Festool Beschlagbohrer 35mm: Volle OF Drehzahl?

Stefan_B_Z

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Hallo zusammen.

Am kommenden Wochenende will ich Topfscharnier in Schranktüren aus beschichteter Spanplatte einlassen.
Für meine Oberfräse habe ich mir einen Festool Beschlagbohrer 35mm geleistet und auch schon Frässchablonen für die Oberfräse mit 40mm Kopierhülse gemacht. Eigentlich keine außergewöhnliche Sache.

Aber: Das wird mein erster Versuch dieser Art. Und wenn ich mir jetzt die ganze Sache anschaue, bekomme ich doch gehörigen Respekt. Mir ist mal ein nicht gut gespannter Zinkenfräser weggeflogen. Das war kein Spaß. 35 mm Fräsdurchmesser ist dann doch nochmal was anderes. Und das alles bei voller Drehzahl von 24.000 Upm? Fliegt mir das um die Ohren? Oder bin ich zu hasenfüßig?

Was meint Ihr? Vollgas und los geht's? Oder doch lieber Drehzahl runter?

LG
Stefan
 

IngoS

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Hallo,

da steht doch bestimmt eine maximale Drehzahl auf dem Fräser.
Ansonsten an einem Reststück unbedingt ein paar Probefräsungen machen. So bekommt man ein Gefühl dafür, wie die Fräse reagiert und wie schnell man eintauchen kann.

Gruß

Ingo
 

HolzandMore

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Wichtig vorallem: tief genug einspannen. Es sollte eine Markierung auf dem Schaft sein bis wohin eingespannt werden soll.
Ansonsten verkraftet der Fräser alle Drehzahlen die mit einer Festool OF vorkommen.
Gruß Andreas
 

Dietrich

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Hallo,

der Beschlagsfräser ist von sehr guter Qualität, wird aber mit den Drehzahlen der Festool schwarz, die Eingangsdrehzahl von 5000 der OF 1229 tun ihm nicht schaden.
Allerdings beschränken sich meine Erfahrungen auf Massivholz, Spanplatte würde ich meinen Werkzeugen nicht antun.

Gruß Dietrich
 

ChrisOL

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Das klappt schon bei voller Drehzahl mit dem passenden Fräser. Allerdings musst du das vorher unbedingt üben, denn du musst durch die Beschichtung der Spanplatte da muss man ein bisschen Gefühl dafür entwickeln und die Fräse gut halten.

Es gibt eine Schablone von Kreg die ist wirklich gut und günstiger als ein Beschlagfräser.
 

bello

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Hallo,

ähnlich wie Johannes mit Parallelanschlag an der OF 1010 oder auch mit dem Akkuschrauber und der Hettich Exakta Bohrlehre.
Der Festool Beschlagbohrer ist sehr standfest, ich habe ihn seit 25 Jahren und schon eine Menge Löcher damit gefräst/gebohrt.

Gruß
 

Stefan_B_Z

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Guten Morgen zusammen,
und danke für die zahlreichen Beiträge. Zu den verschiedenen aufgeworfenen Punkten:

Ja, natürlich hat der Festool-Beschlagbohrer eine Einspannmarke. Nachschauen musste ich wegen der zugelassenen Drehzahl. Auf dem Schaft stehen 27.000 min-1. Soweit scheint das alles in Ordnung zu sein.

All die Anregungen, wie man es anders machen könnte, sind sicher gut gemeint, helfen aber nicht weiter. Ich freue mich an meinen rattenscharfen Forstnerbohrern. Und damit das noch eine Weile so bleibt, will ich ihnen kein Span-Zeugs zumuten. Bohrlehren etc. sind sicher auch schön und gut. Aber der Festool-Beschlagbohrer ist nun mal bereits gekauft, und die Schablonen für die OF mit Kopierhülse sind fertig. Es ist entschieden, dass das der Weg ist, wo's lang geht.

