Welches CAD Programm oder welcher Korpuskonfigurator für Hobby Schreiner?

ako400

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Hatte zusammen,
ich hatte letztens Gelegenheit den Blum Korpuskonfigurator auszuprobieren, und war begeistert wie schnell man damit Möbel konstruieren kann. Der Nachteil ist klar, man ist gebunden an die Beschläge des Herstellers. Ausserdem kommt man bei speziellen Konstruktionen auch sehr schnell an die Grenzen des Programms. So etwas soll es ja auch von Hettich geben. Kann mir jemand sagen, ob der von der Funktionen etwa vergleichbar ist?

Da man als Hobbyist in den seltesten Fällen viel Zeit und Geld in das Thema investieren kann, hatte ich die Idee den Korpus z.b. zuerst mit dem Blum Konfigurator zu bauen, und dann ggf. in einen freien Programm (altes Sketchup oder Freecad) weiter zu bearbeiten. Meine ersten Versuche mit Freecad waren aber nicht erfolgreich. Macht das jemand von euch auf diesen Weg, oder habt ihr alle "richtige" CAD Programme, die ja teilweise auch einen Korpuskonfigurator an board haben?
 

McIlroy

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Fusion360 oder FreeCAD sind schon ok denke ich, auch wenn ich beide nur vom kurzen Ausprobieren kenne, da ich beruflich zum Glück auf NX zurückgreifen kann.

Wichtig wäre mir, dass das Programm voll parametrisch ist (was meines Wissens bei beiden gegeben ist), so dass man z.B. die Materialstärke als Paramter anlegen kann, und sich bei einer Änderung dann alle Korpusmaße entsprechend aktualisieren. Oder man konstruiert z.B. einen Einbauschrank mit fixen Außenmaßen, und kann dann über Parameter die Anzahl der vertikalen Unterteilungen steuern, um schnell 2-3 Varianten darzustellen.
 

Dutrag

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Ähnlich wie McIlroy habe ich über die Arbeit Zugriff auf Solidworks und modeliere alles darin. Wenn man sich renifuchst ist das ein sehr mächtiges Werkzeug, gerade die Parametrisierung, Konfigurationen, Variablen, mathematische Funktionen. Und persönlich bin ich der Meinung, dass Solidworks die beste Benutzeroberfläche der Standard-CAD-Programme hat.
 

teluke

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Und persönlich bin ich der Meinung, dass Solidworks die beste Benutzeroberfläche der Standard-CAD-Programme hat.
Das denkt jeder von dem Programm auf dem er fit ist.

Ich nutze DataCAD und Palette und bin sicher das es da nichts besseres gibt. :emoji_sunglasses:

Ganz früher habe ich mit CADdy und Spirit gearbeitet und da war ich derselben Meinung (dass das die Besten sind).
 

McIlroy

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Ja, da ist schon was dran. Vor ca. 8 Jahren musste ich von Catia V5 auf NX umsteigen, weil unser Hauptkunde das System gewechselt hat. Da war erstmal "alles scheiße", aber heute verrenke ich mir erstmal die Finger, wenn ich mal was in Catia machen muss. Ist halt Gewöhnungssache.

Solidworks ist trotzdem nett, hatte nur bisher noch keine größeren Berührungspunkte damit, weil es in meinem Bereich (KFZ Rohbau) nicht besonders verbreitet ist.
 

Dutrag

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Meine ersten Erfahrungen waren mit AutoCAD 14 und LT, später Solidworks, Creo, Catia V5 und Inventor. Von diesen war finde ich AutoCAD und Catia am schlimmsten, man merkt ihnen ihr Alter und die unausgereifte Bedienung an. Creo ist (bzw. war damals, als ich es genutzt habe) ein typisches Ingenieursprodukt ohne UI-Designer, alles schön sortiert in Gruppen und man hangelt sich von Drop-Down zu Drop-Down durch, logisch aber umständlich, viele Klicks notwendig. Inventor merkt man sein AutoCAD-Erbe an, aber ist weitaus besser, trotzdem sind viele Sachen unnötig umständlich (wieso muss ich Geometrien anderer Skizzen oder vorheriger Körper/Funktionen und sogar die Grundebenen des Koordinatensystems zuerst in eine neue Skizze importieren? In Solidworks kann ich sie einfach anwählen.).
Natürlich, Solidworks hat seine Probleme, aber das UI gehört nicht dazu.
 

ako400

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Hintergrund für den Faden war ja auch, das man sich in manchen Programmen sehr schnell zurecht findet, und manche sehr umständlich sind. Da wollte ich zumindest für einfache Schränke die für mich beste oder schnellste Lösung. Aber natürlich auch mit den Hintergedanken, die Zeichnung oder Stückliste für eine Auftragsfertigung weiterverwenden zu können. Umso mehr war ich geschockt, als ich erfahren habe, das man z.b. bei Speedmaster im Regelfall eine bemaßte Skizze einreicht. Ich komme aus der IT, dass war für mich undenkbar :emoji_astonished:. Ist das denn überall so? Wieso haben die keinen Datei Import? Bei einfachen Zuschnitten verstehen ich das ja noch, aber was ist z.b. mit Lochreihen, Auszügen, Schanieren, etc? Das muss man doch nicht zweimal eingeben müssen?!
 

wasmachen

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Ganz einfach: Speedmaster z.b. möchte an ihrem System arbeiten.

