Rostgedanken Holzwerkstatt

EOTS

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Hi,

seit Sommer 2015 habe ich die Holzwerkerei als Hobby aufgegriffen und etliche Handwerkzeuge und Elektrowerkzeuge angeschafft
(derzeit im Esszimmer aufgebaut, potentielle Feuchtequelle)

Da ich in den meisten Fällen eher zu was ordentlichem gegriffen habe, möchte ich die Werkzeuge natürlich auch pflegen und im Idealfall ein Leben lang verwenden können.

Nun sind mir bereits an den Handhobelsohlen ein paar Rostspuren aufgefallen.
Die hatte ich dann nach der Verwendung gleich wieder in die OVP geräumt, aber nicht geölt. Vllt waren sie leicht feucht vom Schwitzen und in der OVP konnten sie dann nicht trocknen.

Was würdet ihr da machen?
Künftig stets mit Kamelienöl einschmieren? Solle man den Rost behandeln, falls ja, wie am besten?

Welche Werkzeuge sind von den typischen Stahlsorten her noch anfällig und sollte man dezitiert schützen?
Stechbeitel, Winkel fallen mir auf die schnelle ein.
Bei einem älteren Bohrfutter ist mir auch Rost aufgefallen.

Bei Elektrogeräten (Dickenhobel, TKS) habe ich von Silbergleit gelesen, was hält ihr davon?

Schöne Grüße,
Martin
 

moto4631

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Silbergleit und Kamelienöl sind schon mal sehr gut.
Bei mir rosten überraschend wenig Werkzeuge obwohl ich kein Esszimmer in der Werkstatt habe.
Du hast ja direkt Glück Deine Sachen in der Wohnung aufzubewahren, warte mal bis Du meine Werkstatt siehst, das Hygrometer wird Dir die Tränen in die Augen treiben und trotzdem rostet nur sehr sehr wenig.

Was etwas anfällig ist und mich auch sehr stört ist das die Säulen meiner OF1400 schon leichten Ansatz haben.
Zwar noch nicht so das man es spürt, aber was nicht ist kann ja noch werden. :mad:
 

EOTS

ww-ulme
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Danke Michael,

das dachte ich auch, daher war ich so verwundert dass es so schnell ging an den Hobelsohlen.

Was könnte man zum Entfernen der Rostspuren nehmen?
Die Stellen mit Autosol-Paste vorsichtig abreiben?

Schöne Grüße,
Martin
 

Mitglied 67188

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Hallo EOTS,
hallo moto4631
das Hygrometer wird Dir die Tränen in die Augen treiben/QUOTE]

ja, kenne ich.
Bei mir waren es heute morgen 94% :eek:

Balistol literweise,
Silbergleit,
Petroleum (reinigen und wieder trocken wischen)

0000 Stahlwolle
Polierleinen

Heiko Rech hat mal ein Pflege Video ins Netz gestellt, finde ich aber gerade nicht.

Vermeiden Teflon oder Silikon ans Werkstück zu bringen.

Was ich verzweifelt noch suche, "günstige" Abdeckhauben/folien für die Maschinen.

Ansonsten hilft nur immer wieder pflegen, pflegen und wieder von vorn. :mad:

Grüße von der salzigen Küstenluft
Martin
 

elchimore

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Hallo Markus,
auch ich kämpfe bei meinen Werkzeugen nur so gegen der Rost. Da hilft nur Literweise Ballistol und Kiloweise Silbergleit, welches ich auch für die Sohle und Seiten meiner Metallhobel verwende. Ansonsten habe ich mich mit gewissen Flugrostansätzen abgefunden.
Grüssle Micha
 

AhornBay

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Schönen guten Abend in die Runde,

ich habe in meiner Kellerwerkstatt (ohne Esszimmer...) leider auch ein Rostproblem.
- die Maschinentische behandle ich mit einem Gleitmittel (z. B. Silbergleit)
- die Metallhobel öle ich nach jedem (...) Gebrauch mit Kamelien Öl ein. Dazu habe ich ein Microfasertuch, das immer bereit liegt. Mit diesem Tuch wische ich vor Gebrauch einmal kurz drüber. So ist das Tuch immer ein wenig ölig. Nach Gebrauch gehe ich damit einmal kurz über alle rostanfälligen Stellen vom Hobel und eine dünner Schicht. Mir ist allerdings aufgefallen, dass das Kamelien Öl nach längerer Zeit unangenehm klebrig wird. Das geht zwar wieder weg, ist aber durchaus lästig. Der Effekt scheint aber erst bei "mehreren Monaten" nicht Gebrauch aufzutreten. Das hatte ich bisher nur an einem Ersatzeisen.