Kann ja sein, dass ich auf meine alten Tage zum Schisser werde. Aber irgendwie flößt mir die Sache Respekt ein. Nun gut, meine konkret gestellte Frage wurde mehrfach beantwortet:

... Ansonsten verkraftet der Fräser alle Drehzahlen die mit einer Festool OF vorkommen. ...

... der Beschlagsfräser ist von sehr guter Qualität, wird aber mit den Drehzahlen der Festool schwarz ...

Das klappt schon bei voller Drehzahl mit dem passenden Fräser. Allerdings musst du das vorher unbedingt üben ...

... Ich habe den Festool Topfbohrer ... Meist mit meiner Mof96 ohne Drehzahlregelung. ...

Ich werde also an einem Reststück üben, mit kleiner Drehzahl anfangen, um zu schauen, dass nicht kokelt, stinkt oder schwarz wird. Und ansonsten werde ich es dann doch mal mit Vollgas probieren.

Danke soweit. Ich werde berichten.

Gruß,
Stefan
 

Dietrich

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Hallo Stefan,

bitte nicht verwechseln, die Drehzahl die der Beschlagsbohrer/Fräser verkraftet darf nie kleiner sein als die max. Drehzahl der Fräse, deshalb ist diese aufgedruckte Drehzahl nicht als Arbeitsempfehlung zu verstehen.

Gruß Dietrich
 

Uranus

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Was meint Ihr? Vollgas und los geht's? Oder doch lieber Drehzahl runter?
Kommt drauf an.
Volle Drehzahl, wenn du den Vorschub sicherstellen kannst, also mit entsprechenden beherzten Vorschub bohrst, so dass die Späne auch aus dem Bohrloch zackig kommen.

Wenn du zu zaghaft arbeitest, oder das Werkstück und die Fräse nicht sicher eingespannt ist, halbe Drehzahl von maximal angegebener.
Beschlagbohrer für die OF sind wirklich sehr universell, v.a. für alle möglichen Beschläge, für die es gewiss keine Schablonen gibt oder die Schablone nicht recht passen wird.

Meine Hettich Bohrlehre für Topfscharniere kommt mit dem Akkubohrer bei beschichteter Spanplatte auch irgendwie nicht vorwärts, da muss es dann schon die kabelgebundene Variante sein.
 

Stefan_B_Z

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... und hier kommt der angekündigte Bericht:

Kurzfassung: Alle Sorgen waren umsonst. Das funktioniert mit Vollgas, stressfrei, und mit erstklassigem Ergebnis.

Etwas längere Fassung:

Zunächst habe ich es an einem Reststück Tischlerplatte mit halber Drehzahl versucht. Das Ergebnis war einwandfrei. Aber der Vorgang des Bohrens/Fräsens (was ist das eigentlich hier genau?) war etwas heikel. Mit dem Drehzahlsteller auf 3 statt 6 hat die Maschine nicht so den rechten Bums, und man muss aufpassen, sie nicht abzuwürgen.

Also, zweiter Versuch mit Vollgas, immernoch Tischlerplatte. Wunderbar. Das Werkzeug macht schöne (und viele !) Späne. Schnell hatte ich raus, wieviel Axialdruck man geben darf. Und immer mal zwischendurch das Werkzeug lüften, damit die Späne wegkommen.

Der Umstieg auf das reale Objekt aus Spanplatte (mit Buche) war unspäktakulär. Die Maschine musste etwas mehr arbeiten. Aber das war's dann auch schon. Also, Vollgas mit moderatem Vorschub und mit Zwischenlüften geht absolut problemlos, stressfrei und besser als mit Halbgas.

Schablone 1.jpg Scharnierloch 1.jpg

Die Türen sind fertig und hängen bereits. Ich bin bestgelaunt nach einem wunderbaren und im Ergebnis erfolgreichen Nachmittag in der Werkstatt. Danke für's Mitmachen.

- Stefan
 
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