Tischlerplatte gegen stehendes Wasser schützen

musswohl

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Hallo Forum,

ich baue derzeit ein Wohnmobil. Es wird einen Zwischenboden haben. In diesen Zwischenboden kommt die Technik und alles, was mit Wasser zu tun hat. Bei Tanks, Pumpen, Schläuchen usw. gibt es viele Gründe, weshalb es in diesem Zwischenboden irgendwann eine Wasserundichtheit/ Überschwemmung geben könnte, die dann möglicherweise erst nach Monaten entdeckt wird. Dann möchte ich natürlich keinen Totalschaden vorfinden.

Die Bodenplatte ist eine verklebte Platte. Sie besteht von außen aus GFK / PU-Schaum / 12 mm Tischlerplatte (glaube ich jedenfalls, Holzart und Verleimung derzeit unbekannt) und ist 8 qm groß.

An den Schnittkanten ist sie mit den Seitenwänden verklebt, besteht aber natürlich aus mehreren Einzelplatten und hat demzufolge auch kleine Fugen.

An den Rändern ist sie zum Teil sehr schlecht zugänglich, da der Zwischenboden nur 20 cm hoch ist. Man müsste also teilweise liegend mit ausgestrecktem Arm und langem Pinsel arbeiten.

Welche Möglichkeiten gibt es, die normalerweise trockene Holzplatte für diesen hoffentlich nie eintretenden Fall zu "ertüchtigen"?.

Wasserdichter Dickschichtanstrich? Porenschließendes Öl?
Die Optik ist zweitrangig.

Danke im voraus
Gruß musswohl
 

WinfriedM

ww-robinie
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Ich würd noch am ehesten zu Epoxidharz greifen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass du alles dauerhaft dicht bekommst, ist gering. Gerade die Fugen werden arbeiten und aufreißen. Manche Fugen kann man vielleicht mit flexiblen Dichtstoffen zusätzlich in den Griff bekommen (MS-Polymer). Andere wird man vielleicht mit Epoxy und Glasfaser überlaminieren müssen.

Öl kannst du definitiv vergessen, das bleibt immer offenporig.
 

sogro

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Ich weiß ja nicht genau, wie Dein Vorhaben aussieht, aber zwei Gedanken von mir:

- beim Befüllen von Tanks mit kaltem Wasser wird sich außen Kondenswasser bilden. Damit ist der Zwischenboden tatsächlich regelmäßig feucht?

- könnte man die Holzwanne mit einer Teichfolie ausschlagen, die am Rand oben festgetackert wird? Montage der Tanks etc. dann auf einer schwimmenden Lattenkonstruktion ...
 

Stick69

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Hi,
wäre es eine Möglichkeit,den Boden nachträglich mit einem PVC-Belag vollflächig zu verkleben, ebenso wie den Rand? Im Anschluss könnte man mit Sikaflex 252 oder ähnlichem die Ecken versiegeln.

so long

Stick
 

musswohl

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Danke für die Vorschläge,
allerdings sind etliche seitliche Bereiche des Bodens so schlecht zu erreichen, dass man eigentlich nur mit einer Hand und längerem Pinsel dorthin gelangt und dann eine (nicht zu dicke) "Flüssigkeit" auftragen könnte.
Ich hatte auf irgendein Wundermittel gehofft, dass a) die Holzporen verschließt und/oder b) elastisch genug für eventuelle Fugen ist. Die Holzplatte ist übrigens 12 mm Multiplex Birke und die seitlichen Kanten sind bereits durch die Verklebung mit der Seitenwand "versiegelt".
Gruß musswohl
 

edelres

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Wasseralarm

Hallo musswohl & Forumsfreunde,

ich wuerde. eine andere Loesung benutzen.

Hier werden fuer Boote usw Feuchtigkeitssensoren angeboten, welche das Vorhandensein von Wasser mit einem Signalton usw anzeigen. Damit laesst sich ein evtl auftretender Schaden sofort erkennen. Diese Sensoren werden fuer ca 15.00 US$ bis zu einigen hundert Dollar angeboten, einschliesslich Alarmmeldung auf dem mobil Phone.

Ich wuerde mich diesbezueglich in D in Boots-kreisen sachkundig machen.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar

PS: Es gibt solche batteriebetriebene Sensoren, als Ueberfuellanzeige, fuer Badewannen gelegentlich als Sonderangebot schon fuer ca fuenf Dollar.

