoretisch bis auf 50mm Dicke gehen. WIrd dann nur irgendwann etwas unhandlich für meinen meinen Hobbykeller. Mal schauen, vielleicht gehe ich dann ggf. doch auf eine Mischung aus grazilerer Wange und Kufen, dann hat man keine so riesigen Platten.

Gruß,

Flo
 

Daniboy

ww-robinie
Registriert
22. Februar 2017
Beiträge
2.080
Ort
-
....Die Teile...sollen genug Gewicht haben, damit man sie nicht so ohne weiteres herumtragen und Unfug damit anstellen kann :emoji_slight_smile:....
Im öffentlichen Raum sieht man immer wieder Konstruktionen, mit Beton oder Granit und ziemlich dicken Hölzern um Vandalismus ein wenig entgegenzuwirken.

Beim Liegeprofil halte ich es für eine Herausforderung etwas zu machen, dass unterschiedlich großen Jugentlichen passt.
 

seschmi

ww-robinie
Registriert
23. Mai 2008
Beiträge
2.608
Ort
Mittelfranken
An die 40 mm hatte ich auch gedacht, würde gern schauen, dass es nicht stärker wird, sonst bekomme ich Probleme die Teile über dem Frästisch mit Schablone zu fertigen. 40mm dürften grad noch so bei einem Kopierfräser gehen. Würde dann vorher mit Bandsäge bis auf 1-2 mm genau grob vorarbeiten.

Ich würde die schweren Wangen nicht noch auf irgendeinen Frästisch wuchten wollen, sondern es lieber bei der Bandsäge belassen - ich denke, 1-2mm Genauigkeit sind für so eine Bank auch absolut ausreichend, da macht ja das Arbeiten des Holzes mehr aus.
 

Free

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
1.231
Ort
Sinzig
Moin,

danke für die Tipps.

Es geht mir weniger darum Vadalismus vorzubeugen, sondern eher dafür zu sorgen, dass die Teile nicht aus Spaß herumgeschleppt und versteckt werden. Mit Vandalismus ansich haben wir auf unserem Gelände eher weniger Probleme. ABer unsere Jungs haben oft nur dummes Zeug im Kopf, daher würde ich auch nix mit Schaukelfunktion bauen, da hätte ich Sorge, dass jmd drunter gerät.

Hinsichtlich der Wangen auf dem Frästisch muss ich mal schauen. Habe noch keine klare Vorstellung wie schwer die letztlich werden und wie ich damit hantiert bekomme. Mit Fräse ist halt schon etwas sauberer und bedarf weniger Nacharbeiten.

LG,

Flo
 

ChrisOL

ww-robinie
Registriert
25. Juli 2012
Beiträge
5.733
Ort
Oldenburg
Moin Flo,

Wie breit soll das werden, gefühlt würde ich da noch eine dritte Wange in der Mitte anbringen.

Du musst Ja nicht zwingend auf den Frästsich. Die Wangen mit Schablone auf zwei stabile Böcke und dann von Hand mit der OF abfahren.
 

Free

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
1.231
Ort
Sinzig
Hallo Chris,

steht alles noch nicht fest. Bin angesprochen worden, ob ich Lust auf das Projekt hätte. Was wie genau aussehen soll wird sich noch zeigen. Im Moment sammel ich Ideen und werden dann damit ins Gespräch gehen. Ich gehe aber in der Tat davon aus, dass es breit genut für 2-3 Personen werden sollte. Also sind die 2m Breite durchaus realistisch. Habe auch schon mal gedacht, ob eine dritte Wange Sinn macht. Hab ich bisher aber nirgends mit drei Wangen gesehen. Haben aber hier in der Nähe eine derartige Liege im Wald stehen, die werde ich mir in den nächsten Tagen mal näher anschauen :emoji_slight_smile:
Von Hand habe ich mit einer Oberfräse in der Dimension noch nicht gearbeitet. Hab eine DeWalt mit 1050 Watt und eine Treand mit 2000 Watt im Angebot. Ich denke dafür müßte ich die Trend dann mal aus dem Tisch nehmen.
Ich vermute die 1050 Watt mit 8mm Aufnahme werden nicht reichen, oder?

