Kiefernholz dünstet aus. Schellack als Lösung?

NRW16

ww-pappel
Registriert
18. März 2018
Beiträge
2
Hallo zusammen

Ich habe mir ein Kiefernholzbett zugelegt (unbehandelt), weil ich weg vom ganzen Pressspan will, sprich Formaldehyd so gut es geht vermeiden will.

Schon während des Aufbaus habe ich den intensiven Geruch des Kiefernholz wahrgenommen, mir aber noch nichts dabei gedacht, weil ich mir dachte, ist halt nur der Naturholzgeruch.. Mich störte der Geruch so sehr, dass ich anfing zu googlen und dann das erste mal was von Terpenen erfahren habe, welches ausgiebig von Kiefernholz ausgedünstet wird. Es ist wohl noch nicht ganz klar, ob Gesundheitsschädlich oder nicht, fakt für mich ist, dass es unerträglich ist, bin da sehr empfindlich.

Jetzt war meine Idee das Holz so naturbelassen wie möglich zu behandeln, in der Hoffnung die Terpenausdünstung zu verhindern. In diesem Forum habe ich etwas über Schellack und Bimsmehl gelesen, wobei das Bimsmehl erforderlich sei, um die Poren des Kiefernholzes zu schließen.

Meine Fragen: Reicht diese Behandlung aus, um die Ausdünstungen zu verhindern? Kann ich das Bett im bereits aufgebauten Zustand mit Schellack behandeln? Ich habe nämlich keine Lust das schon wieder abzubauen.

ps. Ich bin absolut kein Handwerker, traue mir die Arbeit aber zu.

Besten Dank im Voraus :cool:
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
55
Ort
Bonn
Kiefernholz hat nun mal einen aromatischen Geruch, das legt sich aber schnell. Normalerweise wartet man einfach ein paar Wochen, aber bei einem Bett ist das natürlich blöd.

Aber ich glaube kaum dass man die Ausdünstung absperren kann.

Ist das Bett denn unbehandelt, oft riechen auch Öle längere Zeit sehr stark.

Ich würde einfach das Bett mal mit einer Essiglösung abputzen. Das hilft oft. Auch Holzseife verringert Gerüche.
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.095
Ort
Wien/österreich
Wie ist das Bett behandelt? Kiefer hat zwar einen intensiveren Duft als z.B. Fichte, ich habe es bis jetzt jedoch nocht nicht erlebt, dass es jemand als unangenehm empfunden hat oder gar als schädlich. Deshalb nehme ich an, es ist die Oberflächenbehandlung die so stark ausdünstet. Öle sind da oft intensiver als Lacke.
LG Gerhard
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.301
Ort
Dortmund
Man könnte das schon mit Streichschellack behandeln und würde die Ausdünstungen damit auch verringern. Ob sich das lohnt, ist schwer zu beantworten, das ist auch sehr individuell. Den Umgang mit Streichschellack würde ich erstmal auf einem Musterbrett üben. Wenn du keine zu hohen Ansprüche an Oberflächenqualität legst, kann man das auch im zusammengebauten Zustand machen, insofern du an alle Flächen gut herankommst.

Ich würde aber auch nochmal abklären, ob das wirklich gänzlich unbehandelt ist.
 

NRW16

ww-pappel
Registriert
18. März 2018
Beiträge
2
Danke euch schonmal.
Also es ist laut Hersteller unbehandelt (ikea) und mit meinen laienkenntnissen würde ich sagen, dass es auch so ist. Sieht halt aus wie frisch geschnittenes Holz.

Die Optik ist mir ehrlich gesagt Schnuppe, bin da echt anspruchslos. Ende des Monats habe ich erst Zeit dazu, dann probiere ich es im aufgebauten Zustand mit Schellack und Bimsmehl. Ich schaue mir vorher youtube videos dazu an.

Bis dahin lüfte ich regelmäßig. Habe auch in Erinnerung, dass heizen des Raumes die ausdünstung beschleunigen soll, anschliessend Stoßlüften. Glaube nicht dran, probiere es aber. Das mit dem Essig und Holzseife teste ich auch.
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.095
Ort
Wien/österreich
Vergiss das Bimsmehl. Das ist gedacht um eine wirklich geschlossene Oberfläche für politierte Oberflächen zu erhalten. Du hast Bei Kiefer keine so grossen Poren als das Bimsmehl eindringen kann. Bei der Verarbeitung von Schellack hast du auch eine starke Ausdünstung von Alkohol.
Ich würde einfach zu einem Einkomponenten Wasserlack greifen. Ist beinahe geruchlos, und verschliesst auch die Oberfläche.
LG Gerhard
 

Dusi

ww-robinie
Registriert
30. Juni 2006
Beiträge
1.768
Ort
Oftersheim
Zu dem Thema Ausdünstungen kann ich nichts sagen......

