Hallo Sigi,
Was ich jetzt noch einwerfen möchte ist, wir reden hier eigentlich über eine handgeführte Maschine die, wie ich finde zweckentfremdet werden soll. Meine Frage ginge daher noch weiter, nämlich dahingehend, ob ein Frästisch überhaupt sein muss.
Was kann ich denn an einer "umgedrehten" Oberfräse, eingebaut in einen Tisch besser bewältigen als Handgeführt, nuten, falzen, Profile fräsen.......
Wenn du dir meine alten Projekte auf heiko-rech.de anschaust, wirst du auch keinen Frästisch entdecken. Ich habe viel mit der handgeführten Maschine gemacht und dachte ebenso wie du. Bis ich dann doch einen Frästisch bekam. Schnell erkannte ich, dass sehr viele Arbeiten damit schneller, einfacher und sicherer durchführbar sind, als mit der Handgeführten Maschine. Die Staubabsaugung ist auch viel besser. Dass hier Oberfräsen zweckentfremdet werden stimmt schon. Das liegt aber auch daran, dass die Hersteller diesen Markt noch nicht abdecken. Reine Fräsmotoren zum Einbau in Tische gibt es wenige. Also benutzt man Oberfräsen.
Dass sich viele inzwischen Frästische statt Tischfräsen aufstellen hat sicherlich damit zu tun, dass eine Oberfräse bereits vorhanden ist, Platz ist meist mangelware und im Internet sieht man meist Frästische und selten Tischfräsen.
Es gibt aber auch Dinge, die gehen mit einer Tischfräse nicht und handgeführt nur mit Hängen und Würgen. Hier mal zwei Beispiele:
Ein Vollauszug
Eine Fräsung an einer überschobenen Füllung:
Eine solche Fräsung habe ich auch schon auf der Tischfräse gemacht, das ging bei weitem nicht so gut und sicher, wie auf dem Frästisch mit dem abgebildeten Scheibennuter.
So ergeben sich dann auch neue Konstruktionsmöglichkeiten. Ob man das braucht muss jeder für sich entscheiden.
Es wird auch immer das Argument gebracht, dass Tischfräsen besser seien, als Frästische. Das mag durchaus stimmen. Die Zerpanung ist besser, alleine schon durch den größeren Durchmesser der Werkzeuge. Allerdings kosten Tischfräsen meist mehr als ein Frästisch. Man kann eine Tischfräse auch nicht ins Regal räumen, einen Frästisch mitunter schon. Inzwischen gibt es auch ein großes Angebot an Fräsern mit Wendeplatten, so dass man das Argument mit den teuren Einsatzwerkzeugen zumindest teilweise aushebeln kann.
Ich habe einen Festool Falzfräser. Damit fräse ich Fälze mit 20x20mm in Hartholz, in Weichholz bis zu 30 x 30mm. Für den Möbelbau reicht das vollkommen aus. Und so viel schlechter, als auf der Tischfräse geht es nicht.
Dann frage ich mich des Weiteren, warum sich Profis und Hobbyisten Gedanken machen, welche Vorrichtungen für solche Maschinen notwendig sind, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Seid mir bitte nicht böse, eine OF bleibt eine OF und egal was ich mir auch einfallen lasse, sie kann halt nun mal nicht alles.
Alles nicht, aber vieles. Und viele Profis unterschätzen die Möglichkeiten einer Oberfräse. Das liegt aber dann auch daran, dass der Profi auf einen größeren Maschinenpark zurückgreifen kann und in der Regel mehr Platz hat, als ihn die meisten Hobbywerkstätten bieten.
Gruß
Heiko