Guss-Bandsäge

JuBa3006

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Moin moin alle mit einander !

Ich bin momentan auf der Suchen ach einer Bandsäge und habe schon etliche Zeit damit verbracht, zu eruieren was der Markt hergibt und was das beste möglich bei dem angemessenen Budget ist.
Schlussendlich bin ich dazu gekommen, eine alte Gusseiserne Bandsäge zu kaufen. Wird hier im Forum recht oft als beste Wahl, in hinblick auf die derzeitigen Blechkastenkonsorten, empfohlen.

Was mir aufgefallen ist, das viele sehr viel Wert auf die gute Führung von Panhans legen. Wichtig für mich ist auf jedenfall die Untertischführung noch.
Worauf sollte man noch beim kauf einer alten Guss Bandsäge achten ?

Motorleistung bin ich bei 3kW aufwärts unterwegs. Und Raddurchmesser 600 und größer.

Was ist mit der alten Spanntechnik. Zuverlässig oder gibt es da auch Unterschiede ?


Würde mich sehr freuen, wenn Ihr mich einmal diesbezüglich Briefen könntet.


Mit freundlichen Grüßen
Julian

// Zur Zeit habe ich eine Kirchner mit 700er Rad im Auge.
 

JuBa3006

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Moin moin
Es ist nun soweit. Ich werde am nächsten Wochenende mir eine Gusseiserne Bandsäge von Kirchner angucken fahren und wenn alles stimmt auch gleich mitnehmen.

Wie oben schon angesprochen, hat die Säge 700mm Rollen und einen 4kW Motor. Eine Panhansführung ist oben sowie unter dem Tisch verbaut.
Ich hebe leider keine Binder gerade zur Hand, da die Anzeige deaktiviert wurde. Jedoch kann ich Bilder von der Führung liefern.

Kann ich mit einer solchen Säge irgend etwas falsch machen ? Worauf sollte geachtet werden, wenn ich mir die Säge angucke ?
Würde mich wirklich sehr über tipps freuen. :emoji_wink:

Mfg
Julian

PS: ähnliche Bandsäge ist im Anhang. Dürfte fas komplett identisch sein.
Was haltet Ihr davon ?
 

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ranx

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Moin,
hallo Julian,

ich gebe dir mal meine Tipps weiter die ich bekommen habe.

Keine Schweißreparaturen an den Gußteilen ... also der Rahmen, die Räder und der Tisch. Insbesondere die Befestigung vom Tisch bricht bei einem Sturz schnell. Kein Spiel in den Rädern, auch mal ohne Band ausprobieren... bei der Gelegenheit den Motor mal drehen lassen und auf Geräusche achten. Wenn der Verkäufer nichts zu verbergen hat ist das alles schnell geprüft. Wenn der Motor verschmort ist kann man das auch riechen ... Alles andere bekommt man in den Griff, auch ein Kugellager lässt sich wäxeln oder ein Motor neu lagern oder wickeln sofern es sich nicht um einen Standarttyp handelt den man austauschen kann.

Viel Erfolg, uwe
 

JuBa3006

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Moin
Vielen Dank! So etwas wollte ich doch hören.
Das mit dem Gussschweißen ist mir bekannt aber das mit dem Lagerspiel ist noch einmal eine gute Sache. Wie sieht das aus waren da schon immer Wälzlager verbaut ?

Laufenlassen werde ich die Maschine auf jeden Fall. Jedoch hat der nette Her keine Bänder mehr vor Ort.

Wie sieht das mit der oberen Radaufnahme aus? Da gibt es ja zig verschiedene. Sollte man da eine gewisse Bauart bevorzugen oder ist das egal ?

// Was für eine hast du dir gekauft und vor allen wie hast du diese Transportiert?
Ich hatte vor alles zu demontieren (so auch den Tisch) und dann die Maschine auf einem großen Trailer liegend zu transportieren.


Gruß Julian
 

ranx

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Gruss Bandsäge

moin,



es lassen sich natürlich auch Gleitlager austauschen.

Die Wälzlager sind ab Baujahr 19?? verbaut, nee, so einfach ist es leider nicht.

Wenn ich an den Motorenbau denke und da insbesondere an die Pleullager

von größeren 2taktern bei den Stamos sollte so ab 1955 das Wälzlager

schon Standard sein. Wetten würde ich jetzt nicht, da müsste ich mich erst

wieder etwas einlesen ... und was einzelen Hersteller schon früher oder

später gemacht haben würde das auch nicht erklären.

