Hallo,
ich habe jede Menge Fragen zu Grundlagen und zu Details bezüglich der Holzschutzmittel auf Öl-, Wachs- und Harzbasis.
Aktuell ging es mir darum, einige für ein Regal bestimmte Buchenbretter ('stabverleimt'?) aus dem Baumarkt zu behandeln, aber ich bitte darum, meine Fragen nicht darauf beschränkt zu sehen. Mein Bett, meine Küchenschneidebretter und auch 'zusätzliche Fensterbretter' sind ebenfalls aus diesem Material, aber es stehen weitere Holzarbeiten mit anderem Anforderungsprofil an (Esstisch, evtl. Gartenschuppen, ...). Daher möchte ich nicht einfach nur wissen, was ich nehmen soll und wie es verwendet wird, sondern vor allem wann warum welche Inhaltsstoffe in einem Mittel drin sind, wie sie sich auswirken, welche Besonderheiten zu beachten sind etc.
Ausgangspunkt war das für mich verwirrende Angebot im Baumarkt: Firnis, Holzöl, Hartöl, Möbel-Wachs, Holzwachs, Hartwachs, Bienenwachs, Hartwachsöl, Naturharz-Hartöl, Teak- und Gartenmöbelöl, Terrassen-Holzöl etc etc...
Ok, die Produkte mit 'Wachs' im Namen enthalten Wachse, die mit 'Harz' enthalten Harze. Aber gibt es z.B. tatsächlich universelle (nicht Herstellerspezifische) Unterschiede zwischen 'Holzöl' und 'Hartöl', zwischen 'Möbelöl' und 'Firnis', zwischen 'Gartenmöbel-Öl' und 'Terrassen-Öl', ...? Enthalten vielleicht 'Hartöle' manchmal auch Harze? Machen 'Hartöle' die Oberfläche tatsächlich grundsätzlich strapazierfähiger als 'normale' Öle? Bringen 'Naturharz-Hartöle' weitere Vorteile?
Es liegt der Verdacht nahe, dass zuminest einige der Kategorien einem ähnlichen Zweck dienen wie in einem anderen Bereich die verschiedenen Dünger: Tomatendünger, Staudendünger, Beerendünger, Rosendünger, Rasendünger, Moorbeetdünger, ... - nur eine Methode, Anwendern, denen Grundlagenwissen fehlt, das Geld aus der Tache zu ziehen. (Im Prinzip würden vier, fünf rel. billige Grundstoffe genügen, halt stickstoff-, phosphor-, kalibetont, dazu Magnesiumkalk und evtl. Eisendünger.)
Vielleicht lohnt es sich ja auch beim Holzschutzmittel aus einigen Grundzutaten ein preisgünstiges und gleichzeitig hochwertiges Mittel selber zu mischen?
Ein Blick auf die Inhaltsstoffe der deklarierten Produkte zeigt meist ähnliche Zutaten:
- Leinöl
- Leinöl-Standöl
- Holzöl/Tungöl
- Isoparaffine
- Zitrusschalenöl
- Terpentinöl
- Co/Zn/Zr-Trockner/Sikkative
- Wachse (nicht immer genauer erklärt, meist Carnaubawachs und/oder Bienenwachs)
- Harze (noch seltener näher ausgeführt)
Manchmal sind noch einige dieser Stoffe drin:
- Methylcellulose
- Quellton
- Kieselsäure
- Wasser
- Paraffin
- bei einem Hersteller als Ölanteil: Sonnenblumen-, Soja-, Distelöl
Grundlegende Erklärungen zu Leinöl, Tungöl, Terpentinöl und zu Bezeichnungen wie 'Standöl', 'Halböl' etc. habe ich auf dieser Seite gefunden:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/wiki/wiki.pl?Oberflaechenbehandlung
Es sind aber noch viele Fragen offen, z.B.:
- warum enthalten manche Produkte Wasser? Ein Beispiel ist 'Behandla' von Ikea, ein anderes einige Produkte für den Außenbereich von 'ultranature'. Ich dachte schon, Wasser sei nur ein Streckmittel für billige Mischungen, aber bei 'ultranature' scheint das nicht zuzutreffen.
