Korpuszwingen biegen sich......Hiiilfe:)

Ralle28

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Moin Moin,

ich wollte schon immer einen Tisch aus Massivholz bauen......deshalb rang ich mich dazu durch und kaufte mir 8 Korbszwingen. 4x Sauter und 4x Bessey.
4 legte ich auf eine gerade Fläche und legte die 4 Holzstücke ein........spannte erst gleich an und brachte dann die anderen 4 Zwingen von Oben an. Natürlich spannte ich ich links und rechts auch noch 2 Eisenprofile festen damit das Ganze Gerade wird. Dann zog ich die Korpuszwingen nach und nach so fest wie ich konnte bis die Spalte zwischen Holzstücken geschlossen waren. als ich ca 1 Stunde später kontrollierte, merkte ich das sich die komplette Tischplatte verzogen hatte zu einer richtig schönen Rundung. Ich rätselte wirklich warum und wieso.....die Schnittkanten waren zu 100% im Winkel........! Durch Zufall sah ich dann, das sich die unteren Zwingen komplett verbogen hatten und sich die komplette Tischplatte dieser Form angepasst hatte. Sorry ich habe vorher noch nie mit Korpuszwingen gearbeitet aber irgendwie kommt mir es nicht so vor als ob das Sinn der Sache ist - oder täusche ich mich? Ich habe die Zwingen dann leicht gelöst und sie gingen in Ihre ursprünglich gerade Form zurück.......zog ich wieder an, bogen sie sich wieder! Wie gesagt, es war eine Massivholz Tischplatte aus Esche mit 5 cm Stärke....und selbst diese nahm die Verformung der Zwingen an.......wie soll man da Platten verleimen die nur 2 cm Stärke haben?? Ist das normal oder hab eich evtl etwas falsch gemacht? Wenn ja....bitte gebt mir einen rat was ich beim nächsten Mal beachten muss! Wie auch immer es ging aber nach lösen der Zwingen ( 10 Stunden später) lag die Tischplatte nach kurzer Zeit trotzdem wieder komplett gerade da....... - Ist mit irgendwie alles ein Rätsel
 

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Gonzaga

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Das sich Korpuszwingen bei hohen Druck durchbiegen ist normal.

Wahrscheinlich führen hier aber verschiedene Faktoren zum rund biegen der Platte.

Zum einen brauchst du beim verleimen von so breiten und dicken Platten einen enormen Pressdruck um die Fugen dicht zu bekommen. Das führt dann zu einem starken durchbiegen der Zwingen.
Besser wäre es gewesen die Platte in zwei mal zu verleimen. Also erst jeweils 2 Bohlen miteinander und diese anschliessend erst zur fertigen Platte verleimen.

Zum anderen reichen die 2 einseitig aufgespannten Alupofile an den Enden nicht aus um die Platte gerade zu halten.
Besser ist es die Platte zwischen 2 Aluprofilen/Kanthölzern einzuklemmen. Also ein Profil auf der Oberseite und ein Profil auf der Unterseite. Und dies, zusätzlich zu den Plattenenden, auch noch mindestens einmal mittig. Besser aber noch an zwei zusätzlichen Stellen.

Die Aluprofile sollten aufgespannt werden, wenn man die Fugen mit MÄßIGEN Druck zusammen gezogen hat. Erst wenn die Aluprofile aufgespannt sind, sollte man die Fugen mit hohen Druck dicht zusammen ziehen. Denn wenn die Platte erst einmal gebogen ist, ist es schwierig sie mit Hilfe der Zulagen wieder zu begradigen.
 
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Holzwerker1984

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Hast du mal versucht die Zwingen so anzubringen, dass etwas Abstand zwischen der Metallstange der Zwinge und der Holzplatte ist? Sieht für mich so aus, als würden die komplett anliegen. Wenn sich dann die Zwinge biegt, drückts die Platte eben mit.
 

jochen-steini

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Du hast die Korpuszwingen ohne die schwarzen Abstandshalter benützt. Besser wäre es wenn man diese benützt. D.h. das Holz liegt auf diesen Abstandshalterungen auf. Schont zum einen die Riffelung der Zwingen und zum anderen kann sich diese Riffelung nicht ins Holz eindringen.

