Schnittqualität und -Geometrie

Alceste

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Ich grübele nun schon einige Zeit herum und komme zu keinem klaren Ergebnis, weshalb ich mich an euch wenden möchte. Es geht um Schintte an Kreissägen im besonderen um Schnitte an einer Tischkreissäge und einer Zugkreissäge. Zusammenfassend lautet meine Frage, warum sind die Schnitte nicht perfekt glatt (sondern haben Riefen / Sägespuren) und warum sind sie nicht perfekt gerade?

Schnittqualität

Ich habe an meiner gebraucht erstandenen Rapid PK-100 beobachtet, dass Querschnitte (aber auch längsschnitte, die sind jedoch nicht wirklich relevant) die Schnittkanten im Streiflicht Riefen zeigen:
IMG_20221108_211340.jpg


Ich habe das Problem nun zwar im Griff (Neue Lager, neue Riemenscheiben, neuer Riemen) sodass ich das Problem eigentlich auf Vibrationen zurückführe, aber an meiner Graule ist mir das gleiche Problem aufgefallen. Mir ist aber gar nicht so klar wie das entstehen kann. Klar bei Vibrationen wird das Blatt vermutlich in Schwingung Versetzt und die Sägezähne "dotzen" links und rechts ins Werkstück. Ich habe an andere Stelle aber gelesen, dass das auch durch eine mangelhafte Planlaufgenauigkeit zustande kommen kann. Ich frage mich aber wie so ein Schnittbild auf diese Art zustande kommen kann - das Sägeblatt ist doch rund - wenn es leicht gebogen wird, wird ein Zahn mehr herausstehen als die anderen, aber dieser sollte ja eigentlich auf der gesamten Schnittfläche Material zu viel abtragen!? Ich weiß das Bild kennt man ja auch von groben Sägeblättern, aber hier ist mir die Ableitung genauso unklar!
Was ich mir als Ursache prinzipiell (nicht in meinem Fall) vorstellen kann ist dass das Werkstück nicht gerade am Blatt vorbeigeführt wird. Ich bin mir nicht sicher, ob man das merken würde, die Abweichungen müssten ja nur minimal sein (<1/10 mm)
Meine Graule zeigt im Übrigen das gleiche Problem, hier habe ich es aber noch nicht beheben können - die Säge vibriert etwas, aber das scheint mir eigentlich zu wenig. Witzigerweise hatte ich hier ein komplett sauberes Schnittbild (aber: siehe unten), bevor ich die Sägeblätter zum Schärfen gab. Das eingebaute Blatt war schon ziemlich am Ende und ich vermute, die Hitzeeinwirkung hat zu dem extrem sauberen Ergebnis geführt. Kann das sein!?

Schnittgeometrie

Mir fällt an beiden Sägen auf, dass die Schnittgeometrie nicht perfekt gerade ist, sondern leicht gekrümmt (konkav bzw. konvex). Heute habe ich eine modernere Graule getestet (mein Modell hat die Kugelkäfige, was immer wieder dazu führt, dass die Zugfunktion schwergängig wird) die über richtige Linearführungen verfügt. Diese Maschine produzierte ebenfalls konvexe Schnitte. Ein sauberes Zusammenfügen der beiden Abschnitte war nicht möglich, wobei ich hier auch recht pingelig sin, wir reden über eine Fuge von weniger als 1/10tel mm. Die Linearführung war spielfrei und leichtgängig, sodass ich ein verziehen des Agregats im Schnitt ausschließen möchte. Letzteres sollte ohnehin aber auch keine gekrümmte Schnittfläche erklären können.

Ich bin mir bewusst es geht hier um minimalste abweichungen, die vermutlich für den Möbelbau absolut irrelevant sind. Das ist aber einerseits nicht das was ich gerade betreibe, und zum anderen würde ich die Sache gerne mal prinzipiell verstehen. Ich freue mcih auf euren Input.
 

wirdelprumpft

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Das einzige Sägeblatt was dein Ergebnis noch toppen könnte wäre das hier
kostet entsprechend muss man im Hoppybereich aber nie wieder Schärfen....
https://www.stehle-int.com/DE/DE/media/DOK_MBR_Stehle-nn-System-DPFLEX_DL.pdf
das hab ich auf meiner CNC -
Schnittergebniss siehe Bilder wobei das die Abschnittseite ist also der Abfall - Längs ist das Ergebniss genauso gut.

