Federung bei Trekkingrädern

flüsterholz

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Bei mir steht der Kauf (Leasing) eines neuen Jobrades an. Bisher bin ich mit einem Hardtail MTB unterwegs, dass für die Fahrten zur Arbeit, Einkauf und Ausflüge im Odenwald immer ausreichend, passend war.
Das neue soll jetzt aber ein etwas sportlicheres Trekkingbike werden, da mehrtägige Touren in der weiteren Umgebung geplant sind.
Jetzt stellt sich mir die Frage, ob sich ein vollgefederter Rahmen für ein Trekkingrad lohnt. Also für längere Touren nochmal spürbar was bringt. Für MTB Sport ist er ja inzwischen normal, aber ich sehe auch immer mehr Trekkingräder damit. Eine 2stündige Probefahrt beim Händler habe ich schon hinter mir. Aber das war einfach zu kurz um mir ein echtes Urteil zu bilden.
Hat vielleicht jemand ein solches Rad und kann mir was zu seinen Erfahrungen sagen? Ist ja ein nicht unerheblicher Mehrbetrag, den man für eine Vollfederung hinlegen muss.
So ein Fahrrad meine ich zum Beispiel:
https://www.haibike.com/de/de/ebikes/trekking-ebikes/adventr-fs-8-de688?id=45176240

Gruß Michael
 

welaloba

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Mir reicht die XLC Sattelstütze mit Federung von Suntour. Ist wohl deutlich günstiger als Aufpreis für hintere Federung. Und nicht so schwergewichtig.
Gruß Werner
 

andama

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Welche Touren willst du fahren?
Fährst du alleine oder mit Gleichgesinnten?
Fährst du überwiegend Straßen und befestigte Wege, dann brauchst du den Kram nicht.
 

flüsterholz

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Mir reicht die XLC Sattelstütze mit Federung von Suntour. Ist wohl deutlich günstiger als Aufpreis für hintere Federung. Und nicht so schwergewichtig.
Gruß Werner
Die hab ich zur Zeit auch am MTB. Bis 3-4 h reine Fahrzeit fand ich die auch immer ausreichend und hat zu vorher auch schon mehr Federungskomfort gebracht.
Welche Touren willst du fahren?
Fährst du alleine oder mit Gleichgesinnten?
Fährst du überwiegend Straßen und befestigte Wege, dann brauchst du den Kram nicht.
Hauptsächlich mit meiner Frau zusammen. Zunächst werden es ein paar Flusstouren sein, mal ne Woche am Stück radeln. Da wird es sicherlich ohne gehen. Was dann danach kommt, mal schauen. Hier ist es halt meist bergig.

Edit. Das hatte ich vergessen zu erwähnen. Es geht hauptsächlich um meine Frau. Sie hat sich vor 8 Wochen einen Wirbel angebrochen. Darf laut Arzt zwar jetzt wieder Fahrrad fahren, hat aber noch Schmerzen. Daher die Idee, nach etwas mehr Federung.
 
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andama

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Wenn deine Frau kein vergleichbares Rad hat, macht es auch keinen Sinn deins so hochzurüsten.
Spätestens wenn sie klagt, dass ihr alles weh tut und es auf die nicht vorhandene Federung schiebt, hast du Argumentationsprobleme.
 

Lorenzo

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Deiner Frau würde ich dann klar ein vollgefedertes Rad empfehlen. Der Unterschied zu einer gefederten Sattelstütze ist schon enorm.
Ich fahre ein 29 Zoll Mountainbike/Trekkinggrad und finde das sehr angenehm. Ich fahr halt alles mit dem Rad, hab ja kein Auto. Und ich fahr auch soviel wie möglich abseits der Straße, um den Autos aus dem Weg zu gehen. Hier sammelt man auch einiges an Höhenmetern. Ich möchte inzwischen weder den Komfort der Federung, noch den des Motors missen. Damit komm ich zu jeder Tages- und Nachtzeit und bei jeglicher Tagesform von a nach b.
Bei deiner Frau: eher mehr Negativfederweg einstellen, und die Federung generell etwas weicher, so gibt's kein Losbrechmoment und es fährt sich weiter auf einer Sänfte. Was das an Vorschub kostet übernimmt der Motor.
 

