Wissenslücken - es holt einen alles ein

zündapp

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Hallo liebes Forum


Eine sehr gute Schulbildung habe ich durchaus genossen. Leider habe ich nicht alles behalten und verstanden – und mit schlafwandlerischer Sicherheit holen mich diese Wissenslücken ein. Habt Ihr gerade lesen könne im Thema zur Elektrik der Bandsäge.

Hatten wir alles in der Schule. Und ich? Habe vor einigen Wochen mit dem „Was ist was“ - Buch Elektrizität (ernsthaft!) erst einmal verstanden, was Wechselstrom ist und wie Generatoren und E-Motoren im Prinzip funktionieren. Dann die Märklin meines Sohnes gerichtet, dabei noch einige Wissenslücken aufgefüllt. Dann den Elektriker, während er meine Werkstatt mit Drehstrom ausgestattet hat, (mit seinem Einverständnis) mit Fragen gelöchert und mir alles erklären lassen. Elektrik - Kompendien aus dem Internet mehrmals gelesen und die Begriffe auswendig gelernt. Mal sehen, wie weit ich da noch komme. Heute Abend lese ich mal die Anleitung meines Multimeters, bis ich sie verstanden habe. Bisher habe ich den nur als Durchgangsprüfer verwendet.

Was Hänschen nicht lernt, das lernt dann halt der Hans. Mühsam, sehr mühsam. Genauso ging es mir mit Mathematik, Englisch und – Fußball!!!

Und wenn man es dann angeht, ist es gar nicht so furchtbar schwer und auch ziemlich interessant.

Wie geht es Euch damit?



Viele Grüße,



Wolfgang
 

bello

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Hallo,

ähnliche Erfahrungen. Habe irgendwann das große Latinum gemacht - dann im Leben bewußt nie mehr gebraucht. Heute ist das eine leere Blase.
Damals habe ich leider kein Spanisch gelernt, damit muss ich jetzt ernsthaft beginnen.

Gruß
 

WinfriedM

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Ich finds gut, sich immer wieder mit neuen Dingen zu beschäftigen, zu verstehen und sich Fachwissen anzueignen. Soll wohl auch im Alter sehr gut fürs Gehirn sein, so ähnlich wie Gymnastik und Sport für den Körper. Spüre aber auch, dass mir das Lernen nicht mehr so leicht von der Hand geht, wie in jungen Jahren. Ist wie Sport, auch immer wieder mühsam.

Am schönsten finde ich es, mit viel Neugier und Interesse etwas erforschen. Was mir früher in der Schule keinen Spaß gemacht hat, entdecke ich so auf neue Weise und erfreue mich daran.
 

uli2003

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Habe vor einigen Wochen mit dem „Was ist was“ - Buch Elektrizität (ernsthaft!) erst einmal verstanden, was Wechselstrom ist und wie Generatoren und E-Motoren im Prinzip funktionieren.

Die Bücher sind gar nicht so schlecht. Wenn auch ab und an etwas vereinfachend und pauschal, so merkt man aber beim Lesen mit den Kids, dass dies für das Alter absolut ausreichend ist, und die Feinheiten gar nicht verstanden werden, ja oft sogar für das alltägliche Leben/Wissen entbehrlich sind.
Ich habe schon immer ein Fabel für Naturwissenschaften. Ich weiß auch um die Gefahren die es gibt, und das nicht nur beim Strom, es gibt weitaus gefährlichere Sachen :emoji_grin:
Das ist ja auch immer die Crux bei Elektrothemen. 'Damals' hab ich wie selbstverständlich beim Kaskadentest der Fernsehreparatur bei 1kV mit dem Schraubendreher einen Funken gezogen, um zu sehen ob die Spannung da war und etwa passte. Anodenspannungen an Röhren bis 500V waren tägliche Bastelei, die selbstgebauten Röhrenverstärker standen wildwestverdrahtet ohne Gehäuse im Schrank. Nie ist was passiert, gute alte Zeit, auch als Jugendlicher musste man sich ja irgendwie über Wasser halten. :emoji_slight_smile:

Auch heute lese ich noch sehr viel, allerdings so gut wie nie Romane oder so etwas. Meine Frau schüttelt immer mit dem Kopf, wenn ich mich abends im Bett noch mit Algebra befasse. Die Geschmäcker sind halt verschieden. Aber lernen macht, wie Winfried schon sagt, ab 50 mehr Spaß.

Grüße
Uli
 

ChrisOL

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Hallo,

mir geht es sehr ähnlich. Gerne lerne ich etwas Neues dazu. Mit Hilfe des Internets ist es wirklich einfach sich Wissen anzueignen.
Nicht das ich einem Elektriker das Wasser reichen will, aber Grundlagen verstehe ich schon gerne.
Das Holzwerken an sich ist ja auch so eine Sache die ich mir autodidaktisch näher gebracht habe. Ich übe immer noch.

