Womit Rasterlöcher in Fensterrahmen verschließen?

blableblu

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Liebe Woodworker,

Der Fensterlieferant meines Misstrauens hat in meine wunderschönen Eichenholzfenster ungefragt Rasterlöcher gebohrt, und nachdem sich die Herrschaften nicht für Problemlösungen interessieren und ich keine Lust habe, mich jetzt auch noch vor Gericht zu streiten, suche ich nach einer Lösung, wie ich das Problem soweit lindern kann, dass ich zu den Denkmalfenstern passende ungerasterte Griffe montieren kann, ohne dass auf der Seite das Loch herausschaut.

Ich befürchte ehrlich gesagt, dass alles noch schlimmer wird, wenn man jetzt versucht, die Löcher mit einer holz-ähnlichen Substanz zu verschließen, deshalb konzentrieren sich meine Bemühungen darauf, wie man die Oliven so montieren kann, dass sie möglichst zentral über dem Loch sitzen - denn hypothetisch würden die Griffe die Löcher wahrscheinlich (nur) um Haaresbreite (nicht) abdecken, das Loch schaut wohl einfach deshalb heraus, weil kein Gewinde perfekt gerade ist und die Griffschrauben damit nicht genau mittig sitzen. Vielleicht bräuchte ich also einfach etwas, das die Griffschrauben in eine perfekt mittige Position zwingt. Sowas in der Richtung:

https://de.rs-online.com/web/p/gewindeeinsatze/7680732
https://de.aliexpress.com/item/1005003380524674.html

Ich finde nur leider nichts, mit dem ich das relativ fette Rasterloch (11-12mm) auf ein M5-Gewinde verringern kann. Dabei denke ich mir - ich bin doch bestimmt nicht der erste, der das Problem hat, vielleicht gibt es dafür ja sogar eine Standardlösung, und ich muss hier nicht herumpfuschen? Vielen Dank!
 

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FredT

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Eichendübel einleimen? Dann maßlich bohren... alles andere wird wohl eher nicht abgedeckt gelingen.
 

yoghurt

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Hallo,
Querholzplättchen einleimen. Ich bin gerade out of order, aber vielleicht kann jemand hier Dir ein paar passene Querholzplättchen bohren? Welchen Durchmesser brauchst Du denn?
 

blableblu

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Kriegt man das farblich hin? Ich hätte die Erwartung, dass man das eingeleimte Holz - ob Plättchen oder Dübel - wohl erstmal plan schleifen muss. Dabei würde dann auch ein Teil der pigmentierten Öllasur mitkommen, und wenn man dann drüberlasiert, würde ich deutlich sichtbare Unterschiede befürchten zwischen dem derzeit doppel lasierten Rahmen, den Stellen, die eine dritte Lasur erhalten haben und denen, die gerade zum ersten Mal lasiert wurden.
 

FredT

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ich denk mal, daß man die Querholzpropfen gut maßlich machen kann und dann bündig einsetzt. Der letzte Hammerschlag, ggf. . Schleifen kann man vorher schon. und lasieren dann mit kleinem Pinsel nur den Querlöchner. Die meiste Oberfläche wird wohl ohnehin durch dein Abdeckblech verdeckt. ist wohl mehr eine Fleißarbeit.
 

magmog

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Guuden,

ausflicken ist das eine, wichtiger wäre mir eine praxisgerechte Befestigung der Oliven.
In den Flicken dürften Holzschrauben schlecht halten, spätestens wenn ein Flügel klemmt.

Deswegen sind die Befestigungen nach Norm am Getriebekasten nicht völlig sinnbefreit.
 

FredT

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Dabei könnte man ja eingesetzte Metall"dübel" mit einem Querlochblättchen abdecken, der Optik halber...

korrigiere: "Dübel" sollte Rampamuffen sein in passender Abmessung. Das metrische gewinde kann man noch reduzieren mit entsprecheden Einsätzen.
 
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blableblu

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ausflicken ist das eine, wichtiger wäre mir eine praxisgerechte Befestigung der Oliven.
In den Flicken dürften Holzschrauben schlecht halten, spätestens wenn ein Flügel klemmt.

