Winkelverbinder Balken - Nägel oder Schrauben?

Sambappo

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Hallo zusammen,

bin gerade in der Planung für ein Gartenhaus (ca. 4m auf 2,5m) und komme zur Frage bzgl. der „idealen“ Montage von Winkelverbindern. Das Gartenhaus wird nicht gezapft sondern soll wie gesagt mit Stahlwinkeln verbunden werden.

Habe mich etwas eingelesen und mir ist das Thema der Gefahr von abscherenden Schrauben soweit klar - aber wie ist das bei einem Gartenhaus zu bewerten? Ist es hier ebenfalls nötig? Ist ja doch eine deutlich kleinere Konstruktion als der Dachstuhl eines Hauses oder ähnliches... kann ich hier statt Kammnägeln auch Schrauben nutzen?

Was meint ihr?

Danke im Voraus!
Grüße
Marcus
 

McBride

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In manchen Situationen sind Schrauben sogar besser geeignet,
wenn z.B. die Gefahr besteht durch das Einschlagen der Kammnägel die Konstruktion zu verwackeln,
oder wenn die Sache wieder zurückgebaut werden soll.
Gut geeignet sind Schrauben mit "Panhead", könnte mir auch vorstellen,
dass es speziell zugelassene gibt.
Aber bei einer privaten Gartenlaube ist das jetzt nicht so dramatisch.
Es sollten nicht unbedingt Schnellbauschrauben sein, hab ich schon oft gesehen.:emoji_laughing:
 

DasMoritz

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Dem Kommentar von Zehlaus ist nichts hinzuzufügen.

Bei StrongTie werden im Datenblatt auch sehr detailliert Werte angegeben (Anzahl Schrauben -> maximal abgeleitete Kraft)...
 

Frieder CW

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Ich kenne solche Schrauben mit Halbrundkopf und "verstärktem Schaft" unter dem Namen "Winkelbeschlagsschrauben" auch von anderen Herstellern. Bei manchen Eisenteilen wie z.B. Winkeln oder Stützenfüßen sind solche Schrauben auch in der Packung schon beigelegt.
 

Sambappo

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Hallo,

vielen Dank für die Antworten! :emoji_slight_smile:

Wieviele Schrauben sind denn pro Winkelverbinder nötig, so als grobe Hausnummer? Muss eine Schraube in jedes Loch gedreht werden? Wäre etwas viel...?!

Andere Frage noch: Macht es einen großen Unterschied zwischen „verzinkten“ und „Edelstahl“ Winkelverbindern? Setze diese lt. Plan nur im „Innenraum“ des Gartenhauses ein, d.h. diese sind nicht Wind und Wetter ausgesetzt...

Danke und viele Grüße!
Marcus
 

Frieder CW

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Hallo,
bezüglich der Anzahl der Schrauben: dienen die Winkel denn hauptsächlich der Lagefixierung von Hölzern oder sollen sie Lasten abtragen?
Ich würde in deiner Situation klassisch die günstigere, verzinkte Variante wählen. Ich denke, das dürfte keine Probleme geben.
LG Frieder
 

DasMoritz

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Hallo Marcus,

Wieviele Schrauben sind denn pro Winkelverbinder nötig, so als grobe Hausnummer? Muss eine Schraube in jedes Loch gedreht werden? Wäre etwas viel...?!

Wenn es z.B. Simpson StrongTie sein soll: Datenblatt ansehen und fröhlich sein.

Da steht genau geschrieben welche Kraft wie viele Schrauben aufnehmen können.

Gruß,
Moritz
 

Sambappo

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Hallo,
bezüglich der Anzahl der Schrauben: dienen die Winkel denn hauptsächlich der Lagefixierung von Hölzern oder sollen sie Lasten abtragen?
Ich würde in deiner Situation klassisch die günstigere, verzinkte Variante wählen. Ich denke, das dürfte keine Probleme geben.
LG Frieder

Hallo Frieder,

sie würden hauptsächlich als Lagefixierung dienen. Ich hänge mal eine Zeichnung an, mit ein paar beispielhaften Markierungen - rot für Winkelverbinder, Blau für Holzbauschrauben mit von oben eingeschraubt werden.

Benötige ich für irgendwelche Verbindungen noch andere Metall-Verbinder wenn ich Pfetten und Sparren noch mit einer entsprechend langen Holzbauschraube fixiere? Ansonsten würde ich eigentlich nur Winkelverbinder nutzen...

Danke schonmal!

VG
Marcus
 

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conny_g

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Für mein Verständnis als Laie... weshalb scheren Schrauben ab und Nägel nicht?
Sind die Nägel dicker?
 

