Eichen-Vollholzparkett kommt hoch

childen

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Hallo zusammen,

wir haben in unserer Wohnung seit Frühjahr 2014 Eichen Vollholzparkett verlegen lassen. Nach dem zweiten Winter sind 2 oder 3 Stäbchen an einem Ende hochgekommen. Jetzt nach dem 3. Winter sind es allerdings deutlich mehr geworden (Mehr Fotos hier).

Das Parkett liegt auf einer Fußbodenheizung außerdem benutzen wir eine Lüftungsanlage für die Raumbelüftung. Die Luftfeuchtigkeit ist deshalb relativ gering. Mitte März hat Parkettleger wegen dem Schaden die Luftfeuchtigkeit und die Holzfeuchte eines entnommenen Stäbchens gemessen: 35% Luftfeuchte und 2,9 - 3,8 % Holzfeuchte.

Der Parkettleger hat sich relativ schnell dazu bereit erklärt den aktuellen Schaden auf seine Kosten, durch ausbessern einzelner Stäbchen, zu beheben. Allerdings gibt er uns gegenüber vor außer der Luftfeuchte keine Idee zu haben wieso das Parkett sich vom Boden ablöst. Allerdings rückt er vermutlich nicht mit der ganzen Wahrheit raus.

Unsere Wohnung ist eine der ersten Wohnungen die in dem Neubau 2014 fertiggestellt wurde.
Für uns ist vor allem die Frage, was als Ursache für den Schaden in Frage kommt und ob wir damit rechnen müssen, dass sich das Parkett im nächsten Winter weiter vom Boden löst.


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Sägenbremser

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Wenn du wirklich ernsthafte Aussagen zu deinem
Schadensbild haben möchtest, solltest du auch den
Weg wählen auf dem wir uns hier deinen Schaden
in einer eher gewohnten Form betrachten könnten.

Gruss Harald
 

carsten

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Hallo

35 % Luftfeuchte und die gennate Holzfeuchte sind schon extreme Werte. Ob die für das Schadensbild mit oder gar allein verantwortlich sind kann man anhand der Bilder nicht beurteilen. Das sollte ein Fachmann vor Ort begutachten.
 

andama

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Die Frage ist, ob zum Zeitpunkt der Verlegung der Estrich ausreichend trocken war.
 

wandergeselle

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moin
fussbodenheizung ?
da müssten doch einige unterlagen sein, bzgl. feuchtemessung im untergrund , aufheizprotokoll etc.

aber bei 35 % rlf würde ich sagen - dumm gelaufen.....
alles unter ca. 50% ist ein KO kriterium für holzböden.
ich als verleger gebe meiner kundschaft ein merkblatt zur rechnung in der explicit auf die RLF hingewiesen wird.
in sofern habt ihr glück, daß der kollege nochmal anrückt auf eigene kappe.
meine meinung-
frohes
 

SteffenH

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Für solch eine extrem niedrige Holzfeuchte sind die Stäbchen aber noch erstaunlich dicht. Dass sie sich lösen, ist wohl in erster Linie ein Kleber-Problem. War der Untergrund belegreif, wurde nach Kleberhersteller Vorschrift vorbehandelt? Interessant wäre auch, was das für ein Kleber war, wasserlöslich oder lösemittelbasiert?
 

Holz-Christian

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Für solch eine extrem niedrige Holzfeuchte sind die Stäbchen aber noch erstaunlich dicht.

Seh ich auch so.
Interessant wäre wie die Holzfeuchte ermittelt wurde.
Für eine belastbare Messung mit Rammelektroden sind die einzelnen Stäbe viel zu schmal.
Der erwähnte Wert wird nicht korrekt sein.
Ich tippe auch in erster Linie auf ein Kleberproblem, wobei natürlich die rel. Luftfeuchtigkeit trotzdem viel zu niedrig ist.

Gruß Christian
 

Mr.P

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Hallo,

also ich meine auf dem letzten Bild sieht man die oberste Schicht des Estrichs am Holz kleben. Könnte darauf hinweisen, dass sich der Estrich an der Oberfläche auflöst, absandet. Wurde der Boden ausreichend und mit dem zum Kleber passenden Tiefgrund behandelt?

Gruß
Andi
 

bomtom

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Hi,
Ich glaub nicht das das Estrich ist was da am Holz hängt. Wenn du dir die "Gegenseite" auf de Boden ansiehst sieht man einen gelblichen Kleber...
Grüße
 

Friederich

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aber bei 35 % rlf würde ich sagen - dumm gelaufen.....
alles unter ca. 50% ist ein KO kriterium für holzböden.
35% Raumluftfeuchte finde ich aber nicht so außergewöhnlich.
Ich wette, das hat man in der Heizperiode ind jeder Wohnung, wenn nicht ein starker Luftbefeuchter läuft.
 