Herzliche Grüße

Tom
 

ChrisOL

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Nun sind mir bereits an den Handhobelsohlen ein paar Rostspuren aufgefallen.
Die hatte ich dann nach der Verwendung gleich wieder in die OVP geräumt, aber nicht geölt. Vllt waren sie leicht feucht vom Schwitzen und in der OVP konnten sie dann

Hallo,

Handschweiß wirkt durchaus aggressiv auf Metallhobeln, das weiß ich aus leidvoller Erfahrung.

Leichten Rost kannst du gut mit feinem Metallschleifpapier oder der angesprochenen Stahlwolle 0000 entfernen.

Zum Schutz nehme ich auch gerne Kamelienöl oder Balistol, wobei Balistol Messing verfärbt und einen sehr eigenen Geruch hat. Es hat meiner Meinung nach aber ein besserer Rostschutz wie Kamelienöl.


Grüße
Christoph
 

EOTS

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Martin, Christoph: danke euch,
wie fein würdest ihr das feine Metallschleifpapier nehmen? Passt Körnung 1200?
Kamelienöl hätte ich schon da.

Schöne Grüße
Martin
 

elchimore

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...

Zum Schutz nehme ich auch gerne Kamelienöl oder Balistol, wobei Balistol Messing verfärbt und einen sehr eigenen Geruch hat. Es hat meiner Meinung nach aber ein besserer Rostschutz wie Kamelienöl.


Grüße
Christoph

Also mit Ballistol und Messing hatte ich jetzt noch keine Probleme.... Das scheint auch irgendwie so eine Urban Legend zu sein, klar wenn du dein Werkzeug in Ballistol lagerst :emoji_wink: wird es auch zu Verfärbungen kommen. Hier gibt es auch einige weiterführende Ifos dazu. Da greift glaube ich der Handschweiß das Messing mehr an :emoji_wink:
Grüssle Micha
 

ChrisOL

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wie fein würdest ihr das feine Metallschleifpapier nehmen? Passt Körnung 1200?


Hallo Martin,

wenn du schon Korn 1200 Nassschleifpapier hast würde ich das probieren, das sollte schon gut funktionieren. Dann aber danach sofort das Öl drauf geben.

Grüße
Christoph
 

EOTS

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Hi Christoph,

ich müsste erst eins kaufen, daher die Frage was gescheit wäre.
Habe mit Metall keine Erfahrungen.

Schöne Grüße,
Martin
 

ChrisOL

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Also mit Ballistol und Messing hatte ich jetzt noch keine Probleme.... Das scheint auch irgendwie so eine Urban Legend zu sein, klar wenn du dein Werkzeug in Ballistol lagerst :emoji_wink: wird es auch zu Verfärbungen kommen. Hier gibt es auch einige weiterführende Ifos dazu. Da greift glaube ich der Handschweiß das Messing mehr an :emoji_wink:
Grüssle Micha

Hallo Micha,

ich habe immer nur die Hinweise zu Messing und Ballistol gelesen und vermieden das die beiden Dinge groß in Kontakt kommen.

Messing läuft mit der Zeit recht schnell an, klar der Handschweiß macht es nicht besser. Messing kann man gut mit Autosol aufpolieren, aber dafür ist mein Werkzeugfetisch nicht genug ausgeprägt um das Messing an Werkzeugen immer wieder auf Glanz zu polieren.

Grüße
Christoph
 

Mitglied 67188

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Hallo EOTS,

ich verwende das 1000er Polierleinen.
Aber auch bei dem feinsten Schleifmittel hast du Materialabtrag.
Das ist also das Mittel wenn es schon zu spät ist sprich Rost angesetzt hat.

Wenn ich die sündhaft teuren Z.B. Veritashobel hätte, würde ich mich da nochmal informieren.

