Zinkensäge

DerBastler

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Ich bräuchte eine vernünftige Säge zum herstellen von Schwalbenschwanzverbindungen in Hartholz , Pistolengriff wäre gut.
Was könnt ihr mir empfehlen, wo liegt der Unterschied zwischen einer Veritas Zinkensäge und der Lie-Nielsen Zinkensäge?
Vom Preis her würde mir die Veritas natürlich besser gefallen:emoji_slight_smile:
 

MysteriumHolz

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Ich sag nur Veritas!
Ab Werk sauber geschärft und ein gutes Preisleistungsverhältnis.

Ich hab gestern zufällig dieses Video zur Veritas Carcass Saw gesehen:
https://www.youtube.com/watch?v=Lr9hjNWbNaM&list=UUhSmIRtYVNZghB7J5kOt8Ng

Der Säge wird vom Videomacher vorgehalten, sie starte sehr schlecht, das Problem kenne er schon von anderen Sägen (Veritas-Sägen?). Die Säge wird dann nachgeschärft (?) mit einer Feile und auch auf einem Schärfstein behandelt (um die Schränkung zurückzunehmen?).

Ich hoffe ein Sägenexperte liest mit und hat Lust die Allgemeinheit aufzuklären:
Ich hatte mir dieselbe Säge gekauft - und bin auch sehr zufrieden. Ich wollte eine Säge mit Rücken für Längsschnitte, da gibt es aber nicht soviele im Japanbereich - mir sind Japansägen persönlich eigentlich lieber. Preis / Leistung bei der Veritas hatten den Ausschlag gegeben, zusammen mit der Möglichkeit, irgendwann tatsächlich nachzuschärfen.

Meine Erfahrung war: Ja, sie startet erstmal schwer, wie in dem Video geschildert. Nach ein paar Einsätzen aber war das Problem eigentlich vorbei - keine Ahnung, ob sich an der Säge durch das Sägen etwas "geändert" hat, oder, ob meine Motorik sich einfach auf den westlichen Sägetyp eingelassen hatte nach ein paar Einsätzen.

Die Frage nun:
Sollte man das wirklich machen, was der Herr Bandte im Video zeigt?
Ich bin ehrlich gesagt etwas skeptisch, ob das wirklich notwendig ist, aber kann natürlich sein, dass ich einfach keine Ahnung habe.
 

heiko-rech

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Hallo,

ich kann nicht beurteilen ob das Umfeilen etwas positives bewirkt. Aber ich behaupte mal, dass jede Säge schwer startet, wenn man sie wie im Video gezeigt auf der kompletten Kante aufliegend und noch dazu mit Druck von oben startet.

Wird die Säge schräg angesetzt und ohne Druck von oben, startet sie viel einfacher.

Beim Ziehen über den Stein wird der Grat entfernt, der beim maschinellen Schärfen entsteht.

Meine Veritas Sägen sind inzwischen nachgeschärft und laufen seither viel besser. Nachgeschränkt habe ich sie noch nicht. Wenn ich wieder eine neue Veritas Säge kaufe, werde ich diese gleich nach dem Kauf leicht nachfeilen.

Gruß

Heiko
 

MysteriumHolz

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Ich sehe sie mir mal genauer an, ob ich maschinellen Grat erkennen oder erfühlen kann. Ansonsten säge ich wohl einfach weiter, bis sie stumpf ist. Vielen Dank.
 

Neige

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.... Wenn man weiß, wie man eine westliche Säge startet und etwas Übung bekommen hat, kann man genauso einfach anfangen wie mit einer japanischen Säge.


So ist es. Während meiner Lehre hab ich gelernt mit einer Feinsäge Schwalbenschwanzzinken herzustellen.
Mein Altgeselle hat mir eine stumpfes Teil hingelegt -wenn die seiner Meinung nicht stumpf genug war nochmal über den Hammer gezogen- mit der Bemerkung:"Nu mach mal"

Wie man dann schärft und mit wenigen Zügen saubere Schnitte bei Schwalben und Zinken bekommt, hat er mir dann beigebracht.

Entschuldigt bitte, aber manchmal vertrete ich heute noch seine Meinung, dass es auch ohne "neumodisches Zeug" hervorragen funktioniert.
 

pedder

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Boah was für ein krasses Video. Der Typ mit den motorischen Problemen und dem Sprachfehler verfeilt die Säge ohne jeden Anlass.

Zum Ansetzen einfach den Druck vom Blatt nehmen - fast anheben. Dann sägt die Säge perfekt. Sinnvollerweise setzt man die Säge in der Mitte an. Und man nimmt die Kluppe auf die richtige Höhe. Seine fluchtet nicht mit dem Arm.

Sich einen 8000 mit einer Säge ruinieren ist eine lustige Idee.

Liebe Grüße
Pedder
 

pedder

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Ich bräuchte eine vernünftige Säge zum herstellen von Schwalbenschwanzverbindungen in Hartholz , Pistolengriff wäre gut.
Was könnt ihr mir empfehlen, wo liegt der Unterschied zwischen einer Veritas Zinkensäge und der Lie-Nielsen Zinkensäge?
Vom Preis her würde mir die Veritas natürlich besser gefallen:emoji_slight_smile:

In der Funktion gibt es keinen großen Unterschied. Die Lie-Nielsen werden schon in der Produktion von Hand gefeilt. Das dürfte etwas ruhiger laufen. Aber ich hatte neulich eine Veritas in der Werkstatt, das war völlig in Ordnung.

Die Lie-Nielsen ist aber schöner. Und LN bietet (oder bot? ich hab das nicht aktuell geprüft) einen Schärfservice für 15 $ an.

Adria und Gramercy spielen auch in der Liga.

Liebe Grüße
Pedder
 

Sägenbremser

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Hallo Sigi

bei Feinsäge hat mein Altgeselle immer
fast rot gesehen und " das wird jetzt aber
eine ganz feine Arbeit" waren noch die netten
Kommentare von ihm und meinem Meister.

Gestellsäge war zu meiner Zeit noch Pflicht.
Irgendwann hat es auch jeder kapiert und
ich fand das sogar sehr brauchbar.

Erst in Skandinavien habe ich ordentliche
Sägen ohne das ganze Gedöns kennen lernen
dürfen. Als alter Tischler benütze ich das Zeugs
aber wie es mir beliebt. Auch die Gestellsäge hat
bei mir noch ihren Einsatz, ich schlitze halt gerne
mit den Teilen. Zum Absetzschnitt aber dann doch
der Japaner:emoji_grin:

Liebe Grüsse, Harald
 

Neige

ww-robinie
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Mit der Gestellsäge durfte ich besäumen, meterweise....auch wenn die Pfoten weh taten, ich hab sehr viel gelernt und die Sägen zu schätzen gewusst. Heute noch bin ich froh, in einem Betrieb gelernt zu haben, wo noch Wert auf Details gelegt wurde. Wenn auch schon damals "moderne" Maschinen zum Einsatz kamen, bin ich dankbar auch den Umgang mit Hobel, Handsägen, Stechbeitel.. gelernt zu haben.
 

DerBastler

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Es ist jetzt erst mal die Veritas geworden, zum Üben und schärfen war mir die andere zu schade.
Danke für die Antworten, ich werde euch auf dem laufenden halten wie ich damit zurecht komme.
 
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