Furnierdicke

Holzwurm08

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Hallo Zusammen!

Kürzlich hat mir ein älterer, erfahrener Kollege mitgeteilt, er arbeite weniger gerne mit Furniern die 0,9mm stark sind, da er es bei helleren Hölzern schon miterlebt hat, dass die Fugen nach einigen Jahren aufmachen und bevorzugt nun aus diesem Grund eher die dünnere Variante von 06.
Ich selbst lasse die Furniere bei größeren Aufträgen von einer Firma setzten, welche mit Fugenverleimung arbeitet, von da her sollte das Problem schon mal ausgeschlossen sein.
Für kleinere Aufträge mach ich die Furnierarbeit selbst und setzte die Furniere traditionell mit Leimfaden zusammen, hab diese Fugebbildung jedoch selbst noch nicht gesehen. Mir ist die 09er Variante grundsätzlich symphatischer. Möglicherweise liegt das Problem auch nicht an der Furnier, sondern am Trägermaterial, wofür früher des öfteren Paneelplatten verwendet wurden.

Wie sind da eure Erfahrungen?
 

brubu

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Das ist eher eine Preisfrage und auch der Auswahl des Angebots an Furnieren. Heute unter billig, billig ist 0,6 oder gemessen noch 0,5-0,55 zum Standard geworden. Fugen gehen nur auf wenn Furniere zu feucht sind bei der Verarbeitung. Wir haben viel grössere Probleme mit dem Überfunieren von Anleimern weil die heutigen "Dreckspanplatten" dunkel sind und Anleimer z.B. bei 1mm Fichte schon nach dem Pressen durchscheinen.
Wir haben lieber dickere Furniere, das ist schlussendlich bessere Qualität und für Billigware braucht es uns Tischler nicht.
 

kberg10

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Das konnte ich auch schon beobachten, speziell bei Tischplatten. Hier wird die Oberfläche extrem belastet, hinsichtlich feucht abwischen usw.
 

wasmachen

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HinternDiwan
Diese o.g. Problematik hängt auch oft mit dem verwendeten Leim bzw dem gesamten Furniervorgang (u.a. Heiss/Kalt) zusammen...
 

brubu

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Oh ja den Leim habe ich noch vergessen, früher war Harnstoffpulverleim Standard, heute wird uns erzählt Weissleim sei Standard. Da bin ich ganz
klar altmodisch. Der Pulverleim füllt richtig gut, das ist sehr wichtig bei Dickendifferenzen im Furnier, er härtet erst mit Wärme aus, die offenen Zeit ist dadurch sehr lang für die handwerkliche Verarbeitung. Bei Sonnenbestrahlung ist der Harnstoffleim besser wärmeverträglich.

Kürzlich hatten wir 1,4mm Nussbaum, beim Zusammensetzen wurden Dickendifferenzen, Überzähne bis 0,4mm gemessen, also die Furniere leicht kalibriert, an anderen Stellen blieben Dickendifferenzen bestehen. Da waren wir um den Harnstoffleim ganz froh. Mit Weissleim wäre wohl alles daneben gegangen. Für mich war es eine Genugtuung zu sehen wie altes Wissen und Tatsachen nicht einfach weggeredet werden können.
 

Holzwurm08

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Oh ja den Leim habe ich noch vergessen, früher war Harnstoffpulverleim Standard, heute wird uns erzählt Weissleim sei Standard. Da bin ich ganz
klar altmodisch. Der Pulverleim füllt richtig gut, das ist sehr wichtig bei Dickendifferenzen im Furnier, er härtet erst mit Wärme aus, die offenen Zeit ist dadurch sehr lang für die handwerkliche Verarbeitung. Bei Sonnenbestrahlung ist der Harnstoffleim besser wärmeverträglich.

Kürzlich hatten wir 1,4mm Nussbaum, beim Zusammensetzen wurden Dickendifferenzen, Überzähne bis 0,4mm gemessen, also die Furniere leicht kalibriert, an anderen Stellen blieben Dickendifferenzen bestehen. Da waren wir um den Harnstoffleim ganz froh. Mit Weissleim wäre wohl alles daneben gegangen. Für mich war es eine Genugtuung zu sehen wie altes Wissen und Tatsachen nicht einfach weggeredet werden können.
Da bin ich voll bei Dir!
Hab auch gedacht, ich nehm nur noch Weissleim zum furnieren, ist doch praktischer, da brauchst nichts anrühren, etc,... nach zwei, drei Aufträgen bin ich wieder zurück zum altbewährten Harnstoffleim.
Alleine vom Leimdruchschlag schon Grund genug, nicht mit Weissleim zu furnieren.
 

Holzwurm08

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Das ist eher eine Preisfrage und auch der Auswahl des Angebots an Furnieren. Heute unter billig, billig ist 0,6 oder gemessen noch 0,5-0,55 zum Standard geworden. Fugen gehen nur auf wenn Furniere zu feucht sind bei der Verarbeitung. Wir haben viel grössere Probleme mit dem Überfunieren von Anleimern weil die heutigen "Dreckspanplatten" dunkel sind und Anleimer z.B. bei 1mm Fichte schon nach dem Pressen durchscheinen.
Wir haben lieber dickere Furniere, das ist schlussendlich bessere Qualität und für Billigware braucht es uns Tischler nicht.
Absolut! Ich halte auch nicht mehr viel auf die Qualität der Spanplatten, liegt womöglich daran dass die Platten heutzutage vorher schon mal ein Möbel waren.
 

brubu

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Das Problem der Spanplatten hatten wir auch schon https://www.woodworker.de/forum/threads/winterproduktion.108942/#post-663221
und, dass bereits höhere Schadstoffbelastungen messbar sind ist Nebensache, alles was bei uns gebraucht wurde gehört in die spezielle Altholzverbrennung aber die Wiederverwertung in neue Möbel scheint eine ganz andere (grüne) Kategorie zu sein.................
 