Deswegen sind die Befestigungen nach Norm am Getriebekasten nicht völlig sinnbefreit.
Grundsätzlich sind das ja keine Holzschrauben sondern M5 Metallschrauben für den Getriebekasten, von daher wäre das eigentlich kein Thema.

Als Laie stellt sich mir aber eine andere Frage: Wenn im jetzigen Zustand das Loch nur auf der einen Seite rausschaut, bedeutet das ja vermutlich, dass entweder die Gewinde nicht völlig gerade sitzen oder die derzeitigen Löcher nicht präzise gebohrt sind. (Vermutlich letzteres?) Seht ihr eine realistische Chance, dass man nachher (mit einem Bohraufsatz?) deutlich kleinere Löcher in die Propfen bohrt und anderen Ende auch tatsächlich beim Gewinde rauskommt (und zwar ohne es zu beschädigen)?

Klingt irgendwie alles nicht nach Arbeiten, die ich mir selbst zutraue, aber wenn ich weiß, dass Tischler so etwas können, kann ich ja vielleicht nochmal die Fensterfirma fragen.
 

blableblu

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Dabei könnte man ja eingesetzte Metall"dübel" mit einem Querlochblättchen abdecken, der Optik halber...
Würde das mit den Metalldübeln tatsächlich funktionieren, würde es das Querlochblättchen vielleicht gar nicht mehr brauchen. Aber zum einen konnte ich die passenden Dübel bisher nicht finden, zum anderen - wenn tatsächlich nicht präzise gebohrt wurde - hätte ich die Befürchtung, dass das Gewinde der Dübel wahrscheinlich gar nicht zum Gewinde am Getriebekasten führt, sondern 1-2 mm daneben.
 

FredT

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Was heißt "rausschaut"? Daß das Rastermaß nicht übereinstimmt, oder was? Ist die Frage, welches Maß vereinbart wurde bzw für welche Abdeckung gebohrt wurde.
1-2mm Abweichung könnten symmetrisch am Abdeckblech nachgearbeitet werden, das deckt der M5 Schraubenkopf grad noch ab (wären beidseitig 0,5-1mm), wenn keine Senkschrauben verwendet werden. edit: sehe grad, daß es wohl solche wären...
 
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magmog

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Grundsätzlich sind das ja keine Holzschrauben sondern M5 Metallschrauben für den Getriebekasten, von daher wäre das eigentlich kein Thema.

Als Laie stellt sich mir aber eine andere Frage: Wenn im jetzigen Zustand das Loch nur auf der einen Seite rausschaut, bedeutet das ja vermutlich, dass entweder die Gewinde nicht völlig gerade sitzen oder die derzeitigen Löcher nicht präzise gebohrt sind. (Vermutlich letzteres?) Seht ihr eine realistische Chance, dass man nachher (mit einem Bohraufsatz?) deutlich kleinere Löcher in die Propfen bohrt und anderen Ende auch tatsächlich beim Gewinde rauskommt (und zwar ohne es zu beschädigen)?

Klingt irgendwie alles nicht nach Arbeiten, die ich mir selbst zutraue, aber wenn ich weiß, dass Tischler so etwas können, kann ich ja vielleicht nochmal die Fensterfirma fragen.



Guuden,

Das Problem ist doch gerade, dass die vorgesehenen Oliven eine anderes Bohrbild haben.
Ergo können die neue Schrauben nicht in die Gewinde des Kantengetriebes verschraubt werden.
Und mit Spax in den 20mm Flickmaterial dürfte es zu Probs mit der Festigkeit führen.
Oder es werden Hülsen mit einseitig Außengewinde und exzentrisch dazu Innengewinde am
anderen Ende verwendet.
 
