Werkbank mit "leicht verzogener" Leimholzplatte Buche

Josef Stewing

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Hallo,

ich möchte mit gerne eine Werkbank aus einer vorhandenen Leimholzplatte aus Buche herstellen.

Die Platte hat die Maße: 2.200 x 1.100 x 50 mm

Ich hatte sie mal auf Metallfüßen als Stehtisch moniert, seit dem steht sie in meiner Werkstatt.
Sie hat sich im Laufe der Zeit etwas nach innen geschüsselt.
Ich habe Platte damals (vor 2 Jahren) auf der Oberseite mit Leinölfirmnis behandelt, nur auf der Oberseite.
Ich möchte gerne eine "wirklich gerade" Arbeitsplatte für Holzabeiten haben und die Platte ist zu schade, um sie wegen des Verzugs zu entsorgen.

Sehr ihr eine Möglichkeit, das Teil wieder zu richten und dann so zu montieren/behandeln, daß sie sich nicht wieder verzieht?
Ich wäre auch durchaus bereit, eine massivere Unterkonstuktion aus Stahl zu bauen.

Für Ideen und Anregungen wäre ich dankbar.

Beste Grüße
 

raziausdud

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Hallo und willkommen hier!

Entweder unten genauso behandeln wie oben. Oder oben alles abschleifen. Ober- und Unterseite müssen gleichartig auf Luftfeuchtigkeit reagieren können.

Wir haben hier zuhause zwei Herdabdeckplatten, auch aus Buche-Leimholz, beidseitig geölt, die sich durch das Liegen auch immer mal etwas wölben. Die hohle Seite mit einem Lappen befeuchtet, macht sie ruckzuck wieder gerade. Oder - halt langsamer - Umdrehen/Wenden.

Ich sehe also gute Chancen, dass Du Deine Platte zumindest gerader (wenns das Wort überhaupt gibt … :emoji_wink: ) bekommst. Wenn Du beide Oberflächen gleich behandelt hast, die Platte aufrecht irgendwo angelehnt möglichst frei im Raum aufstellen, so dass Luft gut an beide Flächen kommt.

Die Platte dann so montieren, mit übergroßen Löchern oder Langlöchern, dass die Platte sich besonders in Querrichtung etwas ausdehnen oder schrumpfen kann. Denn das wird sie bei Luftfeuchtigkeitsschwankungen immer etwas tun.

Bei weiteren Fragen: fragen. Oder schon mal die Suchfunktion hier bemühen, zb zu Schüsseln, Langlöcher, oder gerissene Platte.

Rainer
 
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willyy

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ich würde die Unterseite und die Stirnseiten auch mit Leinölfirnis behandeln, dann 2 Monate warten und schauen ob sich noch was tut.
Dazu mal die Schrauben etwas lösen.
Wenn nicht, die Oberseite mit einer Rauhbank abrichten und nochmal einlassen.
 

IngoS

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Hallo,

wenn die Unterseite konvex ist, ist diese feuchter, als die Oberseite. Diese Feuchtigkeit muss erst mal raus. Dann ist die Platte auch wieder gerade. Erst dann einölen.
Also, Platte mit der Unterseite nach oben auf die Erde legen damit sie da stärker trocknen kann, als auf der geölten Seite.
Ist die Platte halbwegs gerade, auf ein stabiles Zargengestell schrauben.

Gruß Ingo
 

Pareto

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Die Tipps sind alle nicht verkehrt - wenn du Zeit und Bock hast oder wenig Geld, dann probier das.

Wenn du einfach arbeiten willst: Kauf dir eine neue, gerade Platte, behandle sie beidseitig gleich und montiere sie auf ein stabiles Gestell.
Dann hast du Zeit, die alte Platte zu begradigen und baust irgendwann mal was Schönes draus.
 

brubu

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Wenn die Platte schon lange so ist wie jetzt helfen Versuche die gerade zu bekommen nichts. Dann hat etwas mit der Feuchtigkeit bei der Verarbeitung nicht gepasst und hinterher hat sich die Holzfeuchtigkeit über den ganzen Querschnitt angeglichen.
Oder die Feuchtigkeit bei der Verarbeitung war wesentlich anders als so wie heute.
Die Oberseite muss wohl plan gehobelt, gefräst oder geschliffen werden, unten kann die Platte belassen werden.
 