- Bezüglich der Wachse, Hartwachsöle etc. dachte ich bisher, dass Wachs eben noch wasserabweisender wäre als Öl, und daher bei besonders strapazierten Flächen eingesetzt wird. Aber hier bin ich auf Aussagen gestossen, dass Wachs nicht wasserfest und sogar für Wasserflecken auf behandelten Holzflächen verantwortlich sein sein soll. 'Pures' Öl bzw. Firnis sei in dieserHinsicht besser:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/4806
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/7130
Hier in diesem Forum meine ich, ähnliches gelesen zu haben. Stimmt das so? Sollte man bei Gefahr von Wasserflecken und insbesondere an exponierten Orten wie z.B. Esstisch besser auf Wachs und wachshaltige Produkte verzichten? Wozu nimmt man dann, abgesehen von Flächen, bei denen der Anfeuerungseffekt von Öl nicht erwünscht ist, überhaupt Wachs?
- Isoaliphate, Zitrussschalenöl oder Terpentinöl dienen, wenn ich das richtig verstanden habe, als Verdünner, wobei Isoaliphate als unproblematischer bezüglich Allergen-Potential gelten als die natürlichen Öle und daher sogar in 'Naturprodukten' verwendet werden. Ottmar schreibt aber hier: https://www.woodworker.de/forum/8943-post4.html
- Wie tief dringt so eine Öl- oder Hartwachsöl- oder Naturharz-Hartöl-Behandlung überhaupt in die verschiedenen Hölzer ein? Ich habe hier irgendwo etwas von 'Bruchteilen eines Millimeters' gelesen, aber wenn ich sehe, wieviel Öl meine Buchenleimholzplatten aufsaugen, so kann das eigentlich nicht sein...
Ich glaube, hier mache ich lieber eine Pause...
Grüsse,
Robert
ich habe jede Menge Fragen zu Grundlagen und zu Details bezüglich der Holzschutzmittel auf Öl-, Wachs- und Harzbasis.
Aktuell ging es mir darum, einige für ein Regal bestimmte Buchenbretter ('stabverleimt'?) aus dem Baumarkt zu behandeln, aber ich bitte darum, meine Fragen nicht darauf beschränkt zu sehen. Mein Bett, meine Küchenschneidebretter und auch 'zusätzliche Fensterbretter' sind ebenfalls aus diesem Material, aber es stehen weitere Holzarbeiten mit anderem Anforderungsprofil an (Esstisch, evtl. Gartenschuppen, ...). Daher möchte ich nicht einfach nur wissen, was ich nehmen soll und wie es verwendet wird, sondern vor allem wann warum welche Inhaltsstoffe in einem Mittel drin sind, wie sie sich auswirken, welche Besonderheiten zu beachten sind etc.
Ausgangspunkt war das für mich verwirrende Angebot im Baumarkt: Firnis, Holzöl, Hartöl, Möbel-Wachs, Holzwachs, Hartwachs, Bienenwachs, Hartwachsöl, Naturharz-Hartöl, Teak- und Gartenmöbelöl, Terrassen-Holzöl etc etc...
Ok, die Produkte mit 'Wachs' im Namen enthalten Wachse, die mit 'Harz' enthalten Harze. Aber gibt es z.B. tatsächlich universelle (nicht Herstellerspezifische) Unterschiede zwischen 'Holzöl' und 'Hartöl', zwischen 'Möbelöl' und 'Firnis', zwischen 'Gartenmöbel-Öl' und 'Terrassen-Öl', ...? Enthalten vielleicht 'Hartöle' manchmal auch Harze? Machen 'Hartöle' die Oberfläche tatsächlich grundsätzlich strapazierfähiger als 'normale' Öle? Bringen 'Naturharz-Hartöle' weitere Vorteile?
Es liegt der Verdacht nahe, dass zuminest einige der Kategorien einem ähnlichen Zweck dienen wie in einem anderen Bereich die verschiedenen Dünger: Tomatendünger, Staudendünger, Beerendünger, Rosendünger, Rasendünger, Moorbeetdünger, ... - nur eine Methode, Anwendern, denen Grundlagenwissen fehlt, das Geld aus der Tache zu ziehen. (Im Prinzip würden vier, fünf rel. billige Grundstoffe genügen, halt stickstoff-, phosphor-, kalibetont, dazu Magnesiumkalk und evtl. Eisendünger.)
