Abrichthobel - 15 oder 20 cm ?

Helmi82

ww-pappel
Registriert
14. Juli 2023
Beiträge
9
Ort
München
Hallo liebes Forum,

ich bin ganz neu hier im Forum und würde mich deshalb erst mal ganz kurz vorstellen.
Ich bin 40 Jahre alt und habe vor ein paar Monaten die Holzbearbeitung (speziell Möbelbau) als Hobby gefunden. In den letzten Monaten habe ich zig youtube Videos verschlungen und mir eine kleine Werkstatt eingerichtet. Wie vermutlich viele, bin auch ich mittlerweile beim Wunsch Massivholz zu verarbeiten angekommen.

Die ersten Gedanken waren da natürlich "Dickenhobel und Abrichte so breit wie möglich, damit ich die Bohlen am besten garnicht erst aufschneiden muss - ist ja viel schöner so am Stück".

Jetzt bin ich dabei mein erstes Projekt mit Massivholz anzufangen (großes Eiche Schneidebrett, 50cm x 50cm) und wurde bei meiner Recherche von der Realität eingeholt.

Wenn ich eine Bohle mit Herz habe, muss ich sowieso das Herz und das Splintholz entfernen.
Habe ich eine Bohle mit liegenden Jahresringen, muss das auch getrennt und neu verleimt werden, sonst schüsselt das in kürzester Zeit.
Als gute Lamellenbreite habe ich vieles zwischen 7cm und 15cm gefunden.

Und jetzt komm ich zu meiner eigentlichen Frage. Für mich interessant sind die Shinko Abrichten von Dictum (wäre aber auch für andere Vorschläge offen), die gibt es mit 15cm (~450 €) und 20cm (~680) "Abrichtbreite" und ich habe "Schiss" mir die falsche zu kaufen. (Als Dickenhobel habe ich den Metabo DH330, falls das relevant ist.)
Verhalten sich die meisten Massivholzarten wie die Eiche, dass ich in der Regel keine Hölzer >15cm abrichten brauche und ich kann mir 230 € sparen ?
Oder werde ich mich ärgern sobald ich mal was mit Nuss, Ahorn oder sonstwas mache, weil die deutlich breitere Lamellen zulassen ?

Bin über jeden Tipp sehr dankbar,

Beste Grüße,
Helmi
 

Ed-o-mat

ww-robinie
Registriert
8. Mai 2021
Beiträge
643
Ort
Tamm
Ich habe die 200er Shinko und würde mir die 150er nicht kaufen. Es kommt häufig vor, dass ein Brett mal 17 cm hat... Aus meiner Sicht wären die 230 Euro an der falschen Stelle gespart.

Zu bedenken wären ggfls. die Stahl-Tische.
 

Helmi82

ww-pappel
Registriert
14. Juli 2023
Beiträge
9
Ort
München
Die Antworten hatte ich schon befürchtet, dann muss ich wohl etwas tiefer in die Tasche greifen.

Besten Dank schonmal!
 

dsdommi

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2021
Beiträge
3.222
Ort
Maintal
Ich habe ja auch die 200er und richte trotzdem nie über 12 ab. Was ich nicht mehr müssen möchte sind die Verlängerungen. Denn bei 2m langen Hölzern wird es schon sehr mit den Verlängerungen etwas schwerer gleichmäßig zu hobeln. Ohne geht vermutlich noch viel viel schlechter.
Auch dass ich nicht immer an der gleichen Stelle Hobeln muss finde ich gut
 

seschmi

ww-robinie
Registriert
23. Mai 2008
Beiträge
2.746
Ort
Mittelfranken
Habe 26cm Abrichtbreite und die auch schon voll genutzt. Hätte auch mehr sein können.
Sind aber auch fränkische Eichen aus dem Steigerwald, sowas schönes habt ihr in Oberbayern natürlich nicht :emoji_slight_smile:

Im Ernst: Auf jeden Fall die größere Variante, und wenn man es nur nutzt, um das Werkstück leicht schräg drüberzuschieben, auch das ist manchmal hilfreich. Oder weil rechts die Messer noch besser sind. Oder um nach dem Verleimen nochmal mit ganz wenig Abnahme und ganz langsamen Vorschub über die Abrichte zu gehen, weil das eine schönere Oberfläche als die Dickte gibt. Oder oder oder...
 

andi121

ww-buche
Registriert
14. Juni 2010
Beiträge
253
Ort
Rosenheim
Hallo Helmi,
groß / breit genug kann es nie sein. Somit 200er, wenn das die beiden Optionen sind.
Deine These, dass sich das darüber schusselt, ist nur dann der Fall, wenn Holztrocknung/Konstruktion nicht passen.

Meine technische Grenze ist bei 520 mm, ich hätte immer wieder - auch Eichenstücke - breitere Bohlen.

Also: so breit wie Du es Dir leisten willst.

Gruß
Andi
 

Alceste

ww-robinie
Registriert
12. Mai 2020
Beiträge
3.289
Alter
39
Ort
Seligenstadt
Also wenn du den Platz hast, würde ich mir die fast 700 Euro sparen, das Metabo Teil vertickern und für die daraus resultierenden 800+ ne 26er Kombi à la EB ( https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/elektra-beckum-hc-260-abricht-dickenhobel/2494422137-84-5561 ) oder Flottjet ( https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/flottjet-abricht-dickenhobel-typ-98001/2487440419-84-372 ) holen. Generell gilt je breiter desto weniger musst du schleifen.
Alternative für bequeme, hol eine standalone abrichte in der Dimension und behalt den Metabo, dann musst du nicht immer umbauen, kostet halt aber auch Platz. Dann wäre sowas hier angesagt:

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/kamro-elcon-abrichtmaschine-top-zustand/2469025720-84-1309

Gabs auch mal von Ulmia (1410)
 

jochen-steini

ww-robinie
Registriert
9. Februar 2017
Beiträge
748
Ort
Ulm
Du schreibst Möbelbau. Es ist jq nicht nur die einzelne Lamelle zu sehen. Wenn eu z.B. dein Schneidbrett mit 50 cm Breite zusammen geleimt hast ab durch die Dickte - fertig.
Du wirst auch mit einer 20er schnell an deine Grenzen kommen. Daher so breit wiemöglich (kenne aber dein Budget und deine Platzverhältnisse nicht)
 

Helmi82

ww-pappel
Registriert
14. Juli 2023
Beiträge
9
Ort
München
Vielen Dank an alle, hat mir sehr geholfen. Aus Platzgründen nichts größeres als die kleinen Einzelgeräte drin. Es ist jetzt die AH200 geworden, an der ich mir gerade aber bisschen die Zähne ausbeiße, aber dafür mach ich vielleicht lieber ein neues Thema auf.

Besten Dank!
 
Oben Unten