Wenn du dein Bett mit Schellack streichen willst, würde ich es so machen. Ich habe das gerade demletzt genau so gemacht und führte zu dem Ergebnis im Anhang:

Streichschellack (ich hatte den mir selber angesetzt, kostet so am wenigesten) mit einem breiten Pinsel nicht zu dick auftragen. Über Nacht trocknen lassen, dann mit 240 Schleifpapier (kleiner Schwingschleifer geht aber bestimmt genauso gut per Hand) angeschliffen, ein weiterer dünner Auftrag, trocknen lassen und dann nochmal mit 400er Papier endgeschliffen. Den feinen Schleifstaub habe ich dann mit einem Cewa, wo ich ein paar Tropfen Polieröl aufgetragen habe abgenommen.
 

Anhänge

  • IMAG1026.jpg
    IMAG1026.jpg
    945,8 KB · Aufrufe: 59
  • IMAG1025.jpg
    IMAG1025.jpg
    682,4 KB · Aufrufe: 58

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.428
Bei der Verarbeitung von Schellack hast du auch eine starke Ausdünstung von Alkohol.
Das ist doch vollkomen uninteressant. Alkohol verfliegt innerhalb von Minuten.

@nrw16
Gänzlich rohes Holz ist sowieso ungünstig. Es nimmt sehr leicht Schmutz an, wo man es regelmäßig anfasst; oder beim Bett die Füße draufstellt um die Socken anzuziehen. (Auch bei gewaschenen Füßen:emoji_slight_smile:)
Ich würds ölen, oder ölen und wachsen, oder mehrmals dünn schellackeinpinseln mit Zwischenschliff.
Nach dem Schellack kann man auch noch wachsen.

Der Geruch des Holzes ist garantiert nicht gesundheitsschädlich. Manche sagen sogar, er wäre gesund.

edit: Öl hat aber auch einen Eigengeruch. Angenehm zwar, aber vielleicht stört der dich auch.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.301
Ort
Dortmund
Der Geruch des Holzes ist garantiert nicht gesundheitsschädlich. Manche sagen sogar, er wäre gesund.

Das ist fachlich nicht korrekt, es gibt Forschungen in dem Bereich, die nachweisen, dass z.B. die enthaltenen Terpene in Nadelhölzern zu allergischen Reaktionen führen können. Das ist auch empirisch gesichertes Wissen. Auch gibts Formaldehyd, was ausdünstet und wo gesundheitlich schädliche Wirkungen gesichert sind, auch bei geringen Konzentrationen. Zumindest kann das bei chemikalienempfindlichen Menschen zu einem Problem werden.

Daneben gibts auch noch den Nocebo-Effekt - man kann von allem krank werden, wovon man meint, dass es krank macht. Den darf man auch nicht unterschätzen.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.428
Das ist fachlich nicht korrekt, es gibt Forschungen in dem Bereich, die nachweisen, dass z.B. die enthaltenen Terpene in Nadelhölzern zu allergischen Reaktionen führen können.
Dass sie bei schon bestehender Allergie (Malerkrätze) Reaktionen auslösen können? Oder dass sie überhaupt erst zum Entstehen einer Allergie führen können? Letzteres hab ich noch nicht gehört, und kann ich mir auch schlecht vorstellen.
 

mj5

ww-robinie
Registriert
5. Dezember 2004
Beiträge
853
Ort
Calgary
N' Abend "NRW"
Schon während des Aufbaus habe ich den intensiven Geruch des Kiefernholz wahrgenommen, mir aber noch nichts dabei gedacht, weil ich mir dachte, ist halt nur der Naturholzgeruch.. Mich störte der Geruch so sehr, dass ich anfing zu googlen und dann das erste mal was von Terpenen erfahren habe, welches ausgiebig von Kiefernholz ausgedünstet wird. Es ist wohl noch nicht ganz klar, ob Gesundheitsschädlich oder nicht, fakt für mich ist, dass es unerträglich ist, bin da sehr empfindlich.
Dann solltest du, ganz natuerlich, das Bett einfach ein paar Tage auslueften lassen. Am Besten draussen (Terasse/Balkon - regengeschuetzt).
Und dann damit Leben, dasz das Bettgestell irgendwann evtl. ein wenig "schmuddlig-speckig" aussieht,
weil unbehandeltes Holz halt gerne alles Moegliche annimmt.
Jetzt, mit egal welchen, Mitteln, den stoerenden Geruch "einzupacken" wird dein Problem nicht loesen. Im Gegenteil.