Ich habe im Internet gesehen wie alte Zinn-Gleitlager gegossen wurden...

geht alles, kommt aber darauf an wo man den Schwerpunkt bei den

Maschinen sucht. Bei dem Arbeiten damit oder daran. Genauso wie

man Zugriff auf Werkzeugmaschinen oder Gewusst-Wie hat.



Reperatur Film: https://www.youtube.com/watch?v=1ffYMlxs9tI



Ich konnte eine Adolf Aldinger Säge aus Stuttgart erwerben. Das Unternehmen

war von 1912-1955 auf dem Markt. Die Säge sollte zu den letzten Modellen der

Firma gehören wenn ich mir die Bilder von Sägen des Herstellers im Internet ansehe.

Die Säge steht bei einem Bekannten zur Zeit unter, ich hab nur die Bilder vom

verladen noch auf Platte. Siehe Anhang.

Mein Auto-Oldtimer muss dafür aus der Scheune weichen und das braucht noch

einige Tage...



Der Transport war recht einfach mit einem Stapler vor Ort und einem Kettenzug

bei meinem Bekannten. Zu Hause habe ich Zugriff auf einen Stapler...



LG uwe


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JuBa3006

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Moin
Das sieht ja sehr interessant aus !
Das du die im stehen transportieren mochtest. Ich hätte ein wenig Respekt davor.
Weißt du zufälligerweise, wie viel deine Säge wiegt ?

Das mit den Gleit lagern ist so eine Sache. Da müsste man wohl oder übel neue Lagerböcke bauen, sofern die alten es nicht mehr machen sollten.

Ich werde erst einmal die Bilder anfügen.
Auf denen kann man einiges erkennen.


LG Julian
 

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Harrer

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Transport stehend ist keine Zauberei. Wichtig sind gute Spanngurte(lieber zwei zu viel als zu wenig), richtige Ösen auf der ladefläche zum Einhaken, vorne anstehen lassen und mit Hirn die spanngurte richtig anbringen. In jedem Sattelzug werden solche und ähnliche Lasten zu Tausenden täglich transportiert, und die meisten wahrscheinlich nicht so viel verzurrt wie auf dem Bild oben.
Gruass Dammal
 

ranx

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moin,

4 Gurte über Kreuz und der Schlosser vor Ort hat mir die Säge
noch mit Gewindestangen auf die Palette geschraubt.

Gewicht würde ich auf die üblichen 600-800 kg schätzen... evtl.
versuche ich beim Heimtransport eine Waage anzufahren ...

Bei der Kirchner beunruhigt mich etwas der Einsatz der Dreckfräse
um die Palette herum, ich würde denken das die Säge auch
abgekärchert wurde.
Gleitlager können auch aus Schalen oder Buchsen bestehen die
dann ausgetauscht werden.

Habe ich schon mal was vom Kaufpreis gehört? Natürlich bleibt
immer ein Risiko. Ich habe Dreh und Fräsmaschine zu Hause stehen.
Aber 800er Räder bekomme ich nicht gespannt um da Platz für
ein neues Lager zu schaffen, da muss ich wo anders hingehen.
700 könnte mit etwas Glück noch gehen. Soviel Geld würde ich
schlimmstenfalls immer mit einrechnen.
Der externe Motor sollte kein großes Risiko darstellen, im Gegenteil.

LG uwe
 

Brettermeier

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Diese Bandsäge sieht erstmal ganz OK aus, und ist sicher noch mit Gleitlagern bestückt, wenn da nicht schon mal jemand was dran geändert hat.
Einfach beide Rollen auf ein bisschen Drehzahl bringen mit den Händen, und dann sollte kein Geräusch hör- oder erst recht nicht fühlbar sein. Sonst wirds teuer.

Kosten darf sowas nicht mehr als ca. 500 Euro, ich seh diese Gussmonster einfach sehr oft angeboten, der Käuferkreis ist durch Größe und Gewicht doch sehr begrenzt.

Solche Sägen werden heute immer noch gern von Bauern zum Brennholzsägen verwendet, die sind immer wieder auf dem Markt (Kleinanzeigen) zu finden.
 