IngoS

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Hallo,

an Hand der Bilder ist das nur Rätselraten, welches zu unterschiedlichen Einschätzungen führt. Das bringt dich nicht weiter.
Meines Erachtens ist das ein Fall für einen unabhängigen Sachverständigen.
Mir fällt auf, dass besonders die Riemchen mit etwas wilder Jahresringstruktur hoch kommen (sogenanntes kurzes Holz).

Gruß

Ingo
 

Rooftopper

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Wir hatten ahnliches, herausgestellt hat sich folgendes: Zu wenig Zement im Estrich, wir haben aber Räuchereiche Lanhausdiele ca. 2400mm lang.

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Sägenbremser

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Hallo @childen

wenn du hier noch an Bord bist - erst einmal dem
Bodenlegerbetrieb vertrauen. Der hat sich ja schon
zur Schadensbeseitigung bereit erklärt, warum soll
er nicht mit der "ganzen Wahrheit" heraus rücken?

Bin nun kein Bodenlegerbetrieb, aber als Auftraggeber
kenne ich speziell im Neubaubereich, bei jedem Massiv-
holzbodenbelag, nur eine Verklebung auf dem Estrich
nach einem wirklich belastbarem Trocknungsprotokoll.
Denke das da bei euch auch das ursächliche Problem in
einem noch zu feuchten Unterbau vorliegen dürfte.

Wen das so seien sollte, wäre es für beide Seiten recht
bitter. Ihr habt da eine unerfreuliche Situation mit viel
Dreck in der Wohnung, der Bodenleger hat richtig viel
Kosten an der Backe und ein schlechtes Renommee.

Das übliche Prozedere wäre jetzt die Nachbesserung.
Nur kann das eine etwas langwierige Prozedur werden
und so würde ich einmal mit dem Verantwortlichen in
kommunikatver Form zu verhandeln suchen, ob nicht
der Austausch des ganzen Bodenbelags für beide Seiten
die schmerzhaft, aber befriedigendere Ausführung seien
könnte. Wenn da ein anerkannter Gutachter nach dem
Gerichtsbeschluss diese Arbeit bewerten muss und das
ganze Prozedere für beide Seiten ihre Spuren hinterlassen
hat, wird es am Ende auch nicht wirklich viel anders sein.

Gruss Harald
 

Holzaffe

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Hallo,

das sieht aber nicht gut aus! Das kann mehrere Ursachen haben. Ist schwierig aus der Ferne zu beurteilen.

Viele Grüße

Holzaffe
 

WinfriedM

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Für die Zukunft würde ich schauen, deutlich über die 35 % Luftfeuchte zu kommen. Also im Winter regelmäßig Luftbefeuchter laufen lassen. Denn die 35% sind schlecht für die Gesundheit und Parkettböden mögen das auch nicht. So auf 45-50% sollte man schon hochkommen.

Schick auch mal Bilder von der abgerissenen Seite. Wäre interessant, ob der Klebstoff gerissen ist oder ob der Estrich mitgekommen ist.
 

childen

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Liebe Spezialisten,

vielen Dank für die zahlreichen Kommentare und Gedanken. Das hilft weiter!Tut mir leid, dass ich erst jetzt dazu schreibe, kam leider vorher nicht dazu.
Inzwischen ist das Parkett durch die Verlegefirma repariert. (Ergebnis s. Fotos) Die verbogenen Stäbchen wurden herausgeschlagen und neue Stäbchen eingeklebt. Die verbogenen Stäbchen waren ganz überwiegend solche mit starker Maserung. Nach Aussagen des Parkettverlegers Kernholz. Er schreibt, dass solche Stäbchen weniger formstabil sind und bei den starken Spannungen bzw. Formveränderungen höhere Kraft entfalten.
Die Frage ist, wie sich das Parkett in Zukunft verhalten wird.
Wie schon erwähnt, gibt es in der Wohnung die Kombination aus Fußbodenheizung, "Industrieparkett" Eiche, Lamellen hochkant verklebt und einer kontrollierten Wohnraumbelüftung. Diese Kombi scheint insgesamt ungünstig und führt (fast zwangsläufig?) zu einer niedrigen Raumluftfeuchte mit Parkettproblemen. Geht sie überhaupt? 50 - 60% Raumluftfeuchte wären optimal, aber vermutlich kaum erreichbar in der Heizperiode.
Wie hoch sollte eurer Meinung die Raumluftfeuchte mindestens sein? Was ist realistisch machbar? Und wie viele "Ausreißertage" sind tolerabel?
Da wir die Wohnung nicht selbst bewohnen (sie ist vermietet) , wäre es gut, dem Mieter vernünftige Informationen zu geben.
Vielen Dank nochmal an alle