Bei der Tend könnte ich zwischen 12 und 12,7 mm wählen.

Gruß,

Flo
 

Georg L.

ww-robinie
Registriert
5. März 2004
Beiträge
4.236
Ort
Bei Heidelberg
Ich vermute die 1050 Watt mit 8mm Aufnahme werden nicht reichen, oder?
Kommt darauf an. Grundsätzlich hast du ja die Möglichkeit die Kontur mit einem Bündigfräser oder mit einem Nutfräser und Kopierhülse abzufahren.
Bei dickeren Werkstücken habe ich das oftmals so gelöst, dass ich die Schablone mit einem 6 oder 8mm Nutfräser ca 1cm tief abgefahren habe. In dieser Nut habe ich das Werkstück dann mit einer Stichsäge ausgesägt. Den Sägeschnitt habe ich dann geglättet, indem ich mit einem Bündigfräser mit obenliegendem Kugellager die Kontur an der Nutkante abgefahren habe. Geht problemlos in mehreren Durchgängen mit einer 1000W Fräse. Ich habe z.B. eine Festool OF 1010 verwendet.
Nachteil dabei ist, dass die Schablone etwas kleiner sein muss als das Original.
Natürlich kann man auch mit einem Bündigfräser und gleichgroßer Schablone arbeiten. zuvor das Werkstück mit einer Stichsäge grob ausssägen. Dabei aber darauf achten, dass der Überstand zur Schablone nicht größer als der halbe Durchmesser des Bündigfräsers ist, da dies je nach Holzart und Faserrichtung zu unschönen Ausrissen führen kann. Wenn du hier in mehreren Stufen fräst reicht ebenfalls eine 1000W Fräse.
 

Hondo6566

ww-robinie
Registriert
27. April 2017
Beiträge
3.821
Ort
Ortenaukreis
Hallo,
ich bin kürzlich in so einer Liege gelegen.
Sah schön aus war aber letzlich unbequem. Man sollte die Kurven so gestalten dass es zur Körperlänge passt, vorallem im Fußbereich.

Andreas
 

ranx

ww-robinie
Registriert
10. September 2013
Beiträge
1.945
Ort
nähe Kassel
moin,

mein Nachbar hat mir mal so eine Liege im Querschnitt auf Tapetenrolle abgekreidet ...
Ich hatte mir unter einer Relax-Liege halt was anderes vorgestellt... zu mindestens
keinen 2-Lieger... da war mir das Material dann zu schade für ...

LG uwe
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.428
ich bin kürzlich in so einer Liege gelegen.
Sah schön aus war aber letzlich unbequem. Man sollte die Kurven so gestalten dass es zur Körperlänge passt, vorallem im Fußbereich.
Ja, die richtige Kontur ist ziemlich wichtig. Sonst hilft das beste Holz nichts.
Wie wärs denn, sich am Klassiker von Corbusier zu orientieren?
Ganz wichtig ist die Tiefe der Sitzfläche für den Oberschenkel. Sonst werden die Unterschenkel entweder nicht unterstützt-oder, wenn zu tief, sie werden angehoben und die Füße hängen frei in der Luft und man klemmt sich das Blut für die Unterschenkel ab
Unterkonstruktion aus Balken wäre möglich, dann käme man ohne Leim aus.
Meine Unterkonstruktion hier ist noch verbesserungsbedürftig.
 

Anhänge

  • Liege_Corbusier_Holz.jpg
    871,8 KB · Aufrufe: 247

dascello

ww-robinie
Registriert
9. Januar 2008
Beiträge
4.446
Ort
Wuppertal
Ich habe schon 42 mm starke Eiche mittels OF in Form gefräst.
Schablone geschnitten, aufgeschraubt, mit Fräser Anlaufring schaftseitig drumrum gefräst (handgeführt) bis ich ca 25 mm tief war.
Dann von der anderen Seite mit einem Bündigfräser den Rest. Geht prima und schnell.

Gruß

Michael

P.S.: Ich hab jetzt nicht alles durchgelesen. War schon einer schneller mit dem Vorschlag? Dann sorry!
 