Josef Stewing

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Hallo zusamen,
vielen Dank für Eure Beiträge und Eure Hilfe. Ich habe Eure Kommentare und Anregungen aufmerksam studiert, mir von Allem etwas rausgesucht und so gut wie es mit vertretbarem Aufwand ging, angewendet.
Ich habe die Platte zunächst noch einmal abrichten lassen, die Oberfläche nachgeschliffen und beide Seiten 3 mal mit Leinölfirnis behandelt. Dann absolut plan mit Unterlegleisten ein paar Tage trocknen lassen. Anschließend habe ich ein Untergestell aus 60 x 100 Balken (absolut gerade) mit M8 x 160 Schrauben mit der Platte verschraubt. Aus optischen Gründen habe ich die die Löcher in der Platte mit 20mm Stopfen versehen. Die ganze Konstuktion habe ich auf ein solides Metallgestell geschraubt, welches ich zum Rollen komfortabel anheben kann.
So wie ich das beurteilen und messen kann, ist die Platt nun gerade, zumindest für meine Anwendungen ausreichend.
Jetzt möchte ich mir noch im Raster 20 mm Löcher reinbohren (oder mit der Oberfräse reinfräsen) und dann ist auch erst mal gut.
Wie schon gesagt, vielen Dank für Eure Hilfe.
 

pauleck

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Auch bei sorgfältiger Ölung von beiden Seiten wird sich besonders Buche immer etwas verziehen. Ich rate dir Gratleiste von unten anzubringen, dazu reichen bereits Wandschienen aus (https://www.hornbach.de/p/wandschiene-1-reihig-995-mm-weiss/7023149/). Das sollte die Platte wieder in Form bringen. Dannach die Oberseite ordentlich abrichten, im Idealfall mit einer Oberfräsenvorrichtung zum Planfräsen, um es perfekt zu bekommen. Wichtig ist auch immer, die Gratleisten sowie die Platte am Tischgestell schwimmend zu befestigen, so dass die Platte selber die Möglichkeit hat noch in der Ebene frei zu arbeiten.
 
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kberg10

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Um eine gerade Platte zu bekommen, muss schon bei der Holzauswahl darauf eingegangen werden.
Es ist natürlich auch ein preisliches Argument. Gedämpfte Buche und stehende Jahresringe bzw schräge Jahresringe in Verbindung mit Verleimregeln sollten zu einem akzeptablen Ergebnis führen. Die Platte will auch beidseitig gleiche klimatische Bedingungen.
Damit scheidet Baumarktware zu 90 % aus.
 

ClintNorthwood

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Hallo und willkommen hier!

Entweder unten genauso behandeln wie oben. Oder oben alles abschleifen. Ober- und Unterseite müssen gleichartig auf Luftfeuchtigkeit reagieren können.

Wir haben hier zuhause zwei Herdabdeckplatten, auch aus Buche-Leimholz, beidseitig geölt, die sich durch das Liegen auch immer mal etwas wölben. Die hohle Seite mit einem Lappen befeuchtet, macht sie ruckzuck wieder gerade. Oder - halt langsamer - Umdrehen/Wenden.

Ich sehe also gute Chancen, dass Du Deine Platte zumindest gerader (wenns das Wort überhaupt gibt … :emoji_wink: ) bekommst. Wenn Du beide Oberflächen gleich behandelt hast, die Platte aufrecht irgendwo angelehnt möglichst frei im Raum aufstellen, so dass Luft gut an beide Flächen kommt.

Die Platte dann so montieren, mit übergroßen Löchern oder Langlöchern, dass die Platte sich besonders in Querrichtung etwas ausdehnen oder schrumpfen kann. Denn das wird sie bei Luftfeuchtigkeitsschwankungen immer etwas tun.

Bei weiteren Fragen: fragen. Oder schon mal die Suchfunktion hier bemühen, zb zu Schüsseln, Langlöcher, oder gerissene Platte.

Rainer
Ohne jegliche Ahnung von so etwas zu haben, hatte ich rein zufällig bei einem meiner Platten genau das gleiche erlebt.
Bleibt die gewünschte Reaktion aus, kannst du immer noch wässern.
 
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