JuBa3006

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Danke schon einmal für die zahlreichen Antworten!
Ich habe auch schon so mit rund 700kg gerechnet. wen ich es schaffen sollte und die Säge mir überhaupt zusagt, würde ich einmal auf die Waage fahren.
Ich sag es mal so, die Säge kostet mich so um die 180-200€. Genutzt wurde diese seit den letzten 10 Jahren nicht mehr wirklich.
Wäre die Säge aus euren Augen das Geld wert ?

Ich möchte die Bandsäge im privaten Tischlerbereich einsetzten. Präzise schnitten sollten schon möglich sein.

// das mit dem abkärchern ist mir noch gar nicht aufgefallen :emoji_open_mouth: Aber wo ihr es so sagt, fällt es mir auch wie schuppen von den Augen.

Zu den Lagern noch was. Ich hatte darüber noch nicht nachgedacht, das ja auch die Räder der Drehpunkt sein können. Mein intuitiver Gedanke war der, das Außen die auflager liegen und da auch die Gleitlager sein müssten.

Eine Drehbank habe ich auch, an der ich jedoch keine Durchmesser >550mm Spannen kann.

LG
Julian
 

Brettermeier

ww-nussbaum
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Zu den Lagern noch was. Ich hatte darüber noch nicht nachgedacht, das ja auch die Räder der Drehpunkt sein können. Mein intuitiver Gedanke war der, das Außen die auflager liegen und da auch die Gleitlager sein müssten.

Hallo Julian, der Preis ist total in Ordnung, wenn die Lager OK sein sollten. Schön ist auch, dass es zwei Parallelanschläge dazu gibt. Solch eine Maschine wird uns alle bei minimaler Plege um hunderte Jahre überleben.
Ich schätze die Säge auf etwa 1930-50 ein, Gewicht sicher 700 kg.

Deine Bemerkung oben verstehe ich nicht: fühl einfach bei rotierenden Rädern durch Handauflegen so nah wie möglich an den Drehpunkten wie zb. am Lagerdeckel oben und unten nach, und hör da genau hin: grob defekte Lager hörst du auf diese Weise. Meist sind da auch die Schmiernippel für die Lager zu finden.

Alles andere ist und bleibt ein gewisses Restrisiko, aber das würd ich eingehen.
Guten Erfolg!
 

JuBa3006

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Moin
Ich habe heuten och weiter Bilder erhalten. Auf denen ist zu erkennen, das es sich definitiv um eine Panhans Führung handelt, jedoch fehlt unter dem Tisch die Rückenrolle und oben ist mal ein Band in die Rückenrolle rein gelaufen (einschnitt).
So dachte mir erstmal nichts dabei und habe mal gegoogelt und musste feststellen, das eine Rückenrolle um die 80 Ocken kosten soll.

Ist dem wirklich so oder habe ich nur gerade bei der falschen Adresse geguckt?

// Generell soll es ansonsten am Freitag oder Sonntag los gehen. Werde dann genaueres berichten :emoji_wink:
@Brettermeier
Danke für die Tipps. Das werde ich natürlich machen. Meine vorherige Aussage bezog sich auf eine komplette Neulagerung :emoji_wink: Aber erstmal step für step :emoji_stuck_out_tongue:


LG
Julian
 

ranx

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Moin,
du hast doch eine Drehmaschine ... oder geht evtl. umdrehen?
Ich habe das gleiche Problem, aber das dauert noch einige Tage bis ich dazu komme.

Viel Erfolg, uwe
 

JuBa3006

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Moin
Die Panhans APA ist ja fest montiert, sofern ich das anhand der Bilder erkennen konnte.
Das heißt, das die Rollen mitunter nicht einmal beidseitig geschliffen sind.
Zum Thema Zerspanen. Das ist mit gehärteten Oberflächen oder geschweigenden vollgehärteten Materialien so eine Sache.

Selber drehen geht ja, jedoch müsste man die Dinger dann zum Härten wegbringen. Sofern man erstmal überhaupt die richtige Legierung hat.

LG
Julian

// Die auch noch viel Erfolg. Kannst ja mal Bilder Posten und berichten :emoji_stuck_out_tongue:
 

JuBa3006

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Es geht langsam aber stätig weiter

Moin Moin alle mit einander!
Lang lang ist es her, das ich mich zu Wort gemeldet habe. Die Säge steht mittlerweile wieder aufgebaut bei mir in der Scheune. Angeschlossen und etwas gereinigt. Das ganze wird für mich ein langsames Winterprojekt da ich viel um die Ohren habe.
Zunächst möchte ich aber euch ein paar Bilder zukommen lassen --> Siehe Anhang.