PPS: solche Sensoren werden hier in Waschmaschinen verwendet um die Fuellhohe, der Waeschemenge anzupassen.
 

steigerwälder

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dein boden muss auf jeden fall gut belüftet sein. das oben genannte einfüllen von kaltem wasser usw. verursacht auf jeden fall schwitzwasser, ebenso temp-unterschiede zwischen dem wohl beheiztem innenraum und der wanne lassen kondenswasser entstehen.
eine zwangsbelüftung muss also sein.
zur abdichtung wäre wohl etwas dünnflüssiges auf bitumenbasis geeignet.
 

Stick69

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Hi,

am besten wäre es wahrscheinlich, sich irgendwie Informationen aus erster Hand zu beschaffen, und zwar bei einem Wohnmobilbauer bzw. Ausbauer. Ich kann mir nicht vorstellen, das da so ein Riesen Aufwand betrieben wird. In der Regel sind die Böden PVC oder HPL beschichtet, und die Trennwände verleimt, evtl noch mit Silikon abgedichtet. Und wenn Du doppelwandige Tanks benutzt, sollte sich das mit dem Kondenswasser auch erledigt haben, wobei ich dieses eh als geringfügiges Risiko betrachten würde.

so long

Stick
 

Mitglied 30872

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Hallo,
vielleicht wäre eine Hohlraumkonservierung wie beim Kfz-Bau eine Möglichkeit. Dort werden die Innenräume von Rahmen- und Karosserieteilen ausgespritzt. Die Beschichtungen sind elastisch, so dass das auch für Holz eine Möglichkeit darstellen würde. Sprich doch mal mit einem Autolackierer, der sich mit Hohlraumkonservierung auskennt.
 

musswohl

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Vielleicht mit Paraffin?

Danke für die Vorschläge

Hohlraumversiegelung ist sicher nicht das geeignete Mittel. In der Fett- bzw. Wachsschmotze wird man sicher nicht mehr die umfangreiche Technik verbauen können.

Der Hinweis auf die Feuchtigkeitssensoren war ganz interessant, wobei die Wassermelder alle nur auf richtige Überschwemmungen und nicht auf "schleichende" Schäden reagieren.
Aber das hat mich auf den Gedanken gebracht, den Zwischenboden mittels Kabelfühler evtl auf zu hohe Luftfeuchtigkeit zu überprüfen. Würde damit feststellen können, was im Trockenzustand "normal" ist.

Ich suche ja nach dünnflüssigen "Wundermitteln (wegen der teilweise schlechten Zugänglichkeit und Pinselauftrag)
Inzwischen haben Recherchen weitere Möglichkeiten ergeben
a) Latexfarbe, die quasi eine Gummihaut ergibt. Sie ist aber praktisch nicht mehr auf dem Markt. Heutige Latexfarbe ist ein völlig anderes Produkt und nur noch eine Dispersionsfarbe.
b) Schwimmbadfarbe. Elastisch, die allerdings naturgemäß nicht für Holzoberflächen gemacht ist.
c) Dachsanierungs-"Pampe". Ebenfalls nicht für Holz und für mich schwieriger aufzubringen
und
d) Für Holz: Einstreichen mit in Petroleum aufgelöstem Paraffin. Mehrfach gefunden, aber nie irgend ein Anwendungshinweis.

Kennt sich jemand damit aus?

Es gibt festes (Schmelzpunkt ca 56 °C) und bei Raumtemperatur flüssiges Paraffin.
- Das feste heiß machen, damit es in den Holzporen später wieder fest ist?
- Fließt das Zeug dann später raus, wenn das Holz wieder warm wird (z.B. an der Heizung)?
- Verzieht sich vielleicht die Multiplexplatte, wenn die Petroleum- /Paraffinsuppe einseitig draufgepinselt wird?
- Wie ist überhaupt das Mischungsverhältnis?