Um welches "I***" Bett geht es eigentlich?

Gruesse
Mattes

Edit: rechtschreipunk
 

Georg L.

ww-robinie
Registriert
5. März 2004
Beiträge
4.236
Ort
Bei Heidelberg
Also mal ehrlich, da gibt es seitenlange Abhandlungen über die Wohltuende Wirkung von Zirbenholz, auch eine Kiefernart und die Ausdünstungen der gewöhnlichen (Schwarz-)Kiefer sollen jetzt plötzlich gesundheitsschädlich sein? :rolleyes:emoji_grin:as sind doch mindestens zu 90% die gleichen Substanzen, die dann in der Zirbe genauso gesund oder gesundheitsschädlich sind wie bei der Kiefer auch. Also lasst mal die Kirche im Dorf.
@ an den TE: Wenn ich denHolzgeruch nicht vertrage, würde ich mir halt kein Bett aus Holz kaufen sondern eines aus unbehandeltem Stahlrohr zusammenschweißen, das rostet zwar mit der Zeit, aber dünstet nichts aus.:emoji_grin::emoji_grin:
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
55
Ort
Bonn
Dass sie bei schon bestehender Allergie (Malerkrätze) Reaktionen auslösen können? Oder dass sie überhaupt erst zum Entstehen einer Allergie führen können? Letzteres hab ich noch nicht gehört, und kann ich mir auch schlecht vorstellen.

Also ich kann sagen dass sich mein Asthma beim Sägen von Kiefern oder Lärchenholz meldet. Aber bei einem Möbelstück nicht. Ich denke so gefährlich sind die Ausdünstungen nicht.

Zudem man kann auf alles mögliche allergisch sein. Ich bin zum Beispiel allergisch gegen Möhren, sind die jetzt deswegen gesundheitsschädlich?
 

ChristophW

ww-robinie
Registriert
27. November 2013
Beiträge
2.790
Ort
Schleswig-Holstein
Ich würde auch einfach ein paar Tage lüften (ggf. im Wohnzimmer auf dem Boden schlafen, soll ja auch gesund sein :emoji_wink: ) meist mieft das Zeug einfach weil es ewig lange in den Kartons gelagert ist nach 1-2 Tagen ist das weg wenn endlich mal Luft ran kann.
Wenn man die Luft nun wieder wegsperrt riecht es doch nur noch länger... Und wenn man schon dabei ist kann ein Auftrag mit Leinölfirnis auch nicht schaden sonst wird es wie gesagt schnell schmuddelig und wenn man mal mit einem Lappen rüberwischt stellen sich die Fasern auf...
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.301
Ort
Dortmund
Dass sie bei schon bestehender Allergie (Malerkrätze) Reaktionen auslösen können? Oder dass sie überhaupt erst zum Entstehen einer Allergie führen können? Letzteres hab ich noch nicht gehört, und kann ich mir auch schlecht vorstellen.

Bei Allergien ist fast alles möglich. Menschen werden, aus welchen Gründen auch immer allergisch und reagieren dann auf kleinste Mengen bestimmter Substanzen.

Auch psychosomatische Effekte spielen mit rein, weil Gerüche stark an emotionale Muster gebunden sind. Gerüche können dann als Trigger wirken, dass es einem dann richtig schlecht geht. Und wie schon geschrieben, Nocebo-Effekte gibts ja auch noch.

Wer da empfindlich ist, sollte auch nicht ölen, weil Öle anfangs stärker riechen. Auch wenn das natürlichen Ursprungs ist, ich hatte schon zahlreiche Leute, die damit überhaupt nicht klar kamen, denen es richtig schlecht damit ging inkl. körperlicher Phänomene (Ausschlag, Luftnot etc.). Ist selten, gibts aber.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.428
Bei Allergien ist fast alles möglich. Menschen werden, aus welchen Gründen auch immer allergisch und reagieren dann auf kleinste Mengen bestimmter Substanzen.
Meines Wissens entsteht eine Terpetinallergie bei Malern, die häufig sehr großen Mengen an Terpentindünsten ausgesetzt sind.
Dass so jemand dann sogar auf den Geruch von Holz allergisch reagiert, würd ich nicht ausschließen.
Aber dass alleine durch Holz eine solche Allergie entsteht...?

Aber du hast schon recht, und meine Aussage, dass es garantiert nicht gesundheitsschädlich ist, muss man doch etwas relativieren.
 
Oben Unten