Es gibt noch so viele Sachen die ich lernen möchte, nein, besser wissen und verstehen möchte. Bleibt also viel zu tun :emoji_sunglasses:
 

predatorklein

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Moin

Mit Hilfe des Internets ist es wirklich einfach sich Wissen anzueignen.

Woher weiss ich aber , daß die erhaltenen Infos auch stimmen ?
Das ist doch eines der Probleme im Netz , jeder redet überall mit .
Und man glaubt , was man glauben will .
Und gibt dies wieder als Wissen an andere weiter .

Siehe die vielen Blogger , die auf youtube Tips geben , daß sich einem die Haare sträuben .

Noch schlimmer sind die " Influencer " , die das machen , weil die Industrie sie als Werbeträger nutzt .
Und wie bei den Marktschreiern macht der das beste Geschäft , der am lautesten schreit :emoji_thumbsdown:

Ein Schreiner braucht 3 Jahre für die Lehre .
Dann braucht er einige Jahre als Geselle , um Erfahrungen zu sammeln .

Im Netz wird dir heute erklärt , daß du das mit einigen youtube Videos schaffst .
Und natürlich mit dem richtigen Werkzeug :emoji_wink:

Gruß
 

ChrisOL

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Moin

Woher weiss ich aber , daß die erhaltenen Infos auch stimmen ?
...
Ein Schreiner braucht 3 Jahre für die Lehre .
Dann braucht er einige Jahre als Geselle , um Erfahrungen zu sammeln .

Moin,

Es gibt durchaus seriöse Informationen im Internet. Um zu verstehen wo z. B. der Unterschied zwischen 230v und 400v ist oder wie die Motoren dazu funktionieren kann man sich schon anlesen. Es gibt auch viele gut gemachte Seiten auf denen jemand einfach nur sein Wissen teilen möchte.

Zu der Lehre, es ist unbestritten, dass Übung den Meister macht. Mit Wissen und verstehen meine ich z.B. das Schwund und Quellverhalten zu verstehen um zu begreifen warum manche Konstruktionen Murks sind. Nicht um alles selbst ausführen zu können.
 

uli2003

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Ein Schreiner braucht 3 Jahre für die Lehre .
Dann braucht er einige Jahre als Geselle , um Erfahrungen zu sammeln .
Ein Tischlergeselle muss auch etwas mehr können als FKS und Hobel zu bedienen. Die Bandbreite des Tischlerhandwerks ist viel höher.
Zudem muss die zeitliche Komponente passen, zum Anschauen von Youtube-Videos wie es 'vielleicht' gehen könnte ist da wohl keine Zeit :emoji_slight_smile:
 

WinfriedM

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Medienkompetenz wird im Internetzeitalter immer wichtiger: Die Fähigkeit, Seriöses und Fundiertes von Unsinn zu unterscheiden.

Ich greif aber auch gerne mal zu einem Buch, da findet man oft gut aufbereitetes und seriöses Wissen.
 

IngoS

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Hallo,

bei YT Filmen, die in der Überschrift mit "Das Weltbeste, Das Einfachste, Schnell und ganz leicht, Einfach und billig...." titeln, sollte man grundsätzlich vorsichtig sein. Auch Kanäle die mit Wishlist, Patrion usw. arbeiten und ständig um Daumen und Kommentare betteln steht der kommerzielle Gedanke im Vordergrund. Fachliche Aufklärung ist da meist Mangelware.
Mein Fachwissen im Holzbereich habe ich aber in der Vor YT Zeit vor Allem aus unterschiedlichster Fachliteratur bezogen. Da fällt das Sortieren von falschen und richtigen Informationen nahezu weg.

Gruß

Ingo
 

khkb

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Moin,

Woher weiss ich aber , daß die erhaltenen Infos auch stimmen ?

Tja. Winfried hat auf die 'Medienkompetenz' verwiesen - das ist sicher richtig, aber mir ist das immer als ein recht aufgeblasener Begriff für die Kombination aus halbwegs solider Allgemeinbildung und klarem Menschenverstand erschienen. Die beiden sind es nämlich, was es hauptsächlich braucht, um zumindest annähernd abschätzen zu können, ob die erhaltenen Informationen etwas taugen oder eben nicht. Achtet man dann noch auf das, worauf Ingo verweist und zieht nicht nur eine, sondern mehrere Quellen zu Rate, ist man schon nicht mehr ganz so hilflos.

Wer allerdings zu glauben bereit ist, mit einem "einfachen Trick" ließen sich alle, auch die größten Probleme, letztlich von selbst lösen, dem kann man auch eine Brücke (kaum gebraucht!) in Brooklyn verkaufen...
 
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