Ich könnte mir vorstellen das das Problem beim Rücklaufen der Graule entsteht
ist das Ergebniss genau so wenn du das Holzstück nach der Vorwärtsbewegung der Säge wegnimmst
im Normalfall lässt man das Werkstück ja auf Position und lässt die Säge auf Endposition zurück

Das Problem sind manchmal auch die Holzfasern ist echt fies - z.b Fräs ich den Zapfen oder das Loch 2/10 tel - 3/10 tel kleiner/größer damit es passt hat nichts mit der Maschine zu tun ist einfach nur der Werkstoff - bei Kunststoff passt es perfekt da muss ich nichts ausgleichen
 

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Roterbischof

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Hallo, also, wenn mein Handy mir hier keinen Streich spielt sind die Schnitte OK, das konkave, konvexe kommt durch ein ungleiches drück mit den Händen, aber bei 0,1 mm ist das ok, die Schnitte der kreissäge sind mit der Hobelmaschine nach zuarbeiten, die kreissäge hat erst ein Problem, wenn das Problem auch bei platteaterialien Auftritt. MFG
 
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Alceste

ww-robinie
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Hallo! Erstmal vielen Dank für eure Beiträge. Ich will aber nur nochmal kurz darauf hinweisen: ich will hier keine Probleme beheben, ich will verstehen wie das zustande kommt.
Zur Graule: Nein das Problem entsteht nicht beim zurückfahren die Prozedur wie du sie vorschlägst habe ich bereits ausprobiert. Der Planlauf von dem Ding ist auch absolut Spot on - ich habe eine Abweichung von 2/100 gemessen!
 

Roterbischof

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Hallo,
@Alceste
Klar bei Querschnitten natürlich im Normalfall nicht (früher wurde das mit dem handhobel gemacht). Heute mit Schleifmaschinen.
 
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uli2003

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Konvexe und konkave Schnitte entstehen meistens durch Verzug des Werkstückes. Alles, was einseitig abgeschnitten/-gehobelt wird, verzieht sich etwas. Das liegt am Material.
 

wirdelprumpft

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na ja eigentlich gibt es kein Problem im Holzbereich sind 2/10 tel einfach Materialbedingt

der Schnitt auf deinem Bild sieht sehr gut aus von daher mein Vorschlag mit Stehle NN -

Wäre interessant wie der Schnitt in Kunststoff aussieht PE1000 oder so

Hilfreich wäre ein Bild wo man die zusammengelegt Gehrung sieht

ist das Konvex / Konkav in Zugrichtung der Säge oder von Auflagetisch Richtung Decke?
 

Alceste

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Heute mit Schleifmaschinen.

Wie schleift man denn sowas? Ich hab das schon versucht aber dabei wird die Fläche immer ballig.

der Schnitt auf deinem Bild sieht sehr gut aus von daher mein Vorschlag mit Stehle NN -

Der Schnitt wurde auf meiner rapid gemacht. Nach einiger optimiererei habe ich ihn jetzt so weit dass man keine riefen mehr sieht. Das ganze lag imo nicht am Blatt sondern an den Vibrationen die die Maschine produzierte.

Trotzdem bleibt es mir ein Rätsel wie sowas entsteht.
 

magmog

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Guuden,

Dass eine Schnittfläche konkav wird kann ich mir schlecht vorstellen.
Höchstens wenn so knapp geschnitten wird, dass die Zähne nicht voll greifen und/oder stumpf sind, also das Blatt seitlich ausweicht.
Ein mehr oder weniger rauher Schnitt kann an der unterschiedlichen Dichte von Früh- und Spätholz liegen, das Spätholz drückt sich dann in das frühe bevor es abreißt. Das um so stumpf desto mehr.
 
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