Zu meiner Überraschung musst ich feststellen, das die Säge tatsächlich schon Kugellager besitzt. Gleitlager wäre mitunter nochmal interessant geworden.
Die Bandrollen sind im übrigen auch keine 600er sondern 700er ! Das ist natürlich sehr erfreulich.

Auf der Lauffläche ist noch eine Korkbandage drauf, welche jedoch recht hart ist.
Eins ist jedoch klar, an der Säge wurde schon einiges rumgepfuscht. Das Kirchner Logo wurde ausgedängelt ( Rollenabdeckung ) und am Gussgestell wurde das Logo rausgeschliffen. Außerdem wurde die eine Radaufnahme schonmal geschweißt :/

// Nun aber zu meine Fragen.
Wie stelle ich die Laufrollen richtig ein und sollte ich das Kork nochmals Balligschleifen ?
Wie genau wird das mit dem Gegengewicht für die Bandspannung eingestellt bzw. wie nutzt man das überhaupt richtig ?
Was sollte noch alles beachtet werden ? :emoji_grin:

//Und vorallen welche Bandlänge brauche ich ? Ich habe max bis mini 4850-5100 gemessen. hatte an 5080mm gedacht und präferiere 25mm x 0,7mm Lohnt der Aufpreis bei Hema ?

Mfg
Julian
 

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RockinHorse

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Moin Moin Julian,

Moin Moin alle mit einander!
Lang lang ist es her, das ich mich zu Wort gemeldet habe. Die Säge steht mittlerweile wieder aufgebaut bei mir in der Scheune. Angeschlossen und etwas gereinigt. Das ganze wird für mich ein langsames Winterprojekt da ich viel um die Ohren habe.

Ich bin zwar nicht der Profi aber meine Erfahrungen sprechen für sich. Dein Gussgestell fordert von mir eine (fast) ehrfürchtige Haltung, welche aber zeitlebens eher eine unerfüllte Sehnsucht bleiben wird. Schade, dass sich bisher noch niemand auf Deine Frage gemeldet hat.

Die Bandrollen sind im übrigen auch keine 600er sondern 700er! Das ist natürlich sehr erfreulich.

Für mich war die Größe der Bandrollen eines der gewichtigsten Argumente, die mich zu meinem Selbstbau angetrieben haben.

Auf der Lauffläche ist noch eine Korkbandage drauf, welche jedoch recht hart ist.

Ich denke, dass dies eine sehr subjektive Empfindung ist. Als ich die Korkbandage aufgebracht habe, hatte ich auch eher das Empfinden, mit einem sehr weichen Werkstoff zu hantieren. Nachdem nun meine Säge einige Hundert Meter an Leisten gesägt hat, habe ich auch den Eindruck, als wenn die Oberfläche etwas an Härte zugenommen hat. Ich denke, dass die Bandage automatisch verdichtet wird, wenn die Bandrolle während des Sägebetriebes einem gleichbleibend höheren Anpressdruck durch das gespannte Sägeband belastet wird. Ich habe aber nicht den Eindruck, als wenn die Verdichtung der Bandage einen schädlichen Einfluss auf die Laufeigenschaften hat.

Wie stelle ich die Laufrollen richtig ein...

Wenn Du Dir Deine Bandrollen als Scheiben mit einer Dicke = 0 vorstellst, dann sollten beide Scheiben auf EINER senkrechten Ebene liegen, das heißt nicht verschränkt und nicht versetzt. Lediglich die vertikale Neigung der Achse bei der oberen Scheibe wird später verwendet, um den Lauf des Sägebandes zu korrigieren, dass es nicht von der Rolle läuft.

...und sollte ich das Kork nochmals ballig schleifen?

