Zu blöd ein Loch zu bohren..

mkraemerx

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Hallo zusammen,

um den Gebrauchswert meiner halb-fertigen Werkbank etwas zu steigern, wollte ich gestern zumindest mal ein paar Bankhakenlöcher bohren. Ich habe versucht die 70mm starke Platte aus Fichte mit der vermutlich bekannten Bohrbuchse als Führung und einem Famag 19mm Schlangenbohrer zu bearbeiten.
Mal abgesehen davon dass es wohl naiv war das mit dem Akkuschrauber zu versuchen, war das Ergebnis nicht sehr befriedigend. Die Löcher sind eher 20, teils sogar 20.5mm. Von Famag wird langsame Drehzahl empfohlen, ich hatte allerdings eher das Gefühl schneller ginge es besser.

Mir ist dann erst gestern Abend aufgefallen, dass für Bohrbuchse ein Spiralbohrer und kein Schlangenbohrer empfohlen wird. Den habe ich aber nicht und die sind recht teuer, wenn sie auch bestimmt gut sind.

Wie kann ich es nun besser machen? Gewindespitze am Bohrer abfeilen oder zumindest das Gewinde abfeilen wäre eine Option, ich befürchte aber das verschlimmbessert das Ergebnis eher. Ich könnte mit einem 14mm Spiralbohrer vorbohren. Das wird das eigentliche Bohren erleichtern, aber ich befürchte dass dann die Führung fehlt und das Loch gar nicht mehr gerade wird.

Sonst wurden hier im Forum Forstnerbohrer empfohlen. Die Anschaffung würde ich noch verkraften, wobei ich dann vermutlich noch eine Verlängerung brauche. Die könnte ich aber wenigstens auch für andere Forstner verwenden.

Was meint ihr sollte ich als nächste Variante versuchen?

Viele Grüsse, Michel
 

enovs

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Die Abweichung von 1-1.5 mm ist schon viel. Hast du das Brett mit der eingelassenen Bohrbuchse auf der Platte ausreichend fixiert?
 

mkraemerx

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Die Abweichung von 1-1.5 mm ist schon viel. Hast du das Brett mit der eingelassenen Bohrbuchse auf der Platte ausreichend fixiert?
Beim ersten Loch (das 20.5 wurde) leider nur mit einer Zwinge, beim zweiten Versuch war es aber bombenfest mit zwei dicken Zwingen angezogen. Das Loch hat trotzdem 20mm.

Ich denke der Schlangenbohrer ist wirklich keine gute Wahl in dem Zusammenhang. Um die Gewindespitze wickeln sich recht schnell Holzufasern, so dass diese Vermutlich eher brems als sonst etwas tut. Und dann ist sind bei dem grossen Schlangenbohrer leider auf die Länge der Bohrbuchse weniger als 2 Gänge, das heisst der Bohrer sitzt leider auch nicht richtig sauber in der Führung.
 

Dat Ei

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Moin, moin,

ich habe bei meiner Werkbank zunächst einen 19 mm Fräser in der Oberfräse mit Kopierring und Schablone verwendet, um die ersten 10-15 mm zu fräsen. Anschließend habe ich mit einem 19mm Forstner in der Bohrmaschine und mobilem Bohrständer durchgebohrt. Das ging eigentlich recht gut.


Dat Ei
 

WinfriedM

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Wenn ich mit dem Akkuschrauber in der Hand schön in alle Richtungen herumtanze, schaffe ich auch, das Loch 1mm größer zu bohren. Ansonsten kaum vorstellbar. Kurzum: Bohrständer wäre gut, auch deshalb, damit das Loch wirklich genau senkrecht ist.
 

mkraemerx

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Wenn ich mit dem Akkuschrauber in der Hand schön in alle Richtungen herumtanze, schaffe ich auch, das Loch 1mm größer zu bohren. Ansonsten kaum vorstellbar. Kurzum: Bohrständer wäre gut, auch deshalb, damit das Loch wirklich genau senkrecht ist.

Du meinst mit der Bohrbuchse und dem Schlangenbohrer, aber anstatt Akkuschrauber die Bohrmaschine im Ständer, sollte das deutlich besser werden? Ich hatte den Schlangenbohrer schon etwas abgehakt dafür.
Bei einer 3-Gang-Bohrmaschine, welchen Gang würdest du dann nehmen? Wie ich schon geschrieben habe war ich etwas überrascht dass entgegen der Empfehlung mein Eindruck war es ginge besser mit höherer Drehzahl.
 

WinfriedM

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Mach doch im Bohrständer erstmal einen Test in ein Reststück Holz, wie da die Qualität wird. Würde im ersten Gang bohren.
 

mkraemerx

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So, gestern eine Versuchsreihe gestartet. Für alle Löcher den Wolfcraft Bohrständer, die alte Black&Decker 3-Gang Bohrmaschine im 1. Gang.