Holzwurm08

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Das Problem der Spanplatten hatten wir auch schon https://www.woodworker.de/forum/threads/winterproduktion.108942/#post-663221
und, dass bereits höhere Schadstoffbelastungen messbar sind ist Nebensache, alles was bei uns gebraucht wurde gehört in die spezielle Altholzverbrennung aber die Wiederverwertung in neue Möbel scheint eine ganz andere (grüne) Kategorie zu sein.................
Das erinnert mich an die Egger Exkursion der Meisterschule damals. Draußen, vor fem Werk ein riesen Haufen an Altmöbeln, die samt Beschläge weiter zu Plattenmaterialien verarbeitet wurden. Seit dem betrachte ich das ganze eher skeptisch. Aber was soll man machen, um heutzutage Beständig am Markt zu bleiben, bleibt einem fast nichts anderes übrig, als diese minderwertige Ware zu verarbeiten.
 

magmog

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………Weißleim der zur Verwendung als Flächenleim eingestellt ist schlägt nur bei übermäßigem Auftrag durch, zumindest der von Kleiberit und besser als D3.
Bei entsprechenden Mengen bin ich aber auch bei Pulver.
 

carsten

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Hallo

hab mehrheitlich 0,6 mm Furnier verarbeitet. Meist mit Heißpressenleim. Mit Leimangabemaschine und Temperatur von 90 °C haben wir im Minutentakt gepresst. Gegengzugpapier von der Rolle. Bei Ahorn häufig mit Zwischenschicht aus Grundierfolie, damit die dunkle Trägerplatte ( Stäbchenplatte mit HDF) nicht so durchschlägt. Für Wenge haben wir den Leim auch mal eingefärbt.
 

brubu

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Zwischenschicht aus Grundierfolie,
Magst du uns bitte angeben um welches Produkt es sich handelt? Habt ihr in 2 Arbeitsgängen gepresst oder "irgendwie" den Leim auf die noch lose Grundierfolie aufgetragen? Das würde das Problem mit durchscheinenden Anleimern lösen.
 

carsten

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Hallo

das ist gute 10 Jahre her. Ich selbst war da nie direkt dabei. Der Ahorn wurde danach noch gebleicht und es gab vereinzelt kleine schwarze Pünktchen die ich dann ausbessern musste: Mit dünner Nadel anpicksen bzw rauskratzen und mit Hartwachs auffüllen. Hab danach noch die Probemontage gemacht und die Vormontage inkl Verpackung. War aber so weit ich mich erinnere ganz normale Grundierfolie. Die Folie wurde mit Weißleim verklebt. Hab später mal Grundierfolie verarbeitet die war deutlich dicker. Gerade bei Ostermann geschaut, die habe welche mit 0,27 mm.

Das dürfte passen
 

brubu

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Danke, aber so dicke Folie wenn Anleimer überfurniert werden sieht wohl nicht gut aus. Falls ich wieder einmal Furnier einkaufen muss frage ich den Furnierhändler. Grosse Hoffnungen mache ich mir nicht, bis jetzt habe ich keine Hilfe gefunden um das Problem mit heutigen, dunklen Spanplatten und durchscheinenden Anleimern, bzw. durchscheinenden dunklen Platten zu lösen.
 

brubu

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Danke, irgendwelche Spezialware möchte ich nicht, unsere Aufträge sind zu klein um Rohplatten dafür extra zu beschaffen. Im Moment steht nichts an aber irgendwann hat man das Problem wieder.
Rohspan Funder Max sieht eher hell aus aber das ist auch wieder ein Mengen-und Händlerproblem.
 

kberg10

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Danke, irgendwelche Spezialware möchte ich nicht, unsere Aufträge sind zu klein um Rohplatten dafür extra zu beschaffen. Im Moment steht nichts an aber irgendwann hat man das Problem wieder.
Rohspan Funder Max sieht eher hell aus aber das ist auch wieder ein Mengen-und Händlerproblem.
Keine Ahnung welcher Hersteller euch da mit Spanplatten versorgt, jedenfalls besteht das Problem in A nicht so pregnant.
Das kommt wohl davon dass die Schweiz ihren eigenen Markt schützt, anders kann ich mir das nicht erklären. Wenn keine Auswahl vorhanden ist, geht der Wettbewerb in den Keller.
Belag mit FunderMax wäre auch eine Lösung.
 

brubu

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Das hat nichts mit Marktschutz zu tun sonst gäbe es nur noch Krono. Bei einem Kollegen habe ich aktuell auch wieder eher hellere Krono gesehen. Die Händler haben nicht immer die gleichen Fabrikate Rohspan, das hat mit der Verfügbarkeit zu tun.
Belag mit FunderMax wäre auch eine Lösung.
Was dies mit überfunierten Anleimern zu tun haben soll verstehe ich nicht.
 

DZaech

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@brubu
Pappelspan ist auch in der CH im ganz normalen Lieferprogramm (ab Lager) diverser Händler drin. 19, 28, 38 und 40 sind die Standarddicken bei Pappel. Gibt europaweit auch nur 1-2 Hersteller dafür. Das Format ist 202/420 oder 372 wie es @wasmachen schon angesprochen hat.

Z.B: K+J
 

brubu

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Ja danke, für Spezialfälle sicher richtig aber als Standardware werde ich kaum auf diese Platten umstellen. Nur schon die Einschränkungen in der Stärke finde ich schwierig. Aktuell können wir es so stehen lassen, auf diese Probleme bin ich nur wegen den Furnierstärken gekommen.
 
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