Ansonsten wie Gonzaga geschrieben hat, hätte ich dies auf mind. 2x verleimt.
 

Ralle28

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Ähm ja - Stimmt! Da hätte ich auch selber drauf kommen können:emoji_slight_smile: auf zwei Mal hätte einiges vereinfacht! Naja gut, gemerkt fürs nächste Mal. Ansonsten ist aber tatsächlich normal, das sich die Zwingen so biegen? Ich meine, die hab sich ja nicht erst gebogen als ich großen Druck ausübte sondern eigentlich sofort beim ersten Wiederstand‍♂️
 

IngoS

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Ansonsten ist aber tatsächlich normal, das sich die Zwingen so biegen? Ich meine, die hab sich ja nicht erst gebogen als ich großen Druck ausübte sondern eigentlich sofort beim ersten Wiederstand‍♂️

Hallo,

ja, die Zwingen biegen sich. Durch die Hebelwirkung entstehen erhebliche unvermeidliche Biegekräfte. Je größer die Einspannlänge, desto stärker die Biegung. Das wird beim Verleimen aber üblicher Weise mit eingeplant. Die zu verleimende Platte wird zwischen drüber und drunter geklemmte Leisten gerade gehalten. So spielt die Biegung der Zwingenschiene keine Rolle.
Die Tischplatte in mehreren Schritten zu Verleimen, halte ich für eine schlechte Idee.

Hier ein Filmchen dazu. Man sieht sehr gut die gebogenen Zwingen.

Gruß Ingo
 
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poeschl

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Zwingen biegen sicher immer. Je stärker man drückt desto stärker die Biegung. Ich habe solche Korpuszwingen nicht. Aber meine großen Zwingen sind schon richtig starke Eisenschienen und selbst die kann man, wenn man will, verbiegen. Also ich denke, dass das normal ist
 

Ralle28

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Also gut dann muss ich das beim nächsten Mal mit berücksichtigen. Danke für Euere Antworten! Die Platte ist am Ende doch noch perfekt gerade geworden und sieht gut aus (Geschmackssache)! Bis auf die ein oder andere Stelle wo man die Klebekanten nicht richt geschlossen haben (siehe Foto). Habt Ihr da nen Tipp wie man das noch irgendwie kaschieren kann?
 

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schrauber-at-work

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Habt Ihr da nen Tipp wie man das noch irgendwie kaschieren kann?
Beim nächsten mal ordentlich fügen. Gesägte Kanten ohne zu hobeln Fügen kann nie 100% werden (meine Bescheidene Erfahrung)!
Ob man nach dem sägen den Handhobel oder die Abrichte mit Fügeanschlag, die Tischfräse, die OF...oder was immer nimmt obliegt den verfügbaren Maschinen/ Werkzeugen und der Muse.
Kaschieren wird meistens "Ka..e". Wenn Du es nicht verstecken kannst hebe es hervor! Ich würde mit der OF und nem passenden Gravierfräser (die wo quasi auf "Null" auslaufen) eine Fase einarbeiten.
Alternativ noch mal auftrennen, fügen und neu verleimen (wenn in der Breite noch Luft ist).
 

Alceste

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Gesägte Kanten ohne zu hobeln Fügen kann nie 100% werden (meine Bescheidene Erfahrung)!

Das geht auch gesägt deutlich besser, das weiß ich aus eigener und der Erfahrung zweier hiesiger Schreinermeister.

Fügen ist übrigens nicht alles: wenn da im Eifer des Gefechts irgendein Krümel in der Fuge steckt bringt auch die beste abrichte nix. Genauso wenn man Dübel verwendet und die nicht 100% im Winkel stehen.
 