Es kommt darauf an, welche Balligkeit "schon" oder aber "immer noch" vorhanden ist. Und welche Bänder Du verwenden willst. Da ich bei meiner Säge auch schmälere Bänder verwenden will, hat "meine" Balligkeit KEIN symmetrisches Profil. Vorne, also da wo das Sägeblatt die Zähne hat, habe ich eine stärkere Rundung verwendet, während zum Bandrücken hin, die Rundung wesentlich flacher ausfällt. Aus physikalischer Sicht sollte die Balligkeit ohnehin nicht extrem ausfallen, das sich sonst der Stress beim umlaufenden Sägeband immer auf eine Stelle konzentriert, was zum vorzeitigen Bruch des Bandes führen wird. Das hat damit zu tun, dass der Stahl nur eine begrenzte Zugfähigkeit hat und durch übergroße Balligkeit die "Kraftlinien" der Spannung sich genau auf die räumliche Mitte im Bandquerschnitt versammeln - und das kann kein Stahl mit noch so hoher Zugfestigkeit ab. Weiterhin muss jede Stelle des Sägebandes während eines Umlaufes 4 mal Umformarbeit leisten. Es handelt sich tatsächlich im physikalischen Sinne um Arbeit, die als Energie vom Motor aufgebracht wird, um das Band zu "verbiegen" - 4 mal deswegen, da 2 Bandrollen und an jeder Bandrolle an den Punkten, wo das Sägeband auf die Rolle aufläuft und an den Punkten, wo das Band die Rolle wieder verlässt. Die Umformarbeit wird benötigt für die Biegung in 2 Richtungen, einmal radial bezogen auf die Bandrolle und zum zweiten auf die Biegung durch die Balligkeit. Die radiale Biegung hinsichtlich der Bandrolle ist unvermeidbar und kann nur durch den Rollendurchmesser beeinflusst werden - aber nur einmal beim Kauf der Säge. Was bleibt, ist die Balligkeit. Sie wird benötigt, um einen physikalischen Effekt auszunutzen, dass ein umlaufendes Sägeband versucht immer auf den höchsten Punkt zu steigen, das erreicht man auch mit einer flachen Balligkeit und/oder später noch durch die vertikale Neigung der Achse bei der oberen Bandrolle.

Wie genau wird das mit dem Gegengewicht für die Bandspannung eingestellt bzw. wie nutzt man das überhaupt richtig?

Die Frage der Bandspannung war hier im Forum schon einmal einmal ein heiß :emoji_grin: diskutiertes Thema, weil mich das bei meinem Selbstbau existentiell interessiert hat. Ich hab' mich letztendlich nach Angaben von Pilana gerichtet, wobei die Frage nach den unterschiedlichen spezifischen Werten in den Pilana-Tabellen bis heute nicht geklärt ist. Auch hier im Forum konnten die Widersprüche leider nicht geklärt werden. Ob's heute noch interessiert? vielleicht später noch einmal. Auf jeden Fall scheint die maximale Spannung, die ich mit meiner Feder erreichen kann, meinem Sägeband noch gut zu bekommen. Bei einer Bandsäge mit Gegengewicht gibt es sicher zwei Möglichkeiten. Man probiert solange bis man an gute Ergebnisse heran kommt und macht sich Markierungen für die Einstellung des Gegengewichtes. Da ich in den tiefsten Ecke meiner Seele ein Techniker bin, würde ich anders verfahren. Als Erstes würde ich das Gewicht des Gegengewichtes ermitteln, zum Zweiten mich mit den wirksamen Längen des Hebelgestänges getreu dem Hebelgesetz vertraut machen. Zum Dritten würde ich die Position des Gegengewichtes ermitteln, an dem sich das System (einschließlich dem größten Band) im Gleichgewicht befindet. Der Rest ist reine Rechenarbeit. Ich messe meine Bandspannung stetig und für die Einstellung hat es sich bewährt.

//Und vor allem welche Bandlänge brauche ich? Ich habe max bis mini 4850-5100 gemessen. hatte an 5080mm gedacht und präferiere 25mm x 0,7mm

Um wieviel lässt sich die obere Bandrolle in der Höhe verstellen? Ich würde 2/3 des Betrages in die Rechnung einbeziehen. Plus den Achsabstand in unterster Stellung der oberen Bandrolle. Die Summe mal 2. Plus einmal den Umfang einer Bandrolle. So hab' ich meine notwendige Bandlänge berechnet.
 

ranx

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moin,
hallo Julian,

ich habe meine Bandsäge dieses Wochenende nach Hause geholt... :emoji_slight_smile:

Die Bandführung bei dir sieht übel aus, dagegen ist meine nur angekratzt.
Schweißen hilft dir leider nicht viel da die Rückenrolle gehärtet ist.
Ein 58er Rolle ( bei mir oben ) habe ich für knapp 50 Euro gesehen.
Die Aufnahme dafür hat ø22. Wenn du dir einen Rundstahl auf ø22 drehst
und einen kleinen Einstich für einen Wellensicherungsring einbringst kannst
du ein Kugellager aufziehen. 22x56x16 und als Rückenrad nehmen.
andere Kombinationen sind natürlich auch denkbar.