Lorenzo

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Ach ja, das Haibike sieht gut aus. Ist aber von der Geometrie und Radgröße eher ein Mountainbike.
Ich hab das Centurion Lhasa. Auch voll ausgestattet mit gutem Licht, Schutzblechen, Gepäckträger. Und eben 29 Zoll, das rollt schon gut.
PXL_20221110_133939490.jpg
 
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flüsterholz

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Danke, das hilft weiter. Magst du noch erklären was Negativfederweg ist? Ich bin noch nicht so drin in der Marterie. Bei meinem jetzigen kann ich an der Vordergabel +/- einstellen, bzw die Federung über einen Schalter komplett blockieren (nutz ich nur für steile Bergauffahrten) Mehr Negativfederweg einstellen und Losbrechmoment hör ich gerade zum ersten Mal.
 

hlzbt

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Hmmm, bin 60+, wiege zu viel, habe Scheuermann, Skoliose und Hüfte, habe Räder mit Starrgabel, mit Federgabel, mit Federgabel und gefederter Sattelstütze und auch ein vollgeteert- und -gefedertes steht im Stall.
Es geht um Touren auf regulären Straßen/Wegen, so habe ich es verstanden. Da würde ich allenfalls eine Federsattelstütze vorsehen. Federgabeln halte ich in diesem Umfeld für nicht nötig bzw. - da sie die Räder auch sehr schwer machen - eher für kontraproduktiv. (Ich werde mir auch nie wieder eines kaufen, die anderen haben wir geerbt). Für die Hände kann man gepolsterte Griffe vorsehen. Sonst kann man eher Schlappen in MaxBreite aufziehen und sie 0.5-1 bar weniger füllen. Meine Starrgabelräder sind mindestens ebenso komfortabel, wie die mit Federung. Wchtiger ist da auch die Sitzposition (Sattel- und Lenkereinstellung, wie rund ist der Rücken etc.).
Aber auf jeden Fall noch mal mit dem Arzt durchsprechen. Schmerzen als "Aufhörindikator" gegen Überbelastung könnten ja auch ganz sinnvoll sein. Und insgesamt scheint die Situation sich ja zu bessern. Und - Vorsicht, sehr bewusste und provokante Überspitzung, ich meine es nicht so - nur ein ein neues Rad für eine Übergangszeit von ein paar Monaten, um die Schmerzgrenze deiner Frau herauszuschieben, damit ihr die längeren Touren machen könnt, braucht's IMHO nicht.
 

Martin Graf

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Hallo Michael,
ich habe bzw. hatte viele verschiedene Fahrräder und fahre auch mehrtägige Touren mit Gepäck.
Mein bevorzugtes Rad hat keine Federung. Wichtig ist eine bequeme Sitzposition und alle Kontaktpunkte (Hände, Hintern, Füße) müssen passen. Gerade beim E-Bike kann man recht aufrecht sitzen, denn man braucht die nach vorne geneigte Körperhaltung nicht. Dazu breite Reifen, die insbesondere die kleinen harten Stöße abfangen. Eine gute Sattelstütze und ein nicht zu weicher Sattel sind auch vorteilhaft für längere Fahrten.
Ich habe zudem ergonomische Griffe mit großer Handauflage und sogenannte Plattformpedale montiert. Das alles zusammen reduziert den Druck auf die Kontaktpunkte.
Je aufrechter Du sitzt, desto weniger wird eine Federung vorne erforderlich, weil sie kaum Wirkung in Bezug auf dem Komfort hat.
Mit diesem Rad kann ich fast überall fahren.
Erst wenn ich wirklich schnell und auf sehr schlechtem Untergrund fahren will, dann nehme ich mein Mountainbike mit vorderer Feferung. Die hat dann aber auch ausreichend Federweg. Den besseren Vortrieb und Kontrolle erkauft man sich hier mit einer deutlich nach vorn geneigten Sitzposition und deutlich weniger Komfort. Richtig lange Strecken machen damit keinen Spaß mehr.
Bei Rückenbeschwerden würde ich auch ein voll gefedertes Rad empfehlen. Dann wird es aber aufwändiger mit dem Gepäcktransport.
Gruß Martin
 

