Jetzt hab ich die Flansch scheiben abgedreht und wollte die Schleifscheiben wieder montieren und bemerke, dass die Scheiben auf dem Bund der Flanschscheibe erhebliches Spiel haben
Hallo Nico,
zwischen den Schleifscheiben und den Metallflanschen wird immer entweder ein dickeres Papier oder eine dünne Pappe untergelegt. Zentriert wird eine Schleifscheibe auf der Welle. Dafür gibt es unterschiedliche Kunststoffdistanzhülsen, die in die Bohrung von der Schleifscheibe eingedrückt werden und auf den Außendurchmesser von der Welle von der Schleifmaschine passen bzw. abgestimmt sind.
Damit bekommst du alles fest, bzw. spielfrei. Eine Schleifscheibe wird nicht direkt mit den Metallflansch geklemmt sondern, wie oben beschrieben, gehört eine dünne Papierlage dazwischen. Machst du das nicht, kann es sein, dass es im Betrieb die Schleifscheibe zerreißt.
Bei der Auswahl der Schleifscheiben stellt sich immer zuerst die Frage: Was willst du damit schleifen?
So kannst du den Stein mit dem richtigen Schleifmaterial und dem Bindemittel auswählen.
Anhand der Farbe kann man die Sorte vom Schleifmaterial gut unterscheiden:
Sortierung nach Härte des Schleifkorns absteigend
SiC grün-grau (für Hartmetalle, gehärtete oder vergütete Stähle)
Edelkorund rosa oder weiß (legiert oder hochlegierte Stähle)
Normalkorund dunkelgrau bis schwarz (niedriglegiert und unlegierte Stähle)
Ein guter Hersteller ist: Tyrolit. Von dem hab ich SiC- Schleifscheiben gekauft um meine HM- Drehstähle mit aufgelöteten HM- Plättchen nachzuschleifen.
Nicht jedes Schleifmaterial ist für jedes Werkstück geeignet. Willst du beispielsweise HM- Steinbohrer nachschleifen eignen sich Scheiben aus SiC (Siliziumcarbid) am besten, da man mit ihnen HM schleifen kann. Scheiben aus Korund sind dafür ungeeignet.
Mit SiC- Schleifscheiben kannst du auch weichere Materialien wie Stahl schleifen. Allerdings ist der Abrieb höher als bei Korund oder Edelkorund.
Ein guter Kompromiss sind Schleifscheiben aus Edelkorund entweder weiß oder rosa. Die sind hart genug um die meisten Stähle zu schleifen und haben eine sehr gute Standzeit.
Üblicherweise gehören auf einen Doppelschleifer zwei Sorten Schleifscheiben: eine grobe, eine feine
Die Wahl der richtigen Körnung ist schwierig eine allgemeingültige Empfehlung zu geben, da dies sehr stark davon abhängt ob du nur Werkstücke entgraten oder auch Werkzeug schleifen willst.
Vielleicht als grober Richtwert: je größer der Doppelschleifer, desto gröber ist die grobe Scheibe.
Die grobe Schleifscheibe hat ein Korn 46 (sehr grob) 60 (grob) oder 80 (mittelgrob) und die feine Schleifscheibe mindestens 2 oder 3 Stufen feiner also 100 oder 150.
Also bei 46er Korn links, kommt rechts ein 80er oder 100er Korn drauf. Bei 60 kommt rechts ein 100er oder 120er Korn drauf (grobe Faustformel)
Die Abstufung kann man nach belieben wählen.
Das 46er Korn ist mir normal zu grob und hab ich nur bei meinem richtig großen Doppelschleifer mit 350er Schleifscheiben auch nur, weil die von Anfang an drauf war.
Normal arbeite ich mit 60 und 120er Körnung. 60 zum Vorschleifen, 120er Körnung zum feinschleifen. Damit komme ich gut zurecht.
Vielleicht noch ein Tipp: Doppelschleifer auf den man Bohrer schleift bitte nicht zum Kantenbrechen oder Entgraten verwenden. So wirst du mit dem Abrichten der Schleifscheiben nicht fertig und du brauchst sehr viele Scheiben. So halte ich das und so hab ich das auch in meiner Lehrzeit gelernt.
Normalerweise hat man 2 Doppelschleifer: einen großen oder mittleren für grobe Arbeiten und zum Entgraten und einen kleinen Doppelschleifer mit feineren und sauber abgerichteten Scheiben zum Werkzeug- und Bohrerschleifen.
Das solls jetzt auch gewesen sein, ich könnte da noch viel viel mehr dazu schreiben, aber das geht fürs erste zu sehr ins Detail.