Free

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
1.231
Ort
Sinzig
Hallo zusammen,

danke für die weiteren Beiträge.
DIe Idee mit der Tapetenrolle (ich glaube ein großes Stück Pappe wäre noch besser) ist gut. Allerdings weiß ich gar nicht mehr so genau, ob die oben verlinkte Liege mit Erhöhung für die Beine dann das Richtige für uns ist. Wir haben auf dem Gelände alle Altersklassen und damit auch Größen von 6-60 Jahren herumlaufen. Denke da wird es ein Mittelding werden, wo halt jeder für sich eine angenehme Position findet. Vielleicht einfach nur eine Liege ohne spezielle Anpassung an die Beine? Muss das mal intern bequatschen. Es geht darum für unsere Bewohner Anreize für gemütliche SItuationen auf dem Außengelände zu setzen, kleine Wohlfühloasen. Oder ich baue 2 verschiedene Größen?

Die Idee mit der OBerfräse und Schalblone ist gut, dann könnte ich die formgebenden Arbeiten unterm Carport machen und hätte keine Probleme mit der Größe des Werkstücks. Meint ihr die Platten für die Wangen kann ich stumpft verleimen oder sollte ich da eine Dübelleiste einfräsen? Alternativ habe ich noch Lamellos. Wäre ansonsten auch ein guter Grund sich endlich einen Verleimfräser zu kaufen :emoji_slight_smile:

Viele Grüße,

Flo
 

dascello

ww-robinie
Registriert
9. Januar 2008
Beiträge
4.446
Ort
Wuppertal
Nur so als Hinweis: Fertige Leimholzplatten Eiche mit durchgehenden Lamellen kann man kaufen (z.B. Koch, Dortmund). Da entfällt dann das Fügen und Verleimen.
Wenn doch: Verleimfräsungen etc sind nicht unbedingt vonnöten. "Stumpf" zu verleimen ist Tradition. Lamellos erleichtern das Verleimen, da das nicht mehr verrutscht, allerdings muss das gut geplant sein, da dann ja die Gefahr besteht, beim Fräsen der Form eine Tasche mit Schreinerkeks anzufräsen. Dann hättest du ein Problem mit stehendem Wasser.


Gruß

Michael
 

benben

ww-robinie
Registriert
8. Februar 2013
Beiträge
15.320
Ort
Woanders
Wenn ich das hier beobachte, es gibt am Weserufer normale Bänke und auch ein paar von diesen Relaxliegen. Dann scheint das klassische, mit Tisch am besten, immer noch sehr angesagt:emoji_wink:
Würde auf keinen Fall nur diese Dinger hinstellen.

Gruss
Ben
 

ranx

ww-robinie
Registriert
10. September 2013
Beiträge
1.945
Ort
nähe Kassel
moin,

es ist bei mir die letzten Tage immer erst spät geworden als ich nach Hause gekommen bin.
Ich mache mal ein Bild von dem Model, die Aufbauanleitung war auch dabei.
Müsste morgen klappen... die Tapetenrolle mit Skizze kann ich auch in eine Rolle stecken
und versenden... aber zum ausprobieren ob es bequem ist geht das leider nicht.

LG uwe
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.428
Zum Ausprobieren sollte man auf jedenfall erstmal eine Billigversion bauen mit Wangen aus 0815 Spanplatte.
Es hängt von Details der Kontur ab, das das Teil dann wirklich bequem ist.
Und vielleicht mal eine Exkursion machen zu schon bestehenden Liegen.
 

Free

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
1.231
Ort
Sinzig
Hallo zusammen,

"normale" Bank-Tisch Kombis stehen bereits mehrere auf dem Gelände herum. Die Liegen sind also ergänzend geplant.

@uwe: Würde mich über Bilder freuen, wenn die zusagen, könnte die Rollensendung interessant werden. Würde mich drüber freuen!

@Friederich: Ja da hast du Recht. Wenn ich tatsächlich selbst was entwickeln muss, macht das das Sinn, wenn ich abkupfern kann, muss ich mal schauen.

@michael: Da ich ganz wild drauf bin Erfahrungen zu sammeln und meinen Dickenhobel und Tischfräse an möglichst vielen Arbeitsn zu erproben, wäre mir das selbst verleimen ganz recht :emoji_slight_smile:

Viele Grüße,

Flo
 
Oben Unten