Bei der Korkbandage solltest du auf jeden Fall prüfen ob die Rund läuft
oder Beschädigungen hat. Muss ich noch machen ... mein Sägeband
läuft bei einer Bandumdrehung immer 2-3 mm gesamt, vor und zurück.

Die Bandlänge würde ich auch beim ersten Blatt ins Mittel bis zweite Drittel
deines Verstellbereiches legen.

Kannst du mir Bilder von deinen Anschlägen Zeigen? Bei dem einem erkenne ich
Funktion, beim zweiten bin ich neugierig.

Viel Erfolg, uwe
 

JuBa3006

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Moin moin ihr beiden!
Ich hatte den Thread schon völlig vergessen. :eek:

@Huber
Ich glaube du bist ein wenig zu bescheiden :emoji_grin: Dein Wissen und deine Erfahrung überschreiten um einiges den Großteil der Nutzer hier ! Deine Projekte spiegeln glaube ich genug wieder.
Warum ein unerfüllter Wunsch ? Meinst du damit das selbst Gießen oder warum?

Für mich war der Rollendurchmesser auch ein großes Kriterium, da ich später auch größere Schnitthöhen brauchen werde. Warum genau hast du dich eigentlich für 600mm entscheiden ? Du hättest ja die Höhe der Säge beibehalten können und dafür 700er Rollen verbauen können. Gab es da gezielte Absichten ? :emoji_slight_smile:

Ich glaube damit triffst du den Nagel auf den Kopf. Subjektiv ist immer mal wieder ein Problem. Ich werde einfach mal gucken wie die Geometrie ausschaut und hier Posten. Denke aber das ich ums nachschleifen nicht drum herum komme. Der erste Eindruck sagte mir das keinerlei Form mehr vorhanden ist.
Was die Belastungen für die beiden Materialien angeht, hast du vollkommen recht und darüber mache ich mir tatsächlich erst jetzt einen Kopf.

Das wird glaube ich interessant, wenn man wirklich versucht die Lagebeziehungen heraus zu finden. Ich kann ja leider keinen Richtscheit oder ähnliches verwenden, da die obere Rollenaufnahme im weg ist :/
Ich probiere es einfach mal aus und gucke was passiert. Von Hand versteht sich :emoji_stuck_out_tongue:

Das ist zwar ein guter Gedanke, aber da gibt es einen kleinen Haken :emoji_grin: Dadruch das die Führungen nicht 300%tig sind, ist es manchmal schwergängig und manchmal als ob keine Führung da wäre.
Aber du hast mich auf eine sehr gute Idee gebraucht. Ich werde das einfach etwas experimentaler angehen. Mit einer Kofferwage werde ich einfach die aufgebrachte Kraft essen und das an mehreren Punkten. Dann kann ich das einfach Regressieren. :cool:

Hast du mal bei Hema angerufen und nachgefragt ? Ich werde mich ansonsten mal bei Hema mal durchfragen, vllt. bekommt man ja mal brauchbare Infos :emoji_wink:

Die Längenfrage ist damit glaube ich ziemlich gut geklärt. Da war ich garnicht mal so weit weg mit meiner Grundschätzung :emoji_grin: Anfang nächster Woche bestelle ich erst mal das Sägeband und vllt kommt dann auch Zeitig der erste Sägeversuch :emoji_stuck_out_tongue:


@Uwe
Sehr cool. Dann geht es jetzt wohl Synchron weiter :emoji_slight_smile:
Ja die Rückenrolle sieht in der tat ein wenig Misshandelt aus. Die Idee für eine neue Rolle steht auch schon, jedoch fehlt einfach die Zeit zum ausprobieren und umsetzen.


