Wie plan sollte ein Tisch eigentlich sein?

oska

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Halli Hallo, bräuchte ein weiteres Mal euren Rat.

Da hatte ich vor der letzten Ölung das 180er Papier bereits auf den Schleifer gepackt, da kam mir ein finsterer Gedanke. Wie plan ist die Platte eigentlich?
Einige Dellen habe ich verursacht durch Ausbesserungen per Schleifer. Man spürt sie, aber man sieht sie nicht. Holz mag auch etwas gearbeitet haben in der langen Zeit.
Also das 100cm Lineal geschnappt und den Lichttest gemacht. Joa, plan ist anders. Grundsätzlich nicht so wild, doch ein Teller sollte nun nicht kippeln, denk ich mir.
Also mit dem Lineal in 5-10cm Schritten (quer) mit Bleistift markiert, wo das Lineal aufliegt. Geschliffen, und den Vorgang wiederholt. Ziemlich oft. 150er Exzenter.
Musste mich mit 120er Papier begnügen. Man sieht sicher Fortschritte. Aber das auf 2 Metern hinzubekommen. Nicht ohne.
Dann habe mal den Test gemacht.
Der Teller kippelt auch auf meinem industriell gefertigten Küchentisch, auch auf Bodenfliesen. Der Teller ist schon mal nicht 100% plan und oder Tisch und Fliese ebenfalls nicht. Auch mit nem höherwertigen Teller getestet. Ähnliches Ergebnis. Minimales Kippeln. Gut, auf "meinem" Tisch kippelt es mehr, da gibt es noch was zu tun, kein Zweifel.
Jetzt aber das schwerwiegendere Problem an der Sache. Das Lineal ist nicht gerade. Ist ein Alu Lineal für 15 Euro. Da hatte ich natürlich nicht bedacht.

1. Wie sollte ich vorgehen? Lineal aus dem 30cm Kombiwinkel dürfte das genauste Stück sein, das ich habe.
2. Und allgemein: Wie plan ist eigentlich plan auf so einer Fläche?`(Leimholz, 10 Lamellen, 190cm x 88cm) Gar kein Lichtspalt, minimal gleichmäßiger Lichtspalt, einigermaßen gleichmäßiger minimaler Lichtspalt usw.?

Gruß und Dank

vom unermüdlichen Oska :emoji_wink:
 

elmgi

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Wenn Du in der Nähe wohnen würdest, dann hätte ich gesagt, packe die Tischplatte ein, komme vorbei, ich schleife sie auf der Langband plan.
Vielleicht einmal dbzgl. bei einer Schreinerei nachfragen!?? :emoji_thinking:
 

rafikus

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Mit dem Lichtspalt sollte man schon vorsichtig sein. Da sieht man auch 1/100 mm.
Du kannst normales 80 g/m² Papier nehmen, das ist so ziemlich 1/10 mm dick. Damit lässt sich der Platz zwischen dem Lineal und dem Werkstück ermitteln. Mehr als wenige 1/10 mm sollten die Unterschiede in der Platte wohl nicht haben.
 

oska

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Mit dem Lichtspalt sollte man schon vorsichtig sein. Da sieht man auch 1/100 mm.
Du kannst normales 80 g/m² Papier nehmen, das ist so ziemlich 1/10 mm dick. Damit lässt sich der Platz zwischen dem Lineal und dem Werkstück ermitteln. Mehr als wenige 1/10 mm sollten die Unterschiede in der Platte wohl nicht haben.

Wie gesagt, das Lineal ist leider nicht gerade.
1/10mm auf so einer großen Fläche scheint mir ebenfalls ziemlich wenig. Zumindest das gleichmäßig hinzubekommen.
Der industriell gefertigte Tisch weist diese Genauigkeit jedenfalls nicht auf.
 

oska

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Wenn Du in der Nähe wohnen würdest, dann hätte ich gesagt, packe die Tischplatte ein, komme vorbei, ich schleife sie auf der Langband plan.
Vielleicht einmal dbzgl. bei einer Schreinerei nachfragen!?? :emoji_thinking:

Ist tatsächlich eine Option. Aber die Gratleisten erfordern da auch wieder Rumgefummel, weil die Platte nicht einfach in den Bandschleifer geschoben werden kann.
Würde auf diesen Weg gern verzichten.
 

oska

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Nebenbei: Als Maschine steht mit ein Makita B0603JX zur Verfügung. Der hat 5 Stufen. Mache ich bei 120er und 180er Schliff viel falsch, wenn ich die höchste Stufe wähle?
 

