Freihandbohren in Holz: Bohrer »greift zu stark«

dna

ww-ahorn
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Ich hatte schon häufiger folgendes Probelm: beim Bohren mit dem Akkuschrauber in (Fichten)Holzlatten kommt es an manchen stellen dazu, dass der Bohrer sich schlagartig sehr tief ins Holz gräbt und mir die Maschine in Bohrrichtung zerrt. (Als wenn er in ein Gewinde greift und ich den Bohrer einschraube.) Meistens kommt es dann zu ausrissen an der Oberfläche, weil die Maschiene dann auch seitlich verreißt.

Der Bohrer ist ein normaler Holzbohrer von Alpen, recht scharf noch - denke ich. Der Akkuschrauber ist der PSR 18 von Bosch (Vorgängermodell der aktuellen Variante). Die Drehzal liegt so bei ~ 1.300/min.

Woran könnte das liegen? Ist der Bohrer zu stumpf/zu scharf? Drehzahl zu hoch/zu niedrig? Sollte ich mit Drehmomentbegrenzung arbeiten um solche Ausreißer zu verhindern? Sollte man dünner Vorbohren und dann mit Bohrern ohne Zentrierspitze größer werden? Ist sowas freihand überhaupt zu vermeiden?

Gruß
David
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Für einen normalen Holzspiralbohrer ist Deine Drehzahl zu hoch, selbst ohne den Durchmesser zu kennen.
 

dew-tool

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Hallo David

Ich würde mal probieren mit weniger Druck zu bohren. Es ist manchmal ein wenig Problematisch wenn die Spähne nicht aus der Bohrung können, dann ist auch ratsam den Bohrer zum säubern immer wieder mal aus der Bohrung zu ziehen.

Gruß Jürgen
 

Rani

ww-esche
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hi, ich würde das mal mit einer richtigen Bohrmaschine versuchen und mehr Drehzahl geben. der Schrauber dreht zu langsam für kleine Bohrer.

edit: Drehzahlempfehlung von Famag für 12mm Bohrer liegt bei 2800u/min
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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1300 UpM für normale Holzbohrer in Weichholz zu hoch? :confused:
Wo hast Du das denn her? Das sind Umdrehungen selbst für Forstnerbohrer bis 35mm und für normale Bohrer eher deutlich zu wenig für ein sauberer Bohrbild.

Dann will ich Dich aber mal freihand mit einem 35er Forstnerbohrer mit 1500 Touren ein sauberes Loch sehen bohren .....

Es geht hier nicht um einen Bohrständer oder eine Säulenbohrmaschine.
 

dna

ww-ahorn
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Sorry, dass hatte ich schlicht vergessen: in dem Fall war es ein 8mm Bohrer.

@dew-tool: Noch weniger Druck geht von Hand eigentlich nicht. Ich habe extra versucht, den Vorschub so gering (also so langsam) wie möglich zu wählen. Irgendwann greift der Bohrer und zieht nach vorn.

Ich hatte es fast befürchtet, dass die Maschine nicht reicht. Gibt es denn vernünftige Bohrmaschinen im unteren Preissegment? Bzw. was muss man denn für eine gute Maschine löhnen?
 

Harzkiller

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Hallo David,
Woran könnte das liegen? Ist der Bohrer zu stumpf/zu scharf? Drehzahl zu hoch/zu niedrig? Sollte ich mit Drehmomentbegrenzung arbeiten um solche Ausreißer zu verhindern? Sollte man dünner Vorbohren und dann mit Bohrern ohne Zentrierspitze größer werden? Ist sowas freihand überhaupt zu vermeiden?
zu scharfe Bohrer gibt es nicht. Drehzahl eher zu niedrig. Mit Drehmoment hat das nichts zu tun. Wenn du vorbohrst und dann größer bohrst zieht es den Bohrer noch schneller ins Holz.

Also möglichst schnelle Bohrmaschiene nehmen, keinen Akku-Schrauber. Langsam und mit möglichst wenig Druck ins Holz eintauchen. Den Bohrer bohren lassen und nicht zu fest drücken. Um unten Ausrisse zu vermeiden zusätzlich ein Opferbrett festzwingen.

Gruß
Jürgen
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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dna, könntest Du den Bohrer etwas genauer definieren?
Ein "normaler" Holzbohrer kann vieles sein :emoji_grin:

Bei 8mm dürften die Umdrehungen passen, aber dass dir der Bohrer dann einen Akkuschrauber lit zieht ..... mir zieht selbst bei Metall ein 8er oder 10er Bohrer beim Freihandbohren noch keine Maschine weg.
 

Harzkiller

ww-eiche
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Ich hatte es fast befürchtet, dass die Maschine nicht reicht. Gibt es denn vernünftige Bohrmaschinen im unteren Preissegment? Bzw. was muss man denn für eine gute Maschine löhnen?

Eine Eingang-Bohrmaschiene ist relativ günstig und reicht bis 10 mm Holzbohrer aus. Ich hab z. B. eine alte Makita 1-Gang. Drehzahl glaub 2800 U/Min. Sehr gute Verarbeitung aber sehr laut. Dafür günstig. Immer wenn ich präzise bohren möchte kommt sie aus der Schublade.

Gruß
Jürgen
 

Rani

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für 3 Löcher im Jahr Löcher taugt jede billige Baumarktbohrmaschine, wenn es für dich eine Option ist, kannst du auch mal bei ebay gucken. dort gehen alte bohrmaschinen für fast geschenkt weg. hatte mir letztens noch eine alte 2-gang Metabo geholt für 2€+versand.

ansonsten bis du bei 100-200€ wenns eine Bosch, Makita, Metabo oder sowas werden soll
 

Rani

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brauch man meiner Meinung nach nicht. bei ordentlichen Bohrmaschinen kann man das mit dem Abzug regeln.
 