Gruß Mari

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wandergeselle

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moin
in der pflegeanleitung die ich meinen kunden in die hand drücke, steht dieser 5 zeiler:
Raumklima
Holz- und Korkböden sind natürliche Werkstoffe und reagieren auf klimatische
Veränderungen. Somit hängt die Werterhaltung dieser Böden wie
auch das Wohlbefinden der Menschen von der Einhaltung eines gesunden
und ausgewogenen Raumklimas ab. Die Raumtemperatur sollte
20 °C +/- 2 °C, die relative Luftfeuchtigkeit 55-60% betragen. Diese erreichen
Sie durch Luftbefeuchter, die es in verschiedenen Systemen im Fachhandel
gibt. Die Kontrolle geschieht durch Hygrometer und Thermometer.
Eine dauerhafte Luftfeuchte unter 50% führt natürlicherweise zu einer
verstärkten Fugenbildung.
 

Friederich

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Wie hoch sollte eurer Meinung die Raumluftfeuchte mindestens sein? Was ist realistisch machbar?]
Bei Frosttagen sind über 40% kaum zu realisieren. Ohne Befeuchter sind es oft unter 30%; selbst mit einem starken Befeuchter kann man um kaum mehr als 5% erhöhen.

Was viele nicht wissen: Lüften bringt überhaupt nichts sondern bewirkt sogar das genaue Gegenteil.
 

sda

ww-ahorn
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... führt natürlicherweise zu einer verstärkten Fugenbildung.
In diese Fugen fällt dann Staub und anderer Schmutz, wenn sich das Holz dann wieder ausdehnt klemmt es und unter Umständen hebt sich dann das Stäbchen.

In unserer Firmenkantine haben wir ebenfalls so ein Eichenstabparkett und nach 4 Jahren haben sich auf ~75m² etliche Stäbe gehoben, aber kaum 5 haben sich komplett gelöst. Der Boden wurde von einer Fachfirma abgeschliffen, die Stäbe neu eingeklebt und mit Industrielack versiegelt, hoffentlich hält es nun.
Die Bauphase war etwas heikel, da die Heizung erst kurz (grenzwertig lt. Verleger) vor der Verlegung aktiviert wurde und somit nicht die besten Verlegebedingungen geherrscht haben.
 

WinfriedM

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Die 55-60 % wirst du recht sicher kaum halten können. Ich würde es mal etwas erweitern, wie ich oben schon schrieb: Mindestens 45 %.

Das sollte man auch hinbekommen, wenn in der Heizperiode ein Luftbefeuchter läuft. Bei vermieteten Räumen aber nur schwer durchzusetzen.

Typische Luftbefeuchter für Privathaushalte müssten dafür 12-24 Stunden pro Tag laufen und verbrauchen dabei so 3-6 Liter am Tag. Je nach Typ braucht es auch regelmäßig Filter und Reinigung.
 

Time_to_wonder

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Kannst du vergessen. Das ist vollkommen illusorisch.

Die Werte kommen mir bekannt vor, und zwar aus Rechenzetren, wo statische Aufladungen durch zu niedrige r.F. und Korrosion durch zu hohe r.F. vermieden werden müssen. Um dies zu realisieren, ist ein extremer Aufwand notwendig, da werden sog. Präzisionsklimaanlagen installiert und der Außenluftanteil auf ein Minimum heruntergefahren. Im Wohnbereich kaum sinnvoll realisierbar.
 

tomkaes

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Eifel
Liebe Spezialisten,

Wie schon erwähnt, gibt es in der Wohnung die Kombination aus Fußbodenheizung, "Industrieparkett" Eiche, Lamellen hochkant verklebt und einer kontrollierten Wohnraumbelüftung. Diese Kombi scheint insgesamt ungünstig und führt (fast zwangsläufig?) zu einer niedrigen Raumluftfeuchte mit Parkettproblemen. Geht sie überhaupt? 50 - 60% Raumluftfeuchte wären optimal, aber vermutlich kaum erreichbar in der Heizperiode.

Deine grundsätzliche Kombination ist bei Niedrigenergiegebäuden heute Standard.

Welche Lüftungsanlage betreibt ihr?
Möglicherweise ist die Nachrüstung eines Enthalpie-Wärmetauschers bei eurem Gerät möglich; damit dürfte im Winterbetrieb diese extrem niedrige Luftfeuchtigkeit Geschichte sein.

Hat dich in der Planungsphase niemand nach den gewünschten Bodenbelägen gefragt, oder hast du die Wohnung im fertigen Zustand erworben?
 
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