Christoph1981

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Vielleicht beim nächsten Mal die Zwingen auch mittig ansetzen. Damit meine ich die Spindeln jeweils auf die Mitte der Kante des Werkstücks, die Spannbacken natürlich dann auch. Wird bei der Druckverteilung auf die Leimfugen wahrscheinlich besser sein.
Gruß Christoph
 

Ralle28

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Deshalb verwende ich beim Platten verleimen genau gar nix (Dübel, Domino...). Funktioniert sauber gefügt stumpf einwandfrei.
ich hab Dominos gesetzt in der Hoffnung das sich alles noch mal richtig gerade zieht......mit einem kleinen Abricht/Dickenhobel (Metabo) sollte man halt keine Massivholz-Tischplatten in der große bauen. War Schwachsinn......ich hab sie jetzt noch mal getrennt um erneut die Kanten glatt zu kriegen aber ich hab keine Chance.....man sieht immer noch genau wo es verleimt ist (durch teilweise Spalte). Ich könnte kot.....
 

Gonzaga

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Die Dominos sind auch nur dazu da, um den Höhenversatz zwischen den einzelnen Riegeln zu minimieren. Die sorgen weder für Stabilität noch können sie krumm gefügte Bretter gerade ziehen.

Die Metabo kommt bei dieser Länge natürlich an ihre Grenzen. Kenne ich, hatte mal die baugleiche von Elektra Beckum.


Von wo kommst du denn?
Vielleicht gibt ein Forumsmitglied in deiner Nähe der sich bereiterklären würde dein Holz mal über die Abrichte zu schieben.
 

Ralle28

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Die Dominos sind auch nur dazu da, um den Höhenversatz zwischen den einzelnen Riegeln zu minimieren. Die sorgen weder für Stabilität noch können sie krumm gefügte Bretter gerade ziehen.

Die Metabo kommt bei dieser Länge natürlich an ihre Grenzen. Kenne ich, hatte mal die baugleiche von Elektra Beckum.


Von wo kommst du denn?
Vielleicht gibt ein Forumsmitglied in deiner Nähe der sich bereiterklären würde dein Holz mal über die Abrichte zu schieben.
Negativ....ich lebe auf Fuerteventura - hier gibts nicht mal einen professionellen Schreiner oder ähnliches
 

Ralle28

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Wenn dein Holz nicht ordentlich gefügt ist, nützen dir auch diese Zwingen nichts.

Korpuszwingen sind absolut ausreichend um Leimholzplatten ohne Verzug herzustellen
Ja wie gesagt.......mit dem Abrichten bin ich mit der Metabo Abrichte bei diesen Maßen leider an meine Grenzen gestoßen. Ich hatte keine Chance die 4 Stücke sauber zu verleimen:emoji_frowning2:. Jetzt brauch ich irgendeine Lösung um es noch etwas ansehnlicher zu machen. Plan st die Platte 1a - das ist nicht das Problem. Problem sind die zu deutlich sichtbaren kleinen Spalte wo verleimt wurde...zwar nicht auf ganzer Länge aber leider doch sehr offensichtlich.
 

Manohara

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Fuerteventura :emoji_astonished:

okay, dann hast Du aber außer diesen Fugen nichts im Leben zu meckern :emoji_sunglasses:

besorg dir noch eine Rauhbank
mit Handarbeit weitermachen?
Bin ich nicht drauf gekommen und das ist natürlich keine falsche Idee, aber ich würde es mir nicht zutrauen. Damit hat ja von uns vermutlich niemand Routine und die braucht man für so ein Vorhaben, das viel Arbeit macht und im Ergebnis vielleicht dann doch nicht so schön wird wie erhofft.
Wenn, würde ich die Bretter seitlich auf eine Fläche legen und mit einem Handhobel (muss keine Rauhbank sein) - ebenfalls auf der Seite liegend - arbeiten. So hat man weniger Probleme mit dem Rechten Winkel der Fuge, der dann automatisch entsteht.
 
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