Lorenzo

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Mach doch mal ein Bild in dem du uns zeigen kannst wie schlimm es denn aussieht. Irgendwas gerades wirst du finden, vielleicht nen größeren Bilderrahmen? Ich bau gerade nen Hobel, den hab ich gestern auf beiden Tischen von mir liegen gehabt, und die sind beide auch nicht perfekt gerade. Das wird kein Tisch aus Massivholz bleiben. Dass ein Lichtspalt halt sehr sehr kleine Spalten anzeigt wurde ja schon erwähnt. Vielleicht machst du dich unnötig verrückt, und du kannst den Tisch einfach so lassen. Die Platte hatte ja die ganze Zeit ihre Gratleisten drin, da sollte so viel nicht passiert sein wenn die GL ihren Job machen.
Ich geh ein bisschen davon aus dass du nichts mehr machen brauchst, zumindest solang deine Gratleisten nicht zu Bananen gebogen wurden!
 
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oska

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Also zumindest etwas schleifen muss ich schon noch.

Hier mal zwei Bilder:

20210112_195957.jpg
20210112_195744.jpg

Ziemlich diffus verteilt. Das zweite Bild zeigt die größte Problemstelle. Bestimmt auf nem Meter mm Spalt an der äußeren Lamelle. Da habe ich aber auch noch nicht viel geschliffen zur Korrektur. Bei Bild 2 ist das Lineal mittig angelehnt, ganz aufliegen tut es dort auch nicht.
War natürlich super mit nem krummen Lineal zu prüfen. ... :emoji_rage:

Funktioniert das Prüfen und markieren mit dem kurzen Lineal denn überhaupt?
 
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ChrisOL

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Mit dem Exzenterschleifer wird das nicht wirklich was.
Ich nehme da gerne die Rauhbank, muss man aber erst mal haben und etwas Übung wäre gut.
Bandschleifer mit Schleifrahmen geht noch.
Oder in eine Tischlerei und dort durch die Breitbandschleifmaschine.
 

schrauber-at-work

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Planschleifen mit dem Excenter wird nix.
Langband wie @elmgi geschrieben hat oder mindestens Bandschleifer mit Schleifrahmen ist angesagt.
Der Excenter folgt jeder "Welle" und verstärkt diese im dümmsten Fall.
So sehr ich den Excenter liebe, für so etwas leider nicht ideal.

@ChrisOL war schneller.

Gruß SAW
 

oska

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So lassen ist keine Option. Das würde mich bei jedem "Dinner" sehr stören. Habe zudem für wesentlich unbedeutendere Teile unglaublich viel Zeit verbraten. Da lege ich nicht kurz vor Schluss den Turbo ein. :emoji_wink:
Nur nervig, dass ich das riesen Ding zum Tischler bringen muss. Erfordert wieder einiges an Organisation....
Wie würdet ihr denn spontan vorgehen mit der Platte und den Gratleisten, wenn die reinschieben wolltet?
Gratleisten mit zwei Leisten verbinden? Wie plan müsste dies Referenzfläche dann sein, um die Oberseite vernünftig zu schleifen.
 
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Lorenzo

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Du brauchst ein langes Lineal! Die von Christoph erwähnte Rauhbank funktioniert auch nur über die große Registrierfläche. Die kann nur die Bergspitzen abnehmen, in die Täler kommt die nicht rein, eben weil sie einen langen Hobelkorpus hat. Das kurze Lineal folgt den Buckeln in der Tischplatte und du weisst nie wirklich woran du bist.

Wenn du jetzt die sehr stramm sitztenden Gratleisten rausklopfst, kann es gut sein dass sich die Platte mehr wirft, als dass du sie dann noch durch die Breitband schieben kannst. Also eher inklusive Gratleisten auf ne Langbandschleifmaschine, oder wie ich schon vermutet hab und Ingo auch bestätigt: Mach nix! Kümmer dich um die Verbindung mit deinem Gestell und freu dich auf ein Ergebnis dass zwar nicht perfekt ist, aber das war auch bei nem besonderen Tisch als Erstlingswerk nicht zu erwarten. Gelernt hast du viel, denk ich!
 

raziausdud

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Hallo zusammen,

Breitband-Langband-Schleifer mit Muskelantrieb !!! Sollte ich, Amateur, mal so etwas einmalig (!) machen müssen (!), ich würde eine Möbelplatte mit etwa 1/4 der Größe des Werkstücks mit Schleifpapier bekleben, eventuell noch improvisiert ein zwei Griffe drauf und dann per Hand loslegen. Das erspart auch noch den Gang ins Fitnessstudio ...

