Holzstamm schräg in Boden für Sitzhängematte oder Sandsack

Mator

ww-pappel
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Hallo liebe Holzworker,

vorab: Dies ist mein erstes Posting hier. Ich hab das Forum
nach längerer Suche nach einem Lösungsansatz gefunden und
dachte mir: Hier findest Du bestimmt die richtigen Antworten.

Wenn mir also jemand mit einem Tipp helfen kann, es wäre super :emoji_wink:

Mein Vorhaben(Idee): Ich möchte in meinem Garten einen Holzstamm
(vielleicht Robinie) schräg in der Erde verankern, damit ich am anderen Ende
wahlweise einen Sandsack oder eine Sitzhängematte mit einem Karabiner-
haken anhängen kann. Versteht sich von selbst, dass das ganze stabil sein sollte :emoji_wink:.
Die Höhe der Aufhängung sollte bei etwa 3 Metern sein.

Meine Frage ist, wie muss ich das andere Ende des Stamms im Boden befestigen,
damit es auch hält? Mir gehen so viele Fragen durch den Kopf: Wie tief muss der
Stamm etwa in die Erde? Brauche ich Beton? Muss man noch irgendwo eine Querverbindung
schaffen (Vom Balken zur Erde)? Wie dick sollte der Stamm sein? Oder wie kann man es sonst lösen?

Für eine größere Konstruktion (in Form eines klassischen Kinderspielplatz-Schaukelgestells)
hab ich leider den Platz nicht.

Und ihr könnt gewiss sein, wenn ich auch nur eine Spur zeichnerische Fähigkeiten
hätte, würde ich eine Skizze anhängen :emoji_slight_smile:

Aber vielleicht versteht ihr ja auch so, was ich vorhabe...

Einen schönen Nachmittag wünscht Euch
Stefan
 

der_jens

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Servus,

vorab, ich bin Laie... :emoji_wink:
Meine Lösung wäre jedoch ein "100derter" Rohr einbetonieren und in dieses dann den gewünschten Pfosten (sollte 'n Runder sein. :d) einlassen. Ggf. von oben eine Art Sperre einbringen, dass keine Feuchtigkeit eindringen kann und das Ding ist durch.

Also im Grunde eine Konstruktion, wie sie auch für Flaggen und ähnliches gegnommen wird.

Liebe Grüße
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Da fängt es schon mal mit einer ziehmlich einfachen Berechnung an :emoji_grin:
Der schräge Baumstamm onderliegt natürlich den Hebelgesetzen, lass uns der Einfacheit halber die Baumstammlänge über der Erde auf 4 Meter festlegen, damit wirst Du wahrscheinlich eine Hakenhöhe von 3 Meter erreichen.
Wenn wir jetzt von einem Gewicht von 100 kg für den Sandsack oder die Sitzhängeschaukel ausgehen, hast Du, wenn der Stamm 1 Meter tief in der Erde verankert ist, schon mindestens ein Gegengewicht von 400 kg nötig nur um ihn im Gleichgewicht zu halten.
Dieselbe Kraft wirkt allerdings am Übergang aus der Erde auch und wird "versuchen" den Stamm zu brechen.
Dabei sind die Schaukelkräfte noch nicht einmal berücksichtigt.

Ohne Zwischenstütze, um die Hebelkräfte günstiger zu verteilen, würde ich mir das nicht in den Garten stellen.
 

ingo ullrich

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nun, entweder wie mein vorschreiber oder aber nach dem alten hebeldaumengesetz
1/3 raus = 2/3 rein

ein rundstamm für diese belastungen sollte schon richtung telegrafenmast gehen
und den winkel möglichst klein halten, je kleiner der winkel desto weniger hebel
dazu würde ich einen metalschuh schweißen lassen, der min 50 cm über der erdkante herausragt 1 m tief in beton verankert
 

Mator

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der_Jens schrieb:
"... 100derter" Rohr...
Hmm, mir ist die Holzoptik sehr wichtig :emoji_wink:
Aber einbetonieren... ich fürchte wohl auch, das muss sein.

