Wie pappigen Kunststoff reinigen ?

willyy

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Hallo zusammen,

es gibt ja oft Kunststoff, der nach einiger Zeit pappig wird.
Manchmal wird empfohlen mit Aceton zu reinigen, aber das greift eigentlich immer auch den Kunststoff an, so dass die Oberfläche nachher hinüber ist.

Bei Fahrradgriffen (Gummi) hatte ich einen Teilerfolg mit Auto Hartwachs. Damit wird das pappige deutlich weniger, so dass es erträglich wird. Erneute Behandlung bringt noch leichte Verbesserung. So ganz weg gebracht habe ich es damit nicht.

Im aktuellen Fall ist es besonders ärgerlich, ein Bluetooth Kopfhörer, der noch top funktioniert, der Akku hält immer noch Tage lang, aber anfassen mag man ihn nicht mehr.
August_EP650.jpg
Das Hartwachs habe ich hier noch nicht probiert, das wäre der nächste Schritt, wenn keine besseren Vorschläge kommen.
Wer hat einen Tipp, der funktioniert und die Oberfläche nicht beschädigt ?
 

Wikipediot

ww-robinie
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Meinst du mit "pappig" dieses komische "klebrig"?

Boah, ich hatte das vor einem Jahr mal, ich konnte das problemlos entfernen, war aber ein Ärgernis.
Ich glaube ich benutzte entweder Alkohol oder Wasser mit Spüli, und die nicht-schleifende Seite eines Küchenschwammes. Ich weiß noch, es war kein Abschleifen, und auch nicht direkt ein Anlösen, sondern ein Abreiben, was geholfen hatte.
Aceton, das kommt auf den Kunststoff an. Manche Kunststoffe sind resistent. Da müsste man auf das Siegel gucken, was den Typ verrät, allerdings kann es selbst da dann Probleme mit der Farbe geben, je nachdem, was das für eine ist.

Als Vorschlag bringe ich aber noch Öl rein, weil ich denke, dass man den Weichmacher fühlt, der klebrig ist, und die Dinger ja wunderbar fettlöslich sind.
Das funktioniert ja auch bei Kleberesten von Etiketten.

Grüße und viel Erfolg
 

andama

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Die Ursache liegt nicht im Kunststoff, sondern in der Beschichtung, sprich Farbe.
Ich kenne dieses Phänomen auch, kann dir leider keinen Tipp geben diese Beschichtung zu entfernen bzw. das klebrige zu entfernen.
 

Jaquiria

ww-buche
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Ich kenne die Behebung des Problems auch nur mit Aceton, aber ja, dann ist die Optik meistens hin. Isopropanol könnte ich mir noch vorstellen, ist etwas weniger aggressiv, vielleicht mal an einer kleinen Stelle testen?
 

WinfriedM

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Das Problem ist, dass heute gerne so Speziallacke verwendet werden, die haptisch sehr angenehm sind. Und diese Lacke altern recht schnell und sind nicht chemikalienbeständig. Hautfett, Schweiß und vieles mehr sorgen in recht kurzer Zeit dafür, dass der Lack weich und klebrig wird.

Manchmal hab ich den Verdacht, die Hersteller wollen so erreichen, dass man spätestens in 5 Jahren wieder was neues kauft. Für die ist der Lack eine geniale Erfindung zur Gewinnoptimierung.

Wirklich runter bekommst du das also nicht, wenn du nicht die komplette Beschichtung runter machst. Ein paar Erfolge hatte ich aber schon, in dem ich nach Reinigung mit Spüliwasser und etwas Waschbenzin dann einen Klarlack drübergemacht habe. Wasserlacke oder Schellack funktionierten ganz gut. Hält aber auch nicht ewig.

In Zukunft dann einen großen Bogen um alle Produkte machen, die mit solchen Hautschmeichler-Lacken arbeiten. Ganz ähnlich sind diese Weichkunststoffe, die heute auch gerne überall verwendet werden, wo es griffig sein soll. Selbst bei Kugelschreibern hat diese Seuche sich durchgesetzt (Schneider Slider z.B.).
 

Martin45

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Manchmal hab ich den Verdacht, die Hersteller wollen so erreichen, dass man spätestens in 5 Jahren wieder was neues kauft. Für die ist der Lack eine geniale Erfindung zur Gewinnoptimierung.
Für mich fällt das auch unter "geplante Obsoleszenz", also Vorsatz der Hersteller. Geärgert habe ich mich auch schon öfter darüber, aber noch keine Wenn es geht, mache ich ebenfalls einen Bogen um solche Dinge. Etwas ähnliches hat man z.B. bei diesen Gummi-Griffen von Schraubendrehern oder Schraubzwingen. Ekelhaft.
Leider habe ich keine Lösung für willyy parat, leide aber mit ihm im Herzen mit.
 

willyy

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paar Sachen hab ich gestern ausprobiert:
Autopolitur: bringt in dem Fall nur wenig, weiß auch nicht wie lange das hält.
Lederfett: bringt im ersten Moment viel, wenn man das überschüssige wegwischt, ist man nahe am Ausgangszustand.
Baby Feuchttücher: bringen hier gar nichts
Aceton, genauer gesagt Nagellack Entferner mit Aceton: bei schneller Anwendung zeiht der die ekelhaft Schicht ab, wenn man etwas zu lange reibt, greift er den Lack an, wie zu erwarten war.