Fragen über Fragen

Gruß musswohl
 

DaBa

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Hallo, von Knauf gibt es Flächendicht (unter Dusch- bzw. Badewannen) das geht auch auf Holz. Es lässt sich gut streichen (ist nicht zu dünnflüssig). Gibt es im 5 l Eimer, nicht ganz billig aber vielleicht einen Versuch wert. Viel Erfolg. Gruß Daniel
 

WinfriedM

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Mit Paraffin kannst du vergessen. Bekommst du zwar wunderbar z.B. durch Hitze ins Holz rein, ist aber kaum wasserabweisend. Auch nicht, wenn du es in Lösemittel auflöst und applizierst. Es sei denn du würdest eine sehr dicke Schicht auf dem Holz stehen lassen, aber das ist auch unsinnig in einem Wohnmobil, weil das Zeug bei Hitze schmilzt und dan überall hinläuft. Auch bricht dir Wachs an Stellen, wo das Holz gegeneinander arbeitet.

Wenn du es ausprobieren willst, nimm ein Teelicht. Die sind meistens aus Paraffin.
 

musswohl

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Hallo, von Knauf gibt es Flächendicht (unter Dusch- bzw. Badewannen) das geht auch auf Holz.
Die Technische Hotline von Knauf konnte keine verlässliche Auskunft über die Haftfähigkeit auf Holz machen. Ist eigentlich gedacht für mineralische und zementgebundene Oberflächen und dicht wird es nur, wenn zusätzlich Dichtband verwendet wird und dann noch z.B. Fliesen drauf kommen.
Sollte das "Flächendicht" also von Wasser unterwandert werden, hätte ich genau das Gegenteil erreicht. Wasser rein ja, Wasser raus nein.
@ DaBa
Hast du die Haftung auf Holz selbst schon einmal erleben können?

Hätte nicht gedacht, dass sich eine zusätzliche Wasserresistenz als so hartnäckig schwierig und so unüblich erweist.
Ehe ich mit irgend einer Aktion das Gegenteil vom Gewünschten erreiche, werde ich wohl gar nichts machen und mich auf die Überwachung der Luftfeuchtigkeit im "Keller" beschränken.
Danke nochmals für die Anregungen
Gruß musswohl
 

DaBa

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Ich habe ein "Tablett" aus Multiplex das innen mit Flächendicht gestrichen ist. Das ist mein mobiler Schärfplatz mit den Wassersteinen und einer Granitfliese zum Abrichten. Darin steht beim Schleifen schon mal 5-6 cm hoch Wasser. Bisher gibt es keine Lecks ... Habe allerdings das ganze Ding innen und außen noch mit Parkettlack gestrichen. Ist komplett aus Abfallholz gebaut und das Flächendicht war noch vom Bad übrig. Wenn es undicht wird ... was soll's. War nur so eine Idee. Gruß Daniel
 

musswohl

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Hallo belllo,
der Hinweis auf die Firma Jansen war gut. Die Technische Hotline hat mir jedoch für meinen Anwendungsfall (auf Holzplatte steht evtl längere Zeit unbemerkt Wasser) vom Kelterlack abgeraten. Der sei halt "doch nicht soo wasserdicht, sei halt im wesentlichen ein Ökolack".
Er hat mir zum Schwimmbeckenlack geraten. Vorteile in meinem Fall: gut aufzubringen, bleibt etwas dauerelastisch, verbindet sich auch mit Holz (auch wenn nicht explizit in der Spezifikation aufgeführt), gibt es außer in blau und grün auch in weiß und es steht in 750 g-Dosen zur Verfügung.
Ich denke, den werde ich nehmen.

Vielen Dank nochmals für die verschiedenen Anregungen.
Gruß musswohl
 

bello

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@musswohl

Danke für die Rückmeldung. Diese erspart mir jetzt übrigens einen Anruf bei Jansen, da ich gerade eine ähnliche Lösung für eine andere Aufgabe suche.

Gruß
 

Metalwurm

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Hallo, von Knauf gibt es Flächendicht (unter Dusch- bzw. Badewannen) das geht auch auf Holz. Es lässt sich gut streichen (ist nicht zu dünnflüssig). Gibt es im 5 l Eimer, nicht ganz billig aber vielleicht einen Versuch wert. Viel Erfolg. Gruß Daniel


Ich nutze für so etwas immer PCI Lastogum und für Rissüberbrückung und Ecken das Pecitape dazu. Geht super und du kannst es mit der Rolle auftragen.
Im Grunde das selbe was Daniel nimmt.
 
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