Fiamingu

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Hallo David,
das liegt doch eindeutig in der Beschaffenheit deines Materials. Dein Holzspiralbohrer zieht sich in die weiche Fichte rein wie in Butter, da hilft nur höhere Drehzahl und Schmalz in den Armen um den Bohrer daran zu hindern sich in das weiche Holz zu fressen. Alternativ mit einer Ständerbohrmaschine und Opferholz drunter aber auch das Holz auf den Tisch der Maschine festzwingen sonst zieht sich das Holz Richtung Bohrfutter.
 

dna

ww-ahorn
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Also zusammenfassend: höhere Drehzal → Bohrmaschine. Danke für eure Hilfe.
 

Gast aus Belgien

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Harald, ja was denn nun?





:emoji_grin:

Tja, wer erwartet auch dass jemand bei einem 8er Bohrer in Fichte Probleme hat seine Bohrmaschine fest zu halten, hier war die Aussage "ohne den Durchmeser zu kennen" wahrscheinlich übertrieben.

Trotzdem will ich dich mal mit einem 35er Forstnerbohrer mit 1300 Touren freihändig saubere Löcher bohren sehen. Aber hierauf gehst Du ja (wahrscheinlich mit gutem Grund) nicht ein.
 

dna

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Die 8mm hatte ich schlicht und ergreifend vergessen mit in den Beitrag zu schreiben. Wie gesagt, man kann versuchen die Maschine zu halten wie man will. Wenn der Bohrer anzieht, gibts einen Ruck nach vorn als würde es ihn in ein Gewinde ziehen. Das geht nicht zu halten.

Edit: der »Satz« den der Bohrer in die Tiefe macht ist dabei nicht so riesig. Ich schätze mal so um die 5mm.
 

michaelhild

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Trotzdem will ich dich mal mit einem 35er Forstnerbohrer mit 1300 Touren freihändig saubere Löcher bohren sehen. Aber hierauf gehst Du ja (wahrscheinlich mit gutem Grund) nicht ein.

Was soll ich denn da groß drauf eingehen? Willste virtuell übers Forum zugucken? :confused: Geht ja nicht. Also, was willst Du hören?
Komm halt vorbei, bring Kaffee, paar Schnitzelbrötchen mit, achja und das Stück Holz und ich bohr Dir ein Loch.
Anbohren und dann Gas, kurz vor Ende Anpressdruck und Drehzahl reduzieren. Das Loch wird genauso sauber wie mit einer TBM. Natürlich ist per Hand die Genauigkeit nicht so hoch wie mit der Tischmaschine und es geht nicht so entspannt, aber ein Hexenwerk ist es auch wieder nicht.
Und 35mm ist jetzt auch nicht soooo groß.

Wie sowas in der Praxis ausschaut kannst Du hier sehen:

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=U8vgJ3I1Qpo]Protool ZOBO Bohrer - YouTube[/ame]



Die 8mm hatte ich schlicht und ergreifend vergessen mit in den Beitrag zu schreiben. Wie gesagt, man kann versuchen die Maschine zu halten wie man will. Wenn der Bohrer anzieht, gibts einen Ruck nach vorn als würde es ihn in ein Gewinde ziehen. Das geht nicht zu halten.

Edit: der »Satz« den der Bohrer in die Tiefe macht ist dabei nicht so riesig. Ich schätze mal so um die 5mm.

Kann es sein, dass Du da vielleicht ein Ast oder ähnliches triffst?
 

dna

ww-ahorn
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Kann es sein, dass Du da vielleicht ein Ast oder ähnliches triffst?

Nicht das es mir aufgefallen wäre. Ich denke eher, es hat was mit der Faserrichtung zu tun. Ich kann das Problem z.B. mit ziemlicher Sicherheit reproduzieren, wenn der Bohrer verleimte Stellen passiert und dort die Faserrichtung wechselt.

Ich baue gerade an Klappböcken ähnlich dieser Konstruktion:
https://www.hornbach.de/shop/Klappb...ossig/3053529/artikel.html?WT.svl=artikel_img

Die Auflageleiste habe ich zuerst an die Beine angeleimt und anschließend zwei Holzdübel zur stabilisierung eingebohrt. Da ist es jetzt auch wieder passiert.
 

michaelhild

ww-robinie
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Mein Gedanke war dabei, Äste sind im Vergleich zu dem restlichen Holz sehr hart, Du drückst dann automatisch stärker auf die Maschine. Bist Du dann durch den Ast und wieder im weichen Holz, schießt der Bohrer halt wegen dem starken Druck vorwärts.
 

dna

ww-ahorn
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Zu starken Druck kann ich eigentlich ausschließen. Ich führe die Maschine mit der rechten Hand und stütze den Elebogen des linken Arms auf den Tisch um mit der Linken Hand noch das Maschinengewicht zu reduzieren und den Vorschub und den Druck so gering wie möglich zu halten. Drücken muss ich da eigentlich gar nicht. Auch wenn ich oberflächlich Äste anbohre, geht der Bohrer da ohne großen Druck gut durch.

Edit: Ich werd die Tage mal zum Fachhändler gehen und mir die GBM 10 anschauen: GBM 10 RE Professional Bohrmaschine Bohrmaschinen | Bosch Professional

2600/min, 600W und für 120€ auch noch im Rahmen. Und es sieht so aus, als ob man die auch mal in einen Bohrständer spannen könnte.
 
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