Bremsenreiniger hätte ich noch da, das dürfte Aceton in fast Reinform sein. Ich weiß noch nicht, ob ich mich das traue.
@WinfriedM: bei Mäusen und Fahrradgriffen sind es sicher keine Lacke, sondern der Gummi bzw. der Weichmacher.
Hier in dem Fall ist es vermutlich der Decklack.
Was mich wundert ist, dass das relativ schlagartig ging. Vor paar Monaten war da noch nicht viel zu merken.

Die Ohrpolster bietet August Audio als Ersatzteil an, das Kopfband schon nicht mehr, was auch brüchig wird. Im Prinzip ein Top Kopfhörer, der nur durch so einen Blödsinn unbrauchbar wird. Der würde sicher noch ein paar Jahre seinen Dienst tun.
Und selbst wenn, ein Akku Tausch wäre für mich auch kein Hexenwerk. Damit hätte man ein Konsumer Produkt was ca. 10 Jahre gut verwendbar wäre.
Hätte , hätte Fahradkette ...
 

dabbler

ww-fichte
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Der klebrige Gummilack eines PC Gehäuses ist mit Backofespray gut abgegangen.
Ich glaube der Tipp stammt aus der ct, bin mir nicht mehr 100% sicher.
Einsprühen 10 Minuten warten, abwischen.

Das ist für den Kopfhörer aber recht radikal.
 

Helibob

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Ich hasse das Zeug auch und man kann dem nur bedingt aus dem Weg gehen.
Öko Orange von Prowin könntest du auch versuchen.
Ging bei mir so mittelmäßig und hatte den Lack wenigsten drauf gelassen.
Das richtig "geile" Zeug dafür, suche ich aber auch immer noch.
Gruß Matze
 

uli2003

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Wenn der oberflächliche Lack hin ist, ist er hin und lässt sich nur durch Entfernen wieder regenerieren. Abwaschen, neu lackieren, fertig.
Irgendwas draufschmieren funktioniert nicht lange.
 

Macchia

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bei mir sind es die Bügel von wirklich richtig guten (Sport-)Sonnenbrillen.
Wirklich eine Frechheit.
Da kostet der Überzug alleine schon 45,- ...alle 3 Jahre :emoji_rage:
Der alte Fiat Doblo meiner Frau hatte das Problem im ganzen Cockpit.

Weiß aber auch nix außer den Tipp mit Aceton...

dass man spätestens in 5 Jahren wieder was neues kauft.
zum einen und dann kommt dazu,
dass Dinge nur deswegen auf dem Müllberg landen.
 

WinfriedM

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Bremsenreiniger hätte ich noch da, das dürfte Aceton in fast Reinform sein.

Die meisten basieren auf Erdöldestillaten, also ähnlich wie Waschbenzin, meist aber noch etwas flüchtiger. Die sind in der Regel recht harmlos zu Kunststoffen und Lacken. ABER: Es gibt auch welche, die Aceton enthalten, selten, aber es gibt sie.

@WinfriedM: bei Mäusen und Fahrradgriffen sind es sicher keine Lacke, sondern der Gummi bzw. der Weichmacher.

Mäuse hatte ich schon welche mit so einem hässlichen Lack, waren von Logitech. Aber nur die Fläche, das Scrollrad war Elastomer. Bei Fahrradgriffen und Werkzeugen sind es Elastomere, vermutlich mit Weichmachern. Bei Kugelschreibern gibts beides, Lacke und Elastomere.

Ganz fies auch diese elektrischen Oral-B Zahnbürsten. Hab schon einige entsorgen müssen, weil nach 2-3 Jahren das Elastomer total klebrig war. Für bestimmt 6 Monaten funktionierte da aber auch Schellack als Schutzüberzeug. Bei Philips war der Griff völlig ohne Elastomer, dafür war der Einschalter aber aus Elastomer, der hat sich nach 3 Jahren aufgelöst. Grrr...
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
Habe letzens das Plastikgehäuse einer ext. Festplatte mit Spiritus abgewischt, und es klebt nicht mehr.
Einfach ausprobieren, und irgendwas draufschmieren bringt sicher gar nichts.
 
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