Schalldurchlass bei Holztürzargen verringern

kokamola

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Ich möchte hier mal einen kurzen Statusbericht abgeben.

Im ersten Step habe ich bei Grafdichtungen ein Muster der Silikondichtungen angefragt, welches auch prompt kam. Enttäuscht musste ich feststellen, dass es zwar etwas flexibler, aber auch nicht dicker war und somit keine wirklich bessere Abdichtung bietet.

Im "Thomas Philipps" bin ich dann über einige Dichtungsprofile von Tesa gestolpert. Zunächst habe ich an der Werkstatt ein D-Profil 2-5mm auf 9mm Breite verbaut. Danach ging die Tür nicht mehr zu. Ich habe daraufhin die Tür etwas nachjustiert und die Falle? aufgefeilt. Geht jetzt mit leichtem Druck zu. Vorher-Nachher-Vergleich hat schon richtig was gebracht. Da die eigentliche Dichtung so aber erst recht nirgends mehr anlag, habe ich da auf der Gegenseite noch Zickzack-Profil verklebt (Dichtung auf Dichtung ist ja eigentlich nicht dicht). Dennoch war es danach noch leiser.







Zu guter Letzt habe ich das Schlüsselloch beidseitig mit Alubutyl verschlossen. Insgesamt ein voller Erfolg.



So übertreiben wollte ich es nur bei der Werkstatttür, bei allen anderen werde ich wohl ein etwas kleineres D-Profil nachrüsten, das hat wirklich wahnsinnig viel gebracht.

Heute habe ich dann noch die Zarge ausgeschäumt, etwa 2/3 bis 3/4 einer Dose ging da rein. War mein erster Versuch mit PU-Schaum, aber lustiges Zeug.





Ist mittlerweile auch geputzt und der Rahmen wieder drauf. Den muss ich nur wieder neu mit Silikon oder Acryl verkleben (wie es vorher war) und an der Tapete noch bissl nachbessern.
Dann ist das Projekt an der Werkstatttür auch beendet.

In den oberen Räumen werde ich wie gesagt mit D-Profilen arbeiten und mal so eine Absenkdichtung testen.
 

WinfriedM

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Statt Silikon besser MS-Polymer. Silikon meide ich inzwischen wg. diverser ungünstiger Eigenschaften, wo es geht. Produkt z.B. Soudal Fix-All. MS-Polymer ist auch überstreichbar, falls nötig.
 

kokamola

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Ich bin es wieder, soweit ist alles erledigt. Danke bis hierhin. Am Effektivsten war bisher die einfachste Lösung mit einer weiteren kleinen D-Dichtung. Der Rest hat kaum etwas verändert. Ich habe das Gefühl, dass der Rest an der Tür selbst liegt. Macht es Sinn, nur die Tür ohne Zarge gegen eine andere auszutauschen oder alternativ auf der Innenseite der Tür einen Rahmen mit einem Dämmstoff aufzubringen? Und wenn ja welche Stoffe eignen sich dafür?
Gab gestern wieder Terz, als ich 24 Uhr die Domino angeworfen habe ^^
 

SteffenH

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Es ist etwas eigenartig, dass oben im Futter zu viel Luft entsteht, wenn man die Fitschenringe rausnimmt. Normalerweise sollte dort eine Falzluft von 3-4mm sein.
Bei stark verzogenen, undichten Türen setze ich manchmal noch eine zusätzliche Dichtungsebene ein. Das geht ganz einfach mit genuteten Leisten mit Türdichtung. Die drückt man bei geschlossener Tür leicht ans Türblatt und nagelt oder schraubt sie dann fest.
 