Ich habe 2
zwei Löcher mit der Bohrbuchse gebohrt, davon das erste direkt mit dem Schlangenbohrer, das zweite vorgebohrt mit 14mm Spiralbohrer. Dann das Gleiche nochmal ohne die Bohrbuchse, einmal direkt und einmal vorgebohrt.

IMG_5453.jpg

1. direkt m. Bohrbuchse: 19.8mm
2. vorgebohrt m. Bohrbuchse: 19.5mm
3. direkt o. Bohrbuchse: 19.3mm
4. vorgebohrt m. Bohrbuchse: 19.3mm

Also, die Führung mit der Bohrbuchse bringt bei diesem Bohrer eigentlich gar nichts. Ist für mich auch nachvollziehbar, denn der Bohrer liegt je nachdem wie man ihn dreht immer nur partiell an.

Ich glaube aber immer noch, dass die Charakteristik des Bohrers mit der Gewindespitze nicht gut zum Bohrständer passt. Der Bohrer zieht sich sehr stark ins Holz und wenn ich mittels des Bohrständers versuche kontrolliert gegenzuhalten wird sich der wacklige Bohrständer ziemlich sicher verbiegen und zu den Toleranzen führen. Das Vorbohren sorgt dafür dass die Gewindespitze nicht mehr greift, aber dann scheint Führung zu fehlen.

Interessant ist nämlich, dass das allererste Loch 19.1mm ist. Da hatte ich das Holz nicht fixiert, sondern einfach nur auf die Platte des Bohrständers gelegt. Es wurde dann vom Bohrer quasi aufgefressen, auch als ich die Maschine wieder angehoben habe. Und obwohl ich dann das Holz sicher nicht perfekt gehalten habe, ist dieses Loch besser.

Ich werde nun noch zwei Dinge versuchen: Vorbohren mit kleinerem Durchmesser, vermutlich 4 oder 5mm. Ich hoffe so den Zug rauszunehmen und trotzdem die Zentrierung des Bohrer mit der Spitze zu erhalten.
Alternativ könnte ich die Höhenverstellung des Bohrständers einfach lösen. Wenn die nicht fixiert ist, kann man die Bohrmaschine mittels Drehkreuz einfach hoch/runter bewegen, aber man hat keinen Gegendruck durch die Feder. Dann würde ich die Maschine einfach vom Bohrer einziehen lassen und lasse dann die Hand am Schalter. In beiden Fällen werde ich die Drehzahl nochmal etwas reduzieren.

Ich berichte sobald ich Zeit hatte.

Einen produktiven Samstag wünsche ich.
 

hobbybohrer

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Hallo,
Forstnerbohrer und alles fest spannen, auch den Bohrständer. Spiel in der Bohrständersäule beseitigen. Gute Zwingen sind auch wichtig.
Grüße Richard
 

Rho

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Interessant ist nämlich, dass das allererste Loch 19.1mm ist. Da hatte ich das Holz nicht fixiert, sondern einfach nur auf die Platte des Bohrständers gelegt. Es wurde dann vom Bohrer quasi aufgefressen, auch als ich die Maschine wieder angehoben habe. Und obwohl ich dann das Holz sicher nicht perfekt gehalten habe, ist dieses Loch besser.
Das deckt sich mit meiner Erfahrung: ich habe einige Löcher mit einem guten Star-M Schlangenbohrer gebohrt, anfangs im Bohrständer, die letzten Löcher Freihand. Die Freihand Löcher sind präziser als die Eingezwängten im Bohrständer. Der Schlangenbohrer scheint sich selber besser zu führen wenn er nicht zu heftig gezwängt wird. Mein Handwerkzeug Youtuber Peter Sellers bohrt ebenfalls Freihand mit einem Handbohrer und die Löcher sind top ...
 

Free

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Moin,
habe mir für die Aktion bei Feine Werkzeuge einen teuren 19mm Bohrer mit der Buchse gekauft und beides nach erledigter Arbeit mit 15 Euro Verlust wieder als Set verkauft.
Würde ich wieder so machen.
Dies vielleicht als Tipp.

Gibt genug Interessenten für so ein Set.

Gruß,

Flo
 

Free

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War, so meine ich mich zu erinnern, der 19mm Famag Holz Spiralbohrer für 55 Euro.

Mit dem war ich zufrieden.

Gruß,

Flo
 

enovs

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Ich b
War, so meine ich mich zu erinnern, der 19mm Famag Holz Spiralbohrer für 55 Euro.

Mit dem war ich zufrieden.