Lorenzo

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Solang man keine körperlichen Beschwerden hat, fit ist, und sich nur dann aufs Rad setzt wenn einem danach ist kann man auf viel Komfort verzichten. Bis vor paar Jahren hab ich eBikes für was gehalten über das ich zur Rente mal nachdenke.
Ich hab meine Meinung geändert. So wie sich mein Alltag sehr geändert hat.
Mit nem kaputten Rücken ist nicht zu spaßen, genau der soll aber doch bei Touren in der Freizeit aufkommen.
 

hlzbt

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Mit nem kaputten Rücken ist nicht zu spaßen, genau der soll aber doch bei Touren in der Freizeit aufkommen.
Nee, aber für den Rücken sind viele Aspekte relevant, nicht nur die Federung der Laufräder gegenüber dem Rahmen. Auch das oben angesprochene "Geradesitzen" kann durchaus negative Aspekte haben, da dann ggf. Stöße direkt "durchschlagen", wohingegen eine leichte (!) Krümmung selbst auch schon eine Federung darstellt. Daher halte ich den Automatismus (!) "Rückenbeschwerden => mehr gefederte Bauteile" für nicht zielführend. Kann gut sein, muss nicht => Arzt mit hinzuziehen.
@flüsterholz schreibt ja nicht von Querbeetfahren im Wald, sondern von
ein paar Flusstouren sein, mal ne Woche am Stück
Und:
Was dann danach kommt, mal schauen. Hier ist es halt meist bergig.
Bergig kann auch glatte Asphaltstraße bedeuten, nur eben mal hoch, mal runter. Da würde ich mir ohne Not nicht das zusätzliche Gewicht einer Federung aufhalsen. So lange die Straßen recht gut sind, halte ich eine Starrgabel mit etwas Nachlauf + breite Schlappen + ggf. Sattelstütze für besser als gefederte Gabel und Hinterbau. Soweit meine Erfahrungen aus dem Großstadt-Dschungel mit Schlaglöchern, Kantsteinen, Dingen, die auf dem Bürgersteig liegen und ebenfalls kaputtem Rücken.
Auf Waldwegen mag das alles anders sein, davon steht aber oben nichts.
 

inselino

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Mit nem kaputten Rücken ist nicht zu spaßen, genau der soll aber doch bei Touren in der Freizeit aufkommen.
Das sehe ich ganz genauso, daher sehe ich es hier auch als wichtig an detailliert mal mit dem Arzt zu sprechen.
Aber für mich kommt hier eine falsche Sicherheit auf. (Irgendwie denke ich gerade an die Videoüberwachung der Hände bei Altendorf). Aus meiner Sicht muss bei einem ernsten Rückenleiden dann einfach die Routenplanung angepasst werden. Dann muss man halt mehr Zeit und Sorgfalt da hinein investieren. Denn starke Schlaglöcher oder sowas gehen halt auch mit Federung gut auf den Rücken.
 

