Ältere Handhobel wieder fit machen!

mangix

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Hallo,

mir sind ein paar ältere Handhobel in die Hände gefallen. Ich habe noch nie mit einem Hobel gearbeitet und daher auch keinerlei Erfahrung mit dem Umgang, würde es aber gerne lernen. Die Hobel bzw. die Messer sind nicht mehr im besten Zustand. Teilweise sind die Schneiden nicht im rechten Winkel und einen Spiegel sucht man vergebens :emoji_slight_smile: Das bekomme ich aber wohl noch hin. Auf was muss ich sonst noch achten, wenn ich die Hobel wieder fit machen möchte? Und welche Hobel eignen sich für welche Arbeiten? Vielleicht kann der ein oder andere erfahrene Anwender hier mir ein paar Tipps geben.

Vielen Dank!
 

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weissbuche

ww-robinie
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Ein DDR-Simshobel, Schlicht-und Doppelhobel. Bei dem 3. von links steht das Eisen sehr steil, könnte ein Zahnhobel sein. Sauber machen und schauen ob die Sohlen ok. sind. Die Eisen Schärfen und gegen Rost schützen. Den Gebrauch von Hobeln per Fernkurs zu vermitteln, halte ich für schwierig obwohl ich das 25 Jahre an der BBS gemacht habe. War schon live und in Farbe schwer genug.
 

ChrisOL

ww-robinie
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Fange mit dem Doppelhobel an.

Das mit dem nicht ganz rechten Winkel ist nicht so wild. Das Eisen muss so scharf wie möglich sein. Die Spiegelseite muss auf dem ersten Stück vorne sauber, plan und ohne Macken sein. Der Spanbrecher muss sauber und lückenlos aufliegen. Da kannst du auch gerne ein Detailbild einstellen.

Die Sohle vom Hobel muss ebenfalls plan sein. Das kannst du mit Schleifpapier auf einer langen geraden Unterlage richten.

Zum Üben versuchst du dich an Kiefernholz. Das lässt sich noch recht leicht hobeln und du siehst den Verlauf der Maserung sehr gut.
Versuche zum Üben den dünnsten Span abzunehmen der dir möglich ist. Daran lernst du gut den Hobel einzustellen.
 

hainwerker

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Bei verschlissenen Spiegelseiten kann der "Lineal-Trick" helfen. Er spart außerdem enorm viel Zeit beim ersten schärfen.
Dafür ein möglichst dünnes Stahllineal ganz außen (z.B.rechts) auf die lange Seite eines Schleifsteins legen. Das Eisen wird quer darüber gelegt und die Spiegelseite gegenuüberligend (links) geschliffen. So hat man eine Mikrofase auf der Spiegelseite und muss nicht das ganze Ding polieren. Gibt bei YouTube viele Anleitungen :emoji_slight_smile:
 

bast_ig

ww-ahorn
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Hallo,

mir sind ein paar ältere Handhobel in die Hände gefallen. Ich habe noch nie mit einem Hobel gearbeitet und daher auch keinerlei Erfahrung mit dem Umgang, würde es aber gerne lernen. Die Hobel bzw. die Messer sind nicht mehr im besten Zustand. Teilweise sind die Schneiden nicht im rechten Winkel und einen Spiegel sucht man vergebens :emoji_slight_smile: Das bekomme ich aber wohl noch hin. Auf was muss ich sonst noch achten, wenn ich die Hobel wieder fit machen möchte? Und welche Hobel eignen sich für welche Arbeiten? Vielleicht kann der ein oder andere erfahrene Anwender hier mir ein paar Tipps geben.

Vielen Dank!

Unabhängig von der Restaurierung - das kann spaßig und lehrreich sein - würde ich dir empfehlen, einen gut nutzbaren Doppelhobel aus Holz oder Metallhobel zu besorgen. Es ist meiner Meinung nach wichtig zu wissen, wie sich ein funktionierendes Gerät anfühlt und worauf man achten muss. Hobel und deren Instandhaltung ist keine Rocket science, aber auch nicht ganz trivial. Sonst hast Du keinerlei Referenz für die Ergebnisse Deiner Bemühungen.

LG
 

hainwerker

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Unabhängig von der Restaurierung - das kann spaßig und lehrreich sein - würde ich dir empfehlen, einen gut nutzbaren Doppelhobel aus Holz oder Metallhobel zu besorgen. Es ist meiner Meinung nach wichtig zu wissen, wie sich ein funktionierendes Gerät anfühlt und worauf man achten muss. Hobel und deren Instandhaltung ist keine Rocket science, aber auch nicht ganz trivial. Sonst hast Du keinerlei Referenz für die Ergebnisse Deiner Bemühungen.

LG
Grundsätzlich finde euch den Gedanken richtig, allerdings muss im Prinzip jedes Hobeleisen auch neu erst richtig geschärft werden. Vielleicht also eher bei jemandem aus der Nähe einfach mal einen gut eingestellten Hobel testen :emoji_slight_smile:
 

mangix

ww-fichte
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Vielen Dank für die hilfreichen Antworten und Tipps. Die Sohlen sehen teilweise auch nicht mehr so gut aus. Da habe ich wohl ein wenig Arbeit vor mir. Der Tipp mit dem Lineal ist top. Ich müsste mir aber tatsächlich mal eine Granitplatte o.ä. besorgen, um meinen Schleifsteine abzurichten. Bisher habe ich alles mit dem Schleifbock und einer Schwabbelscheibe gemacht. Hat immer gut funktioniert, aber zum planen wohl eher nicht geeignet.
 

bast_ig

ww-ahorn
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Vielen Dank für die hilfreichen Antworten und Tipps. Die Sohlen sehen teilweise auch nicht mehr so gut aus. Da habe ich wohl ein wenig Arbeit vor mir. Der Tipp mit dem Lineal ist top. Ich müsste mir aber tatsächlich mal eine Granitplatte o.ä. besorgen, um meinen Schleifsteine abzurichten. Bisher habe ich alles mit dem Schleifbock und einer Schwabbelscheibe gemacht. Hat immer gut funktioniert, aber zum planen wohl eher nicht geeignet.

Du kannst für die Eisen auch überlegen, einen Abrichtblock oder einen Diamantstein zu kaufen. Dann kannst Du immer damit abrichten. Habe beides und tendiere stark zu Abrichtblock. Diamantsteine werden gefühlt schnell stumpf, wenn man viele Meter macht.

Auch zum Finish für das Abrichten von Hobeln nutze ich obige Steine, indem ich Schleifpapier drüber spanne. Granitplatte ist da bestimmt Stand der Technik, hat aber bei mir immer so gereicht. Für den ersten großen Abtrag (geht auch beim Abrichten der Hobel) nutze ich einfach eine gerade Spanplatte als Unterlage.

Ein Tipp für die Hobelsohlen: bei allen Hobeln darauf achten, dass die Sohle einigermaßen (nicht perfekt) im Winkel steht. Das passiert leicht beim Beherzten Abschleifen. Ansonsten steht das Eisen nicht gerade zur Sohle und kann im Zweifel nicht richtig ausgerichtet werden, weil es auf einer Seite klemmt.

Mein Weg war, dass ich viel probiert und dabei auch ein paar Euro ausgeben habe. Das geht vielen so, wenn man hier mitliest. Einfach ausprobieren, dann bekommt man ein Gefühl, was liegt.

LG
 
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