ChristophW

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Meine Vorstellung wäre folgende:
  • Nagel haut man drauf, der kann also bestenfalls etwas gestaucht werden(Kopf wird platter) die Kraft wirkt also entlang der Längsachse, spätestens beim Winkelverbinder ist Schluss
  • Schraube: dreht man rein, d.h. die Kraft wir entlang der Querachse, bei jeder Drehung wird der Kopf ein bisschen gedehnt bis er abschert weil der Winkelverbinder ein weiteres eindrehen verhindert, das Gewinde die Schraube aber weiterhin in das Holz zieht (bei Senkkopf zusätzlich noch den Verbinder beschädigt)
 

Frieder CW

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Ich persönlich würde an den Verbindungen in deiner Zeichnung wahrscheinlich gar keine Winkelverbinder einsetzen, sondern wie an einer HRB-Wand jeweils schräg von rechts und links durch die Ständer in Schwelle/Pfette schrauben.
Willst Du die Konstruktion dann innenseitig mit Plattenmaterial beplanken, um die ganze Sache auszusteifen?
Grüße, Frieder
 

falco

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Frage zur Zeichnung: Wie hast du dir die genaue Konstruktion der "Riegel" an den beiden kurzen Wänden vorgestellt?
 

Holzfummler

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Hi,
wenn du verzinkte Winkel nimmst, lackiert sie, dann halten sie ewig. Vorausgesetzt du nimmst auch die entsprechend verzinkten Schrauben/Nägel. Sonst hast du nach ein paar Jahren Rostfraß.
Grundsätzlich besser ist für den Aussenbereich Edelstahl; Winkel und Schrauben.

Gruß
Thomas
 

Sambappo

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Ich persönlich würde an den Verbindungen in deiner Zeichnung wahrscheinlich gar keine Winkelverbinder einsetzen, sondern wie an einer HRB-Wand jeweils schräg von rechts und links durch die Ständer in Schwelle/Pfette schrauben.
Willst Du die Konstruktion dann innenseitig mit Plattenmaterial beplanken, um die ganze Sache auszusteifen?

Ich habe ganz vergessen in der Grafik die Kopfbänder zu exportieren - diese würden natürlich noch mit dazukommen :emoji_wink: Platten sind innen nicht geplant, dafür eine Verschalung außen.

Frage zur Zeichnung: Wie hast du dir die genaue Konstruktion der "Riegel" an den beiden kurzen Wänden vorgestellt?

Der Riegel liegt hinten auf dem vertikalen Balken auf, vorne würde er über einen Winkel befestigt werden...

Hi,
wenn du verzinkte Winkel nimmst, lackiert sie, dann halten sie ewig. Vorausgesetzt du nimmst auch die entsprechend verzinkten Schrauben/Nägel. Sonst hast du nach ein paar Jahren Rostfraß.
Grundsätzlich besser ist für den Aussenbereich Edelstahl; Winkel und Schrauben.

Ohje, ist davon auszugehen das es innerhalb von ein paar Jahren rostet? Auch wenn es nicht direkt im Wettereinfluss (da nur innen Winkel sind) liegt...?

Daaanke!
 

Friederich

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Ich habe ganz vergessen in der Grafik die Kopfbänder zu exportieren - diese würden natürlich noch mit dazukommen :emoji_wink: Platten sind innen nicht geplant, dafür eine Verschalung außen.
Verschalung aus Brettern? Wirken auch versteifend, aber wohl nicht genügend.
Anstelle von Kopfbänder vielleicht besser zwei schräge Balken von oben bis unten. Ca. 60°. Die unterstützen dann auch die Pfette.
Die Verschalungsbretter wären auf großer Länge ohne Unterstützung. Besser auf halber Höhe noch einen Querriegel;
an der Überkreuzung mit den Schrägbalken beide hälftig ausklinken. Diese Überkreuzung führt dann auch dazu, dass die Wand zur statischen "Platte" wird, sich also nicht verwinden lässt.
 

Holzfummler

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Ohje, ist davon auszugehen das es innerhalb von ein paar Jahren rostet? Auch wenn es nicht direkt im Wettereinfluss (da nur innen Winkel sind) liegt...?
nee, so schnell nicht.
Das Gartenhaus wird ja nicht beheizt, so hast du nur die entsprechende Luftfeuchte bzw. Tau, wenn kühler wird.
Gruß
Thomas
 

falco

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Ohje, ist davon auszugehen das es innerhalb von ein paar Jahren rostet?

Verzinkt ist unbewittert vollkommen ausreichend und Stand der Technik.

Deine Konstruktion ist hier und da vielleicht noch optimierungsbedürftig und würde sich über die ein oder andere Tellerkopfschraube freuen. Kräftiger Akkuschrauber vorhanden?
 

Sambappo

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Verzinkt ist unbewittert vollkommen ausreichend und Stand der Technik.