IRS Belgium schrieb:
"Ohne Zwischenstütze, um die Hebelkräfte günstiger zu verteilen, würde ich mir das nicht in den Garten stellen. "
Klar, Du hast recht. Die Kräfte werden groß sein. Ich denke, ohne Zwischenstütze wirds nix... aber es müsste es doch zu machen sein, oder?

ingo ullrich schrieb:
"dazu würde ich einen metalschuh schweißen lassen, der min 50 cm über der erdkante herausragt 1 m tief in beton verankert"
Auch nicht schlecht. Der Metallschuh gibt ordentlich Stabilität...

Vielleicht muss man Eure Ideen nur geschickt kombinieren...

Also da ich nicht zeichnen kann, hab ich mal den oberirdischen Teil meiner
gedachten Konstruktion mit Pfeifenreinigern gebastelt... nur mal auf die
Schnelle - nicht lachen :emoji_grin:

Überlege nun, wie es unterirdisch wohl aussehen müsste, wie tief sollte es wohl
gehen - und solll ich alle 3 Stämme zusammen betonieren? Diese vielleicht
vorgher durchbohren und mit fetten Gewindestangen verbinden, eh ich sie
einbetoniere? Wo werden wohl die meisten Kräfte wirken?

Ich werd das jetzt mal überschlafen :emoji_wink:
Aber schon jetzt danke für Eure Tipps!

Die besten Grüße
Stefan
 

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groewa

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Hallo Mator,

schau doch mal im Netz nach cucumaz.de die haben bestimmt jede Menge Erfahrung damit - und fragen kostet nix.

Gruß,
groewa
 

glooblooz

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Hallo Stefan,

nur mal so am Rande: meine Sitzhängematte ist auf knapp 2,5m Höhe befestigt. Das würde bei Dir nochmal ein bisschen an Hebelkräften reduzieren. Und es hängt natürlich sehr vom Winkel ab. Je flacher der ist, desto krasser wirken die Kräfte. Wenn er allerdings zu steil ist, macht irgendwann das Schaukeln keinen Spaß mehr :emoji_slight_smile:

Was mir aber am meisten Kopfzerbrechen machen würde, wäre der Übergang vom Holzstamm in die Erde. Wie schützt man das Holz vor Verfaulung etc. und wie verbindet man es mit dem Betonfundament (das m.E. einfach nötig ist). Ich glaube aber nicht, dass man den Stamm 1m tief einbetonieren muss - Beton wiegt ohne Stahleinlage etwa zwei Tonnen pro Kubikmeter. Und das Fundament trägt ja auch noch über die Mantelreibung Kräfte ins Erdreich ab.

Hoffe ein wenig geholfen zu haben
Achim
 

Hans-Friedrich

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Ganz anders: Du schreibst, dass für eine klassische Schaukelkonstruktion, also ein Querbalken auf zwei Auflagern, kein Platz ist. Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass dein schräger Balken weniger Platz in Anspruch nimmt. Allein durch das schräge aufbauen wird da schon viel Platz benötigt. Mess bei deinem Modell mal, wie lang das Ding wird. Mit der angestrebten Höhe kann man das dann ja recht schnell ins Verhältnis setzen. Dann noch 1m dazu für den Teil, der im Boden ist.

Wie wäre es vielleicht mit einem "Galgen"?
So in dieser Bauart: http://de.muvs.org/media/image/topic/galgen_00_ma_magd.jpg
Mit überstehendem Querstück und zwei Kopfbändern.
 

dascello

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Lieber Schaukelfreund,

meiner Kenntnis nach werden derartige Posten im Erdreich mittels "erdfeuchter Mischung" befestigt. Das ist eine Sand/Zement-Mischung, die aber nicht voll mit Wasser angerührt, sondern ziemlich trocken eingebracht wird und dann zwar mit der umgebenden Feuchtigkeit abbindet, aber nicht bombenfest. Mit einer Spitzhacke lässt sich das dann irgendwann auch wieder entfernen.

Eine Schnellsuche ergab folgenden Link: Gartenbau: Beton in Schubkarre richtig mischen

Gruß vom Rhein

Michael
 

Mator

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groewa schrieb:
... schau doch mal im Netz nach cucumaz.de
Stimmt, warum eigentlich nicht. Ich hab mal ne kleine Mail hingeschickt,
gute Idee, danke.

glooblooz schrieb:
Je flacher der ist, desto krasser wirken die Kräfte.
Ich werde es wohl so steil wie möglich machen müssen...
und wie verbindet man es mit dem Betonfundament
Ich dachte mir, dass ich den Stamm ein paar mal durchbohre und
Moniereisen durchstecke und mit einbetoniere. Vor Fäulnis könnte
ich es ja mit einem Metallschuh schützen, wie ingo schrieb.