beppob

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Grüß Dich,

so normale, günstige Zimmertüren sind meist aus Röhrenspan gefertigt. für einen guten Schallschutz brauchst du Gewicht, also ein Türblatt aus Vollspan. wenn du ein schwereres Türblatt einbaust, oder an dem etwas veränderst, dann würde ich aber dreiteilige Bänder verwenden. um die Schallübertragung zu mindern ist ein asymetrischer Aufbau des Türblattes vorteilhaft, dadurch werden die Schallwellen nicht so gut weitergeleitet. ein Aufsatzrahmen mit zweiter Dichtungsebene und einer Füllung aus Gipskarton wäre ein Vorschlag. es gibt auch spezielle Akustikplatten, die den Schall schlucken, evtl. in der Werkstatt schon etwas unternehmen, damit der Schall dort schon absorbiert wird.
 

derdad

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Guten Morgen!
Auch der Fliesenboden, die Betondecke, die Wände, etc, übertragen so viel Schall, da ist jede weitere bastelei an der Tür nur mehr Gewissensberuhigung.
Und um Mitternacht hört man sowieso jeden Maustritt. Selbst bei bester Dämmung.
LG Gerhard
 

kokamola

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Um euch auch wieder etwas neuen Input zu geben und selbst auch zu bekommen, habe ich ein paar akustische Messungen durchgeführt, leider habe ich die Vorhermessungen versäumt, kann aber bei Gelegenheit mal eine andere Tür einhängen.

Dabei habe ich die Formatsäge, Midi und die Absauganlage gemessen, mit offener und geschlossener Tür.

Bei der Formatsäge erkennt man schön, dass sie bis auf den Peak bei 100Hz und der Raummode darunter eher erst ab 200Hz wirklich laut ist. Bei geschlossener Tür senkt sich der Pegel sehr breitbandig um ~20dB (also 1/4 der Lautstärke). Nur der Peak bei 100Hz wird nur um knapp 10dB abgesenkt, da ist die Tür wohl leider einfach zu dünn und nicht massiv genug. Ab 800Hz könnte man am Geräuschpegel noch deutlich reduzieren um den Pegel zu senken.

Beim Midi ist das Verhalten etwas breitbandiger, oben heraus nicht so laut, aber auch da die Resonanz bei 100Hz, wird wohl die Raumquermode sein. Auch hier bis ungefähr 200Hz 20dB weniger, drunter wird die Geräuschdämpfung eher auf 10dB reduziert. Insgesamt ist hier eine Lösung anzustreben, die oberhalb 200Hz noch etwas weiter abdämpft sofern man den Geräuschpegel reduzieren möchte.

Zu guter Letzt das Problemkind, die Absauganlage. Diese ist auch sehr breitbandig nur macht sie im Bereich unter 200Hz deutlich mehr Lärm, als alle anderen Geräte und da liegt auch das Problem. Man sieht ganz gut auch hier breitbandig über 200Hz ~20dB weniger aber 50Hz ein massiver Peak (Raumlängsmode) und bei 100Hz ähnlich nur 10dB Absenkung. In den Frequenzbereichen ist auch richtig Material notwendig um da etwas abzusenken.

Nun habe ich mir überlegt Basotect auf die Tür aufzubringen und ein entprechendes Diagramm anzuhängen. Um die Formatsäge weiter zu reduzieren im Pegel, reicht das 50mm Material schon aus. Doch selbst für den Midi sind 100mm eigentlich schon zu dünn, da diese eher erst ab 400Hz richtig wirken. Geschweige denn die Absauganlage.

Da die Absauganlage in der Ecke steht, habe ich mir überlegt eine raumhohe Abtrennung in die Ecke zu setzen, so dass die Sauganlage, wie in einem Kasten steht. Sorgen mache ich mir dann nur um die Luftzufuhr?! In dem Kasten würden sich rund 1,5m³ Luft befinden. Denkt ihr das reicht für die kurzen Zeiten, die die Anlage läuft aus? Oder gibt es alternativ zu meiner Zipper Anlagen, die wirklich deutlich leiser sind, vor allem in dem Frequenzbereich?

Bin für Input dankbar!
 

