Wie wurde dieses Teil hergestellt?

Buetze

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Mein Vater hat in 2002 im Alter von 74 Jahren eine Windmühle gebaut. Der Zahn der Zeit hat arg am ihr genagt und gibt mir Anlass, diese komplett zu renovieren. Nun bin ich bei Windrad. Bestandteil dieses Windrades sind u. a. auch 16 Halteklötzchen aus Buchenholz (siehe Skizze / Fotos). Leider kann ich meinen Vater nicht mehr fragen, wie er diese Klötzchen mit seinem damals doch sehr beschiedenen Maschinenpark hergestellt hat. Ich verfüge über eine gut ausgestattete Hobbywerkstatt mit TKS GTS 10xc, Oberfräse Triton 1400 in Frästisch eingebaut und zusätzlich noch eine kleine Makita Oberfräse. Für Ratschläge aller Art bin ich diesem Forum nun zum zweiten Mal dankbar.
 

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Buetze

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Die 16 Teile sind völlig identisch und genau hergestellt worden, von Hand kann ich mir das kaum vorstellen. Ja, mit TKS Nuten herstellen geht schon, nur wie bei solch kleinen Teilen?
 

Fichtenelch

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Könnte sein, dass die Nuten eingeschnitten worden sind, als die Teile noch als ganze Leiste in einem Stück zusammenhingen. Und dann, als alle Nuten drin waren, eben in einzelne Teile geschnitten.

Genau das gleiche denke ich auch.
Eine Leiste hergestellt mit Nut,dann auf Länge abgeschnitten,und da gab's damals auch schon zig Vorrichtungen um von Meterware immer die gleiche Länge abzuschneiden.
 

Lico

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Eine Leiste hergestellt mit Nut,dann auf Länge abgeschnitten,und da gab's damals auch schon zig Vorrichtungen um von Meterware immer die gleiche Länge abzuschneiden.
Die Nut liegt quer zur Maserung und ist im Grund nicht parallel zur Basis sondern ist ansteigend von der niedrigen zu höheren Seite, wenn ich die Bilder richtig verstehe.
 

Buetze

ww-pappel
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@Ingo: Vielen lieben Dank für Dein Angebot. Auf dem Weg zum Bäcker hatte ich eben Heureka: Leiste 30x40 mit 25 Winkelgrad längs sägen. Dann auf dem Frästisch auf Anschlag eine Nute fräsen, danach auf die TKS Halteklötzchen auf Länge sägen etc. Ich muss also sequentiell und nicht seriell arbeiten. Nuten, sägen, nuten, sägen ....
Danke an Alle für die wertvollen Denkanstöße und Tipps.
 

IngoS

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@Ingo: Leiste 30x40 mit 25 Winkelgrad längs sägen. Dann auf dem Frästisch auf Anschlag eine Nute fräsen, danach auf die TKS Halteklötzchen auf Länge sägen etc. Ich muss also sequentiell und nicht seriell arbeiten. Nuten, sägen, nuten, sägen ....
Danke an Alle für die wertvollen Denkanstöße und Tipps.

Hallo,

So funktioniert das nicht. Die Nuten laufen quer zur Faserrichtung.

Gruß Ingo
 

raziausdud

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Nicht ganz die Antwort auf die Frage .. aber ich frag mich, warum der aufwendige Weg mit den vielen kleinen Klötzchen und den Halteleisten gewählt wurde. Möglichst nah an einem Original vielleicht?

Es geht doch bez. der Funktion (!) darum, die Flügel etwas geneigt zu befestigen. Meines Erachtens ginge das viel einfacher auch mit einer durchgehenden Leiste, die im entsprechenden Winkel zugeschnitten wurde, die auf dem Metallgerüst befestigt wird und auf die dann jeweils die Flügelfläche geschraubt wird. Halten dürfte auch das, denn der Winddruck wird immer mehr oder weniger gleichmäßig auf beide überstehenden Flügelseiten drücken und somit wenig Hebelwirkung verursachen.

Rainer
 

drwitt

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aber ich frag mich, warum der aufwendige Weg mit den vielen kleinen Klötzchen und den Halteleisten gewählt wurde. Möglichst nah an einem Original vielleicht?
...damit in einigen Jahrzehnten die nächste Generation was zu rätseln hat. Spannend, wie so'n unscheinbares Klötzchen hier für Gehirnakrobatik sorgt
 

der_vik

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Mal ganz blöd gefragt: Auf der Zeichnung ist die Nut ja mit unterschiedlichen Tiefen gezeichnet, aber laut Bildern kommt in diese ein viereckiger Stab rein. Wenn dieser keine wilde Geometrie aufweist, dann macht es doch erstmal keinen Sinn, dass die Nut unterschiedliche Tiefen haben soll?!