Deine Konstruktion ist hier und da vielleicht noch optimierungsbedürftig und würde sich über die ein oder andere Tellerkopfschraube freuen. Kräftiger Akkuschrauber vorhanden?

Ich würde tatsächlich an jeder sich anbietenden Stelle Tellerkopfschrauben verwenden, also grade bei den Pfetten auf jeden Fall... wo siehst du noch Optimierungsbedarf...? :emoji_wink:

Kräftiger Akkuschrauber ist auf jeden Fall vorhanden :emoji_slight_smile:
 

Stefan_ham

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Moin,
ich fange gerade an nach Infos zum Bau einer Gartenhütte (ca. 3 m x 6 m) zu suchen. Habe diese Thema hier gefunden, das schon sehr in die Richtung geht, in die ich auch will.

Vermutlich hatte sich der eine oder andere von Euch entsprechende Infos im Netz schon mal zusammengesucht? Ich bin da auch gerade dabei das anzufangen. Insofern würde ich mich über interessante Links dazu sehr freuen. Ich denke, die Fragen sind immer sehr ähnlich und vermutlich gibt's 1.000 Infos schon mit allen Antworten - nur wo?

Meine ersten Vorstellungen sind:
- Planum mit Recylingschotter, darauf 50 x 50 cm Betonplatten
- Einige Punktfundamente, Folie flächig und dann die Kostruktion drauf stellen. (Am Schluss will ich diese Folie außen an den Wänden ca. 30 cm hoch ziehen)
- Holz-Ständerbauweise mit Metall-Winkelverbindern (geschraubt)
- ein paar Diagonalstreben zur Versteifung
- Pultdach
- Außen mit OSB verschalen, schwarze Folie rum (überlappend mit der von unten kommenden Bodenfolie) und abschließend mit Lärchen Rhombus (~21 x 68 ) horizontal auf Konterlattung verblenden
- Die Seitenwände so hoch ziehen, dass das Pultdach nicht sichtbar ist. Dach mit Folie verschließen, über die Seitenwände entsprechende Traufbleche drüber ziehen. Hinten (die nicht einsehbare Längsseite) mit Dachrinne versehen.

Bevor ich in die Detailplanung gehe würde ich mich über Hilfreiche Links und/oder Hinweise zur Konstruktion freuen. Und dann werden sicher auch noch weitere Fragen zur Dimensionierung von Balken etc. kommen.

Viele Grüße
Stefan
 
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Mater1984

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Für mein Verständnis als Laie... weshalb scheren Schrauben ab und Nägel nicht?
Sind die Nägel dicker?

nein das hängt mit der Belastung zusammen. Nägel speziell Kammnägel sind stabil gegen Scherkräfte.
Schrauben dagegen sind in Querrichtung aufgrund des Gewindes nicht so stabil.
Schrauben sind in Längsrichtung wesentlich stabiler als Nägel da sie sich in dieser Richtung mit dem Gewinde ins Material verzahnt haben.
Hier kann man sehen wie hoch die Scherkräfte sein dürfen.
https://schraube-mutter.de/din-571-technisches-datenblatt-fuer-holzschrauben/

Bei Kammnägeln sind schon 4mm starke Nägel mit 71 kg gegen Scherkräfte zugelassen
https://eshop.eisen-pfeiffer.de/file/30200.pdf
 

conny_g

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nein das hängt mit der Belastung zusammen. Nägel speziell Kammnägel sind stabil gegen Scherkräfte.
Schrauben dagegen sind in Querrichtung aufgrund des Gewindes nicht so stabil.
Schrauben sind in Längsrichtung wesentlich stabiler als Nägel da sie sich in dieser Richtung mit dem Gewinde ins Material verzahnt haben.
Hier kann man sehen wie hoch die Scherkräfte sein dürfen.
https://schraube-mutter.de/din-571-technisches-datenblatt-fuer-holzschrauben/

Bei Kammnägeln sind schon 4mm starke Nägel mit 71 kg gegen Scherkräfte zugelassen
https://eshop.eisen-pfeiffer.de/file/30200.pdf

Ah, verstanden. Bei Schrauben habe ich diese Scherkraft erst bei 6mm, weil der Kern (?) dann die 4mm hat.
Heisst also bei Schrauben brauche ich 2 Nummern größer und gleichzeitig bringt mir das nix, weil es hier bevorzugt um die Scherkräfte geht.
Also Nägel.
 

FredT

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Welche Schrauben sind bei dir gehärtet? Das wär schon mal interessant... Spätestens beim Abbohren von Schraubenköpfen wirst du das merken. Schraubenstahl ist bestenfalls etwas anders legiert und auch noch oberflächenveredelt, aber nur ganz selten irgendwie gehärtet...
Und Schraubenschäfte ohne Gewinde (=Teilgewinde!) sind in der Regel auch so scherfest...
 
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