Lorenzo

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Ich wollte hier nicht den Arzt ersetzen. Und natürlich ist die Hinterradfederung kein Allheilmittel.
Mit dem Arzt ist wohl schon der Kontakt da, am besten geht man zu nem großen Fachhändler und probiert nach detaillierten Empfehlungen verstorbene Geometrien durch.
Dennoch, die Hinterradfederung nimmt am effizientesten die Spitzen raus. Die Details lassen sich aus der Ferne eh nicht klären, und waren ja ursprünglich auch gar nicht Teil der Frage.
 

inselino

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Ich wollte hier nicht den Arzt ersetzen. Und natürlich ist die Hinterradfederung kein Allheilmittel.
Sorry das wollte ich dir auch gar nicht unterstellen sondern nur Bezug auf den Punkt nehmen.
Für mich ist der erste Schritt die Routenplanung und dann kann und sollte man auch über eine Federung nachdenken. Ich wollte nur der Annahme entgegen wirken, dass genug Federung das Problem aus der Welt schafft und man überall fahren kann.
Klar, gerade in der persönlichen Umgebung ist es sicherlich eine enorme Bereicherung, wenn man wieder über die Feldwege fahren kann weil die Federung da ihren Teil leistet.
 

hhirte

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Die beste Federung sind immer noch die Beine. Seh ich 'nen Huckel, geh ich aus dem Sattel.
Würd am liebsten die Federung vorne beim MTB auch rausschmeissen; die ist eigentlich für Leute gedacht, die bis an die Grenze der Bodenhaftung im kurvigen Gelände gehen - kommt bei mir nicht mehr vor.
Stattdessen hab ich mir damit ein Verschleissteil eingehandelt - da sind schon deutliche Riefen und Abnutzungen, sowie Ölaustritt. Das hab ich bei meinem Crosser ganz ohne Federung nicht. Fahrad ist kein Cadillac mit butterweicher Straßenlage...
 

flüsterholz

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Also, kurz zur Ergänzung. Für die Fahrten in der näheren Umgebung sind wir fast nur auf Feld- und Waldwegen unterwegs. Die Federgabel und Sattelfederung hat sich bei unseren jetzigen Rädern schon mehr als bezahlt gemacht. Auf die möchte ich keinesfalls verzichten. Die Sättel sind auch angepasst von SQLab. Was aber hier auch schon angesprochen wurde, ist die ungünstige Sitzposition auf MTB für längere Fahrten. Nach 4 Stunden reichts mir einfach. Letzten Sommer hatten wir uns im Urlaub Trekkingräder ausgeliehen und gemerkt, dass wir auf denen länger entspannt unterwegs sind. Daher der Entschluß zu neuen Trekkingrädern.
Breite Reifen haben wir jetzt auch drauf und die braucht man hier auch, insbesondere, weil man auch immer mal über die Wege für Holztransporte fahren muss (grob geschottert). Ein City Bike mit gerader Sitzhaltung wäre hier gar nicht möglich. Also Trekkingbike mit leicht sportlicher Sitzhaltung ist für uns der beste Kompromiss. Gefederte Federgabel, mindestens gefederte Sattelstütze, Breitreifen ebenso. Die optimale Sitzposition wird sich dann durch Sattelverschiebung, Lenkerform, Vorbau und Griffe auch sicher wieder finden lassen, wie @Martin Graf schon ausführlich beschrieben hat. Unser Händler ist da auch sehr hilfsbereich, hat nur wahrscheinlich nicht das passende Fahrrad.
Aber danke für die vielen Rückmeldungen. War nur den ganzen Tag unterwegs und konnte jetzt erst antworten.
Gruß Michael
 

Martin Graf

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Wieso? Weil dann der Platz dort fehlt?
Weil du hinten keinen normalen Gepäckträger montieren kannst. Es gibt aber Lösungen, wenn nicht zu viel Gepäck mitgenommen werden muss.

Vielleicht kannst du auch die vorhandenen Räder reisetauglich bekommen. Kürzerer Vorbau und Lenker, die stärker zum Fahrer gebogen sind. Ein paar Zentimeter machen bereits viel aus.
 

Dale_B_Cooper

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Alles nur keine gefederten Sattelstützen.

Und HR-Federung im Trekkinggrad ist auch gelinde gesagt zweifelhaft. Lieber angemessenen Luftdruck auf dickeren Reifen.
Den besten Federweg haben die Knie..
 
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