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Unioner

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Schall breitet sich in erster Linie durch die Luft aus. Dein Ziel ist also eine luftdichte Tür. … Solange du keine luftdichte Tür hast, brauchst du dir um Wandaufbau, Türaufbau usw. keine Gedanken zu machen.

Wenn das alles gemacht ist (Schlüsselloch nicht vergessen?), kannst du die Tür schwerer machen. Je schwerer die Tür ist, desto weniger schwingt sie, desto weniger Schall kann sie weitergeben. Aber darüber können wir uns später unterhalten. :emoji_wink:

Wenn wir auf Arbeit Schallschutztüren bauen (bzw. umrüsten), kleben wir so ’ne Matte auf. Die ist ca. 3 mm dick, wie PVC oder Gummi, und sauschwer. Hab jetzt aber gerade keine Bezugsquelle, weil ich in Elternzeit bin. Das ist was anderes als diese Schaumgummimatten oder Basotect. Die sind dafür da, Luftschall nicht zu reflektieren. Was ich meine, macht die Tür schwerer, sodaß sie weniger schwingt.

Die Absaugung einzuhausen, läuft meiner Meinung nach ein bißchen am Ziel vorbei, weil die Maschinen ja trotzdem laut wären. Außerdem stelle ich mir das recht schwierig vor. Du mußt ja viel Luft rein und viel Luft wieder raus kriegen.
 

kokamola

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Eine Bezugsquelle wäre wirklich interessant. Wir haben zuhause "Yogamatten" als Teppiche und da ist der akustische Effekt auch sehr ausgeprägt, obwohl die auch nur 5mm dick sind.

Das Basotect vermindert Reflexion und Transmission, nutze ich als Deckensegel, daher der Gedanke.
Für eine vollflächige Verklebung bräuchte ich aber wirklich eine neue Tür um die "Miettür nicht vollends zu verschandeln. Darüber habe ich schon nachgedacht, aber dann steht auch wieder das Thema Aufnahme der Tür im Raum. Das Basotect wiegt halt nix.

Zum Kasten der Absauganlage dachte ich mir, diese kann ja nicht mehr Luft ansaugen, als abgeben somit ist das ein Kreislauf. Ob 1,5m³ dafür ausreichen, ist eben die Frage. Zudem denke ich, dass die Schallausbreitung damit schon deutlich reduziert wäre und gerade die Anregung der Raummoden auch deutlich geringer ist. Ich wüsste nicht wie ich diese Maschine an sich sonst beruhigen soll?!
 

Unioner

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Sowas in der Art meinte ich. Nicht das, was wir verwenden, aber gleiche Funktionsweise. Sieht sehr vielversprechend aus!

Zur Absaugung:
Schall breitet sich in erster Linie durch die Luft aus. Dein Ziel ist also eine luftdichte Tür. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Spalt unter der Tür 9 mm oder 5 mm groß ist.
Die Absaugung luftdicht einzuhausen, widerspricht ihrer Funktion (viel Luft ansaugen, viel Luft auspusten). Das einzige, was du machen könntest, ist eventuelle Vibrationen verringern.
 

kokamola

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"Luftdicht" ist sie in einem Raum ja immer, die Frage ist ab welchem Raumvolumen die Funktion beeinträchtigt wird?! Bei dem verlinkten Hawaphon nimmt die Wirkung unterhalb von 200Hz auch deutlich ab. Insgesamt aber ein spannendes Produkt.
 

elchimore

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"Luftdicht" ist sie in einem Raum ja immer, die Frage ist ab welchem Raumvolumen die Funktion beeinträchtigt wird?! Bei dem verlinkten Hawaphon nimmt die Wirkung unterhalb von 200Hz auch deutlich ab. Insgesamt aber ein spannendes Produkt.

Naja, sie ist aber jetzt im selben Raum in dem sie absaugt..... Saugst du jetzt in einem anderen Raum ab, muss die fehlende Luft irgendwo herkommen und die abgesaugte Luft muss in deiner Einhausung irgendwo hin....
Grüssle Micha
 
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