Wenn die Tiefe der Nut über die gesamte Länge des Bauteils gleich bleibt, ist die Nutzung einer TKS an einer kompletten Leiste, die dann z.B. auf einem Schiebeschlitten durchgeschoben wird durchaus eine Option. Wenn der Vater gerne mit Handwerkzeug gearbeitet hat, würde ich aber auch nicht ausschließen, dass es mit Handsäge und Stemmeisen hergestellt wurde. Das sind realistisch betrachtet auch nur 32 kleine Sägeschnitte und ein bisschen Stemmarbeit - da fällt bei mancher handverzinkter Schublade mehr an und wenn man sich die Spaltmaße anschaut bei gut angefertigten Schwalbenschwänzen, dann geht das auch sehr genau bei halbwegs gutem Können. Zumindest locker genau genug, damit nach Jahren des Umwelteinflusses die Teile als identisch wahrgenommen werden. Klarheit wie es hergestellt wurde, würden insofern nur typische Werkzeugspuren bringen (fraglich ob sie nach all den Jahren Witterungseinfluss noch zu sehen wären, Handarbeit verrät aber häufig eine versteckte Stelle bei der Erbauer*innen sich häufig weniger Mühe geben).

Lieben Gruß,
Vik.
 

Hermann82_94

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Die Nut läuft ja parallel zur schrägen Fläche oben, oder?
Wenn ja die Klötzchen sägen und mit entsprechendem Halter auf der Tischfräse die Nut gemacht. Oder habe ich gerade einen Denkfehler?!
 

raziausdud

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Die Nut läuft ja parallel zur schrägen Fläche oben, oder?

Die Funktion der Klötzchen und der Funktion der in der Nut liegenden Leisten erkennt man meines Erachtens am besten im letzten Foto "Windmühle". Funktion Klötzchen: Schrägstellung der Flügelfläche, Funktion Leisten: Verbreiterung der Basis im gleichen Winkel. Demnach sehe ich das auch so: der Nutgrund ist parallel zur Schräge.

In #5 wurde die daraus folgende Vorgehensweise schon benannt. Mal etwas genauer: eine im entsprechenden Winkel abgeschrägte Leiste wird mit der abgeschrägten Seite nach unten auf Frästisch (oder Tischkreissäge-Tisch) am Queranschlag mit den (Quer-) Nuten versehen. Am Ende wird dann die mit der entsprechenden Anzahl und dem erforderlichem Abstand geschlitzte Leiste quer in die kleinen Klötzchen geschnitten.

Rainer
 
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Die Funktion der Klötzchen und der Funktion der in der Nut liegenden Leisten erkennt man meines Erachtens am besten im letzten Foto "Windmühle". Funktion Klötzchen: Schrägstellung der Flügelfläche, Funktion Leisten: Verbreiterung der Basis im gleichen Winkel. Demnach sehe ich das auch so: der Nutgrund ist parallel zur Schräge.

In #5 wurde die daraus folgende Vorgehensweise schon benannt. Mal etwas genauer: eine im entsprechenden Winkel abgeschrägte Leiste wird mit der abgeschrägten Seite nach unten auf Frästisch (oder Tischkreissäge-Tisch) am Queranschlag mit den (Quer-) Nuten versehen. Am Ende wird dann die mit der entsprechenden Anzahl und dem erforderlichem Abstand geschlitzte Leiste quer in die kleinen Klötzchen geschnitten.

Rainer

Naja, so einfach ist es nicht. Die Rohleiste, die für diese Klötzchen genutzt wird, muss quer, also senkrecht zum Faserverkauf geschnitten werden, wenn sie auf die von Dir beschriebene Art genutet und der Faserverlauf dem des Originalteiles entsprechen soll. Aus Stabilitätsgrpnden würde ich das empfehlen.
 

raziausdud

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Hallo Stefan, ich gebe ja zu, so etwas immer nur im Kopf durchzuspielen ist nicht einfach.

Deshalb habe ich zuerst auch gedacht, ich hab mich da wohl geirrt, und somit wäre Dein Einwand berechtigt. Dann habe ich mir das erste Foto noch einmal angeschaut. Ich sehe da die Nut quer zur Faserrichtung. Aber genau das erreiche ich doch mit der in #18 beschriebenen Vorgehensweise: ein Leiste mit "normal" längs/parallel zur Faser laufenden Länge wird quer genutet und am Ende quer zugeschnitten. Somit erhalte ich kleine Stückchen mit quer zur Faser verlaufender Nut. Das angesprochene erste Foto zeigt das Ergebnis des Abtrennens aus der Leiste, die ursprünglich oben und unten im Bild länger war. Auch bezüglich der Stabilität gegen die Gefahr des Ausbrechens der Nutränder ist das doch günstiger, als eine Nut parallel zur Faser in so einem kleinen Stück. Oder?

Vielleicht finden wir einen Schiedsrichter ....:emoji_slight_smile: Allerdings meine ICH den in Ingos Bemerkung aus # 13 schon gefunden zu haben ...

Rainer
 
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Nun, Rainer, ich sehe den Faserverlauf als gesetzt, wie in der Vorlage. Ich bin davon ausgegangen, dass Du die Leiste im ganzen nuten und dann in die einzelnen Teile schneiden möchtest. Dadurch ändert sich aber der Faserverlauf des Teils. Wenn Du dagegen in Deine Leiste in definierten Abstand viele Nuten schneidest und dann die Stücken abschneidest, geht das natürlich auch. Aber mit einer Nut kommst Du dabei natürlich nicht hin.
Edit: ich habe grade nochmal #5 gelesen. @drwitt hatte ja von mehreren Nuten geschrieben. Das Missverständnis liegt also bei mir, alles gut.
Dennoch käme man bei meiner Variante mit einer Nut aus.
 
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