Womit imprägniert?

Holzsinn

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Kann mir jemand sagen, womit diese Hölzer imprägniert wurden? Ich habe sie in der Gartenabteilung eines Holzfachmarktes gesehen, sie waren nicht gekennzeichnet.
Melanie
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brubu

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Hallo
Hier sind die Mittel, die sind wohl umweltfreundlicher als früher und in verschiedenen Farbtönen.
Gruss brubu
 

Holzsinn

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Danke für die Infos!
Ich hätte noch ein paar Zusatzfragen: KDI heißt Kesseldruck imprägniert, oder?
Was bedeutet denn KDS? und sind solche Imprägnierungen nicht grundsätzlich kennzeichnungspflichtig?
Ausserdem: ändert KDI oder KDS behandeltes Holz die Einordnung in eine Resistenzklasse?
und werden eigentlich nur Weichhölzer kesseldruck imprägniert?
Fragen über Fragen... aber hier trau ich mir, sie zu stellen, weil sie ernst genommen und mit Sachverstand beantwortet werden.
Melanie
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brubu

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Das ist hinterher Sondermüll.
Nein, gehört einfach in die Müll oder Altholzverbrennung, mehr nicht. Jedes Mal taucht dieses Märchen auf.
Jedes Holz hat seine "Tränkbarkeit" mit Holzschutzmitteln, da gab oder gibt es eine EN 350-2 hauptsächlich geht es um den Splint.
Buche lässt sich sehr gut imprägnieren, wird besonders mit Teeröl gemacht für Bahnschwellen.
Gruss brubu
 

joh.t.

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Nein, gehört einfach in die Müll oder Altholzverbrennung, mehr nicht. Jedes Mal taucht dieses Märchen auf.
Jedes Holz hat seine "Tränkbarkeit" mit Holzschutzmitteln, da gab oder gibt es eine EN 350-2 hauptsächlich geht es um den Splint.
Buche lässt sich sehr gut imprägnieren, wird besonders mit Teeröl gemacht für Bahnschwellen.
Gruss brubu
Sorry aber bei uns kostet alles Draussenholz, extra viel.
 

flüsterholz

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Hallo Melanie
Bezüglich der Resistenzklasse kann ich nur das weitergeben, was mir mal der Fachberater beim Kauf eines Fertigpavillons erzählt hat. Laut ihm, könne man KDI Fichte in etwa mit Douglasie vergleichen. Meine Erfahrungen sind etwas anders. Solange das Holz keine Risse oder größere Astlöcher hat, funktioniert es. Bei Rissen im Holz ist Douglasie meiner Erfahrung nach widerstandsfähiger. Gerissene KDI Fichte Balken waren bei mir bereits nach 10 angefault. Die nicht gerissenen sind jetzt, nach 24 Jahren, immer noch in Ordnung. Mit Wetterschutzfarbe gestrichen. Bei Douglasie, ebenfalls mit Wetterschutzfarbe gestrichen, bisher, nach 25 Jahren, keinerlei Probleme.
Gruß Michael
 

magmog

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Nein, gehört einfach in die Müll oder Altholzverbrennung, mehr nicht. Jedes Mal taucht dieses Märchen auf.
Jedes Holz hat seine "Tränkbarkeit" mit Holzschutzmitteln, da gab oder gibt es eine EN 350-2 hauptsächlich geht es um den Splint.
Buche lässt sich sehr gut imprägnieren, wird besonders mit Teeröl gemacht für Bahnschwellen.
Gruss brubu

alte Bahnschwellen sind wg deren Imprägnierung so ziemlich das übelste was es an Altholz gibt!
Seit dem 01.09.2002 ist jegliche Verwendung in D, außer als Bahnschwelle,
verboten, wie auch jeglicher Handel.
Verbrennen nur in Anlagen für Sondermüll mit entsprechender Zulassung.

Bei den Eidgenossen mag es anders sein.
 

Holzsinn

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Ich habe bei der Firma, die Brubru genannt hat, angerufen und folgende Informationen erhalten:
Kesseldruck imprägniertes Holz wird in Gebrauchsklassen von 1-4 eingeteilt. 1 ist Holz unterm Dach 2 hab ich vergessen, 3 sind liegend verbaute Teile und 4 solche mit Erdkontakt.
Für 3 und 4 sollte man KDI oder KDS Holz verwenden.
KDS heißt Kesseldruck Salz, womit Kupfersalze mit organischer Komponente gemeint sind.
Es werden Kiefer Douglasie Tanne, Fichte und seltener Lärche imprägniert, wobei Kiefer sich von seiner Zusammensetzung her am besten eignet.
Auch wenn KDS und KDI heute sanfter sind, sollten sie nur nur für tragende Holzkonstruktionen verwendet, die sonst zu schnell wegfaulen würden., Gebrauchsklasse 3-4.
KDI, KDS Holz ist immer noch so "giftig", dass man möglichst keinen Hautkontakt damit haben sollte. Ausserdem muss es gesondert entsorgt werden und wird gerne als Brennstoff beim Sondermüll verwendet, der ohne dieses behandelte Holz zu feucht wäre zum Brennen.
KDS gibt es auch in verschiedenen Farbtönen, die aussehen wie Lasuren, aber abwittern und grau werden. wer den Farbton erhalten möchte, müsste mit einer gängigen Farblasur für den Aussenbereich nachstreichen.