Einfaches Beispiel: wenn du Fachträger Lochbohrungen in 4mm willst und z.b. 38mm Abstand findet das keiner witzig.
 

depitter

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ich bin vor einiger Zeit von Fusion360 auf Onshape umgestiegen und finde das Programm sehr gelungen. Vorteil: Nicht so viele Einschränkungen bei der kostenlosen Version, Nachteil:Alle Deine Dateien sind Online.
Wobei bei mir persönlich ist der Nachteil auch ein Vorteil, man kann natürlich Online in den Dateien der anderen User suchen, ob schon jemand etwas passendes konstruiert hat.
Wer aber "geheime" Konstrukte hat, von denen er nicht möchte das diese öffentlich sind, kann das Programm nicht gebrauchen.
 

ako400

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Ganz einfach: Speedmaster z.b. möchte an ihrem System arbeiten.
Ja aber trotzdem sollte es doch möglich sein, das die CAD Dateien importieren, und diese dann prüfen. Sie soll das denn sonst funktionieren? Wenn ich z.b. eine Legrabox verbaut haben möchte, müssen doch auch die Bohrungen für die Auszuge dafür passen. In einer Skizze kann man ja höchstens die Fronten bemaßen. Ich kann das immer noch nicht glauben, das ich DXF oder DWG Dateien habe, und das dann alles noch einmal neu eingegeben werden muss. Das kann doch nicht wahr sein? Selbst eine Plausibilisierung also ein Prüfung ob die Dateinen auch nur zulässige Bearbeitungsschritte haben, sollte doch technisch kein Problem sein.
 

carsten

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Hallo

könnte mir vorstellen dass man schlechte Erfahrung gemacht hat mit dem was bei CAD z.B. angezeigt wird. Bei Auto CAD arbeite ich viel mit Layern ( die kann ich ausblenden. Da gibt es dann evtl Infos die ich brauche oder auch nicht. Dann weiß man nicht wie sauber der andere gezeichnet hat.
Auch dxf das weit verbreitetste CAD Daten "endung" ist nicht gleich dxf auch da gibt es Unterschiede. Und dxf ist 2D, Bohr oder evtl Frästiefen werden NICHT mit übergeben. Das konnte man z.B. bei älterem woodwop ( Steuerungsprogramm von CNC aus dem Hause Homag) mit Layern steuern. Und dann war es gelegentlich fraglich ob die CNC Steurung erkannt hat das das ne Lochreihe ist und mit den Lochreihe bohrern (zwischen5 und 11 in Reihe die auf einmal Bohren) auch rafft.
Die meisten Korpusse die bei speedmaster und CO gefertigt werden sind vermutlich 08/15 Standard. Das zu planen ist in modernen Planungstools je Korpus ne Sache von unter 5 min. Und da ist die AV für Plattenzuschnitt, Kantenberechnung und die Arbeitszeit auf der CNC für die Rechung schon inkl. irgendwie werden die dann auch noch die Verpackung/ Versand anteilig. Und das für einen Korpus 2000 mm hoch, 600 mm breit , und 600 mm tief: 2 Seiten, Boden, Deckel, RW eingenutet, Lochreihe über die gesamte Höhe, Topfbohrung in der Tür und Griff 0439 auf Mitte 1050, 4 Bänder, 4 Grundplatten, 4 Sockelfüße, Sockelblende, 2 Griffschrauben, 12 Clamex, 5 Fachböden inkl. 20 Bodenträgern und 2 Rückwandhalter, Versandetikett. Alles in 5 min erledigt. Plausibilitätsprüfung brauche ich nicht, da das der 10237te Schrank dieser Bauart ist der gefertigt wird und die haben ALLE gepasst. Wie lange brauchst du für das Einlesen eines CAD Plans und dessen Prüfung ???
 

wirdelprumpft

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bei Speedmaster werden vermutlich allen relevanten Daten vom Shopsystem erzeugt und gehen direkt nach der Freigabe/Bestellung an die Produktionsmaschinen.
Wenn man eine Cad-Zeichnung einreicht sitzt da ein Mitarbeiter der dann daraus ein Programm erzeugen muss.
Übertragungsfehler, Maßstabfehler, usw. da gibts wirklich ne vielzahl an Dingen die in einer DXF fehlerhaft sein könnten.
Wenn der Mitarbeiter ne Skizz bekommt erzeugt er alle Daten mit seinem System und weis danach das es funktioniert und alles passt.
Speedmaster hat Blum Legrabox hinterlegt wenn der jetzt ne Grass Vionaro machen soll wird es ggf. kompliziert da die Frontbohrungen von den Korpusbohrungen abhänigig sind und je nach Systemhöhe ggf. auch andere Frontbefestigungsbohrungen benötigt werden.
Auch die Schubladenboden/Rückwand bearbeitung ist anders.
Kann einfach sein wenn alles in der Software Vionaro etc. hinterlegt ist wenn nicht wird es Zeitaufwendig.
 
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