Rainer
 

oska

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Du brauchst ein langes Lineal! Die von Christoph erwähnte Rauhbank funktioniert auch nur über die große Registrierfläche. Die kann nur die Bergspitzen abnehmen, in die Täler kommt die nicht rein, eben weil sie einen langen Hobelkorpus hat. Das kurze Lineal folgt den Buckeln in der Tischplatte und du weisst nie wirklich woran du bist.

Wenn du jetzt die sehr stramm sitztenden Gratleisten rausklopfst, kann es gut sein dass sich die Platte mehr wirft, als dass du sie dann noch durch die Breitband schieben kannst. Also eher inklusive Gratleisten auf ne Langbandschleifmaschine, oder wie ich schon vermutet hab und Ingo auch bestätigt: Mach nix! Kümmer dich um die Verbindung mit deinem Gestell und freu dich auf ein Ergebnis dass zwar nicht perfekt ist, aber das war auch bei nem besonderen Tisch als Erstlingswerk nicht zu erwarten. Gelernt hast du viel, denk ich!

Die Idee vom Rainer finde ich nicht schlecht. Sicherlich noch nicht oft probiert worden.

Die Gratleisten bleiben drin, so viel ist sicher ^^

Man muss ja irgendwie ne Fläche haben, um die Platte in den Bandschleifer zu schieben. Mein Gedanke war, dies mit zwei provisorisch angebrachten Leisten zu tun. Gut, der Tischler wird das schon machen.

Beine und Zarge stehen fertig geschliffen und geölt im Wohnzimmer und warten auf die Platte zwecks Endmontage :emoji_wink:

Waage und Stabilität sind die letzten Überraschungen, die auf mich warten. Hihi


Ich danke euch für die Meinungen.
 

Setter

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Guten Morgen
Das ist ein Tisch ! aus Holz !
Das ist keine CNC abgeplante Stahlkonstruktion aus dem Maschinenbau oder eine massive, plangeschliffene Granitplatte.
Läuft die Soße vom Teller? Kippen die Rotweingläser von alleine um? Laß es so. Ich bezweifle, daß die Fläsche in einem Jahr noch ebenso plan sein wird.
Man sollte hier bedenken, daß Holz immer noch ein Naturprodukt ist mit einer inhomogenen Struktur. Da kommt es nicht auf jeden 1/10mm an. Vermutlich wird nicht mal jeder hundertste Tisch eine absolut plane Oberfläsche haben. Erfreu dich an der schönen Platte und vielleicht wären schöne Tischsets beim nächsten "Dinner" eine Möglichkeit...:emoji_wink:
 

pedder

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Ich habe einen Tisch von MAtex, der hatte solche und krasser Wellen von ANfang an. Wurde mir vor 20 Jahren als Gimmick verkauft. :emoji_joy:
Wir haben zum Essen Sets unter den Tellern. Wer was ganz planes haben will, der furniert Spanplatte...
 

netsupervisor

Gäste
Das ist doch Holz und eine Tischplatte und keine Messplatte. Mit einem Lineal lässt sich keine Ebenheit messen, sondern nur die Linearität auf der Auflagefläche. Für die Ebenheitsmessung braucht man einen fixen Referenzpunkt, von dem man misst oder eine verlässliche Planfläche/Messplatte.

Das was ich auf den Bildern sehe, würde ich so belassen.
 

oska

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Auf dem einen Bild ist ein Unterschied von 1mm auf 10cm zu sehen. Von einer 2qm Messplatte ist das ziemlich weit entfernt :emoji_wink:
Es geht ja darum das maximal mögliche rauszuholen, das ich hinbekommen/veranlassen kann. Über Perfektion müssen wir nicht ansatzweise reden.
Anspruch und Ehrgeiz sind dem Aufwand entsprechend hoch.
 

magmog

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am hessischen Main, 63500
Guuden,

was sagte mein Ausbilder im Werkzeughau?
"Du kannst auf ein tausendstel Millimeter arbeiten,
aber dann macht jemand das Fenster auf und du kannst deine tausendstel suchen gehen."

Ergo bei einer Holzplatte: Im Winter 100%-tig plan, im Sommer Berg und Tal.
Oder umgekehrt.
Daran zerbricht auch der stärkste Wille zur Perfektion.
 
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