Vielleicht lohnt es sich ja auch beim Holzschutzmittel aus einigen Grundzutaten ein preisgünstiges und gleichzeitig hochwertiges Mittel selber zu mischen?
Ein Blick auf die Inhaltsstoffe der deklarierten Produkte zeigt meist ähnliche Zutaten:
- Leinöl
- Leinöl-Standöl
- Holzöl/Tungöl
- Isoparaffine
- Zitrusschalenöl
- Terpentinöl
- Co/Zn/Zr-Trockner/Sikkative
- Wachse (nicht immer genauer erklärt, meist Carnaubawachs und/oder Bienenwachs)
- Harze (noch seltener näher ausgeführt)
Manchmal sind noch einige dieser Stoffe drin:
- Methylcellulose
- Quellton
- Kieselsäure
- Wasser
- Paraffin
- bei einem Hersteller als Ölanteil: Sonnenblumen-, Soja-, Distelöl
Grundlegende Erklärungen zu Leinöl, Tungöl, Terpentinöl und zu Bezeichnungen wie 'Standöl', 'Halböl' etc. habe ich auf dieser Seite gefunden:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/wiki/wiki.pl?Oberflaechenbehandlung
Es sind aber noch viele Fragen offen, z.B.:
- warum enthalten manche Produkte Wasser? Ein Beispiel ist 'Behandla' von Ikea, ein anderes einige Produkte für den Außenbereich von 'ultranature'. Ich dachte schon, Wasser sei nur ein Streckmittel für billige Mischungen, aber bei 'ultranature' scheint das nicht zuzutreffen.
- Bezüglich der Wachse, Hartwachsöle etc. dachte ich bisher, dass Wachs eben noch wasserabweisender wäre als Öl, und daher bei besonders strapazierten Flächen eingesetzt wird. Aber hier bin ich auf Aussagen gestossen, dass Wachs nicht wasserfest und sogar für Wasserflecken auf behandelten Holzflächen verantwortlich sein sein soll. 'Pures' Öl bzw. Firnis sei in dieserHinsicht besser:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/4806
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/7130
Hier in diesem Forum meine ich, ähnliches gelesen zu haben. Stimmt das so? Sollte man bei Gefahr von Wasserflecken und insbesondere an exponierten Orten wie z.B. Esstisch besser auf Wachs und wachshaltige Produkte verzichten? Wozu nimmt man dann, abgesehen von Flächen, bei denen der Anfeuerungseffekt von Öl nicht erwünscht ist, überhaupt Wachs?
- Isoaliphate, Zitrussschalenöl oder Terpentinöl dienen, wenn ich das richtig verstanden habe, als Verdünner, wobei Isoaliphate als unproblematischer bezüglich Allergen-Potential gelten als die natürlichen Öle und daher sogar in 'Naturprodukten' verwendet werden. Ottmar schreibt aber hier: https://www.woodworker.de/forum/8943-post4.html
Hm, wozu verdünnt man das Öl dann überhaupt? Wäre pures Leinölfirnis dann nicht noch besser? Auf der Oberflächenbehandlungs-Seite von woodworking.de (Link oben) wird z.B. als Anwendung von 'Halböl' (Mischung aus Leinöl und Balsamterpentinöl) Tiefengrundierung genannt, dort wird also offenbar von einem tieferen Eindringen durch die Verdünnung ausgegangen.Das Oel zu verduennen bewirkt das Gegenteil [von tieferem Eindringen], da die Verduennug auf Grund der Duennfluessigkeit tiefer ins Holz eindringt, dieses saettigt und das Eindringen von Oel behindert.
- Wie tief dringt so eine Öl- oder Hartwachsöl- oder Naturharz-Hartöl-Behandlung überhaupt in die verschiedenen Hölzer ein? Ich habe hier irgendwo etwas von 'Bruchteilen eines Millimeters' gelesen, aber wenn ich sehe, wieviel Öl meine Buchenleimholzplatten aufsaugen, so kann das eigentlich nicht sein...
Ich glaube, hier mache ich lieber eine Pause...
Grüsse,
Robert