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Holzrad09

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Nicht euer Ernst ?
In einer fertigen Oberfläche Querholzplättchen einbohren und wenn möglich noch beiputzen ? :emoji_grin:
Weißt Du wo Du zuerst hinschaust, nachdem das ausgeflickte ja auch noch sichtbar bleibt - auf das ausgeflickte ! Warum nimmst Du keine Olive mit größerem Sockel, wie sowas hier ?
LG
 

Paulisch

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Demmin
Hat dein Fensterbauer die Oliven dazu geliefert?
Was sagt generell der Denkmalschutz zu deinen Fenstern?
Ich kann nur für mich sprechen, ich musste im Denkmalschutz die Fenster nach dem Muster der Alten fertigen. Das einzige was ich ändern durfte war das Glas auf ISO. Deine Verleistung sieht zu modern aus, die passt allenfalls zu modernen Fenstern.
 

magmog

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Guuden,

Ich würde je ein Blechstück mit zu den Oliven passender Oberfläche fertigen,
diese "normal" anschrauben mit Passhülsen, außen Holzbohrung, innen Schraubedurchmesser.
Dazu ein zweites Blech das die Schrauben des ersten Blechs verdeckt und mit den Oliven gemeinsam
am ersten Blech verschraubt wird.
 

Holzrad09

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vom Lande
ein kleines Plättchen, welches genau dem Umriss der Olive folgt, nur halt ca 5mm größer ist, zwischenlegen
Komplett 5 mm umlaufend geht nicht, da kommst Du mit der Unterlage über der Kantenrundung zur Glasleiste hinaus.
LG
rasterlöcher.jpg

Edit: Der Sockel ist mir auch viel zu nah am Glasfalz, entweder ist er sehr breit oder die Rahmen sind zu schmal ausgeführt.
iv68_stulp_frontal_shop.jpg
 
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magmog

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Guuden,


Gerade erst das nachgeschobene Bild entdeckt.
Die vorgesehenen Oliven scheinen den heute üblichen Bohrabstand zu haben.
Dann bei den Hülsen bleiben damit die Schrauben nicht im Holzloch rumrutschen können
wenn der Anpressdruck nachlassen sollte.
Dann braucht es nur noch ein Unterlegblech das über die Rosettenenden soweit hinaus ragt
dass die Reste der Bohrungen verdeckt werden.
Im Verlauf der Rosettenenkontur reicht dann im weiteren Verlauf ein Überstand von einem mm.
 

Martin45

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Werden ja mehr als ein oder zwei Fenster sein.
Unterlegblech aus Alublech lasern oder Wasserstrahlschneiden lassen?
 

magmog

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Guuden,

nun mal diese Angelegenheit vom Kopf auf die Füße gestellt.
Der Fensterbauer/lieferant hat in Bezug auf die Olivenbohrungen genau das geliefert, was den "Anerkannte Regeln der Technik"
entspricht. Dazu ist er verpflichtet, selbst eine schriftliche Vereinbarung mit einem Kunden entbindet ihn nicht davon, bei einem Verstoß gegen die Regeln sich im Unrecht zu finden, Ausnahme: Der Vertragspartner ist nachweislich fachlich in der Lage die Konsequenzen eines solchen Verstoßes zu beurteilen.

Die Sachlage stellt sich mir so da, dass der Beschlagslieferant Teile lieferte,
die nicht den hier geltenden Standards entsprechen.

Die Nebenbohrungen dienen der sicheren kraftschlüssigen Einleitung
der durchaus nicht unerheblichen Kräfte die beim Betätigen eines Fensterflügels
auf den Olivenhebel einwirken können.
Die werden in den Flügelrahmen mittels der Rundzapfen die stramm in den Nebenbohrungen sitzen eingeleitet.
Dabei wird gleichzeitig die Nuss im Schlosskasten des Kantengetriebes vor unzulässigen Belastungen geschützt.

Die für die gezeigten Volloliven mutmaßlich zu verwendenden Schräubchen dürften kaum in der Lage sein, die auftretenden Kräften auf Dauer aufzunehmen.
Selbst wenn sie in Vollholz verschraubt werden.
In alten Altbauten kann man reichlich lose auf dem Holz rutschende Olivenrosetten besichtigen.
 

wasmachen

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Ok, und jetzt erklärst das dem Denkmalamt.

@TE
Ne Zerspanungsbude hast ned in der Gegend? Innen 5er Loch, Außendurchmesser saugend, Edelstahl oder vll auch n Buntmetall?
 

SteffenH

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Gestern mal wieder mit meinem 3D-Drucker eingespielt. Dabei ist mir eingefallen, das man damit solche Unterleger beliebiger Form und Farbe inkl. Zapfen drucken könnte.
 
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