Das war´s auf die Schnelle, ich fand die Infos doch so interessant, dass ich sie euch nicht vorenthalten wollte.
Melanie
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wirdelprumpft

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ach, ja, noch ewas: KDI und KDS sind nicht kennzeichnungspflichtig, es muss aber ein Hinweis dabei stehen, dass es sich um behandltes Holz handelt. War in dem von mir besuchten Holzfachmarkt nicht derr Fall.
Melanie
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Schau mal die Aufkleber auf deinem Bild genauer an am Ende steht grün imp.
Danke für die Infos zu Kesseldruck KDI/KDS
 

Andreas W.

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Hallo Holzsinn,

die Kollegen haben ja schon einiges geschrieben, Du bist auch tätig geworden.

Anmerken möchte ich noch, daß "KDI" ganz allgemein für "Kesseldruckimprägnierung" steht. Im Gegensatz zu Tauch- oder Streichimprägnierung, wo das Mittel nur oberflächlich am Holz vorhanden ist.

KDS ist eine Markenbezeichnung der Firma impra.

KDI-Holz wird verwendet, um Holz, das in sehr feuchten Bereichen (natürlich nur außen!) haltbarer gegen v.a. Pilze zu machen.
Feuchtes Holz (Holzfeuchte größer ~20%) ermöglicht ja Pilzwachstum.
Pilze leben entweder von Lignin oder Zellulose oder beidem und bauen das Holz ab.
Man muß bzw. möchte also das Holz langfristig so giftig machen, daß die Pilze es möglichst langfristig nicht - besser gesagt: verzögert - zersetzen können.

Bei der Einordnung in die jeweilige Gebrauchsklasse des behandelten Holzes hängt es im wesentlichen davon ab, wieviel des jeweiligen Holzschutzmittels nach der Behandlung im Holz ist.
Je mehr HSM pro m3 Holz, desto höher die Widerstandskraft des Holzes (= in dem Fall der Grad der "Vergiftung"). Das steht bei den jeweiligen Mitteln in den technischen Merkblättern.

brubu hat im Beitrag Nr. 7 bereits angesprochen, was ich sehr interessant finde.
Unterschiedliche Holzarten lassen sich unterschiedlich gut druckimprägnieren, d.h. nehmen HSM unterschiedlich gut auf.

Kiefernsplint z.B. sehr gut, Fichtenholz extrem schlecht.
So schlecht, daß Holzmasten aus Fichtenholz, in dem Bereich, wo die Belastung am größten ist (da, wo diese Masten eingegraben sind bzw. im Übergangsbereich) mit vielen kleinen Löchern angebört werden müssen, damit das HSM besser eindringen kann.
In der Fertigung schaut das aus, wie ein Bohrbalken an einer Reihenlochbohrmaschine.
Dieser vorgang kann auch über Stachelwalzen passieren.

Buchenholz (wie brubu schon erwähnt hat) läßt sich auch sehr gut imprägnieren.
So gut, daß man aus dem normal überhaupt nicht pilzbeständigem Buchenholz mittels Druckimprägnierung maximal beständige Eisenbahnschwellen herstellt.
Behandelte Buchenholzschwellen sind beständiger als behandelte oder auch unbehandelte Eichenholzschwellen (Eichenholz läßt sich ebenfalls schlecht imprägnieren, nimmt also nur wenig HSM auf).

Die Probleme mit der Entsorgung und die Giftigkeit sind ja schon angesprochen.
Früher war das anders gewesen, da hat man sich weniger darum gesorgt. Kenne Leute aus einer ehemaligen Eisenbahnersiedlung, die haben alte Schwellen in ihren Kohleöfen verheizt und sich nichts dabei gedacht... :emoji_astonished:
Bei mir kann man solche Hölzer am Wertstoffhof abgeben, die werden dann in entsprechend großen Anlagen verbrannt.

Gruß, Andreas
 

wilhelm62

ww-ulme
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Mein Alter Herr hat Jahrzehnte im Nieder- und Mittelspannungsbau gearbeitet.
Als die Firma in den Siebzigern vorwiegend Ortsverkabelung und Hausanschlüsse von den Masten in die Erde verfrachtet hat, lagen irgendwann 'urplötzlich' 30-40 von den gezogenen Holzmasten auf unserem Hof .
Die wurden anschließend als Palisaden hochkant oder längs in den Garten eingebaut. Die Dinger stehen oder liegen mittlerweile 50 Jahre im Dreck - den meisten von denen geht's immer noch gut.
In den Ferien habe ich dann später in den Sommerferien in seiner Firma gejobbt.
Ich kann mich erinnern, als wir bei sengender Sonne eine Mittelspannungsleitung für ein Kaliwerk mit Holzmasten gebaut haben.
Die Dinger kamen triefnass aus der Karbolineum-Imprägnierung und mussten aufgestellt, ausgerichtet und bestiegen werden.
Bei jedem Griff der Drehhaken oder Steigeisen spritzte das Zeug durch die Gegend und brannte auf der Haut wie Feuer.
Ein Teufelszeug, das zu Recht schon einige Zeit verboten ist!
Ausnahme: Bahnschwellen und Masten.
Aber selbst das heute gängige KDI Verfahren produziert vor allem Sondermüll.
Und hält bei direktem Erdkontakt auch nicht wirklich lange.
Eigentlich hat Holz, dass für Dauerbewitterung oder Erdkontakt nicht geeignet ist, draußen einfach nichts verloren.
 

schorsch

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Hallo,
ich sag nur Hopfengärten. Was mit all den Stangen passiert ist weiß keiner bzw. will keiner Wissen.
VG
Georg
 
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