lunateide
ww-robinie
- Registriert
- 9. April 2010
- Beiträge
- 1.700
Guten Abend Woodworker,
seit einigen Tagen hat ein kleiner Zirkus seine Zelte in unserer kleinen Stadt aufgeschlagen.
Ich kam nicht umhin, an der Absperung zu verweilen und dem buten Treiben zuzusehen.
Dabei kam auch wieder die Erinnerung an einen völlig anders gearteten Zirkus zutage, den ich in den folgenden Zeilen beschreiben möchte.
Abschied vom Zirkus
Ein letztes Mal in der Manege,
Ein Lächeln aus dem Rampenlicht,
Man bringt ihm stehend Ovationen,
Doch seine Tränen sieht man nicht.
Sie gleiten lautlos auf den Boden,
Der schon so manches Unrecht deckt,
In einer Welt, die ihre Lügen
Feig hinter falschem Glanz versteckt.
Wer ahnt schon, was er heut empfindet,
Zum letzten Mal im roten Frack
Und blankpolierten Stulpenstiefeln
Um die man ihn beneidet hat.
Ein letzter Tusch ruft zum Finale,
Artisten, Gaukler um ihn her.
Allmählich leeren sich die Ränge,
Und mit dem Licht verlöscht auch er.
Noch lange steht er auf dem Zirkel,
Wo er sonst Hengste tanzen läßt.
Doch mancher Kopf mit bunten Federn,
Biß heimlich sich im Zügel fest.
Vor allem einer der Quadrille,
Der früh schon "Hohe Schule" sprang,
Den treibt es mächtig an die Tete,
Ihm ist schon längst die Zeit zu lang.
Hier spielte er mit Pantherkatzen,
Den Flammenreif fest in der Hand.
Doch wo man ernsthaft Krallen schärfte,
Das hat er viel zu spät erkannt.
Die Flieger in der Zirkuskuppel,
Die schützt ein dichtes Netz aus Stahl:
Für ihn gab's keine weiche Landung,
Für ihn gab's nur den freien Fall.
Nur jener dumme August eben,
Der in den Pausen Späße macht,
Der sagte scherzend oft die Wahrheit,
Doch ihn hat man nur ausgelacht.
Um Mitternacht sieht man noch immer,
Ihn grübelnd seine Runden dreh'n;
Er denkt der Jahre, die sein Leben,
Die heut für ihn zu Ende geh'n.
Und plötzlich läßt er wild entschlossen
Das Zirkuszelt illuminier'n
Und Menschen, Tiere, Sensationen
Für sich noch einmal aufmarschier'n.
Ein letztes Mal schwingt er die Peitsche,
Für sich als Chef und Publikum,
Verbeugt sich vor den leeren Reihen
Und geht, und dreht sich nicht mehr um...
Was haltet Ihr davon?
Gruß
Roland
seit einigen Tagen hat ein kleiner Zirkus seine Zelte in unserer kleinen Stadt aufgeschlagen.
Ich kam nicht umhin, an der Absperung zu verweilen und dem buten Treiben zuzusehen.
Dabei kam auch wieder die Erinnerung an einen völlig anders gearteten Zirkus zutage, den ich in den folgenden Zeilen beschreiben möchte.
Abschied vom Zirkus
Ein letztes Mal in der Manege,
Ein Lächeln aus dem Rampenlicht,
Man bringt ihm stehend Ovationen,
Doch seine Tränen sieht man nicht.
Sie gleiten lautlos auf den Boden,
Der schon so manches Unrecht deckt,
In einer Welt, die ihre Lügen
Feig hinter falschem Glanz versteckt.
Wer ahnt schon, was er heut empfindet,
Zum letzten Mal im roten Frack
Und blankpolierten Stulpenstiefeln
Um die man ihn beneidet hat.
Ein letzter Tusch ruft zum Finale,
Artisten, Gaukler um ihn her.
Allmählich leeren sich die Ränge,
Und mit dem Licht verlöscht auch er.
Noch lange steht er auf dem Zirkel,
Wo er sonst Hengste tanzen läßt.
Doch mancher Kopf mit bunten Federn,
Biß heimlich sich im Zügel fest.
Vor allem einer der Quadrille,
Der früh schon "Hohe Schule" sprang,
Den treibt es mächtig an die Tete,
Ihm ist schon längst die Zeit zu lang.
Hier spielte er mit Pantherkatzen,
Den Flammenreif fest in der Hand.
Doch wo man ernsthaft Krallen schärfte,
Das hat er viel zu spät erkannt.
Die Flieger in der Zirkuskuppel,
Die schützt ein dichtes Netz aus Stahl:
Für ihn gab's keine weiche Landung,
Für ihn gab's nur den freien Fall.
Nur jener dumme August eben,
Der in den Pausen Späße macht,
Der sagte scherzend oft die Wahrheit,
Doch ihn hat man nur ausgelacht.
Um Mitternacht sieht man noch immer,
Ihn grübelnd seine Runden dreh'n;
Er denkt der Jahre, die sein Leben,
Die heut für ihn zu Ende geh'n.
Und plötzlich läßt er wild entschlossen
Das Zirkuszelt illuminier'n
Und Menschen, Tiere, Sensationen
Für sich noch einmal aufmarschier'n.
Ein letztes Mal schwingt er die Peitsche,
Für sich als Chef und Publikum,
Verbeugt sich vor den leeren Reihen
Und geht, und dreht sich nicht mehr um...
Was haltet Ihr davon?
Gruß
Roland
