? zu einem (Wind-)Sägewerk

raziausdud

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Hallo zusammen,

ich hab vor ein paar Tagen in Holland eine eindrucksvolle Wind-Sägemühle besichtigt. Leider gab es keinen Führer/ keine Führung, so dass eine Sache offen geblieben ist, die ich auch durch "Googeln" bisher nicht klären konnte. Aber sicher wird jemand von Euch mir das erklären können:

Wie werden die Stämme in einem Vertikal-Sägegatter geführt, so dass die Schnitte gerade werden, der Stamm also nicht zur Seite ausweichen kann? Ist das eine Art Wagen oder Schiebeschlitten? Aber wie ist der konstruiert, so dass der Wagen/Schlitten "vom Gatter nicht mit durchgesägt wird:confused: "?

Vielen Dank im voraus und freundliche Grüße
Rainer
 

Georg L.

ww-robinie
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Bei normalen Gattersägen die ich bisher gesehen habe gibt es einen Wagen vor und einen Wagen hinter dem Gatter. Der Stamm wird auf den Wagen vor dem Gatter gelegt und gegen das Gatter gefahren. Wenn der Stamm weit genug durchgesägt ist, daß der Wagen den Stamm hinter dem Gatter aufnehmen kann, wird er aufgenommen und durch das Gatter gezogen. kurz vor Ende des Stammes wird dann der Wagen vor dem Gatter abgekoppelt.
Dieses System ist auch der Grund dafür, daß die Stämme für ein Gatter eine Mindestlänge von etwa 2m haben müssen.
 

civil engineer

ww-robinie
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@ Georg

Durch das Gatter wird der Stamm, so wie ich das kenne, mittels Vorschubwalzen befördert. Diese sitzen unmittelbar vor und hinter den Sägeblättern. Vielleicht habe ich Deine Beschreibung nur falsch aufgefaßt, hört sich für mich so an, als besorgten die Wägen den Vorschub.


@Rainer

Wenn das noch ein älteres Gatter ist, wie das (aus der Zeit des 2. Weltkrieges) in der Zimmerei, in der ich gelernt habe, muß der Säger schnell genug sein, damit er die Zange am Wagen wieder öffnet, bevor der Wagen am Gatter anstößt.

Gruß
Jochen
 

Hacki

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Jungs, Ihr habt beide Recht.
Es gibt beide Systeme, außerdem noch eine Verbindung von Beiden.
Das System mit den Wagen ist das Ältere, weil da noch "Handvorschub" angesagt war.
Im Freilichtmuseum Wackershofen bei Schwäbisch Hall ist ein solches Sägewerk aufgebaut, leider nicht in Betrieb.
In den Vogesen gibt es oberhalb von ORBEY ein Holzmuseum, die sägen noch bei Führungen(immer nur 10 cm)
Gruß Gerd
 

raziausdud

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Ich hätt es auch gleich anfügen können, um diese Mühle geht es:
Houtzaagmolen De Rat , auf dem Boden waren Geleise. Am Gatter sieht man allerdings keine Vorschub-Walzen; ich glaube aber, da ein Seil zu erkennen...

Das ist auch nicht das Problem. Ich konnte mir nur nicht vorstellen, wie der Schnitt gerade wird (da lag ein Stamm von 10-15 Metern Länge, von dem sauberst eine Bohle abgeschnitten war). Wenn die Stämme also auf ein bis zwei Wagen fest eingeklemmt werden, dann ist es mir jetzt klar.

Und dann habe ich inzwischen auch noch diese Seite entdeckt historische Säemühlen. Da sieht man schön, wie der Stamm mit einer Kette oder (weiter unten) mit einer Zwinge auf dem dort "hölzernen Gleitrahmen" genannten Schlitten befestigt wird. In der weiter unten gelegenen Abb. erkenne ich, dass offenbar (?) für den Stamm dabei an beiden Enden ein Auflage-Querholz "geopfert" wird.

Danke soweit.
Rainer
 
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