Mfg
Julian
 

JuBa3006

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Moin moin
Bei mir geht momentan alles schleppend und langsam voran. Viel zu tun, viele Projekte und wenig Zeit.
Denn noch ist es nun passiert. Ich habe mir mein erstes Sägeband bestellt. 5000x25x0,7

So nun noch einmal zu den Bandagen. Die werden in jedem Fall darauf bleiben. Nach dem ich mal ein Vergleich eingeholt hatte, war ich überzeugt, das die noch nicht ganz so schlecht sein können.
Ballig sind diese aber leider nicht mehr. Ob das muss ist jetzt die Frage.

Hier einmal ein paar Bilder.


Mfg
Julian
 

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RockinHorse

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Ballig sind diese aber leider nicht mehr. Ob das muss ist jetzt die Frage.

Moin Julian,

Die Balligkeit muss sich schließlich nicht durch eine deutliche Sichtbarkeit ausdrücken.

Nach dem 1. Bild zu urteilen, sollte die Balligkeit OK sein. Und wenn ich noch das 2. Bild hinzuziehe, dann sieht man, dass die Rolle deutlich in der Mitte trägt - und das ist die Hauptsache.

Ein Band oder Riemen unter Spannung hat immer das Bestreben auf den höchsten Punkt zu laufen. Um diesen Effekt zu erzwingen, reicht eine leichte Balligkeit aus. Das einzige Problem könnte vielleicht sein, dass man bei dieser Balligkeit keine schmalen Sägebänder verwenden kann, weil sonst die Schränkung bei schmalen Bändern beschädigt werden würde.

Aus diesem Grunde habe ich die Balligkeit bei meinen Rollen etwas asymmetrisch ausgeführt, d.h. ich habe den höchsten Punkt etwas weiter nach vorne verlegt (7...8 mm), so dass bei einem 25er Band und der Rollenbreite von 40 mm die Zähne mit der Kante des Belages abschließen, also da, wo die Balligkeit den niedrigsten Punkt hat.

Vielleicht lässt sich zu dem Thema auch mal einer von den Wissenden aus :emoji_slight_smile:
 

JuBa3006

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Moin
Schon was von dir zu hören. Ich würde mal sagen, ich spann das Band morgen mal auf und gucke was passiert. Hat ja vorher auch geklappt :emoji_grin:

Wenn ich sehe, das es gar nicht klappt, wirds runter genommen und geguckt was falsch war. Morgen melde ich einfach wieder und berichte :emoji_stuck_out_tongue:

Vielen dank schon mal an dich.


Mfg
Julian
 

JuBa3006

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Moin moin

@ Thomas
Vielen dank für den Tipp. Werde gleich mal anschreiben und gucken was dabei raus kommt. Sieht auf jedenfall sehr vielversprechend aus !

// Ich habe gester wie schon angesprochen, einmal das Sägeband aufgespannt und geguckt was passiert.
Bevor ich viel erzähle kommen erstmal ein paar Bilder.

Oben Sieht es sehr gut aus und es Bleibt auch bis auf 1mm genau da wo es sein soll. Nur an der unteren Bandrolle sieht es einwenig komisch aus. Da sind die Zähne sehr weit am Rand. Aber schaut selbst.
 

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RockinHorse

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Oben Sieht es sehr gut aus und es Bleibt auch bis auf 1mm genau da wo es sein soll. Nur an der unteren Bandrolle sieht es einwenig komisch aus. Da sind die Zähne sehr weit am Rand. Aber schaut selbst.

Moin Julian,

a) sind die Bandrollen koplanar ausgerichtet?
b) liegen die höchsten Punkte in der Balligkeit relativ gleich weit entfernt vom Rand?
 

JuBa3006

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Moin Hubert

a) das werde ich gleich noch mal prüfen. Bin ich gester nicht mehr zu gekommen, da ich das mit dem Laser machen muss. Anders weiß ich mir leider nicht zu helfen, da ich nicht die Möglichkeit habe, einfach einen Richtscheit an die Rollen zu legen. Alternativ wäre noch ein schätzen mit einer kleinen Wasserwage noch möglich :/ Das ist aber leider nur so medium aussagekräftig.

b) Wenn ich einen Zollstock anhalte, kann ich ja keine Balligkeit feststellen. Zumindest finde ich das nicht eindeutig ersichtlich. Die Laufflächen haben aber Nutzungsspuren, daher sollte das also mal funktioniert haben. Oder siehst du das anders ?

Mfg
Julian
 
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