Zugriff auf Firmennetzwerk von außerhalb

flo20xe

ww-robinie
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Nachdem hier ja auch so einige EDV-Spezis unterwegs sind, hätte ich mal eine Frage an die Experten hier:

Ausgangssituation:
Wir benötigen von unserer Werkstatt einen permanenten Zugriff auf das Netzwerk im Büro. Werkstatt und Büro sind räumlich voneinander getrennt und haben kein gemeinsames Netzwerk. Internetzugang jeweils über eine Fritzbox 7590 bzw. 7430, Leitung jeweils 50MBit
Der Server im Büro läuft auf Windows Server2019 und meine Vorstellung ist, dass man von den Rechnern in der Werkstatt (CNC und 2 AV-Arbeitsplätze) auf diesen mehr oder weniger so zugreifen kann, als wenn er im selben Netzwerk hängt.
Zusätzlich benötigt die Zeiterfassung unserer Branchensoftware (Erfassung per Tablets in der Werkstatt) Zugriff auf den Server im Büro. Dieser müsste nicht dauerhaft sein, aber zumindest 1x am Tag um die erfassten Zeiten in die Software einzulesen.

Was gibt es da für Möglichkeiten?

Ich hatte schon mal eine IT´ler da, aber aus seinem Angebot werde ich nicht so recht schlau.

Angeboten hat er eine Lösung mittels eines Sophos SD-RED in Kombi mit Sophos XG 115. Kostet in Summe ca. 3.000€ inkl. Lizenz für 3 Jahre. Angeblich ist die Performance von Extern damit mehr oder weniger so wie wenn man im Büronetzwerk arbeitet
Leider kann er mir nicht, für mich verständlich erklären, warum es genau diese Lösung sein soll bzw. ob es evtl. eine Alternative dazu gibt.

Mir gehts da gar nicht unbedingt ums Geld, wenn das vernünftig funktioniert, bin ich schon bereit eine entsprechende Summe dafür zu zahlen. Aber ich würde halt gerne verstehen, was ich da angeboten bekommen habe.

Was ist von der vorgeschlagenen Lösung zu halten oder habt ihr Alternativen die ihr empfehlen könnt?

Vielen Dank

Flo
 

artibi

ww-birnbaum
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Sämtliche deiner Daten in der Cloud werden von Microsoft und Co. nicht angefasst, nicht gescannt und nicht sonst irgendwas. Abhängig von deiner Präferenz kannst du verschiedene Stufen von Verschlüsselung wählen (Data in transit, Data at rest). Und auch da kannst du verschiedene Ausbaustufen wählen, von Microsoft-managed Keys bis hin zu selbstverwalteten Schlüsseln. Das einzige wirkliche Problem ist der US Cloud Act. Damit kann die amerk. Regierung/Geheimdienst und Co. die Herausgabe deiner Daten fordern. Wenn die Daten nun verschlüsselst sind bringt das denen nicht viel. Blöd wird es nur dann, wenn die Gerichte Micorsoft dazu verdonnern auch die Schlüssel herauszugeben. Die Rechtslage ist hier relativ unklar, in der Praxis hat sowas noch nie stattgefunden.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Sämtliche deiner Daten in der Cloud werden von Microsoft und Co. nicht angefasst, nicht gescannt und nicht sonst irgendwas.

Genau, das ist einfach ein anderes Geschäftsmodell. Bei dem ganzen Kostenlos-Krams wird eben damit bezahlt, dass die Anbeiter die Nutzer-Daten irgendwie für eigene Zwecke verwenden. Bei bezahlten Lösungen von MS und Google wird absolut nichts gescannt oder ausspioniert. In dieser Hinsicht müssen die viel Überzeugungsarbeit leisten, damit Firmen überhaupt in die Cloud gehen. Ein Skandal in die Richtung und die könnten einpacken.
 

anselmh

ww-nussbaum
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Soweit so richtig die meisten Ausführungen. Klar, dass von Fritz weniger Probleme bekannt werden als von Cisco, die Verbreitung und der Angriffsvektor ist halt einfach nicht vergleichbar. Cisco ist nicht unbedingt der beste Anbieter, so schlecht aber auch nicht. Ubiquiti ist recht neu, aber baut auch solide Technik, die skaliert und deutlich sicherer ist als Heimnetzgeräte als eine normale Fritzbox. Es gibt viele andere Hersteller, die gutes bauen. Ne FritzBox reicht im Zweifel aber natürlich auch aus für die meisten kleineren Büros, solange sie halbwegs aktuell ist.

Wer nicht in die USA will, kann sich ggf. mit der Telekom-Azure Cloud anfreunden. Das ist Telekom-Microsoft Verbund in Deutschland gehostet, außer es ist explizit anders gewünscht. Selbstverfreilich gibts da auch VPN, Netzwerksicherheitstools wie Firewalls, DDoS Protection und Endpoint Security Protection.

Wem’s nicht reicht, der kann dann noch Custom SLAs, DPAs und ähnliches abschließen, dann hat man mehr in der Hand als wenn man’s selbst hosted/managed. Kostet aber halt dann auch alles entsprechend. Das machen z.B. die bekannten Automobilbranchengrößen genau so. Selbst gehosted ist mittlerweile recht wenig und die, die es machen haben hoffentlich mind. 2 Mitarbeiter nur für diese Aufgaben.

Sicheres VPN gibts am besten wirklich Open Source oder ProtonVPN, wobei halt zur Debatte steht wie sicher das VPN wirklich sein muss in diesen Fällen hier und wie wahrscheinlich ein Angriff darauf im jeweiligen Fall ist.
 
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