Hans-Friedrich schrieb:
Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass dein schräger Balken weniger Platz in Anspruch nimmt
Naja, die reservierte Ecke ist recht klein. So ein schräger Balken braucht
doch weniger Platz, als eine Schaukelkonstruktion, das hab ich schon gemessen.
Eine Galgenkonstruktion? Hmm, ich weiß nicht, wie da die Nachbarn drauf
stehen und ob das nicht etwas die Freude am Schaukeln nimmt? :rolleyes:
Zumal Sack und Schaukel vielleicht doch recht nah am Stamm wären, oder?

@dascello: Hmm.. grübel... meinst Du, das hält besser, als "normaler" Beton?

Ich denke, ich muss mein Modell mal verbessern und genaue Maße notieren... vielleicht kann man dann ja auch mit einer Formel die nötigen statischen Dinge
berechnen, damit ich nicht viel Arbeit investiere und doch mit der Schaukel auf dem Boden lande :cool:
 

Hans-Friedrich

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Naja, die reservierte Ecke ist recht klein. So ein schräger Balken braucht
doch weniger Platz, als eine Schaukelkonstruktion, das hab ich schon gemessen.
Eine Galgenkonstruktion? Hmm, ich weiß nicht, wie da die Nachbarn drauf
stehen und ob das nicht etwas die Freude am Schaukeln nimmt? :rolleyes:
Zumal Sack und Schaukel vielleicht doch recht nah am Stamm wären, oder?

Ohne die genauen Platzverhältnisse zu kennen ist das halt schwierig.
Den Platz, den der schräge Pfeiler braucht, hängt halt vom Winkel ab.
Und ob du bei einem Galgen dichter am Pfeiler bist (Der Querbalken kann ja entsprechend lang gewählt werde) müsste man sich mal aufzeichnen und ausrechnen, wenn man den Winkel des schrägen Pfeilers bestimmt hat.
 

uli2003

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Was soll der Galgen bringen??
Gibt ein Kräftedreieck, und das Biegemoment auf die Stütze ist das gleiche wie beim schrägen Balken..

Die Gewichtskraft verringert sich in der Schräge um den Cosinus des Einbauwinkels, bei 45° und 100kg einfacherweise 100/Wurzel2= etwa 70kg.

Grüße
Uli
 

der_jens

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der_Jens schrieb:

Hmm, mir ist die Holzoptik sehr wichtig :emoji_wink:
Aber einbetonieren... ich fürchte wohl auch, das muss sein.


Stefan

Moin, moin...

Achso, du wolltest was aus Holz bauen... :emoji_grin:

Das Hunderter Rohr soll ja nicht aus dem Fundament heraus ragen, sondern lediglich als "Platzhalter", sprich Bodenhülse für den anschließenden Pfosten dienen. Wenn du das Rohr unten mit einem Deckel schließt und den eingebrachten Balken nach oben hin abdichtest, sollte es kein Probleme mit der Feuchtigkeit um den Balken herum geben.

Ps: Die Idee mit den Pfeifenreinigern finde ich klasse! Nur würde ich mir nochmal Gedanken um die Zusammenführung der drei Balken machen. Da die tragende Rolle einer Gewindestange zu zuschreiben wäre mir zu unsicher...

'n schickes Wochenende,
der Jens
 

Hans-Friedrich

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Was soll der Galgen bringen??
Gibt ein Kräftedreieck, und das Biegemoment auf die Stütze ist das gleiche wie beim schrägen Balken..

Die Gewichtskraft verringert sich in der Schräge um den Cosinus des Einbauwinkels, bei 45° und 100kg einfacherweise 100/Wurzel2= etwa 70kg.

Grüße
Uli

Schöne Rechnung. Allerdings hab ich nie gesagt, dass da weniger Kräfte wirken.
Mir ging es rein darum, bei den anscheinend sehr beengten Platzverhältnissen auf eine weitere, platzsparende Möglichkeit hinzuweisen.
Und bei deiner tollen Berechnung wird der Grundplatz leider überhaupt nicht berücksichtigt, also völlig ...
 
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