Gruß,

Flo

Genau den habe ich in Kombination mit der Buchse auch für ein kommendes Projekt in meinem Keller liegen.
Kann im Laufe der nächsten Tage gerne mal Probebohrungen damit machen und messen um deine Testreihe hier zu ergänzen
 

raziausdud

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Hallo zusammen,

Versuch einer Erklärung: eventuell ist der Bohrer nicht perfekt. Wenn die Spitze nicht absolut in der Mitte ist, eiert er ja minimal. Der Bohrer hat also eventuell genau 19 mm macht aber einen größeren Kreis. Beim händisch Bohren gibt man dem Eiern vielleicht etwas nach. Und wenn man vorbohrt, hat die Spitze ja keinen Einfluss mehr.

Rainer
 
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borisffm

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Hallo,
Ich habe auch die Bohrbuchse und den FAMAG-Bohrer bei feinewerkzeuge gekauft. Meine Hobelbank ist aus Buche. Es hat super funktioniert. Zum Bohren habe ich eine Festool Quadrill mit Kabel benutzt mit einem Zusatzgriff. Beim Bohren habe ich den Bohrer paar mal rausgezogen.
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Boris
 

zehlaus

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Ein Schlangen- oder Lewisbohrer ist für die Freihandanwendung gedacht, er hat sein eigenes Führungssystem. Durch die unterschiedlichen Materialdichten in Nadelholz wird die Bohrspitze schon mal etwas abgelenkt, bei der Verwendung einer zweiten Führung in Form einer Bohrbuchse wird nicht die Führung besser, sondern die Ausweichbewegung verstärkt. Also ist der Bohrer für diese Anwendung nicht unbedingt die richtige Wahl, eher für tiefe Bohrungen im Bereich der Zimmermannsarbeiten, denn dort werden die Bohrspäne sehr gut aus dem Bohrloch befördert und eine anwendungsgerechte Präzision erreicht. @borisffm hat die geeignetere Variante für die gewünschte Aufgabe gezeigt.
 

Free

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Moin Saw,

wie gesagt, konnte ihne anschließend mit 15 Euro Verlust weiter verkaufen. War für mich durchaus ok :emoji_slight_smile:

Gruß,

Flo
 

mkraemerx

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Ja, da kann ich zustimmen. Ich habe noch weiter experimentiert, die besten Ergebnisse mit dem Schlangenbohrer habe ich wenn ich im Bohrständer die Führung löse so dass die Feder keinen Gegendruck gibt und der Ständer nur seitlich führt. Man muss dann nichts tun, der Bohrer zieht sich selbstständig ganz langsam ins Holz.

In der Variante habe ich nun auch noch 2 Löcher in die Bankplatte gebohrt weil ich endlich einen Hobelstopp platzieren wollte. Die etwas besser als die vorigen, 19.2mm bis 19.3mm. Die Bankhaken sitzen nicht super, logisch bei 0.4mm Spiel durch das Untermass der Bankhaken. Aber besser wird es mit diesem Bohrer nicht.

Die Kombi aus Bohrbuchse und Schlangenbohrer macht gar keinen Sinn. Ich denke ich werde für die weiteren Löcher in den sauren Apfel beissen und mir den teuren Bohrer bestellen oder einen Forstner + Verlängerung. Ich hatte zwischenzeitlich sogar mal in UK geschaut, ob es dort 3/4 " Bohrer gibt. 20mm gibt es bei uns ja zuhauf wie auch SAW schon angemerkt hat, daher hatte ich die Hoffnung dort sei 3/4" ein gängiges Mass. Aber die meisten Bohrer die ich dort gefunden habe gibt es eh nur bis 1/2". Wenn also Spiralbohrer sehe ich keine Alternative zum Famag.
 

borisffm

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Hallo,

Forstnerbohrer bei 70mm Plate ist nicht optimal. Die Späne bleiben drinnen und irgendwann blockieren den Bohrer. Auch die Wärmeentwicklund deswegen ziemlich hoch. Das ist meine Erfahrung.

Boris
 

VolkerDK

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Hab meine Löcher mit Fisch wavecut 19mm und so einem billig Bohrständer von Wolfcraft gebohrt.
Ging perfekt. War Buche 48mm stark.
 

zehlaus

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Da Du ja schon eine Bohrbuchse hast würde ich es mit einem normalen 19mm Bohrer versuchen, mit abgesetztem Schaft kost so ein Standardbohrer ca. 8.-€. Das Geld würde ich für einen Versuch investieren, es muss kein Famag oder ähnliches Fabrikat für einen Test sein.

Wenn man tiefe Löcher mit dem Forstnerbohrer bohren will, dann würde ich allerdings auch zu Fisch oder Famag greifen, dazu die Absaugung sicherstellen.
 

mkraemerx

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Wo gibt es denn einen 19mm Standardbohrer? Selbst für Metall habe ich keinen gefunden.

Es scheint dass es von Star-M einen deutlich günstigeren gibt, den müsste man aber in UK bestellen. Und dazu sieht dieser aus wie ein Schlangenbohrer ohne Gewindespitze.
 

schrauber-at-work

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