Gruß
(heute hat es nur 80%)
und lass nicht so viele offene Bierflaschen rumstehen, dass senkt die Luftfeuchte unglaublich:emoji_grin:
 

threedots

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Hallo Martin,

auch ich muß meine Werkzeuge vor zu hoher Luftfeuchte und dem damit verbundenen Risiko des schnelleren Rostens schützen. Neben den genannten Mitteln wie Kamelienöl, Ballistol und Silbergleit lege ich kleine mit Silicagel gefüllte Tütchen in meine Systainer. Im Werkzeugschrank steht ein Raumentfeuchter, der ebenfalls mit Silicagel gefüllt ist. Einmal im Quartal kommen die Silicagelsäckchen zum Regenerieren in den Backofen. Vor der Einlagerung wische ich blanke Metallteile, die ich mit den Händen berührt habe, mit einem leicht ölgetränkten Tuch ab. Seit nunmehr fünf Jahren habe ich keinerlei Probleme mut Rostansatz an irgendwelchen Metallwerkzeugen.
 

Mitglied 67188

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... bedanke mich auch herzlich.
Hätte ich auch selber drauf kommen können weil meine ganze Fotoausrüstung mit dem Zeug voll ist.:emoji_open_mouth:

und es hat mich daran erinnert, dass ich bei längeren Segeltörns meine empfindliche Ausrüstung (Laptop, Foto, etc.) in Weithalstonnen randvoll mit Reis aufbewahrt habe.

nur wie bekomme ich meine Hobelmaschine in die Tonne:confused:

Gruß
Martin
 

moto4631

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Hua, geniale Skizze! :emoji_grin:

Ich gebe zu Bedenken das der Hobel evtl. nicht freiwillig ins Fass will wenn der Reis schon drin ist. :emoji_stuck_out_tongue:
 

WinfriedM

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Hat das jemand mal so richtig getestet mit dem Silica Gel? Ich frag mich, wie lange das wirklich wirkt und tatsächlich für geringere Luftfeuchte sorgt.

Klar ist, dass das nur in halbwegs geschlossenen Kisten/Schränken funktionieren kann. Und klar ist auch, dass das Silica Gel nicht zaubern kann. Ein kleines Tütchen kann also nicht literweise Wasser aufnehmen, sondern eben auch nur wenige Gramm, wenn überhaupt.

Mich würde z.B. mal interessieren, wie das in einem Systainer tatsächlich messbar die Luftfeuchte reduziert.
 

ChrisOL

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Das interessiert mich auch, daher hier ein kleines Recherche Ergebnis.

Silikalgel kann ca. ein Drittel seines Gewichts an Wasser aufnehmen.
Vorausgesetzt die Luft ist max. gesättigt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kieselgel

"Die maximale Wasseraufnahme des „normalen“ Kieselgels beträgt etwa ein Drittel des eigenen Gewichts. Es gibt auch großporiges Kieselgel (Foto), das bis zu zwei Drittel Wasser adsorbieren kann. Es liegt dabei immer ein Gleichgewicht von adsorbiertem Wasser und der Luftfeuchtigkeit vor. Das heißt, die maximale Wasseraufnahme gilt für wasserdampfgesättigte Luft. Bei normaler Luftfeuchtigkeit (ca. 40–60 % rF) wird diese Kapazität nicht erreicht. Bei sehr niedriger Luftfeuchte gibt das Kieselgel das Wasser auch wieder ab (z. B. in der Hitze, siehe folgenden Abschnitt „Regenerierung“)."

Wenn man jetzt mal folgende Eckdaten unterstellt:

rel. Luftfeuchte 80%
Temp: 15°
Raum: 0,036m³, Systainer Gr. 4
= tatsächlicher Wasseranteil in der Luft: 0,36g

Um die Luftfeuchtigkeit nun auf z.B. 50% zu senken müssen gut ca. 0,13g Wasser der Luft entzogen werden.

Das heißt man benötigt weniger als 1g Silikalgel, das ist in etwa die Menge in einem kleinen Päckchen.
Dann bleibt noch die Unschärfe, dass die Wasseraufnahme von Silikalgel mit sinkender rel. Luftfeuchte abnimmt und man entsprechend mehr benötigt.

Das ganze klappt ja auch nur einmal, wenn der Systainer geöffnet wird ist die hohe Luftfeuchtigkeit schnell wieder da.

Bei 30° und 80% müssten ca. 0,3g Wasser entzogen werden, was dann mit zwei, drei kleinen Päckchen möglich sein sollte.

Sollte also auf die begrenzte Größe eines Systainers theoretisch funktionieren.

Vielleicht ist es ja für den einen oder anderen interessant :cool:

Grüße
Christoph
 
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